Solaris 10 8/07 Installationshandbuch: Planung von Installationen und Upgrades

Kapitel 4 Systemvoraussetzungen, Richtlinien und Upgrades (Planung)

Dieses Kapitel befasst sich mit den Systemvoraussetzungen für eine Installation oder ein Upgrade des Betriebssystems (BS) Solaris. Außerdem enthält es allgemeine Richtlinien für die Planung der Zuordnung von Speicherplatz und Standard-Swap-Platz. Dieses Kapitel enthält die folgenden Abschnitte:

Systemvoraussetzungen und Empfehlungen

Tabelle 4–1 Empfehlungen für Hauptspeicher, Swap-Platz und Prozessoren

Voraussetzungstyp 

Größe 

Hauptspeicher für Installation oder Upgrade 

  • SPARC: Empfohlen werden 512 MB Hauptspeicher. Mindestens erforderlich sind 128 MB.

  • x86: Empfohlen werden 512 MB Hauptspeicher. Mindestens erforderlich sind 384 MB.


Hinweis –

Einige optionale Installationsfunktionen stehen nur dann zur Verfügung, wenn ausreichend Hauptspeicher vorhanden ist. Wenn auf Ihrem System beispielsweise nicht genügend Hauptspeicher zur Verfügung steht und die Installation von DVD durchgeführt wird, installieren Sie das Betriebssystem über das textbasierte Solaris Installationsprogramm und nicht über das grafische Installationsprogramm. Weitere Informationen zu diesen Speicheranforderungen entnehmen Sie bitte Tabelle 4–2.


Swap-Bereich 

Die Standardgröße beträgt 512 MB. 


Hinweis –

Eventuell müssen Sie diesen Wert anpassen. Dies hängt von der Größe der Systemfestplatte ab.


Erforderlicher Prozessor 

  • SPARC: 200 MHz oder schnellerer Prozessor erforderlich.

  • x86: 120 MHz oder schnellerer Prozessor empfohlen. Fließpunktunterstützung für die Hardware ist erforderlich.

Sie können die Software mit einer grafischen Benutzeroberfläche sowie mit oder ohne Fensterumgebung installieren. Wenn genügend Hauptspeicher vorhanden ist, wird automatisch die grafische Benutzeroberfläche verwendet. Ist nicht genügend Hauptspeicher für die grafische Benutzeroberfläche vorhanden, wird automatisch auf eine der anderen Oberflächen ausgewichen. Sie können die Standardeinstellungen mit den Boot-Optionen nowin oder text außer Kraft setzen. Ihre Möglichkeiten bleiben dabei jedoch weiterhin durch die Größe des vorhandenen Hauptspeichers beschränkt. Auch bei entfernten Installationen sind Einschränkungen zu beachten. Wenn das Solaris-Installationsprogramm keinen Grafikadapter erkennt, wird automatisch die Konsolenumgebung verwendet. Tabelle 4–2 beschreibt diese Umgebungen und führt die Mindestspeicheranforderungen zur Anzeige der grafischen Benutzeroberfläche auf.

Tabelle 4–2 Speicheranforderungen für Installationsumgebungen

Speicher 

Installationstyp 

Beschreibung 

  • SPARC: 64–511 MB

  • x86: 384–511 MB

Textbasiert 

Es wird keine grafische Oberfläche, jedoch eine Fensterumgebung verwendet (d. h. es können verschiedene Fenster geöffnet werden).  

Bei einer Installation über die Boot-Option text wird die Fensterumgebung verwendet, sofern genügend Hauptspeicher vorhanden ist. Bei einer entfernten Installation über eine tip-Zeile oder die Boot-Option nowin steht ausschließlich die Konsolenumgebung zur Verfügung.

  • SPARC: 512 MB oder mehr

  • x86: 512 MB

GUI-basiert 

Es wird eine grafische Oberfläche mit Fenstern, Menüs, Schaltflächen, Bildlaufleisten und Symbolen verwendet. 

