Neuerungen im Betriebssystem Solaris 10

Verbesserung der Systemleistung

In diesem Abschnitt werden alle neuen oder überarbeiteten Verbesserungen für die Systemleistung in Solaris 10 3/05 gegenüber der im Mai 2002 erstmals veröffentlichten Version Solaris 9 dargestellt. Die Beschreibung unter „Neue Architektur für Netzwerk-Stacks“ spielt eine besonders wichtige Rolle.

Neue Architektur für Netzwerkstacks

Diese neue Architektur ist für Solaris 10 von zentraler Bedeutung. Dieses Leistungsmerkmal wurde mit Software Express 10/03 eingeführt.

Die Architektur des Netzwerkstacks für TCP-Verbindungen wurde überarbeitet und bietet jetzt eine extrem hohe Leistung bei noch weiter verbesserter Skalierbarkeit. Dank dieser Neuerung kann die Arbeitslast im Solaris-Netzwerkbetrieb mithilfe eines auf IP-Klassifizierern basierenden Designs ohne Sperren vertikal partitioniert werden. Dieses Design reduziert sowohl den Synchronisationsaufwand als auch die Kommunikation zwischen verschiedenen CPUs. Die Vorteile zeigen sich in allen Arbeitslasten im Netzwerk und sind für den Benutzer sichtbar.

CPU Performance Counters

Dieses Leistungsmerkmal wurde mit Software Express 4/04 eingeführt.

The CPU Performance Counter (CPC) system gives better access to the performance analysis features available on SPARC and x86 processors.

Die CPC-Befehle cpustat und cputrack weisen eine verbesserte Befehlszeilensyntax für die Angabe von CPU-Informationen auf. In vorigen Versionen des Betriebssystems Solaris mussten Sie zwei Zähler angeben. Die Konfiguration beider Befehle erlaubt nun die Angabe von nur einem Zähler. Bei einfachen Messungen kann die Zählerkonfiguration sogar ganz ausgelassen werden.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Manpage cpustat(1M) Näheres zur Verwendung des Befehls cputrack finden Sie in der Man Page cputrack(1).

Verbesserte Systemleistung bei großer Schnittstellenanzahl

Dieses Leistungsmerkmal wurde mit dem Software Express-Pilotprogramm eingeführt. Dieses Leistungsmerkmal ist im Release Solaris 10 3/05 enthalten.

Die Systemleistung während und nach dem Zusammenschalten zahlreicher Schnittstellen, wie beispielsweise für VLANs (virtuelle lokale Netzwerke) und Tunnel, wurde bedeutend verbessert. Von der Verwendung sehr großer Mengen (tausende) von Routes mit sehr vielen (tausende) Schnittstellen ist jedoch trotzdem abzuraten.

Leistungsverbesserung des UFS-Logging

Diese Funktion wurde mit dem Software Express-Pilotprogramm sowie Solaris 9 12/02 eingeführt. Dieses Leistungsmerkmal ist im Release Solaris 10 3/05 enthalten.

Das UFS-Logging sorgt für schnellere System-Neustarts. Da die Dateisystemtransaktionen bereits gespeichert sind, erübrigt sich bei konsistenten Dateisystemen eine Kontrolle.

Außerdem ist die Leistung des UFS-Logging in diesem Solaris-Release nicht nur verbessert, sondern übertrifft auch die Leistung nicht protokollierter Dateisysteme. SPECsfs-Benchmarkergebnisse (SPECsfs steht für Standard Performance Evaluation Corporation system file server) haben gezeigt, dass per NFS eingehängte Dateisysteme mit aktiviertem Logging die gleiche Leistung wie nicht protokollierte UFS-Dateisysteme aufweisen. In einigen I/O-orientierten Konfigurationen übertrifft das Logging von UFS-Dateisystemen die Leistung nicht protokollierter UFS-Dateisysteme um ca. 25%. In anderen Tests fiel die Leistung bei Protokollierung von UFS-Dateisystemen 12-mal besser aus als ohne Protokollierung.

Informationen darüber, wie Sie auf UFS-Dateisysetmen die Protokollierung aktivieren, finden Sie in System Administration Guide: Devices and File Systems oder in der Manpage mount_ufs(1M).

Memory Placement Optimization (MPO)

Dieses Leistungsmerkmal wurde mit dem Software Express-Pilotprogramm und Solaris 9 9/02 eingeführt. Dieses Leistungsmerkmal ist im Release Solaris 10 3/05 enthalten.

Die Zuteilungsfunktion (Dispatcher) und das virtuelle Speichersubsystem in Solaris wurden hinsichtlich einer Optimierung der für Anwendungen benötigten Zeit für den Speicherzugriff verbessert. Durch diese Verbesserung ist eine automatische Steigerung der Leistung vieler Anwendungen möglich. Die derzeitige Implementierung dieser Funktion bietet Unterstützung für bestimmte Plattformen, wie z. B. Sun Fire 3800–6800, Sun Fire 12K und Sun Fire 15K.

Auf der folgenden Website steht ein technisches Papier mit dem Titel Solaris Memory Placement Optimization and Sun Fire Servers zur Verfügung:

http://sundoc.central.sun.com/dm/index.jsp

DISM-Unterstützung für große Pages

Dieses Leistungsmerkmal wurde mit dem Software Express-Pilotprogramm und Solaris 9 9/02 eingeführt. Dieses Leistungsmerkmal ist im Release Solaris 10 3/05 enthalten.

Für DISM (Dynamic Intimate Shared Memory) steht nun die Unterstützung großer Pages zur Verfügung. Mithilfe dieser Unterstützung großer Pages lässt sich die Leistung von Anwendungen steigern, die in der Lage sind, die Menge der gemeinsamen Arbeitsspeicherressourcen dynamisch anzupassen.

Weitere Informationen zu Operationen mit gemeinsam genutztem Arbeitspeicher finden Sie in shmop(2).