Neuerungen im Betriebssystem Solaris 10

Kapitel 2 Neuerungen im Release Solaris 10 5/08

In diesem Kapitel ist eine Übersicht aller Neuerungen im Solaris-Release Solaris 10 5/08 aufgeführt.

Systemverwaltungserweiterungen

In Solaris 10 5/08 wurden die folgenden Leistungsmerkmale und Verbesserungen für die Systemverwaltung implementiert.

Administratorprozesse für Solaris Trusted Extensions

Ab dieser Version werden die Pakete für SolarisTM Trusted Extensions bei der Installation des Betriebssystems Solaris ebenfalls installiert. Das Verzeichnis ExtraValue gibt es nicht mehr. Dieses Verzeichnis enthielt vorher die Pakete für Solaris Trusted Extensions. Solaris Trusted Extensions werden jetzt von der Service Management Facility (SMF) als Dienst svc:/system/labeld:default verwaltet. Dieser Dienst muss aktiviert werden. Starten Sie das System neu, wenn der Dienst online ist, um Solaris Trusted Extensions zu aktivieren. Nach dem Systemneustart sind noch weitere Konfigurationsmaßnahmen erforderlich. Weitere Informationen finden Sie im Solaris Trusted Extensions Configuration Guide .

Das Release Solaris 10 5/08 enthält darüber hinaus die folgenden Leistungsmerkmale:

Weitere Informationen zu Solaris Trusted Extensions finden Sie unter Solaris Trusted Extensions Administrator’s Procedures .

Dienstprogramm zum Aktualieren von Flash-Speicher

fwflash(1M) ist ein neuer Solaris-Befehl für den Datenaustausch mit Firmware von PCI-X-, PCI-Express HBA- und HCA-Karten. Dieser Befehl kann gegenwärtig die Firmware für InfiniBand HCA-Karten auflisten, lesen und schreiben.

Weitere Informationen zu diesem Befehl entnehmen Sie bitte der Manpage fwflash(1M).

Dienstprogramm für die Verwaltung von PPD-Dateien

Das Dienstprogramm für die Verwaltung von PPD-Dateien (PPD, PostScriptTM Printer Description) /usr/sbin/ppdmgr dient zur Verwaltung von PPD-Dateien, die im Druck-Subsystem von Solaris zum Einsatz kommen.

Mit Hilfe des Dienstprogramms ppdmgr können die folgenden Aufgaben durchgeführt werden:

Zum Hinzufügen einer neuen PPD-Datei können Sie das Dienstprogramm ppdmgr oder den Befehl lpadmin -n verwenden. Durch das Hinzufügen einer neuen PPD-Datei wird automatisch der Cache-Speicher der PPD-Dateiinformationen geändert, den die printmgr-GUI zum Anzeigen der unterstützten Druckerinformationen verwendet.


Hinweis –

Der Speicherort von PPD-Dateien im Betriebssystem Solaris hat sich geändert. Während eines Software-Upgrades werden alle Druckerserver mit Druckerwarteschlangen, die mithilfe von PPD-Dateien im vorherigen Speicherort dieser PPD-Dateien definiert wurden, automatisch mit dem neuen Speicherort für PPD-Dateien aktualisiert.


Weiterhin wurde der neue SMF-Dienst „print/ppd-cache-update“ eingeführt. Dieser Dienst ist standardmäßig aktiviert. Er läuft einmal während des Systemneustarts und aktualisiert die Informationen im Drucker-Cache mit allen Änderungen an den PPD-Dateibeständen im System. Nach einem Systemneustart infolge einer Software-Installation oder eines Software-Upgrades kann es länger dauern, bis dieser Dienst in den Online-Zustand gelangt. Wenn darüber hinaus seit der letzten Aktualisierung des PPD-Caches an den PPD-Dateibeständen Änderungen vorgenommen wurden, kann es ebenfalls länger dauern, bis dieser Dienst in den Online-Zustand geht. Die an den PPD-Dateibeständen eines Systems vorgenommenen Änderungen werden erst dann in den vom Solaris-Druckmanager verwendeten PPD-Cache übernommen, wenn sich der Dienst „print/ppd-cache-update“ im Online-Zustand befindet.