Reservieren von Festplattenspeicher und Swap-Platz

Vor der Installation der Solaris-Software können Sie anhand einiger grober Planungsvorgänge feststellen, ob Ihr System über genügend Speicherplatz verfügt.

Allgemeine Überlegungen und Empfehlungen zum Festplattenspeicherbedarf

Der Festplattenspeicherbedarf hängt vom jeweiligen System und Ihren Anforderungen ab. Berücksichtigen Sie bei der Zuweisung von Festplattenspeicher, je nach Bedarf, die folgenden Bedingungen.

Tabelle 4–3 Allgemeine Planung für Festplatten- und Swap-Speicher

Bedingungen für die Speicherplatzreservierung 

Beschreibung 

Dateisysteme 

Stellen Sie für jedes Dateisystem, das Sie erstellen, 30 Prozent mehr Festplattenspeicher als unbedingt erforderlich bereit. So gewährleisten Sie, dass ein Upgrade auf zukünftige Solaris-Versionen möglich ist.  

Standardmäßig werden bei den Solaris-Installationsverfahren nur das Root-Dateisystem (/) und /swap erstellt. Wenn Speicherplatz für OS-Services bereitgestellt wird, wird außerdem das Verzeichnis /export erstellt. Wenn Sie ein Upgrade auf eine höhere Solaris-Version vornehmen, müssen Sie möglicherweise das System neu partitionieren oder das Doppelte des bei der Installation erforderlichen Festplattenspeichers reservieren. Bei einem Upgrade auf eine Aktualisierung (ein Solaris-Update) können Sie eine Neupartitionierung des Systems verhindern, indem Sie von vornherein zusätzlichen Festplattenspeicher für künftige Upgrades bereitstellen. Ein Solaris-Update beansprucht ungefähr 10 Prozent mehr Festplattenspeicher als die vorherige Version. Wenn Sie für jedes Dateisystem 30 Prozent mehr Festplattenspeicher bereitstellen, sind Sie für mehrere Solaris-Aktualisierungen gerüstet.

Das Dateisystem /var

Wenn Sie die Crash-Dump-Funktion savecore(1M) nutzen möchten, benötigen Sie im Dateisystem /var doppelt so viel Speicherplatz, wie an physischem Hauptspeicher vorhanden ist.

Swap 

Das Solaris-Installationsprogramm reserviert unter den folgenden Bedingungen automatisch 512 MB für den Swap-Bereich: 

  • Sie lassen die Slices automatisch vom Solaris-Installationsprogramm anordnen.

  • Sie ändern die Größe des Swap-Bereichs nicht manuell.

Die Solaris-Installationsprogramme richten den Swap-Bereich standardmäßig so ein, dass er am ersten freien Festplattenzylinder (auf SPARC-Systemen typischerweise Zylinder 0) beginnt. Durch diese Anordnung steht dem Root-Dateisystem (/) beim Standardfestplatten-Layout ein Maximum an Platz zur Verfügung, und es kann bei einem Upgrade problemlos ausgedehnt werden.

Wenn der Swap-Bereich voraussichtlich irgendwann vergrößert werden muss, können Sie dessen Anfang bereits jetzt mithilfe einer der folgenden Methoden an einen anderen Festplattenzylinder legen.  

Eine Übersicht des Swap-Bereichs finden Sie in Kapitel 20, Configuring Additional Swap Space (Tasks) in System Administration Guide: Devices and File Systems.

Einen Server, der Dateisysteme für Home-Verzeichnisse bereitstellt 

Standardmäßig befinden sich Home-Verzeichnisse im Dateisystem /export.

Die Solaris-Softwaregruppe, die installiert werden soll 

Bei einer Softwaregruppe handelt es sich um eine bestimmte Gruppierung von Software-Packages. Wenn Sie den Festplattenspeicherbedarf ermitteln, beachten Sie bitte, dass Sie einzelne Software-Packages der ausgewählten Softwaregruppe hinzufügen oder entfernen können. Informationen zu Softwaregruppen finden Sie unter Empfohlener Festplattenspeicher für Softwaregruppen.

