Solaris 10 6/06 Installationshandbuch: Solaris Live Upgrade and Planung von Upgrades

Aktivieren einer Boot-Umgebung

Durch das Aktivieren einer Boot-Umgebung wird diese beim nächsten Systemneustart boot-fähig. Sollte beim Booten der neu aktivierten Boot-Umgebung ein Fehler auftreten, können Sie rasch auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurückgreifen. Siehe Kapitel 10, Wiederherstellen nach Fehler: Zurückgreifen auf die ursprüngliche Boot-Umgebung (Vorgehen) .

Beschreibung 

Weitere Informationen 

Gehen Sie wie folgt vor, um eine Boot-Umgebung zu aktivieren und eine zeichenorientierte Benutzerschnittstelle (CUI) zu verwenden. 


Hinweis –

Beim allerersten Aktivieren einer Boot-Umgebung müssen Sie das Aktivierungsmenü oder den Befehl luactivate verwenden.


So aktivieren Sie eine Boot-Umgebung (Befehlszeilenschnittstelle).

Gehen Sie wie folgt vor, um eine Boot-Umgebung mithilfe des Befehls luactivate zu aktivieren.


Hinweis –

Beim allerersten Aktivieren einer Boot-Umgebung müssen Sie das Aktivierungsmenü oder den Befehl luactivate verwenden.


So aktivieren Sie eine Boot-Umgebung (Befehlszeilenschnittstelle).

Gehen Sie wie folgt wor, um eine Boot-Umgebung zu aktivieren und eine Synchronisierung von Dateien zu erzwingen.  


Hinweis –

Dateien werden bei der ersten Aktivierung synchronisiert. Wenn Sie nach der ersten Aktivierung die Boot-Umgebung wechseln, werden die Dateien nicht synchronisiert.


So aktivieren Sie eine Boot-Umgebung und synchronisieren die Dateien (Befehlszeilenschnittstelle)

x86: Gehen Sie wie folgt vor, um eine Boot-Umgebung mithilfe des GRUB-Menüs zu aktivieren. 


Hinweis –

Das GRUB-Menü erleichtert das Wechseln zwischen verschiedenen Boot-Umgebungen. Nach ihrer ersten Aktivierung wird eine Boot-Umgebung im GRUB-Menü angezeigt.


x86: So aktivieren sie eine Boot-Umgebung mit dem GRUB-Menü (Befehlszeilenschnittstelle)

Voraussetzungen für das Aktivieren einer Boot-Umgebung und Einschränkungen

Damit eine Boot-Umgebung erfolgreich aktiviert werden kann, muss sie folgende Voraussetzungen erfüllen:

Beschreibung 

Weitere Informationen 

Die Boot-Umgebung muss den Status “complete” aufweisen.  

Wie Sie den Status der Boot-Umgebung überprüfen, erfahren Sie unter Anzeigen des Status aller Boot-Umgebungen .

Wenn es sich bei der Boot-Umgebung nicht um die aktuelle Boot-Umgebung handelt, dürfen keine Partitionen der Boot-Umgebungen mit luumount oder mount eingehängt worden sein.

Entsprechende Manpages: siehe lumount(1M) und mount(1M).

Die zu aktivierende Boot-Umgebung darf nicht Teil einer Vergleichsoperation sein.  

Anleitungen finden Sie in Vergleichen von Boot-Umgebungen.

Wenn Sie den Swap-Bereich rekonfigurieren wollen, nehmen Sie diese Änderung vor dem Booten der inaktiven Boot-Umgebung vor. Standardmäßig nutzen alle Boot-Umgebung die Swap-Geräte gemeinsam.  

Weitere Informationen zum Rekonfigurieren des Swap-Bereichs finden Sie in "So erstellen Sie eine neue Boot-Umgebung“, Schritt 9 oder So erstellen Sie eine Boot-Umgebung und rekonfigurieren den Swap-Bereich (Befehlszeilenschnittstelle).


x86 nur –

Auf x86-basierten Systemen können Boot-Umgebungen auch mithilfe des GRUB-Menüs aktiviert werden. Dabei gelten die folgenden Ausnahmen.

Siehe x86: Aktivieren einer Boot-Umgebung mit dem GRUB-Menü).


ProcedureSo aktivieren Sie eine Boot-Umgebung (Befehlszeilenschnittstelle)

Wenn Sie zum ersten Mal von einer neu erstellten Boot-Umgebung booten, synchronisiert die Solaris Live Upgrade-Software die neue Boot-Umgebung mit der zuletzt aktiven Boot-Umgebung. "Synchronisieren” bedeutet hier, dass bestimmte kritische Systemdateien und Verzeichnisse aus der zuletzt aktiven Boot-Umgebung in die Boot-Umgebung kopiert werden, die gebootet wird. Nach dem ersten Start führt Solaris Live Upgrade diese Synchronisierung nicht mehr durch, es sei denn, Sie fordern dies explizit an, indem Sie die Synchronisierung bei der entsprechenden Abfrage erzwingen lassen.

