Solaris 10 Installationshandbuch: Benutzerdefinierte JumpStart-Installation und komplexe Installationsszenarien

patch-Profilschlüsselwort

patch Patch-ID-Liste | Patchdatei Patch-Speicherort optionale_Schlüsselwörter]
Patch-ID-Liste

Gibt die ID-Kennungen der zu installierenden Patches an. Hierbei muss es sich um eine kommagetrennte Liste von Solaris-Patch-IDs handeln. Die Patches werden in der Reihenfolge installiert, in der sie in der Liste auftauchen. Hinter den Kommata darf kein zusätzliches Leerzeichen stehen. Korrektes Beispiel: 112467-01,112765-02.

Patchdatei

Eine Datei mit der Liste der Patches, die unter Patch-Speicherort gespeichert ist. Die Patches werden in der Reihenfolge installiert, in der sie in der Datei aufgeführt sind.

Patch-Speicherort

Gibt den Speicherort der Patches an. Folgende Arten von Speicherorten sind zulässig:

  • NFS-Server

  • HTTP-Server

  • Local device

  • Lokale Datei

opt_Schlüsselwörter

Je nach Speicherort der Patches können verschiedene optionale Schlüsselwörter angegeben werden. Die folgenden Abschnitte beschreiben die möglichen Speicherorte und die dazugehörigen Schlüsselwörter.


Hinweis –

Verwenden Sie dieses Schlüsselwort nicht für ein Upgrade, wenn nicht-globale Zonen installiert sind. Wenn dieses Schlüsselwort verwendet wird, läuft das Upgrade weiter und das Schlüsselwort wird ignoriert.


NFS-Server

Wenn der fragliche Patch auf einem NFS-Server gespeichert ist, verwenden Sie für patch eine der folgenden Syntaxmöglichkeiten.


patch Patch-ID-Liste | Patchdatei nfs Server:/Patch-Verzeichnis [retry n]
patch Patch-ID-Liste | Patchdatei nfs://Server/Patch-Verzeichnis  [retry n]
Patch-ID-Liste

Gibt die ID-Kennungen der zu installierenden Patches an. Hierbei muss es sich um eine kommagetrennte Liste von Solaris-Patch-IDs handeln. Die Patches werden in der Reihenfolge installiert, in der sie in der Liste auftauchen.

Patchdatei

Eine Datei mit der Liste der Patches, die unter Patch-Speicherort gespeichert ist. Die Patches werden in der Reihenfolge installiert, in der sie in der Datei aufgeführt sind.

Server

Gibt den Namen des Servers an, auf dem die Patches gespeichert sind.

Patch-Verzeichnis

Gibt den Ort des Patch-Verzeichnisses auf dem angegebenen Server an. Die Patches müssen im Patch-Standardformat vorliegen.

retry n

Optionales Schlüsselwort. Das Installationsdienstprogramm versucht hiermit maximal n Mal, das Verzeichnis einzuhängen.


Beispiel 11–18 Hinzufügen von Patches aus einer geordneten Liste über NFS

In diesem Beispiel werden mit dem Profilschlüsselwort patch alle Patches hinzugefügt, die in der Datei patch im NFS-Patchverzeichnis nfs://patch_master/Solaris/v10/patches aufgeführt sind. Die Patches werden in der Reihenfolge installiert, in der sie in der Datei patch vorkommen. Sollte das NFS-Einhängen fehlschlagen, werden maximal fünf Versuche unternommen.

patch patch nfs://patch_master/Solaris/v10/patches retry 5


Beispiel 11–19 Hinzufügen eines Patches über NFS

In diesem Beispiel fügt das Profilschlüsselwort patch die Patches 112467–01 und 112765–02 aus dem Patchverzeichnis /Solaris/v10/patches auf dem Server patch_master hinzu.

patch 112467-01,112765-02 nfs patch_master:/Solaris/v10/patches

HTTP-Server

Wenn der fragliche Patch auf einem HTTP-Server gespeichert ist, verwenden Sie für patch eine der folgenden Syntaxmöglichkeiten.


patch  Patch-ID-Liste | Patchdatei http://Server [:port] Patchverzeichnis optionale_http_Schlüsselwörter

patch  Patch-ID-Liste | Patchdatei http Server [:port] Patchverzeichnis optionale_http_Schlüsselwörter
Patch-ID-Liste

Gibt die ID-Kennungen der zu installierenden Patches an. Hierbei muss es sich um eine kommagetrennte Liste von Solaris-Patch-IDs handeln. Die Patches werden in der Reihenfolge installiert, in der sie in der Liste auftauchen. Hinter den Kommata darf kein zusätzliches Leerzeichen stehen. Korrektes Beispiel: 112467-01,112765-02.