Aufrüstung  

Unterstützung für andere Sprachen 

Beispielsweise Chinesisch, Japanisch oder Koreanisch. Falls Sie beabsichtigen, eine einzelne Sprache zu installieren, reservieren Sie für die Sprache zusätzlich ca. 0,7 GB Festplattenspeicher. Für die Installation aller Sprachunterstützungen werden, je nach der Softwaregruppe, die Sie installieren, zusätzlich ungefähr 2,5 GB Festplattenspeicher benötigt. 

Druck- oder E-Mail-Funktionen 

Reservieren Sie zusätzlichen Festplattenspeicher. 

Zusätzliche Software von Sun oder Fremdherstellern 

Reservieren Sie zusätzlichen Festplattenspeicher. 

Empfohlener Festplattenspeicher für Softwaregruppen

In den Solaris-Softwaregruppen sind verschiedene Solaris-Packages zusammengestellt. Jede Softwaregruppe unterstützt verschiedene Funktionen und Hardwaretreiber.

Wenn Sie die Solaris-Software installieren, können Sie einzelne Packages der ausgewählten Solaris-Softwaregruppe hinzufügen bzw. entfernen. Wenn Sie einzelne Packages hinzufügen bzw. entfernen wollen, müssen Sie mit den Software-Abhängigkeiten vertraut sein und wissen, wie die Solaris-Software in Packages aufgeteilt ist.

Die folgende Abbildung zeigt die Gruppierung der Software-Packages. Die Softwaregruppe mit eingeschränkter Netzwerkunterstützung enthält die geringste Package-Anzahl, die gesamte Solaris-Softwaregruppe plus OEM-Unterstützung enthält alle Packages.

Abbildung 4–1 Solaris-Softwaregruppen

Das Schaubild wird im Kontext erläutert.

Tabelle 4–4 führt die Solaris-Softwaregruppen sowie den erforderlichen Festplattenspeicherplatz zur Installation jeder Gruppe auf.


Hinweis –

Bei den in Tabelle 4–4 empfohlenen Speicherkapazitäten ist Speicherplatz für die folgenden Komponenten berücksichtigt.

Es kann sein, dass die Softwaregruppen weniger Speicherplatz als die in der Tabelle aufgeführten Werte beanspruchen.


Tabelle 4–4 Empfohlener Festplattenspeicher für Softwaregruppen

Softwaregruppe 

Beschreibung 

Empfohlener Festplattenspeicher 

Gesamte Solaris-Softwaregruppe plus OEM-Unterstützung 

Enthält die Packages der gesamten Solaris-Softwaregruppe sowie zusätzliche Hardwaretreiber, einschließlich Treiber für Hardware, die zum Zeitpunkt der Installation noch nicht im System vorhanden ist. 

6,8 GB 

Gesamte Solaris-Softwaregruppe 

Enthält die Packages der Softwaregruppe für Entwickler und zusätzlich für Server benötigte Software. 

6,7 GB 

Softwaregruppe für Entwickler  

Enthält die Packages der Solaris-Softwaregruppe für Endbenutzer und zusätzliche Unterstützung für die Softwareentwicklung. Dazu gehören Bibliotheken, Include-Dateien, Manpages und Programmiertools. Compiler sind dagegen nicht darin enthalten. 

6,6 GB 

Solaris-Softwaregruppe für Endbenutzer 

Enthält die Packages mit dem Minimalcode, der zum Booten und Ausführen eines vernetzten Solaris-Systems und von CDE (Common Desktop Environment) erforderlich ist. 

5,3 GB 

Softwaregruppe zur Hauptsystemunterstützung 

Enthält die Packages mit dem Minimalcode, der zum Booten und Ausführen eines vernetzten Solaris-Systems erforderlich ist. 

