Solaris 10 Installationshandbuch: Solaris Live Upgrade und Planung von Upgrades

ProcedureSo erstellen Sie eine Boot-Umgebung und rekonfigurieren den Swap-Bereich mithilfe einer Liste (Befehlszeilenschnittstelle)

Bei vielen Swap-Slices sollten Sie eine Swap-Liste erstellen. lucreate verwendet diese Liste mit Swap-Slices für die neue Boot-Umgebung.


Hinweis –

Ein Swap-Slice darf nicht von einer anderen als der aktuellen Boot-Umgebung bzw. der Quell-Boot-Umgebung (bei Verwendung der Option -s) genutzt werden. Die Erstellung der Boot-Umgebung schlägt fehl, wenn das Swap-Slice von einer anderen Boot-Umgebung genutzt wird, ganz gleich, ob das Swap-Slice ein Swap-, ein UFS- oder ein anderes Dateisystem enthält.


Schritte
  1. Erstellen Sie eine Liste der Swap-Slices, die in der neuen Boot-Umgebung benutzt werden sollen. Den Speicherort und den Namen dieser Datei können Sie selbst festlegen. In diesem Beispiel enthält die Datei /etc/lu/swapslices eine Liste mit Geräten und Slices:


    -:/dev/dsk/c0t3d0s2:swap
    -:/dev/dsk/c0t3d0s2:swap
    -:/dev/dsk/c0t4d0s2:swap
    -:/dev/dsk/c0t5d0s2:swap
    -:/dev/dsk/c1t3d0s2:swap
    -:/dev/dsk/c1t4d0s2:swap
    -:/dev/dsk/c1t5d0s2:swap
  2. Typ


    # lucreate  [-A 'BU-Beschreibung'] \
     -m Einhängepunkt:Gerät[,Metagerät]:DS-Optionen \
    -M Slice-Liste  -n BU-Name
    
    -A 'BU-Beschreibung'

    (Optional) Ermöglicht das Erstellen einer Boot-Umgebungsbeschreibung, die dem Boot-Umgebungsnamen (BU-Name) zugeordnet wird. Die Beschreibung kann beliebig lang sein und beliebige Zeichen enthalten.

    -m Einhängepunkt:Gerät[,Metagerät]:DS-Optionen [-m...]

    Gibt die Dateisystemkonfiguration der neuen Boot-Umgebung an. Die Dateisysteme, die Sie als Argumente für die Option -m angeben, können sich auf einer Festplatte befinden oder über mehrere Festplatten verteilt sein. Verwenden Sie diese Option so oft wie nötig, um die benötigte Anzahl an Dateisystemen zu erstellen.

    • Für Einhängepunkt können Sie einen beliebigen gültigen Einhängepunkt oder (Bindestrich) angeben. Letzteres gibt an, dass es sich um eine Swap-Partition handelt.

    • Das Feld Device kann eine der folgenden Angaben enthalten:

      • Den Namen eines Festplattengeräts im Format /dev/dsk/c wtxdys z.

      • Den Namen eines Solaris Volume Manager-Metageräts im Format /dev/md/dsk/d num.

      • Den Namen eines Veritas Volume Manager-Volumes im Format /dev/vx/dsk/Volume-Name

      • Das Schlüsselwort merged, das angibt, dass das Dateisystem am angegebenen Einhängepunkt mit dem übergeordneten Dateisystem zusammengeführt werden soll.

    • Das Feld DS-Optionen kann eine der folgenden Angabe enthalten:

      • ufs, ein UFS-Dateisystem

      • vxfs, ein Veritas-Dateisystem

      • swap, ein Swap-Dateisystem. Der Swap-Einhängepunkt muss ein Bindestrich () sein.

      • Für Dateisysteme, bei denen es sich um logische Geräte (Mirrors) handelt, können mithilfe verschiedener Schlüsselwörter auf sie anzuwendende Vorgänge festgelegt werden. Mit diesen Schlüsselwörtern können Sie ein logisches Gerät erstellen, die Konfiguration eines logischen Geräts ändern oder ein logisches Gerät löschen. Eine Beschreibung dieser Schlüsselwörter finden Sie in So erstellen Sie eine Boot-Umgebung mit RAID-1-Volumes (Befehlszeilenschnittstelle).

    -M Slice-Liste

    Eine Liste von -m-Optionen, die in der Datei Slice-Liste zusammengestellt sind. Geben Sie diese Argumente in dem für die Option -m beschriebenen Format an. Kommentarzeilen, die mit dem Zeichen # beginnen, werden ignoriert. Die Option -M ist nützlich, wenn Sie eine lange Liste mit Dateisystemen für eine Boot-Umgebung verwenden müssen. Beachten Sie, dass Sie die Optionen -m und -M kombinieren können. Sie können zum Beispiel Swap-Slices in der Slice-Liste speichern und die Root- (/) und /usr-Slices mit -m angeben.

    Die Optionen -m und -M unterstützen das Auflisten mehrerer Slices für einen bestimmten Einhängepunkt. Beim Verarbeiten dieser Slices überspringt lucreate alle nicht verfügbaren Slices und wählt das erste verfügbare Slice aus.

    -n BU-Name

    Der Name der zu erstellenden Boot-Umgebung. Der BU-Name muss eindeutig sein.

    Sobald die neue Boot-Umgebung erstellt wurde, können Sie ein Upgrade ausführen und die neue Umgebung aktivieren (boot-fähig machen). Siehe Kapitel 9, Ausführen eines Upgrades mit Solaris Live Upgrade (Vorgehen) .


Beispiel 8–5 Erstellen einer Boot-Umgebung und Rekonfigurieren des Swap-Bereichs mithilfe einer Liste (Befehlszeilenschnittstelle)

In diesem Beispiel besteht der Swap-Bereich in der neuen Boot-Umgebung aus der Liste der Slices, die in der Datei /etc/lu/swapslices aufgelistet sind. Mit dem Namen second_disk wird die Beschreibung mydescription verbunden.


# lucreate -A 'mydescription' -c first_disk \
-m /:/dev/dsk/c02t4d0s0:ufs -m /usr:/dev/dsk/c02t4d0s1:ufs \
-M /etc/lu/swapslices -n second_disk