Weitere Informationen zur Synchronisierung finden Sie unter Synchronisieren von Dateien zwischen Boot-Umgebungen.


x86 nur –

Auf x86-basierten Systemen können Boot-Umgebungen auch mithilfe des GRUB-Menüs aktiviert werden. Dabei gelten die folgenden Ausnahmen.

Siehe x86: Aktivieren einer Boot-Umgebung mit dem GRUB-Menü).


  1. Wählen Sie "Aktivieren“ im Solaris Live Upgrade-Hauptmenü.

  2. Geben Sie den Namen der zu aktivierenden Boot-Umgebung ein.


    Name of Boot Environment: Solaris_10_606
    Do you want to force a Live Upgrade sync operations: no
    
  3. Sie können fortfahren oder eine Dateisynchronisation erzwingen.

    • Drücken Sie die Eingabetaste, um fortzufahren

      Wenn die Boot-Umgebung zum ersten Mal gebootet wird, werden die Dateien automatisch synchronisiert.

    • Sie können eine Synchronisation der Dateien erzwingen, aber diese Option sollten Sie sehr vorsichtig verwenden. Die Betriebssysteme in beiden Boot-Umgebungen müssen mit den zu synchronisierenden Dateien kompatibel sein. Um eine Dateisynchronisation zu erzwingen, geben Sie Folgendes ein:


      Do you want to force a Live Upgrade sync operations: yes
      

      Achtung – Achtung –

      Verwenden Sie die erzwungene Synchronisierung sehr vorsichtig; möglicherweise wissen Sie gar nicht, welche Änderungen in der zuletzt aktiven Boot-Umgebung vorgenommen wurden, und können diese nicht kontrollieren. Angenommen, Sie arbeiten in der aktuellen Boot-Umgebung mit der Solaris 10 6/06-Software. Sie müssen auf ein Solaris 9-Release zurückgreifen und booten dieses mit einer erzwungenen Synchronisation. Dies könnte dazu führen, dass Dateien im Release Solaris 9 geändert werden. Da Dateien vom jeweiligen BS-Release abhängen, schlägt das Booten des Release Solaris 9 möglicherweise fehl, da die 10 6/06-Dateien nicht mit den Solaris 9-Dateien kompatibel sind.


  4. Drücken Sie F3, um den Aktivierungsvorgang zu starten.

  5. Drücken Sie die Eingabetaste, um fortzufahren

    Die neue Boot-Umgebung wird beim nächsten Neustart aktiviert.

  6. Um die inaktive Boot-Umgebung zu aktivieren, starten Sie das System neu:


    # init 6
    

ProcedureSo aktivieren Sie eine Boot-Umgebung (Befehlszeilenschnittstelle)

Mit dem folgenden Verfahren machen Sie eine neue Boot-Umgebung zur aktuell laufenden Boot-Umgebung


x86 nur –

Auf x86-basierten Systemen können Boot-Umgebungen auch mithilfe des GRUB-Menüs aktiviert werden. Dabei gelten die folgenden Ausnahmen.

Siehe x86: Aktivieren einer Boot-Umgebung mit dem GRUB-Menü).


  1. Nehmen Sie Superuser-Status oder eine entsprechende administrative Rolle an.

    Administrative Rollen umfassen Berechtigungen und reservierte Befehle. Weitere Informationen zu Rollen finden Sie unter Configuring RBAC (Task Map) in System Administration Guide: Security Services.

  2. Um die Boot-Umgebung zu aktivieren, geben Sie Folgendes ein:


    # /sbin/luactivate  Name_der_Boot_Umgebung
    
    BU-Name

    Gibt den Namen der Boot-Umgebung an, die aktiviert werden soll.

  3. Starten Sie das System neu.


    # init 6
    

    Achtung – Achtung –

    Verwenden Sie für den Neustart ausschließlich den Befehl init oder shutdown. Wenn Sie einen der Befehle reboot, halt oder uadmin verwenden, wird die Boot-Umgebung nicht gewechselt. Die letzte aktive Boot-Umgebung wird erneut gebootet.



Beispiel 9–13 Aktivieren einer Boot-Umgebung (Befehlszeilenschnittstelle)

In diesem Beispiel wird die Boot-Umgebung second_disk beim nächsten Neustart aktiviert.


