Neuerungen im Betriebssystem Solaris 10

Das Solaris ZFS (Zeta File System)

Diese Dateisystemerweiterung ist neu in Solaris-Release 10 6/06.

Dieses Solaris-Update-Release enthält das Solaris Zeta File System (ZFS), ein neues 128-Bit-Dateisystem. Solaris ZFS bietete eine einfache Administration, Transaktionssemantik, End-to-End-Datenintegrität und eine außerordentliche Skalierbarkeit. Solaris ZFS ist keine inkrementelle Verbesserung vorhandener Technologien, sondern ein grundlegend neuer Ansatz zur Datenverwaltung.

Solaris ZFS nutzt ein auf Pools basierendes Datenspeicherungsmodell, das keine Datenträgerkonzepte mehr benötigt. Deswegen werden mit Solaris ZFS die mit Partitionsverwaltung, Provisioning und immer größer werdenden Dateisystemen verbundenen Probleme vermieden. Tausende Dateisysteme können ihre Daten aus einem einzigen Datenspeicherpool beziehen. Jedes System belegt dabei nur soviel Speicherplatz, wie es tatsächlich benötigt. Die gesamte E/A-Bandbreite aller Geräte im Pool steht allen Dateisystemen zu jeder Zeit zur Verfügung.

Alle Operationen sind sog. “Copy-on-Write”-Transaktionen, sodass der Status der Daten auf der Festplatte stets gültig ist. Jeder Datenblock besitzt eine Prüfsumme, sodass eine ungesehene Beschädigung von Daten unmöglich ist. Darüber hinaus können sich Daten in replizierten Konfigurationen selbst reparieren. Das bedeutet, dass, wenn eine Datenkopie beschädigt ist, Solaris ZFS diesen Schaden erkennt und mithilfe einer anderen Kopie dieser Daten die beschädigte Kopie wiederherstellt.

Solaris ZFS - einfache Administration

Für Systemadministratoren besteht der größte Vorteil von Solaris ZFS in der gegenüber herkömmlichen Dateisystemen einfacheren Administration.

In Solaris ZFS kann mithilfe eines einzigen Befehls ein gespiegeltes Datenspeicherpool und Dateisystem erstellt werden. Beispiel:


# zpool create home mirror c0t1d0 c1t2d0

Dieser Befehl erstellt ein gespiegeltes Datenspeicherpool namens home und ein einzelnes Dateisystem namens home. Das Dateisystem wird unter /home eingehängt.

Mit Solaris ZFS können Sie zum Erstellen de Datenspeicherpools ganze Festplatten anstatt Partitionen verwenden.

Mit der Dateisystemhierarchie /home kann unter /home eine beliebige Anzahl an Dateisystemen erstellt werden. Beispiel:


# zfs create home/user1

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den Manpages zpool(1M) und zfs(1M).

Darüber hinaus bietet Solaris ZFS die folgenden Leistungsmerkmale zur Administration:

Weitere Informationen finden Sie im Solaris ZFS - Administrationshandbuch.

Webbasierte ZFS-Verwaltung

Solaris-Release 10 6/06 enthält das webbasierte Solaris ZFS Management-Tool, mit dessen Hilfe Sie die mit der Befehlszeilenversion von ZFS verfügbaren Administrationsaufgaben ausführen können. Mit der Solaris ZFS-Administrationkonsole können die folgenden administrativen Aufgaben ausgeführt werden:

Sie können mithilfe eines sicheren Webbrowsers unter der folgenden URL auf die Solaris ZFS-Administrationskonsole zugreifen:


https://Systemname:6789

Wenn Sie die entsprechende URL eingeben und die Solaris ZFS-Administrationskonsole nicht erreichen, kann es sein, dass deren Server nicht läuft. Geben Sie den folgenden Befehl ein, um den Server zu starten:


# /usr/sbin/smcwebserver start

Geben Sie den folgenden Befehl ein, wenn der Server beim Hochfahren des Systems automatisch gestartet werden soll:


# /usr/sbin/smcwebserver enable

Hinweis –

Die Solaris Management Console (smc) kann nicht zur Verwaltung von ZFS-Speicher-Pools bzw. -Dateisystemen verwendet werden.


ZFS und Solaris Zones

Die Partitionierungstechnologie Solaris Zones unterstützt Solaris ZFS-Komponenten wie z. B. Hinzufügen von Solaris ZFS-Dateisystemen und Datenspeicherpools in eine Zone.

So wurde beispielsweise der Dateisystem-Ressourcentyp im Befehl zonecfg wie folgt erweitert:


zonecfg:myzone> add fs
zonecfg:myzone:fs> set type=zfs
zonecfg:myzone:fs> set dir=/export/share
zonecfg:myzone:fs> set special=tank/home
zonecfg:myzone:fs> end

Weitere Informationen finden Sie in der Manpage zonecfg(1M) und im Solaris ZFS - Administrationshandbuch.

Unterstützung des Solaris-Installationsprogramms für ZFS-Dateisysteme

Dieses Release unterstützt die folgenden Solaris-Installationsprogramme:

Neues Solaris-Modell für Zugriffssteuerungslisten

Solaris ZFS implementiert ein neues Zugriffskontrollmodell. Frühere Versionen des Betriebssystems Solaris unterstützten nur ein vorwiegend auf dem POSIX ACL-Spezifikationsentwurf basierendes Zugriffskontrollmodell. POSIX-basierte Zugriffssteuerungslisten dienen zum Schutz von UFS-Dateien. Zum Schutz von Solaris ZFS-Dateien wird ein neues, auf der NFSv4-Spezifikation beruhendes Modell verwendet.

Das neue Zugriffskontrollmodell:

Auf der kürzlich überarbeiteten Man Page chmod(1) finden Sie viele neue Beispiele, die die Verwendung mit Solaris ZFS demonstrieren. Auf der Man Page acl(5) finden Sie eine Übersicht über das neue Zugriffskontrollmodell. Darüber hinaus enthält das Dokument Solaris ZFS - Administrationshandbuch eine Reihe von Beispielen zur Verwendung von Zugriffssteuerungslisten als Schutzmechanismus für ZFS-Dateien.