Weitere Informationen finden Sie hier:

Client-seitige Unterstützung für das Internet Printing Protocol (IPP)

Die client-seitige Unterstützung für das Internet Printing Protocol ermöglicht es Solaris-Client-Systemen, mit IPP-basierten Druckdiensten zu kommunizieren, so z. B. mit den Diensten der Betriebssysteme Linux und Mac OS X sowie den Diensten anderer Plattformen.

Auch die server-seitige Unterstützung für den IPP-Abhördienst wurde geringfügig verbessert. Diese Verbesserungen fördern die Interoperabilität, einschließlich einiger kleinerer Änderungen, die zu einer mehr standardkonformen Darstellung von Drucker- und Auftragsattribut-Daten führen.

Die Integration von IPP-Server- und Client-Merkmalen in das Betriebssystem Solaris ist eines von vielen OpenSolarisTM-Druckprojekten, die derzeit durchgeführt werden. OpenSolaris Printing stellt eine Reihe von Softwarespezifikationen und -implementierungen bereit, mit denen Sie für Solaris und Linux oder für jedes andere Betriebssystem, das POSIX-Schnittstellen enthält, standardisierte und skalierbare Druckkomponenten entwickeln können.

Weitere Informationen finden Sie in System Administration Guide: Solaris Printing .

Weitere Informationen zu OpenSolaris Printing finden Sie unter http://opensolaris.org/os/community/printing/.

Wahlweise Verwendung von localhost als Hostnamen für Solaris-Druckserver-Datenbanken

Diese Druckfunktion ermöglicht es dem Solaris-Drucksystem, localhost in den Datenbanken des Drucksystems als lokalen Host zu erkennen und einzusetzen. In der Vergangenheit wurde /bin/hostname ausschließlich zur Erzeugung des Druck-Hostnamens verwendet. Das Drucksystem war darauf angewiesen, dass dieser Name unverändert erhalten blieb. Dank dieser Möglichkeit, localhost als Name für das aktuelle System zu verwenden, können Druckserver unabhängig vom Hostnamen des Systems den Druck-Hostnamen unverändert erhalten.


Hinweis –

Diese Änderung ist ausschließlich für die Einrichtung lokaler Druck-Warteschlangen anwendbar.


Für die Umsetzung dieses Leistungsmerkmals sind die folgenden Änderungen des Befehls lpadmin und der grafischen Benutzeroberfläche des Solaris Print Manager erforderlich:

Weitere Informationen finden Sie hier:

Fehlermanagement für T5140/T5240-Plattformen

Die vorbeugende Solaris-Selbstheilungsfunktion ist für die Plattformen Sun SPARC Enterprise T5140 und T5240 verfügbar. Zur den vorbeugenden Selbstheilungsfunktionen gehören:

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.sun.com/software/solaris/ds/self_healing.jsp und http://opensolaris.org/os/community/fm.

SunVTS 7.0

SunVTSTM ist eine umfassende Softwaresuite zur Systemvalidierung und -prüfung, die für Sun-Hardwareplattformen und -Peripheriegeräte entwickelt wurde. SunVTS 7.0 ist die nächste Generation von SunVTS 6.0 und kompatiblen Versionen.

SunVTS 7.0 zeichnet sich durch die folgenden Leistungsmerkmale aus:

SunVTS 7.0 beruht auf einer herkömmlichen Drei-Ebenen-Architektur. Dieses Modell besteht aus einer browserbasierten Benutzeroberfläche, einem auf Java basierenden mittleren Server und einem Diagnoseagenten.

Verbesserung von Systemressourcen

In Solaris 10 5/08 wurden die folgenden Leistungsmerkmale und Verbesserungen für Systemressourcen implementiert.

Solaris Zones und Branded Zones

Mithilfe der Option -n können Sie einen Testlauf der Zonenmigration ausführen, bevor eine Zone auf einen neuen Rechner verschoben wird.

Mit dem Unterbefehl zoneadm detach der Option -n können Sie ein Manifest auf einer laufenden Zone generieren, ohne sie abtrennen zu müssen. Der Status der Zone auf dem Ursprungssystem bleibt unverändert. Der Unterbefehl zoneadm attach kann dann mit der Option -n dieses Manifest lesen und überprüfen, ob die Konfiguration des Zielsystems für die Zone geeignet ist, ohne die Zone dafür wirklich anzuschließen.

Weitere Informationen finden Sie hier:

CPU-Caps

CPU-Caps machen fein abgestimmte Grenzwerte für den Grad verfügbar, zu dem Projekte oder eine Zone CPU-Rechenzeit beanspruchen können. CPU-Caps werden als Ressourcen im Rahmen von zonecfg sowie als projekt- und zonenweite Ressourcensteuerparameter zur Verfügung gestellt

Weitere Informationen finden Sie hier:

Option projmod(1M)

Durch Verwendung des Befehls projmod mit der Option -A werden die in der Projektdatenbank definierten Werte für Resource Controls auf das aktive Projekt angewendet. Vorhandene Werte, die nicht mit den in der Projektdatei definierten Werten übereinstimmen, wie z. B. manuell mithilfe von prctl(1) gesetzte Werte, werden entfernt.

Verbesserungen am Gerätemanagement

In Solaris 10 5/08 wurden die folgenden Leistungsmerkmale und Verbesserungen für das Gerätemanagement implementiert.

Selbstidentifizierung von Bändern

Die Funktion zur Selbstidentifizierung von Bändern konfiguriert ein Band automatisch mit den vom Bandlaufwerk zur Verfügung gestellten Parametern. Die Konfigurationsdaten für ein Bandlaufwerk wurden vorher statisch von änderbaren Konfigurationsdateien, integrierten Konfigurationstabellen oder Standardwerten bereitgestellt. Die Funktion zur Selbstidentifizierung von Bändern fragt mithilfe einiger SCSI-Befehle die erforderlichen Parameter direkt vom Bandlaufwerk ab. Wenn der Treiber st diese Parameter liest, verwendet das Bandlaufwerk diese im Betriebssystem Solaris.

Gegenüber der herkömmlichen dateibasierten Konfiguration hat die Funktion zur Selbstidentifizierung von Bändern folgende Vorteile:

x86: Bessere CPU-Energieverwaltung Speedstep

Ab diesem Release wird Intels erweiterte SpeedstepTM-Technologie vom Betriebssystem Solaris unterstützt. Mit dieser Speedstep-Unterstützung können Solaris-Plattformbenutzer durch Verringern der Prozessortaktfrequenz in Leerlaufzeiten den Energieverbrauch von Intel-Prozessoren reduzieren.

Weitere Informationen zum Aktivieren der CPU-Energieverwaltung unter Solaris entnehmen Sie bitte der Manpage power.conf(4).

x86: PowerNow! CPU-Energieverwaltung

Ab diesem Release wird die PowerNow!- Technologie von AMD auf dem Betriebssystem Solaris unterstützt. PowerNow! ermöglicht es Nutzern von Solaris-Plattformen, den Energieverbrauch der Opteron 10h-Prozessorfamilie durch Ändern der Prozessortaktfrequenz und -betriebsspannung in Abhängigkeit von den ausgeführten Aufgaben zu regulieren.

Weitere Informationen zum Aktivieren der CPU-Energieverwaltung unter Solaris entnehmen Sie bitte der Manpage power.conf(4).

iSNS-Unterstützung für Solaris iSCSI-Zielgeräte

Dieses Solaris-Release unterstützt das Internet Storage Name Service-Protokoll (iSNS) in der Solaris-Software für iSCSI-Zielgeräte. Das iSNS-Protokoll ermöglicht das automatische Erkennen, Verwalten und Konfigurieren von iSCSI-Zielgeräten in einem TCP/IP-Netzwerk.

Die Solaris-Software für iSCSI-Zielgeräte enthält keine native iSNS-Serverunterstützung. In diesem Solaris 10-Release kann ein vorhandener iSNS-Server jedoch automatisch iSCSI-Geräte in Ihrem Netzwerk erkennen.

Der Befehl iscsitadm dient zur Konfiguration von Solaris iSCSI-Zielgeräten zur Erkennung des iSNS-Servers und zum Aktivieren/Deaktivieren der automatischen iSNS-Erkennungsfunktion. Sie können den iSNS-Server als Hostname oder mit seiner IP-Adresse angeben.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Manpage iscsitadm(1M) und Kapitel 14, Configuring Solaris iSCSI Targets and Initiators (Tasks) in System Administration Guide: Devices and File Systems.

Verbesserte Sicherheitsfunktionen

Im Release Solaris 10 5/08 wurden die folgenden Sicherheitsfunktionen und -erweiterungen hinzugefügt.

Solaris Trusted Extensions unterstützt das Einhängen von Labeled-Dateisystemen mit dem NFSv3-Protokoll

Ab diesem Release kann die Solaris Trusted Extensions-Software Labeled-Dateisysteme jetzt mit NFS Version 3 (NFSv3) und NFS Version 4 (NFSv4) einhängen. Für Solaris Trusted Extensions bestehen hinsichtlich der Verwendung von TCP als zugrunde liegendes Transportprotokoll für NFS keinerlei Einschränkungen. Für den Readdown-NFS-Zugriff für NFSv3 kann jedoch nicht das User Datagram Protocol (UDP) verwendet werden. Die Verwendung von UDP wird nur für das anfängliche Einhängen und nicht für nachfolgende NFSv3-Operationen auf mehreren Ebenen unterstützt.

SPARC: Hardware-beschleunigte Unterstützung für Elliptical Curve Cryptography (ECC)

UltraSPARC T2-basierte Plattformen (Niagara 2) unterstützen die Hardwarebeschleunigung von Elliptical Curve Cryptography-Algorithmen (ECC). Das Betriebssystem Solaris unterstützt jetzt Hochleistungs-ECDSA und -ECDH auf diesen Plattformen. Diese neuen ECC-Algorithmen stehen allen Nutzern des Solaris Cryptographic Framework einschließlich Java-Technologie und OpenSSL zur Verfügung.

Verbesserungen für die Vernetzung

Im Release Solaris 10 5/08 wurden die folgenden Netzwerkfunktionen und -erweiterungen hinzugefügt.

Sockets Direct Protocol

Das Sockets Direct Protocol (SDP) ist ein Transportprotokoll, das sich eine Schicht über dem Infiniband Transport Framework (IBTF) befindet. SDP ist eine Standardimplementierung, die auf Annex 4 der Infiniband Architecture Specification Vol1 basiert. SDP bietet eine zuverlässige flussgesteuerte und bidirektionale Bytestream-Datenübertragung, die TCP sehr ähnelt.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Manpage sdp(7D).

Kapazität der Backlog-Warteschlange in inetd

Ab diesem Release kann die Kapazität der Backlog-Warteschlange der verwalteten inetd-Dienste eingestellt werden. Diese Funktion erweitert inetd um die SMF-Funktion connection_backlog , mit der die Warteschlangenkapazität geändert werden kann. Der Standardwert der von connection_backlog festgelegten Warteschlangenkapazität ist 10. Der Wert der Eigenschaft connection_backlog kann mithilfe des Befehls inetadm geändert werden. Beispiel:

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Manpage inetadm(1M).

Verbesserungen am X11-Fenstersystem

In Solaris 10 5/08 wurden die folgenden Funktionen und Verbesserungen für das X11-Fenstersystem implementiert.

Xvnc-Server und Vncviewer-Client

VNC bietet Remote Desktop-Sitzungen über das Remote Frame Buffer-Protokoll (RFB). RFB-Clients (auch als VNC-Viewer bezeichnet) stehen für die meisten Plattformen in Open Source- und kommerziellen Versionen zur Verfügung.

Das Solaris-Release 10 5/08 enthält jetzt Xvnc. Xvnc ist ein X-Server, der auf den Open Source-Releases des RealVNC-Projekts und der X.Org Foundation basiert. Xvnc wird auf einem RFB-Protokoll-Client über das Netzwerk angezeigt, ohne dass auf der lokalen Videohardware eine X-Server-Sitzung laufen muss. Dieses Release enthält darüber hinaus zur Verbindungsherstellung mit entfernten VNC-Servern den RFB-Client vncviewer von RealVNCto sowie verschiedene dazugehörige Programme zum Verwalten dieser Server.

Weitere Informationen finden Sie in System Administration Guide: Virtualization Using the Solaris Operating System und in den Manpages Xvnc(1) und vncviewer(1).

Verbesserungen an Desktop-Funktionen

In Solaris 10 5/08 wurden die folgenden Desktop-Funktionen und Verbesserungen implementiert.

StarOffice 8

Dieses Release enthält die neueste StarOffice-Version (StarOffice 8).

Weitere Informationen über StarOffice finden Sie unter http://www.sun.com/software/star/staroffice/whats_new.jsp.

Flash Player 9

Ab dieser Version enthält das Betriebssystem Solaris den Adobe Flash Player 9. Weitere Informationen zu diesem Flash Player finden Sie unter http://www.adobe.com/products/flashplayer/productinfo/features/.

Pidgin 2.0

Pidgin ist ein populärer Open Source-Client für das Instant Messaging. Pidgin 2.0 besitzt die folgenden Leistungsmerkmale:

PAPI-Druckbefehle

Mehrere häufig verwendete Druckbefehle, darunter auch die im Folgenden aufgeführten, werden durch PAPI-Befehle (PAPI, Open Printing API) der Free Standards Group (FSG) ersetzt:

Die Implementierungen der PAPI-Befehle setzen im Betriebssystem Solaris auf die Open Printing API der Free Standards Group auf. Auf diese Weise können die Befehle auf mehreren Protokollen oder Diensten ausgeführt werden.

Die Implementierungen des neuen Druckbefehls bieten mehrere Vorteile:

Weitere Informationen zu PAPI-Druckbefehlen finden Sie unter:

Verbesserung der Systemleistung

In Solaris 10 5/08 wurden die folgenden Leistungsmerkmale und Verbesserungen für die Systemverwaltung implementiert.

64 bit SPARC: Unterstützung von Speicherzuweisungsoptimierung für sun4v-Plattformen

Die Speicherzuweisungsoptimierung (Memory Placement Optimization, MPO) ermöglicht Betriebssystemen die Zuweisung von Speicher lokal zum Kernbereich, wo Threads bzw. Prozesse ausgeführt werden. Die sun4v-Architektur wird in einer virtualisierten Hardware-Umgebung ausgeführt. MPO für sun4v-Plattformen enthält die erforderlichen Standard-Zugriffsmethoden in der sun4v-Schicht, die für das generische MPO-Framework Ortsinformationen bereitstellen. Dieses Leistungsmerkmal ist besonders optimal für Plattformen, die mehrere Sockets mit unterschiedlicher Speicherzugriffslatenz besitzen. Das MPO-Leistungsmerkmal verbessert die Leistung mehrerer Anwendungen, da das Betriebssystem Speicher lokal zu den Knoten zuweisen kann.

SPARC: Unterstützung für gemeinsam genutzte Kontexte

Der Kontextmechanismus, der von der Hardware des Speicherverwaltungsmoduls zur Unterscheidung gleicher virtueller Adressen in verschiedenen Prozessaddressräumen genutzt wird, kann bei der Verwendung von gemeinsam genutztem Speicher Ineffektivitäten verursachen. Diese Ineffektiviäten werden hervorgerufen, da die Daten an einer bestimmten Adresse des gemeinsam genutzten Speicher identisch sind, die Kontextnummern der jeweiligen zugehörigen Prozesse aber unterschiedlich sind. Deswegen kann die MMU-Hardware keine Übereinstimmung erkennen. Das hat zur Folge, dass Zuweisungen unnötigerweise aus dem Umsetzungs-Cache des Speicherverwaltungsmoduls (Translation Lookaside Buffer, TLB) gelöscht und durch identische Zuweisungen mit einer unterschiedlichen Kontextnummer ersetzt werden.

Das Niagara 2-System besitzt einen zusätzlichen Kontext zur gemeinsamen Nutzung. Dabei handelt es sich um eine Hardwarefunktion, die zum Vermeiden dieser Ineffektivitäten bei der Verwaltung von gemeinsam genutztem Speicher verwendet werden kann. Beim Durchsuchen des TLB nach Zuweisungen lösen identische Daten im privaten oder gemeinsamen Kontext einen sog. „TLB-Hit“ aus. Die gegenwärtige Software-Unterstützung für gemeinsam genutzte Kontexte aktiviert dieses Leistungsmerkmal für Prozesse, die den sog. Dynamic Intimate Shared Memory (DISM) verwenden. In diesem Fall verwenden das Prozesstextsegment und die DISM-Segmente, die für jeden Prozess mit den gleichen Berechtigungen den gleichen virtuellen Adressen zugewiesen sind, den jeweiligen gemeinsam genutzten Kontext.

x86: Erkennen von CPUID-basierten Cache-Hierarchien

Moderne Intel-Prozessoren besitzen eine Schnittstelle, über die mithilfe einer CPUID-Anweisung Informationen zur Cache-Hierarchie des Prozessors abgerufen werden können.

Verbesserungen der Sprachunterstützung

In Solaris 10 5/08 wurden die folgenden Funktionen und Verbesserungen für die Sprachunterstützung implementiert.

Locale Creator

Locale Creator ist ein als Befehlszeilenschnittstelle und grafische Benutzeroberfläche verfügbares Dienstprogramm zum Erstellen und Anpassen von Solaris-Sprachumgebungen. Damit können installierbare Solaris-Pakete erstellt werden, die spezifische Daten einer bestimmten Sprachumgebung enthalten. Nach der Installation des erstellten Pakets kann der Benutzer in seinem System in einer voll funktionstüchtigen Sprachumgebung arbeiten.

Weitere Informationen finden Sie hier:

libchewing 0.3.0

Die Chewing-Eingabemethode (IM) basiert auf libchewing, einer Open Source-Bibliothek für die Eingabe in traditionellem Chinesisch. libchewing wurde auf Version libchewing 0.3.0 aktualisiert. Zu den neuen Leistungsmerkmalen der neuen Version gehören u. a.:

Weitere Informationen finden Sie im International Language Environments Guide.

Dateiverschlüsselungsüberprüfung

Das Dienstprogramm „fsexam“ zur Dateiverschlüsselungsüberprüfung konvertiert einen Dateinamen bzw. den Inhalt einer Datei im ASCII-Textformat von einem früheren Zeichensatz in den UTF-8-Zeichensatz. Zu den neuen Leistungsmerkmalen des Dienstprogramms „fsexam“ gehören:

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den Manpages fsexam(1) und fsexam (4).

Verbesserungen an Kernel-Funktionen

In Solaris 10 5/08 wurden die folgenden Kernel-Funktionen und Verbesserungen implementiert.

x86: CPUl-Leerlaufschleife mit MONITOR und MWAIT

Das Betriebssystem Solaris nutzt für die Leerlaufschleife des x86-Prozessors die SSE3-Anweisungen MONITOR und MWAIT. Durch Verwendung dieser SSE3-Anweisungen in der Prozessorleerlaufschleife müssen keine zeitaufwändigen Interrupts mehr zum Aktivieren eines angehaltenen Prozessors gesendet und empfangen werden. MONITOR dient zur Angabe eines Speicherbereichs zum Überwachen der Leerlaufschleife. MWAIT hält den Prozessor solange an, bis die in der MONITOR-Anweisung enthaltene Adresse angegeben wird. Bei der neuen Leerlaufschleife muss der Prozessor nur in den Speicher schreiben, wenn ein angehaltener Prozessor reaktiviert werden soll.

Verbesserungen an Treibern

Im Release Solaris 10 5/08 wurden die folgenden Treiberfunktionen und -verbesserungen hinzugefügt.

x86: Unterstützung von Sun Fire X4540-Festplattenstatusindikatoren

Ab diesem Release werden die Sun Fire X4540-Festplattenstatusindikatoren unterstützt. Durch dieses Leistungsmerkmal werden die gelbe Fehlerstatus-LED und die blaue LED „Zum Entnehmen bereit“ aktiviert.

Weitere Informationen finden Sie im Sun Fire X4540 Server Diagnostics Guide.

MPxIO-Erweiterung für seriell angeschlossene SCSI-Geräte an mpt(7D)

Der Treiber mpt wurde verbessert und bietet nun MPxIO-Unterstützung für geeignete Speichergeräte. Wenn MPxIO für SAS- (Serial Attached) und SATA-Geräte aktiviert ist, werden diese unter scsi_vhci(7D) wie Fibre-Channel-Geräte unter fp(7D) aufgezählt.

Auch stmsboot(1M) wurde in dieser Version verbessert und bietet nun Unterstützung für SAS-Multipath-Geräte. stmsboot(1D) arbeitet standardmäßig mit allen angeschlossenen und Controllern mit Multipath-Unterstützung.

Wenn Sie Multipathing nur für fp- oder mpt-Controller aktivieren möchten, können Sie das neue Flag verwenden, das für die Beschränkung des Operationsbereichs hinzugefügt wurde. Mit dem Befehl /usr/sbin/stmsboot -D mpt - e wird MPxIO nur für angeschlossene mpt-Controller aktiviert. Wenn Sie mpt in diesem Befehl durch fp ersetzen, erreichen Sie, dass MPxIO mit stmsboot nur in angeschlossenen fp-Controllern aktiviert wird.

x86: SATA ATAPI-Unterstützung in AHCI-Treibern

Der AHCI-Treiber unterstützt SATA ATAPI CD- bzw. DVD-Geräte. SATA CD- bzw. DVD-Geräte können statt im kompatiblen Modus im AHCI-Modus betrieben werden. Der AHCI-Modus besitzt eine bessere Fehlerbehandlung und Hot-Plug-Funktionalität.

Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage ahci(7D).

x86: AMD–8111

Der E/A-Hub AMD-8111 HyperTransport enthält einen 10/100 Mbit/s Ethernet LAN-Controller. Der Treiber wird von der Andretti-Plattform verwendet.

SATA NCQ-Unterstützung in AHCI-Treibern

Der AHCI-Treiber unterstützt die SATA NCQ-Funktion. NCQ verbessert die Treiberleistung.

Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage ahci(7D).

x86: II Ethernet-Treiber bnx

Ab dieser Version wird das Broadcom NetXtreme (bnx) II Ethernet-Chipset (BRCM5706C, BRCM5706S, BRCM5708C und BRCM5708S) unterstützt.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Manpage bnx(7D).

Treiber zur Konvertierung von USB nach Seriell für Keyspan-Adapter

Dieses Release enthält einen neuen Treiber für Keyspan-USB-Seriell-Adapter. Dieser Treiber unterstützt das USA-19HS-Modell. Mit diesem Leistungsmerkmal können Sie zwischen Edgeport- und Keyspan-Adaptern wählen.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Man Page usbsksp(7D).

Verbesserung der Freeware

In Solaris 10 5/08 wurden die folgenden Leistungsmerkmale und Verbesserungen für Freeware implementiert.

32 bit: pgAdmin III

pgAdmin III ist eine populäre und funktionsreiche Open Source-Plattform für die Verwaltung und Entwicklung von PostgreSQL-Anwendungen. Die grafische Benutzeroberfläche unterstützt alle PostgreSQL-Leistungsmerkmale und vereinfacht die Verwaltung. Damit können Benutzer einfache SQL-Abfragen erstellen und darüber hinaus komplexe Datenbanken entwickeln.

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.pgadmin.org/.

p7zip

Ab diesem Release enthält das Betriebssystem Solaris ein p7zip-Port. p7zip ähnelt dem Windows-Dienstprogramm 7zip für die Komprimierung und Archivierung.

Weitere Informationen finden Sie unter http://p7zip.sourceforge.net/.