2,0 GB 

Softwaregruppe mit eingeschränkter Netzwerkunterstützung 

Enthält die Packages mit dem Minimalcode, der zum Booten und Ausführen eines Solaris-Systems mit eingeschränkter Netzwerkunterstützung erforderlich ist. Die Softwaregruppe mit eingeschränkter Netzwerkunterstützung enthält eine textbasierte Mehrbenutzer-Konsole und Dienstprogramme zur Systemadministration. Mit dieser Softwaregruppe kann ein System Netzwerkschnittstellen erkennen, aktiviert aber keine Netzwerkdienste. 

2,0 GB 

Planung von Upgrades

Für das Upgrade eines Systems stehen drei verschiedene Upgradeverfahren zur Verfügung: Solaris Live Upgrade, das Solaris-Installationsprogramm und das benutzerdefinierte JumpStart-Verfahren.

Tabelle 4–5 Solaris-Upgradeverfahren

Aktuelles Solaris-BS 

Solaris-Upgradeverfahren  

Solaris 8, Solaris 9, Solaris 10 

  • Solaris Live Upgrade – Aktualisiert das System durch das Erstellen und Aktualisieren einer Kopie des laufenden Systems

  • Solaris Installationsprogramm – Bietet eine interaktive Aktualisierung mit einer grafischen Benutzeroberfläche oder einer Befehlzeilenschnittstelle

  • Benutzerdefiniertes JumpStart-Verfahren – Bietet eine automatische Aktualisierung

Upgrade-Beschränkungen

In der folgenden Tabelle sind Einschränkungen aufgeführt, die für das Upgrade von Systemen unter bestimmten Bedingungen gelten.

Problem 

Beschreibung 

Upgrade auf eine andere Softwaregruppe 

Sie können kein Upgrade auf eine Softwaregruppe ausführen, die nicht bereits auf dem System installiert ist. Wenn Sie beispielsweise zuvor die Solaris-Softwaregruppe für Endbenutzer auf Ihrem System installiert haben, können Sie für das System mit der Upgrade-Option kein Upgrade auf die Softwaregruppe für Entwickler ausführen. Sie können jedoch während eines Upgrades Software zu dem System hinzufügen, die nicht Bestandteil der zurzeit installierten Softwaregruppe ist. 

Upgrade bei installierten nicht-globalen Zonen 

Sie können ein System, auf dem bereits nicht-globale Zonen installiert sind, mit dem Solaris-Installationsprogramm, Solaris Live Upgrade oder JumpStart aktualisieren. Es gelten die folgenden Einschränkungen: 

  • Zum Aktualisieren oder Patchen eines Systems wird Solaris Live Upgrade empfohlen. Andere Programme zum Aktualisieren des Systems benötigen eventuell deutlich mehr Zeit, da die für die Aktualisierung erforderliche Zeit linear mit der Anzahl an installierten nicht-globalen Zonen ansteigt. Wenn Sie ein System mit Solaris Live Upgrade patchen, brauchen Sie das System nicht in den Einzelbenutzermodus überführen und können die Verfügbarkeit Ihres Systems maximieren.

  • Wenn Sie ein Solaris Flash-Archiv zur Installation verwenden, wird ein Archiv mit nicht-globalen Zonen nicht korrekt in Ihrem System installiert.

Durchführen von Upgrades mit Veritas-Dateisystemen 

Das interaktive Solaris-Installationsprogramm und das benutzerspezifische JumpStart-Installationsprogramm bieten unter den folgenden Bedingungen keine Möglichkeit zum Upgrade eines Systems, wenn dieses System Veritas VxVM-Dateisysteme nutzt: 

  • Wenn sich das root-Dateisystem, für das ein Upgrade durchgeführt werden soll, unter Veritas-Kontrolle befindet, d.h. das root-Dateisystem (/) beispielsweise unter /dev/vx/... eingehängt ist.