# /sbin/luactivate second_disk
# init 6

ProcedureSo aktivieren Sie eine Boot-Umgebung und synchronisieren die Dateien (Befehlszeilenschnittstelle)

Wenn Sie zum ersten Mal von einer neu erstellten Boot-Umgebung booten, synchronisiert die Solaris Live Upgrade-Software die neue Boot-Umgebung mit der zuletzt aktiven Boot-Umgebung. "Synchronisieren” bedeutet hier, dass bestimmte kritische Systemdateien und Verzeichnisse aus der zuletzt aktiven Boot-Umgebung in die Boot-Umgebung kopiert werden, die gebootet wird. Nach dem ersten Start führt Solaris Live Upgrade diese Synchronisierung nicht mehr durch; Sie können die Synchronisierung jedoch mit dem Befehl luactivate und der Option -s erzwingen.


x86 nur –

Beim Umschalten zwischen Boot-Umgebungen mithilfe des GRUB-Menüs werden Dateien nicht synchronisiert. Gehen Sie wie folgt vor, um Dateien zu synchronisieren.


Weitere Informationen zur Synchronisierung finden Sie unter Synchronisieren von Dateien zwischen Boot-Umgebungen.

  1. Nehmen Sie Superuser-Status oder eine entsprechende administrative Rolle an.

    Administrative Rollen umfassen Berechtigungen und reservierte Befehle. Weitere Informationen zu Rollen finden Sie unter Configuring RBAC (Task Map) in System Administration Guide: Security Services.

  2. Um die Boot-Umgebung zu aktivieren, geben Sie Folgendes ein:


    # /sbin/luactivate  -s Name_der_Bootumgebung
    
    -s

    Erzwingt die Synchronisierung der Dateien der zuletzt aktiven Boot-Umgebung und der neuen Boot-Umgebung. Bei der ersten Aktivierung der Boot-Umgebung werden die Dateien zwischen den beiden Boot-Umgebungen synchronisiert. Bei nachfolgenden Aktivierungen findet diese Synchronisierung nur noch dann statt, wenn Sie die Option -s angeben.


    Achtung – Achtung –

    Verwenden Sie diese Option sehr vorsichtig, denn Sie wissen möglicherweise gar nicht, welche Änderungen in der letzten aktiven Boot-Umgebung vorgenommen wurden und können diese nicht kontrollieren. Angenommen, Sie arbeiten in der aktuellen Boot-Umgebung mit der Solaris 10 6/06-Software. Sie müssen auf ein Solaris 9-Release zurückgreifen und booten dieses mit einer erzwungenen Synchronisation. Dies könnte dazu führen, dass Dateien im Release Solaris 9 geändert werden. Da Dateien vom jeweiligen BS-Release abhängen, schlägt das Booten des Release Solaris 9 möglicherweise fehl, da die 10 6/06-Dateien nicht mit den Solaris 9-Dateien kompatibel sind.


    BU-Name

    Gibt den Namen der Boot-Umgebung an, die aktiviert werden soll.

  3. Starten Sie das System neu.


    # init 6
    

Beispiel 9–14 Aktivieren einer Boot-Umgebung (Befehlszeilenschnittstelle)

In diesem Beispiel wird die Boot-Umgebung second_disk beim nächsten Neustart aktiviert und die Dateien werden synchronisiert.


# /sbin/luactivate -s second_disk
# init 6

x86: Aktivieren einer Boot-Umgebung mit dem GRUB-Menü

Mit dem GRUB können Sie optional zwischen verschiedenen Boot-Umgebungen umschalten. Das GRUB-Menü ist neben dem Befehl luactivate oder dem Menü “Activate”: eine weitere Alternative zum Aktivieren (Booten) von Boot-Umgebungen. In der folgenden Tabelle sind Sicherheitshinweise und Einschränkungen für die Verwendung des GRUB-Menüs aufgeführt.

Tabelle 9–3 x86: Aktivieren von Boot-Umgebungen mithilfe des GRUB-Menüs (Übersicht)

Schritt 

Beschreibung 

Weitere Informationen 

Vorsicht

Nach dem Aktivieren einer Boot-Umgebung darf die Festplattenreihenfolge im BIOS nicht geändert werden. Durch das Ändern der Reihenfolge kann es sein, dass das GRUB-Menü ungültig wird. Falls dieses Problem auftritt, kann das GRUB-Menü durch Wiederherstellen der ursprünglichen Festplattenreihenfolge im BIOS wiederhergestellt werden. 

 

Allererstes Aktivieren einer Boot-Umgebung 

Eine Boot-Umgebung muss zum allerersten Mal mit dem Befehl luactivate bzw. dem Menü “Activate”: aktiviert werden. Beim nächsten Booten wird der Name der Boot-Umgebung dann im GRUB-Hauptmenü angezeigt. Durch Auswahl der entsprechenden Einträge im GRUB-Menü können Sie dann zwischen verschiedenen Boot-Umgebungen umschalten.