Patchdatei

Eine Datei mit der Liste der Patches, die unter Patch-Speicherort gespeichert ist. Die Patches werden in der Reihenfolge installiert, in der sie in der Datei aufgeführt sind.

Server

Gibt den Namen des Servers an, auf dem die Patches gespeichert sind.

Port

Gibt optional einen Port an. Port kann eine Portnummer oder der Name eines TCP-Dienstes mit einer Portnummer sein, die bei der Ausführung ermittelt wird.

Wird kein Port angegeben, so wird der HTTP-Standardport 80 verwendet.

Patch-Verzeichnis

Der Speicherort der vom angegebenen Server abzurufenden Patches. Bei der Verwendung eines HTTP-Servers muss der Patch im JAR-Format vorliegen.

opt_Schlüsselwörter

Legt die optionalen Schlüsselwörter für den Abruf eines Patches von einem HTTP-Server fest.

Tabelle 11–7 Optionale patch-Schlüsselwörter für die Verwendung mit HTTP

Schlüsselwort 

Definition des Werts 

timeout min

Mit dem Schlüsselwort timeout können Sie in Minuten angeben, wie lange maximal keine Daten vom HTTP-Server eingehen dürfen, bevor die Verbindung beendet, wieder hergestellt und an dem Punkt, an dem die Zeitüberschreitung aufgetreten ist, wieder aufgenommen wird. Setzen Sie timeout auf den Wert 0 (Null), wird die Verbindung bei Inaktivität nicht neu hergestellt.

Sollte eine Verbindung nach einer Zeitüberschreitung neu aufgebaut werden, erfolgt ein neuer Versuch beim Anfang des Packages. Die vor der Zeitüberschreitung bereits abgerufenen Daten werden verworfen.  

proxy Host:Port

Das Schlüsselwort proxy ermöglicht es, einen Proxy-Host und einen Proxy-Port festzulegen. Mithilfe eines Proxy-Hosts können Sie Solaris-Packages jenseits einer Firewall abrufen. Wenn Sie das Schlüsselwort proxy verwenden, müssen Sie auch einen Proxy-Port angeben.


Beispiel 11–20 Hinzufügen von Patches aus einer geordneten Liste über HTTP

In diesem Beispiel werden mit dem Profilschlüsselwort patch alle Patches hinzugefügt, die in der Datei Patchdatei im HTTP-Speicherort http://patch.central/Solaris/v10/patches aufgeführt sind. Die Patches werden in der Reihenfolge installiert, in der sie in der Datei Patchdatei aufgeführt sind. Sollten über einen Zeitraum von fünf Minuten keine Daten empfangen werden, wird erneut mit der Übertragung des Patches begonnen. Bereits empfangene Daten des betreffenden Patches werden in diesem Fall verworfen.

patch Patchdatei http://patch.central/Solaris/v10/patches timeout 5


Beispiel 11–21 Hinzufügen eines Patches über HTTP

In diesem Beispiel fügt das Profilschlüsselwort patch die Patches 112467–01 und 112765–02 vom Patchspeicherort http://patch_master/Solaris/v10/patches hinzu.

patch 112467-01,112765-02 http://patch.central/Solaris/v10/patches

Lokales Gerät

Sie können Solaris-Packages auch von einem lokalen Gerät abrufen, wenn es sich dabei um ein dateisystemfähiges Gerät mit wahlfreiem Zugriff handelt, so zum Beispiel eine Diskette oder eine DVD. Verwenden Sie hierfür das Schlüsselwort patch mit der folgenden Syntax:


patch Patch-ID-Liste | Patchdatei local_device \
Gerät Pfad Dateisystemtyp
Patch-ID-Liste

Gibt die ID-Kennungen der zu installierenden Patches an. Hierbei muss es sich um eine kommagetrennte Liste von Solaris-Patch-IDs handeln. Die Patches werden in der Reihenfolge installiert, in der sie in der Liste auftauchen. Hinter den Kommata darf kein zusätzliches Leerzeichen stehen. Korrektes Beispiel: 112467-01,112765-02.

Patchdatei

Eine Datei mit der Liste der Patches, die unter Patch-Speicherort gespeichert ist. Die Patches werden in der Reihenfolge installiert, in der sie in der Datei aufgeführt sind.