  • Wenn Solaris-Software auf Dateisystemen unter Veritas-Kontrolle installiert ist, d.h. das Dateisystem /usr beispielsweise unter /dev/vx/... eingehängt ist.

Wenn auf einem System Veritas VxVM konfiguriert ist, muss ein Upgrade mithilfe der folgenden Verfahren durchgeführt werden:  

Upgrade-Programme

Sie können entweder ein interaktives Standard-Upgrade mit dem Solaris-Installationsprogramm oder ein unbeaufsichtigtes Upgrade mit dem benutzerdefinierten JumpStart-Installationsverfahren durchführen. Solaris Live Upgrade ermöglicht das Upgrade eines laufenden Systems.

Upgrade-Programm 

Beschreibung 

Weitere Informationen 

Solaris Live Upgrade 

Mit diesem Programm können Sie eine Kopie des aktuell laufenden Systems (des aktiven Systems) erstellen. Auf die Kopie kann dann ein Upgrade angewendet werden, und durch einen Neustart lässt sich die so aktualisierte Kopie als aktives System einsetzen. Solaris Live Upgrade reduziert die Ausfallzeit bei einem Solaris-Upgrade. Darüber hinaus kann es Probleme beim Upgrade vermeiden. So besteht beispielsweise nicht mehr die Gefahr, dass das System bei einem Stromausfall während des Upgrades beschädigt oder unbrauchbar wird, da während des Upgrade-Vorgangs zunächst nur mit einer Kopie gearbeitet wird, nicht jedoch direkt mit dem laufenden System.  

Wie Sie die Festplattenspeicherzuordnung beim Verwenden von Solaris Live Upgrade planen sollten, können Sie Voraussetzungen für Solaris Live Upgrade in Solaris 10 8/07 Installationshandbuch: Solaris Live Upgrade und Planung von Upgrades entnehmen.

Das Solaris- Installations- programm  

Führt Sie mit einer interaktiven grafischen Benutzeroberfläche durch ein Upgrade.  

Kapitel 2, Installation mit dem Solaris-Installationsprogramm (Vorgehen) in Solaris 10 8/07 Installationshandbuch: Grundinstallation.

Benutzerdefiniertes JumpStart-Programm 

Bietet ein automatisiertes Upgrade. Die erforderlichen Informationen werden aus einer Profildatei und optionalen vor oder nach der Installation auszuführenden Skripten entnommen. Geben Sie beim Erstellen eines benutzerdefinierten JumpStart-Profils install_type upgrade an. Vor dem Upgrade müssen Sie das benutzerdefinierte JumpStart-Profil testen und mit der Festplattenkonfiguration des Systems und der zurzeit installierten Software abgleichen. Führen Sie zum Testen des Profils den Befehl pfinstall -D auf dem System aus, das Sie aktualisieren wollen. Anhand einer Festplattenkonfigurationsdatei können Sie ein Upgrade-Profil nicht testen.

Installation eines Solaris Flash-Archivs anstelle eines Upgrades

Die Solaris Flash-Installation bietet ein Verfahren zum Erstellen einer Kopie einer vollständigen Installation von einem Mastersystem, die auf mehreren Klonsystemen repliziert werden kann. Diese Kopie wird als Solaris Flash-Archiv bezeichnet. Zur Installation eines Archivs können Sie sich eines beliebigen Installationsprogramms bedienen.


Achtung – Achtung –

Solaris Flash-Archive können nicht korrekt erstellt werden, wenn eine nicht-globale Zone installiert ist. Die Solaris Flash-Funktion ist nicht mit der Partitionierungstechnologie Solaris Zones kompatibel. Wenn Sie ein Solaris Flash-Archiv erstellen, wird dieses Archiv nicht korrekt installiert, wenn es unter den folgenden Bedingungen bereitgestellt wird:


Erstellen eines Archivs, das große Dateien enthält

Standardmäßig wird beim Erstellen eines Solaris Flash-Archivs zum Kopieren das Dienstprogramm cpio verwendet. Einzelne Dateien können nicht größer als 4 GB sein. Der Befehl flarcreate mit der Option -L pax verwendet das Dienstprogramm pax, um ein Archiv ohne Einschränkungen bei der Größe einzelner Dateien zu erstellen. Einzelne Dateien können größer als 4 GB sein.

Die folgende Tabelle enthält Informationen zur Installation eines Archivs.

Installationsprogramm 

Weitere Informationen 

Solaris Live Upgrade 

Installation des Solaris Flash-Archivs in einer Boot-Umgebung in Solaris 10 8/07 Installationshandbuch: Solaris Live Upgrade und Planung von Upgrades

Benutzerdefiniertes JumpStart 

So bereiten Sie die Installation eines Solaris Flash-Archivs mit der benutzerdefinierten JumpStart-Installation vor in Solaris 10 8/07 Installationshandbuch: Benutzerdefinierte JumpStart-Installation und komplexe Installationsszenarien

Interaktive Solaris-Installation 

Kapitel 4, Installieren und Verwalten von Solaris Flash-Archiven (Vorgehen) in Solaris 10 8/07 Installationshandbuch: Solaris Flash-Archive (Erstellung und Installation)

WANboot 

Kapitel 12, Installation mit WAN-Boot (Vorgehen) in Solaris 10 8/07 Installationshandbuch: Netzwerkbasierte Installation

Upgrade mit Neuzuweisung von Festplattenspeicher

Die Upgrade-Option des Solaris-Installationsprogramm sowie das Schlüsselwort upgrade der benutzerdefinierten JumpStart-Installation bieten die Möglichkeit einer Neuzuweisung des Festplattenspeichers. Durch eine solche Neuzuweisung ändert sich automatisch die Größe der Festplatten-Slices. So können Sie zum Beispiel Festplattenspeicher neu zuweisen, wenn in den aktuellen Dateisystemen nicht genug Platz für das Upgrade vorhanden ist. Für einen solchen Platzmangel in Dateisystemen kann es beispielsweise folgende Gründe geben:

Die Auto-Layout-Funktion versucht, den Festplattenspeicher neu zuzuweisen, um den gestiegenen Platzanforderungen der Dateisysteme gerecht zu werden. Zunächst versucht Auto-Layout, den Festplattenspeicher auf der Grundlage einer Reihe von Standardeinschränkungen neu zuzuweisen. Wenn eine Neuzuweisung des Festplattenspeichers durch Auto-Layout nicht erfolgreich ist, müssen Sie die Einschränkungen für die Dateisysteme ändern.


Hinweis –

Das Auto-Layout bietet keine Möglichkeit zum “Vergrößern” von Dateisystemen. Beim Neuzuweisen von Festplattenspeicher geht Auto-Layout wie folgt vor:

  1. Sichern der erforderlichen Dateien in den Dateisystemen, die geändert werden müssen

  2. Neupartitionieren der Festplatten auf der Grundlage der Änderungen an den Dateisystemen

  3. Wiederherstellen der Sicherungsdateien, bevor das Upgrade durchgeführt wird


Verwendung des Patch Analyzers beim Durchführen von Upgrades

Der Patch Analyzer analysiert Ihr System, wenn Sie dieses auf eine der Versionen nach Solaris Release 10 3/05 upgraden möchten.

Wenn Sie das Betriebssystem Solaris bereits verwenden und einzelne Patches installiert haben, wird durch Durchführen eines Upgrades auf eine nachfolgende Solaris 10-Version folgendes verursacht:

Sie können mithilfe des Patch Analyzer feststellen, welche Patches, sofern zutreffend, entfernt werden. Ausführliche Anweisungen zur Verwendung der Patch-Analysefunktion finden Sie in Anhang C, Verwenden des Patch Analyzers beim Durchführen von Upgrades (Vorgehen) in Solaris 10 8/07 Installationshandbuch: Solaris Live Upgrade und Planung von Upgrades.