So aktivieren Sie eine Boot-Umgebung (Befehlszeilenschnittstelle).

Synchronisieren von Dateien 

Beim allerersten Aktivieren einer Boot-Umgebung werden die Dateien zwischen der aktuellen und der neuen Boot-Umgebung synchronisiert. Mit nachfolgenden Aktionen werden diese Dateien nicht mehr synchronisiert. Beim Umschalten zwischen Boot-Umgebungen mithilfe des GRUB-Menüs werden Dateien nicht synchronisiert. Durch Eingeben des Befehls luactivate mit der Option -s erzwingen Sie eine Synchronisierung.

So aktivieren Sie eine Boot-Umgebung und synchronisieren die Dateien (Befehlszeilenschnittstelle)

Vor Solaris-Release 10 1/06 erstellte Boot-Umgebungen

Wurde die Boot-Umgebung mit Solaris 8, 9 oder 10 3/05 erstellt, muss sie immer mit dem Befehl luactivate oder dem Menü “Activate” erstellt werden. Solche älteren Boot-Umgebungen werden im GRUB-Menü nicht angezeigt.

So aktivieren Sie eine Boot-Umgebung (Befehlszeilenschnittstelle).

Bearbeiten und Anpassen von Einträgen des GRUB-Menüs 

Die im GRUB-Menü angezeigten Informationen sind in der Datei menu.lst enthalten. Sie können an dieser Datei zu folgenden Zwecken Änderungen vornehmen:

  • Hinzufügen von Boot-Einträgen für andere Betriebssysteme außer Solaris

  • Anpassen des Boot-Verhaltens Sie können zum Beispiel das Booten im ausführlichen Anzeigemodus einstellen oder die Zeit ändern, nach der das Standardbetriebssystem automatisch gebootet wird.


Hinweis –

Wenn Sie am GRUB-Menü Änderungen vornehmen möchten, müssen Sie die Datei menu.lst suchen. Eine schrittweise Anleitung zum Auffinden dieser Datei finden Sie in x86: Auffinden der Datei menu.lst des GRUB-Menüs (Vorgehen).



Achtung – Achtung –

Einträge für Solaris Live Upgrade dürfen nicht in der GRUB-Datei menu.lst geändert werden. Durch solche Änderungen kann Solaris Live Upgrade fehlschlagen. Obwohl das Boot-Verhalten in der Datei menu.lst angepasst werden kann, sollte dafür jedoch der Befehl eeprom verwendet werden. Wenn Sie das Boot-Verhalten durch Modifizieren der Datei menu.lst anpassen, kann es sein, dass die Solaris-Einträge während eines Solaris-Upgrades geändert werden Die an dieser Datei von Ihnen vorgenommenen Änderungen gehen dann verloren.


Procedurex86: So aktivieren sie eine Boot-Umgebung mit dem GRUB-Menü (Befehlszeilenschnittstelle)

Mit dem GRUB-Menü können Sie zwischen zwei Boot-Umgebungen wechseln. Dabei gelten die folgenden Einschränkungen.

  1. Nehmen Sie Superuser-Status oder eine entsprechende administrative Rolle an.

    Administrative Rollen umfassen Berechtigungen und reservierte Befehle. Weitere Informationen zu Rollen finden Sie unter Configuring RBAC (Task Map) in System Administration Guide: Security Services.

  2. Starten Sie das System neu.


    # init 6
    

    Das GRUB-Hauptmenü wird angezeigt. Dort sind die beiden Betriebssysteme aufgeführt: Solaris und second_disk, eine Boot-Umgebung von Solaris Live Upgrade. Die failsafe-Einträge dienen zur Systemwiederherstellung, falls die primäre Boot-Umgebung nicht gebootet werden kann.


    GNU GRUB version 0.95 (616K lower / 4127168K upper memory)
    +-------------------------------------------------------------------+
    |Solaris                                                            |
    |Solaris  failsafe                                                  |
    |second_disk                                                        |
    |second_disk failsafe                                               |
    +-------------------------------------------------------------------+
    Use the ^ and v keys to select which entry is highlighted. Press
    enter to boot the selected OS, 'e' to edit the commands before
    booting, or 'c' for a command-line.
  3. Zum Aktivieren einer Boot-Umgebung wählen Sie diese mithilfe der Pfeiltasten aus und drücken dann die Eingabetaste.

    Die ausgewählte Boot-Umgebung wird gebootet und wird zur aktiven Boot-Umgebung.