Gerät

Gibt den Namen des Laufwerks an, auf dem das Solaris-Package gespeichert ist. Handelt es sich beim Gerätenamen um einen standardisierten Pfad, wird das Gerät direkt eingehängt. Wenn Sie einen Gerätenamen angeben, der kein standardisierter Pfad ist, so fügt das Installationsdienstprogramm den Abschnitt /dev/dsk/ an den Pfad an.

Pfad

Gibt den Pfad zu dem gewünschten Solaris-Patch an. Dieser wird relativ zum Root-Dateisystem (/) auf dem genannten Gerät angegeben.

Dateisystemtyp

Gibt den Dateisystemtyp auf dem Gerät an. Wenn Sie keinen Dateisystemtyp angeben, versucht das Installationsdienstprogramm, ein UFS-Dateisystem einzuhängen. Sollte der UFS-Einhängevorgang fehlschlagen, wird versucht, ein HSFS-Dateisystem einzuhängen.


Beispiel 11–22 Hinzufügen von Patches aus einer geordneten Liste von einem lokalen Gerät

In diesem Beispiel werden mit dem Profilschlüsselwort patch alle Patches hinzugefügt, die in der Datei Patchdatei im Verzeichnis /Solaris_10/patches auf dem lokalen Gerät c0t6d0s0 aufgeführt sind. Die Patches werden dabei in der Reihenfolge installiert, in der sie in der Datei vorkommen.

patch Patchdatei local_device c0t6d0s0 /Solaris_10/patches


Beispiel 11–23 Hinzufügen eines Patches von einem lokalen Gerät

In diesem Beispiel fügt das Profilschlüsselwort patch die Patches 112467–01 und 112765–02 aus dem Patchverzeichnis /Solaris_10/patches vom lokalen Gerät c0t6d0s0 hinzu.

patch 112467-01,112765-02 local_device c0t6d0s0 /Solaris_10/patches

Lokale Datei

Sie können einen in dem Miniroot, von welchem Sie das System gebootet haben, gespeicherten Patch als lokale Datei abrufen und installieren. Wenn Sie eine benutzerdefinierte JumpStart-Installation vornehmen, booten Sie das System von einer DVD, einer CD-ROM oder einer NFS-basierten Miniroot. Die Installationssoftware wird von dieser Miniroot geladen und ausgeführt. Folglich ist ein Patch, den Sie auf der DVD, der CD-ROM oder in der NFS-basierten Miniroot gespeichert haben, als lokale Datei zugänglich. Verwenden Sie hierfür das Schlüsselwort patch mit der folgenden Syntax:

patch Patch-ID-Liste | Patchdatei local_file Patch-Verzeichnis 
Patch-ID-Liste

Gibt die ID-Kennungen der zu installierenden Patches an. Hierbei muss es sich um eine kommagetrennte Liste von Solaris-Patch-IDs handeln. Die Patches werden in der Reihenfolge installiert, in der sie in der Liste auftauchen. Hinter den Kommata darf kein zusätzliches Leerzeichen stehen. Korrektes Beispiel: 112467-01,112765-02.

Patchdatei

Eine Datei mit der Liste der Patches, die unter Patch-Speicherort gespeichert ist. Die Patches werden in der Reihenfolge installiert, in der sie in der Datei aufgeführt sind.

Patch-Verzeichnis

Gibt den Speicherort für das Patch-Verzeichnis an. Das System muss auf das Patch-Verzeichnis wie auf eine lokale Datei zugreifen können, während das System von der Solaris Software - 1-CD oder der Solaris Operating System-DVD aus gebootet wird. Auf /net kann das System nicht zugreifen, während es von der Solaris 9-Installation -CD oder der Solaris Operating System-DVD aus gebootet wird.


Beispiel 11–24 Hinzufügen von Patches aus einer geordneten Liste von einer lokalen Datei

In diesem Beispiel werden mit dem Profilschlüsselwort patch alle Patches hinzugefügt, die in der Datei Patchdatei im Verzeichnis /Solaris_10/patches aufgeführt sind. Die Patches werden in der Reihenfolge installiert, in der sie in der Datei Patchdatei vorkommen.

patch Patchdatei local_file /Solaris_10/patches


Beispiel 11–25 Hinzufügen eines Patches aus einer lokalen Datei

In diesem Beispiel fügt das Profilschlüsselwort patch die Patches 112467–01 und 112765–02 aus dem Patchverzeichnis /Solaris_10/patches hinzu.

patch 112467-01,112765-02 local_file /Solaris_10/patches

Einschränkungen bei der Verwendung des Schlüsselworts patch

Bitte achten Sie beim Einsatz des patch-Schlüsselworts auf die folgenden Einschränkungen: