Solaris 10 Installationshandbuch: Benutzerdefinierte JumpStart-Installation und komplexe Installationsszenarien

Kapitel 7 Verwenden der optionalen Funktionen der benutzerdefinierten JumpStart-Installation (Vorgehen)

In diesem Kapitel werden die optionalen Funktionen beschrieben, die zum Erstellen zusätzlicher Tools für die benutzerdefinierte JumpStart-Installation zur Verfügung stehen.


Hinweis –

Die Anweisungen in diesem Kapitel gelten für SPARC-Server oder x86-Server, auf denen benutzerdefinierte JumpStart-Dateien bereitgestellt werden, die so genannten Profilserver. Auf einem Profilserver können JumpStart-Dateien für unterschiedliche Plattformen zur Verfügung gestellt werden. So können Sie zum Beispiel auf einem SPARC-Server benutzerdefinierte JumpStart-Dateien für SPARC- und x86-Systeme bereitstellen.


Erstellen von Begin-Skripten

Ein Begin-Skript ist ein benutzerdefiniertes Bourne-Shell-Skript, das Sie in der Datei rules angeben. Ein Begin-Skript führt bestimmte Aufgaben aus, bevor die Solaris-Software auf einem System installiert wird. Sie können Begin-Skripte nur verwenden, wenn Sie die Solaris-Software mit dem benutzerdefinierten JumpStart-Installationsverfahren installieren.

Verwenden Sie ein Begin-Skript, um folgende Aufgaben auszuführen:

Wichtige Informationen zu Begin-Skripten

Erstellen abgeleiteter Profile mit einem Begin-Skript

Ein abgeleitetes Profil ist ein Profil, das bei einer benutzerdefinierten JumpStart-Installation von einem Begin-Skript dynamisch erstellt wird. Abgeleitete Profile benötigen Sie, wenn Sie die Datei rules nicht so einrichten können, dass bestimmte Systeme einem Profil zugeordnet werden. So benötigen Sie eventuell abgeleitete Profile für identische Systemmodelle, die mit unterschiedlichen Hardwarekomponenten ausgestattet sind, also zum Beispiel für Systeme mit unterschiedlichen Grafikkarten.

Um eine Regel so einzurichten, dass ein abgeleitetes Profil verwendet wird, müssen Sie die folgenden Schritte ausführen:

Wenn ein System einer Regel entspricht, die im Profilfeld ein Gleichheitszeichen (=) aufweist, erstellt das Begin-Skript das abgeleitete Profil, das zum Installieren der Solaris-Software auf dem System verwendet wird.

Das folgende Beispiel zeigt ein Begin-Skript, das jedes Mal dasselbe abgeleitete Profil erstellt. Sie können auch ein Begin-Skript schreiben, das je nach der Auswertung von Regeln unterschiedliche abgeleitete Profile erstellt.


Beispiel 7–1 Begin-Skript zum Erstellen eines abgeleiteten Profils

#!/bin/sh
echo "install_type        initial_install"    > ${SI_PROFILE}
echo "system_type         standalone"        >> ${SI_PROFILE}
echo "partitioning        default"           >> ${SI_PROFILE}
echo "cluster             SUNWCprog"         >> ${SI_PROFILE}
echo "package       SUNWman     delete"      >> ${SI_PROFILE}
echo "package       SUNWolman   delete"      >> ${SI_PROFILE}
echo "package       SUNWxwman   delete"      >> ${SI_PROFILE}

In diesem Beispiel muss das Begin-Skript den Namen des abgeleiteten Profils mithilfe der Umgebungsvariablen SI_PROFILE ermitteln, die standardmäßig auf /tmp/install.input gesetzt ist.



Hinweis –

Wenn zum Erstellen eines abgeleiteten Profils ein Begin-Skript verwendet wird, stellen Sie sicher, dass das Skript keine Fehler aufweist. Ein abgeleitetes Profil lässt sich nicht mit dem Skript check verifizieren, denn abgeleitete Profile werden erst mit Ausführung des Begin-Skripts erstellt.


Erstellen von Finish-Skripten

Ein Finish-Skript ist ein benutzerdefiniertes Bourne-Shell-Skript, das Sie in der Datei rules angeben. Ein Finish-Skript führt bestimmte Aufgaben nach der Installation der Solaris-Software auf einem System auf, jedoch bevor das System erneut gebootet wird. Sie können Finish-Skripte nur verwenden, wenn Sie die Solaris-Software mit dem benutzerdefinierten JumpStart-Installationsverfahren installieren.

Mit einem Finish-Skript können Sie unter anderem die folgenden Aufgaben ausführen:

Wichtige Informationen zu Finish-Skripten

ProcedureSo fügen Sie Dateien mit einem Finish-Skript hinzu

Mit einem Finish-Skript können Sie Dateien aus dem JumpStart-Verzeichnis zu einem bereits installierten System hinzufügen. Sie können Dateien hinzufügen, weil das JumpStart-Verzeichnis in dem Verzeichnis eingehängt ist, das in der Variablen SI_CONFIG_DIR angegeben wird. Standardmäßig ist dies das Verzeichnis /tmp/install_config.


Hinweis –

Sie können Dateien auch ersetzen, indem Sie Dateien aus dem JumpStart-Verzeichnis über bereits vorhandene Dateien auf einem installierten System kopieren.


Schritte
  1. Kopieren Sie alle Dateien, die Sie dem installierten System hinzufügen möchten, in das JumpStart-Verzeichnis.

  2. Fügen Sie für jede in die neu installierte Dateisystemhierarchie zu kopierende Datei die folgende Zeile in das Finish-Skript ein:

    cp ${SI_CONFIG_DIR}/Dateiname /a/Pfadname
    

Beispiel 7–2 Hinzufügen einer Datei mit einem Finish-Skript

Angenommen, es gibt eine speziell für alle Benutzer am Standort entwickelte Anwendung mit dem Namen site_prog. Wenn Sie eine Kopie von site_prog in das JumpStart-Verzeichnis stellen, bewirkt die folgende Zeile in einem Finish-Skript, dass site_prog aus dem JumpStart-Verzeichnis in das Verzeichnis /usr/bin eines Systems kopiert wird:

cp ${SI_CONFIG_DIR}/site_prog  /a/usr/bin

Hinzufügen von Packages oder Patches mit einem Finish-Skript

Sie können mit einem Finish-Skript nach der Installation der Solaris-Software automatisch Packages oder Patches hinzufügen. Indem Sie Packages mit einem Finish-Skript hinzufügen, sparen Sie Zeit und stellen außerdem sicher, dass Packages und Patches auf unterschiedlichen Systemen konsistent installiert werden.

Wenn Sie in Finish-Skripten den Befehl pkgadd(1M) oder patchadd(1M) verwenden, geben Sie mit der Option-R den Pfad /a als Root-Pfad an.


Beispiel 7–3 Hinzufügen von Packages mit einem Finish-Skript

  #!/bin/sh
 
  BASE=/a
  MNT=/a/mnt
  ADMIN_FILE=/a/tmp/admin
 
  mkdir ${MNT}
  mount -f nfs sherlock:/export/package ${MNT}
  cat >${ADMIN_FILE} <<DONT_ASK
  mail=root
  instance=overwrite
  partial=nocheck
  runlevel=nocheck
  idepend=nocheck
  rdepend=nocheck
  space=ask
  setuid=nocheck
  conflict=nocheck
  action=nocheck
  basedir=default
  DONT_ASK
 
  /usr/sbin/pkgadd -a ${ADMIN_FILE} -d ${MNT} -R ${BASE} SUNWxyz 
  umount ${MNT}
  rmdir ${MNT}

Nachfolgend werden einige Befehle dieses Beispiels erläutert.



Beispiel 7–4 Hinzufügen von Patches mit einem Finish-Skript

 #!/bin/sh 

########
#
# USER-CONFIGURABLE OPTIONS
#
########

# The location of the patches to add to the system after it's installed.
# The OS rev (5.x) and the architecture (`mach`) will be added to the
# root.  For example, /foo on a 8 SPARC would turn into /foo/5.8/sparc
LUPATCHHOST=ins3525-svr
LUPATCHPATHROOT=/export/solaris/patchdb
#########
#
# NO USER-SERVICEABLE PARTS PAST THIS POINT
#
#########

BASEDIR=/a

# Figure out the source and target OS versions
echo Determining OS revisions...
SRCREV=`uname -r`
echo Source $SRCREV

LUPATCHPATH=$LUPATCHPATHROOT/$SRCREV/`mach`

#
# Add the patches needed
#
echo Adding OS patches
mount $LUPATCHHOST:$LUPATCHPATH /mnt >/dev/null 2>&1
if [ $? = 0 ] ; then
	for patch in `cat /mnt/*Recommended/patch_order` ; do
		(cd /mnt/*Recommended/$patch ; echo yes | patchadd -u -d -R $BASEDIR .)
	done
	cd /tmp
	umount /mnt
else
	echo "No patches found"
if


Hinweis –

Früher wurde der Befehl chroot(1M) zusammen mit dem Befehl pkgadd und patchadd in Finish-Skripten verwendet. In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass bei einigen Packages oder Patches die Option -R nicht funktioniert. Sie müssen eine /etc/mnttab-Dummy-Datei im Root-Pfad /a erstellen, bevor Sie den Befehl chroot absetzen.

Zum Erstellen einer /etc/mnttab-Dummy-Datei fügen Sie die folgende Zeile zum Finish-Skript hinzu:

cp /etc/mnttab /a/etc/mnttab

Anpassen der Root-Umgebung mit einem Finish-Skript

Sie können mithilfe von Finish-Skripten auch Dateien anpassen, die bereits auf einem System installiert sind. Beispielsweise passt das Finish-Skript in Beispiel 7–5 die Root-Umgebung an, indem Informationen an die ..cshrc-Datei im Root-Verzeichnis (/) angehängt werden.


Beispiel 7–5 Anpassen der Root-Umgebung mit einem Finish-Skript

#!/bin/sh
#
# Customize root's environment
#
echo "***adding customizations in /.cshrc"
test -f a/.cshrc || {
cat >> a/.cshrc <<EOF
set history=100 savehist=200 filec ignoreeof prompt="\$user@`uname -n`> "
alias cp cp -i
alias mv mv -i
alias rm rm -i
alias ls ls -FC
alias h history
alias c clear
unset autologout
EOF
}

Definieren des Root-Passworts eines Systems mit einem Finish-Skript

Nach der Installation der Solaris-Software wird das System neu gebootet. Vor dem Abschluss des Boot-Vorgangs fordert das System zur Eingabe des Root-Passworts auf. Der Boot-Vorgang kann erst abgeschlossen werden, wenn ein Passwort eingegeben wird.

Ein Finish-Skript mit dem Namen set_root_pw ist im Verzeichnis auto_install_sample gespeichert. Dieses Finish-Skript zeigt, wie das Root-Passwort automatisch, ohne Eingabeaufforderung definiert werden kann. set_root_pw wird in Beispiel 7–6 gezeigt.


Hinweis –

Wenn Sie das Root-Passwort eines Systems mit einem Finish-Skript definieren, könnten Benutzer versuchen, das Root-Passwort anhand des verschlüsselten Passworts in dem Finish-Skript zu ermitteln. Sichern Sie das System gegen Versuche ab, das Root-Passwort auf diese Weise zu ermitteln.



Beispiel 7–6 Definieren des Root-Passworts eines Systems mit einem Finish-Skript

	 #!/bin/sh
	 #
	 #       @(#)set_root_pw 1.4 93/12/23 SMI
	 #
	 # This is an example Bourne shell script to be run after installation.
	 # It sets the system's root password to the entry defined in PASSWD.
	 # The encrypted password is obtained from an existing root password entry
	 # in /etc/shadow from an installed machine.
 
	 echo "setting password for root"
 
	 # set the root password
 PASSWD=dKO5IBkSF42lw
	 #create a temporary input file
 cp /a/etc/shadow /a/etc/shadow.orig
 
	 mv /a/etc/shadow /a/etc/shadow.orig
 	nawk -F: '{
         if ( $1 == "root" )
           printf"%s:%s:%s:%s:%s:%s:%s:%s:%s\n",$1,passwd,$3,$4,$5,$6,$7,$8,$9
      else
		        printf"%s:%s:%s:%s:%s:%s:%s:%s:%s\n",$1,$2,$3,$4,$5,$6,$7,$8,$9
      }' passwd="$PASSWD" /a/etc/shadow.orig > /a/etc/shadow
 #remove the temporary file
 rm -f /a/etc/shadow.orig
 # set the flag so sysidroot won't prompt for the root password
 sed -e 's/0 # root/1 # root/' ${SI_SYS_STATE} > /tmp/state.$$
  mv /tmp/state.$$ ${SI_SYS_STATE}

Nachfolgend werden einige Befehle dieses Beispiels erläutert.


Ungeführte Installationen mit Finish-Skripten

Sie können Finish-Skripte zur Installation zusätzlicher Software nach der Installation von Solaris einsetzen. Das Solaris Installationsprogramm fordert Sie während der Installation zur Eingabe von Informationen auf. Damit die Installation ohne Benutzereingriffe abläuft, können Sie das Solaris Installationsprogramm mit der Option -nodisplay oder -noconsole ausführen.

Tabelle 7–1 Solaris-Installationsoptionen

Option 

Beschreibung 

-nodisplay

Das Installationsprogramm wird ohne grafische Benutzeroberfläche ausgeführt. Verwenden Sie die Standardproduktinstallation, es sei denn, die Installation wurde mit der Option -locales modifiziert.

-noconsole

Die Installation wird ohne interaktives Text-Konsolengerät ausgeführt. Dies ist zusammen mit -nodisplay nützlich, wenn Sie UNIX-Skripte verwenden wollen.

Weitere Informationen finden Sie in der Manpage installer(1M).

Erstellen einer komprimierten Konfigurationsdatei

Anstatt den Speicherort der benutzerdefinierten JumpStart-Konfigurationsdateien mit dem Befehl add_install_client anzugeben, können Sie den Speicherort dieser Dateien auch beim Booten des Systems angeben. Sie können jedoch nur den Namen einer Datei angeben. Daher müssen Sie alle benutzerdefinierten JumpStart-Konfigurationsdateien in eine Datei komprimieren.

Die komprimierte Konfigurationsdatei kann eines der folgenden Formate aufweisen:

ProcedureSo erstellen Sie eine komprimierte Konfigurationsdatei

Schritte
  1. Wechseln Sie in das JumpStart-Verzeichnis auf dem Profilserver.


    # cd Jumpstart-Verzeichnispfad
    
  2. Komprimieren Sie die benutzerdefinierten JumpStart-Konfigurationsdateien mit einem Komprimierungstool in eine Datei.


    Hinweis –

    Die komprimierte Konfigurationsdatei darf keine relativen Pfade enthalten. Die benutzerdefinierten JumpStart-Konfigurationsdateien müssen sich in demselben Verzeichnis wie die komprimierte Datei befinden.


    Die komprimierte Konfigurationsdatei muss die folgenden Dateien enthalten:

    • Profil

    • rules

    • rules.ok

    Sie können auch die Datei sysidcfg in die komprimierte Konfigurationsdatei aufnehmen.

  3. Speichern Sie die komprimierte Konfigurationsdatei auf einem NFS-Server, einem HTTP-Server oder auf einer lokalen Festplatte.

Beispiel für eine komprimierte Konfigurationsdatei

Das folgende Beispiel zeigt, wie Sie mit dem Befehl tar eine komprimierte Konfigurationsdatei mit dem Namen config.tar erstellen können. Die benutzerdefinierten JumpStart-Konfigurationsdateien befinden sich im Verzeichnis /jumpstart.


Beispiel 7–7 Erstellen einer komprimierten Konfigurationsdatei


# cd /jumpstart
# tar -cvf config.tar *
a profile 1K
a rules 1K
a rules.ok 1K
a sysidcfg 1K

Erstellen von Festplattenkonfigurationsdateien

In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie Sie Konfigurationsdateien für einzelne und mehrere Festplatten erstellen können. Mithilfe von Festplattenkonfigurationsdateien können Sie pfinstall(1M) auf einem einzigen System zum Testen von Profilen für unterschiedliche Festplattenkonfigurationen einsetzen.

ProcedureSPARC: So erstellen Sie eine Festplattenkonfigurationsdatei

Schritte
  1. Suchen Sie ein SPARC-System mit einer zu testenden Festplatte.

  2. Nehmen Sie Superuser-Status oder eine entsprechende administrative Rolle an.

    Administrative Rollen umfassen Berechtigungen und reservierte Befehle. Weitere Informationen zu Rollen finden Sie unter Configuring RBAC (Task Map) in System Administration Guide: Security Services.

  3. Erstellen einer Einzel–Festplattenkonfigurationsdatei durch das Umleiten der Ausgabe des Befehls prtvtoc(1M) an eine Datei.


    # prtvtoc /dev/rdsk/Gerätename >Plattenkonfigurationsdatei
    
    /dev/rdsk/Gerätename

    Der Gerätename der Festplatte des Systems. Der Gerätename muss das Format cwtxdys2 oder cxdys2 aufweisen.

    Festplattenkonfig_datei

    Der Name der Festplattenkonfigurationsdatei

  4. Ermitteln Sie, ob Sie die Installation der Solaris-Software auf mehreren Festplatten testen müssen.

    • Wenn nicht, Sie sind jetzt fertig.

    • Wenn ja, verketten Sie die verschiedenen Einzelplatten-Konfigurationsdateien und speichern die Ausgabe in einer neuen Datei.


      # cat Plattendatei1 Plattendatei2 >Konfig_datei_für_mehrere_Platten
      

      Die neue Datei wird zur Multiplatten-Konfigurationsdatei, wie im folgenden Beispiel gezeigt.


      # cat 104_disk2 104_disk3 104_disk5 >multi_disk_test
      
  5. Ermitteln Sie, ob die Zielnummern in den Festplattengerätenamen innerhalb der im vorherigen Schritt erstellten Multiplatten-Konfigurationsdatei eindeutig sind.

    • Wenn ja, Sie sind jetzt fertig.

    • Wenn nicht, öffnen Sie die Datei mit einem Texteditor und geben Sie eindeutige Zielnummern in die Festplattengerätenamen ein.

      Angenommen, die Datei enthält wie im folgenden Beispiel gezeigt dieselbe Zielnummer, t0, für verschiedene Festplattengerätenamen.

      * /dev/rdsk/c0t0d0s2 partition map
      ...
      * /dev/rdsk/c0t0d0s2 partition map

      Ändern Sie die zweite Zielnummer wie hier gezeigt in t2:

      * /dev/rdsk/c0t0d0s2 partition map
      ...
      * /dev/rdsk/c0t2d0s2 partition map

SPARC: Beispiel für eine Festplattenkonfigurationsdatei

Das folgende Beispiel zeigt, wie Sie eine Einzel–Festplattenkonfigurationsdatei, 104_test, auf einem SPARC-basierten System mit einer 104-MB-Festplatte erstellen können.


Beispiel 7–8 SPARC: Erstellen einer Festplattenkonfigurationsdatei

Sie leiten die Ausgabe des Befehls prtvtoc in eine Einzelplatten-Konfigurationsdatei mit dem Namen 104_test um:


# prtvtoc /dev/rdsk/c0t3d0s2 >104_test

Der Inhalt der Datei 104_test sieht etwa folgendermaßen aus:

* /dev/rdsk/c0t3d0s2 partition map
*
* Dimensions:
*     512 bytes/sector
*      72 sectors/track
*      14 tracks/cylinder
*    1008 sectors/cylinder
*    2038 cylinders*    2036 accessible cylinders
* Flags:
*   1: unmountable
*  10: read-only
*
*                          First     Sector    Last
* Partition  Tag  Flags    Sector     Count    Sector  Mount Directory
       1      2    00          0     164304   164303   /
       2      5    00          0    2052288  2052287  
       3      0    00     164304     823536   987839   /disk2/b298
       5      0    00     987840     614880  1602719   /install/298/sparc/work
       7      0    00    1602720     449568  2052287   /space

Hier wurde beschrieben, wie Sie Festplattenkonfigurationsdateien für ein SPARC-basiertes System erstellen können. Testen eines Profils enhält Informationen zum Verwenden von Festplattenkonfigurationsdateien zum Testen von Profilen.


Procedurex86: So erstellen Sie eine Festplattenkonfigurationsdatei

Schritte
  1. Suchen Sie ein x86-basiertes System mit einer Festplatte, die Sie testen wollen.

  2. Nehmen Sie Superuser-Status oder eine entsprechende administrative Rolle an.

    Administrative Rollen umfassen Berechtigungen und reservierte Befehle. Weitere Informationen zu Rollen finden Sie unter Configuring RBAC (Task Map) in System Administration Guide: Security Services.

  3. Erstellen Sie einen Teil der Einzelplatten-Konfigurationsdatei, indem Sie die Ausgabe des Befehls fdisk(1M) in einer Datei speichern.


    # fdisk -R -W Plattenkonfigurationsdatei -h /dev/rdsk/Gerätename
    
    Festplattenkonfig_datei

    Der Name der Festplattenkonfigurationsdatei.

    /dev/rdsk/Gerätename

    Der Gerätename des fdisk-Layouts der gesamten Festplatte. Der Gerätename muss das Format cwtxdys0 oder cxdys0 aufweisen.

  4. Hängen Sie die Ausgabe des Befehls prtvtoc(1M) an die Festplattenkonfigurationsdatei an:


    # prtvtoc /dev/rdsk/Gerätename >>Festplattenkonfig_datei
    
    /dev/rdsk/Gerätename

    Der Gerätename der Festplatte des Systems. Der Gerätename muss das Format cwtxdys2 oder cxdys2 aufweisen.

    Festplattenkonfig_datei

    Der Name der Festplattenkonfigurationsdatei

  5. Ermitteln Sie, ob Sie die Installation der Solaris-Software auf mehreren Festplatten testen müssen.

    • Wenn nicht, Sie sind jetzt fertig.

    • Wenn ja, verketten Sie die verschiedenen Einzelplatten-Konfigurationsdateien und speichern die Ausgabe in einer neuen Datei.


      # cat Plattendatei1 Plattendatei2 >Konfig_datei_für_mehrere_Platten
      

      Die neue Datei wird zur Multiplatten-Konfigurationsdatei, wie im folgenden Beispiel gezeigt.


      # cat 104_disk2 104_disk3 104_disk5 >multi_disk_test
      
  6. Ermitteln Sie, ob die Zielnummern in den Festplattengerätenamen innerhalb der im vorherigen Schritt erstellten Multiplatten-Konfigurationsdatei eindeutig sind.

    • Wenn ja, Sie sind jetzt fertig.

    • Wenn nicht, öffnen Sie die Datei mit einem Texteditor und geben eindeutige Zielnummern ein.

      Wenn die Datei wie im folgenden Beispiel gezeigt dieselbe Zielnummer, t0, für verschiedene Festplattengerätenamen enthält:

      * /dev/rdsk/c0t0d0s2 partition map
      ...
      * /dev/rdsk/c0t0d0s2 partition map

      Ändern Sie die zweite Zielnummer wie hier gezeigt in t2:

      * /dev/rdsk/c0t0d0s2 partition map
      ...
      * /dev/rdsk/c0t2d0s2 partition map

x86: Beispiel für eine Festplattenkonfigurationsdatei

Das folgende Beispiel zeigt, wie Sie eine Einzelplatten-Konfigurationsdatei, 500_test, auf einem x86-basierten System mit einer 500-MB-Festplatte erstellen können.


Beispiel 7–9 x86: Erstellen einer Festplattenkonfigurationsdatei

Speichern Sie zunächst die Ausgabe des Befehls fdisk in einer Datei mit dem Namen 500_test:


# fdisk -R -W 500_test -h /dev/rdsk/c0t0d0p0

Der Inhalt der Datei 500_test ist unten aufgelistet:

 * /dev/rdsk/c0t0d0p0 default fdisk table
* Dimensions:
*     512 bytes/sector
*      94 sectors/track
*      15 tracks/cylinder
*    1455 cylinders
*
*  HBA Dimensions:
*     512 bytes/sector
*      94 sectors/track
*      15 tracks/cylinder
*    1455 cylinders
*
* systid:
*  1:    DOSOS12
*  2:    PCIXOS
*  4:    DOSOS16
*  5:    EXTDOS
*  6:    DOSBIG
*  86:   DOSDATA
*  98:   OTHEROS
*  99:   UNIXOS
* 130:   SUNIXOS
*
* Id  Act Bhead Bsect   Bcyl  Ehead  Esect  Ecyl Rsect  Numsect
 130  128 44    3       0     46    30     1001 1410   2050140

Danach hängen Sie die Ausgabe des Befehls prtvtoc an die Datei 500_test an:


# prtvtoc /dev/rdsk/c0t0d0s2 >>500_test

Die Datei 500_test ist jetzt eine vollständige Festplattenkonfigurationsdatei:

* /dev/rdsk/c0t0d0p0 default fdisk table	
* Dimensions:
*     512 bytes/sector
*      94 sectors/track
*      15 tracks/cylinder
*    1455 cylinders
*
*  HBA Dimensions:
*     512 bytes/sector
*      94 sectors/track
*      15 tracks/cylinder
*    1455 cylinders
*
* systid:
*  1:    DOSOS12
*  2:    PCIXOS
*  4:    DOSOS16
*  5:    EXTDOS
*  6:    DOSBIG
*  86:   DOSDATA
*  98:   OTHEROS
*  99:   UNIXOS
*  130:  SUNIXOS
*
* Id  Act Bhead Bsect Bcyl  Ehead  Esec  Ecyl Rsect  Numsect
 130  128 44    3     0     46    30    1001 1410   2050140
* /dev/rdsk/c0t0d0s2 partition map
*
* Dimensions:
*      512 bytes/sector
*       94 sectors/track
*       15 tracks/cylinder
*     1110 sectors/cylinder
*     1454 cylinders
*     1452 accessible cylinders
*
* Flags:
*   1: unmountable
*  10: read-only
*                          First    Sector    Last
* Partition  Tag  Flags    Sector     Count    Sector  Mount Directory
       2      5    01       1410   2045910   2047319
       7      6    00       4230   2043090   2047319  /space
       8      1    01          0      1410     1409
       9      9    01       1410      2820     422987

Hier wurde beschrieben, wie Sie Festplattenkonfigurationsdateien für ein x86-basiertes System erstellen können. Testen eines Profils enhält Informationen zum Verwenden von Festplattenkonfigurationsdateien zum Testen von Profilen.


Verwenden eines standortspezifischen Installationsprogramms

Sie können mithilfe von Begin- und Finish-Skripten auch ein eigenes Installationsprogramm zur Installation der Solaris-Software erstellen.

Wenn Sie im Profilfeld ein Minuszeichen (-) eingeben, wird die Installation von Solaris auf einem System von Begin- und Finish-Skripten und nicht über ein Profil und das Solaris-Installationsprogramm gesteuert.

Wenn zum Beispiel ein System der folgenden Regel entspricht, wird die Solaris-Software mit dem Begin-Skript x_install.beg und dem Finish-Skript x_install.fin auf dem System mit dem Namen clover installiert:

hostname clover x_install.beg - x_install.fin