Handbuch zur dynamischen Ablaufverfolgung in Solaris

Begrenzen aktivierter Prüfpunkte

Dank dynamischer Instrumentationstechniken bietet DTrace eine unvergleichliche Reichweite der Ablaufverfolgung, die den Kernel und beliebige Benutzerprozesse einschließt. Diese Reichweite ermöglicht einerseits revolutionäre Einblicke in das Systemverhalten, kann aber andererseits auch eine sehr intensive Prüftätigkeit verursachen. Wenn zehn- oder gar hunderttausende Prüfpunkte aktiviert sind, kann es leicht zu einer beträchtlichen Auswirkung auf das System kommen. Aus diesem Grund sollten stets nur so viele Prüfpunkte aktiviert werden, wie zur Lösung eines Problems erforderlich sind. Beispielsweise empfiehlt es sich nicht, alle FBT-Prüfpunkte zu aktivieren, wenn eine etwas komplexere Aktivierung die jeweilige Fragestellung beantworten kann. So bietet es sich etwa bei einigen Fragestellungen an, sich auf ein bestimmtes Modul oder eine bestimmte Funktion zu konzentrieren.

Bei Verwendung des Providers pid ist besondere Vorsicht geboten. Da der Provider pid jede Anweisung instrumentieren kann, könnten Sie mehrere Millionen Prüfpunkte in einer Anwendung aktivieren und den Zielprozess dadurch extrem verlangsamen.

DTrace kann auch dann eingesetzt werden, wenn zur Beantwortung einer Frage zahlreiche Prüfpunkte aktiviert werden müssen. Die Aktivierung sehr vieler Prüfpunkte verlangsamt das System mitunter recht deutlich, wird das System aber keinesfalls zum Abstürzen bringen. Sie sollten also nicht zögern, viele Prüfpunkte zu aktivieren, wenn dies erforderlich ist.