Sichern und Neustarten von Systemen für ein Upgrade

Vor einem Upgrade des Solaris-BS sollten Sie Ihre vorhandenen Dateisysteme unbedingt sichern. Indem Sie Dateisysteme auf Wechseldatenträger wie Bänder kopieren, schützen Sie sich vor Datenverlusten und einer Beschädigung der Daten.

In früheren Versionen konnten Sie mit dem Neustart-Mechanismus ein Upgrade auch bei einem Spannungsausfall oder einem ähnlichen Problem fortsetzen. Ab Version Solaris 10 8/07 ist der Mechanismus zum Neustarten nicht mehr ausreichend zuverlässig. Falls bei Ihnen ein Problem auftritt, lässt sich Ihr Upgrade eventuell nicht mehr neu starten.

Planung der Netzwerksicherheit

Ab der Solaris-Version 10 11/06 können Sie die Netzwerkeinstellungen bei der Erstinstallation so einrichten, dass alle Netzwerkdienste mit Ausnahme von Secure Shell entweder deaktiviert werden oder nur auf lokale Anfragen reagieren. Diese Option minimiert potenzielle Anfälligkeiten gegen Hacker-Angriffe. Darüber bietet diese Funktion die Möglichkeit, nur die wirklich benötigten Netzwerkdienste zu aktivieren. Diese Sicherheitsoption ist jedoch nur während der Erstinstallation und nicht bei einem Upgrade verfügbar. Bei einem Upgrade werden alle vorher aktivierten Netzwerkdienste beibehalten. Falls erforderlich, können Sie die Netzwerkdienste nach einem Upgrade mithilfe des Befehls netservices einschränken.

Je nach dem verwendeten Installationsprogramm können Sie Netzwerkdienste einschränken oder die standardmäßig eingestellten Dienste beibehalten:

Aspekte bei eingeschränkten Netzwerkdiensten

Wenn Sie die Netzwerksicherheit einschränken, werden zahlreiche Dienste vollständig deaktiviert. Andere Dienste sind noch aktiviert, jedoch auf lokale Verbindungen beschränkt Die Sicherheits-Shell bleibt vollständig aktiviert.

In der folgenden Tabelle sind Beispiele für Netzwerkdienste aufgeführt, die bei Solaris 10 11/06 auf lokale Verbindungen beschränkt sind.

Tabelle 4–6 Solaris 10 11/06 SMF: eingeschränkte Netzwerkdienste

Dienst 

FMRI 

Eigenschaft 

rpcbind 

svc:/network/rpc/bind

config/local_only

syslogd 

svc:/system/system-log

config/log_from_remote

sendmail 

svc:/network/smtp:sendmail

config/local_only

smcwebserver 

svc:/system/webconsole:console

options/tcp_listen

WBEM 

svc:/application/management/wbem

options/tcp_listen

X-Server 

svc:/application/x11/x11-server

options/tcp_listen

dtlogin 

svc:/application/graphical-login/cde-login

dtlogin/args

ToolTalk 

svc:/network/rpccde-ttdbserver:tcp

proto=ticotsord

dtcm 

svc:/network/rpccde-calendar-manager

proto=ticits

BSD print 

svc:/application/print/rfc1179:default

bind_addr=localhost

Ändern der Sicherheitseinstellungen nach der Installation

Beim Einschränken von Netzwerkdiensten werden all diese eingeschränkten Dienste vom Service Management Framework (SMF) verwaltet. Einzelne Netzwerkdienste können nach einer Erstinstallation mithilfe der Befehle svcadm und svccfg aktiviert werden.

Der eingeschränkte Netzwerkzugriff wird durch Aufrufen des Befehls netservices aus der SMF Upgrade-Datei erreicht, die unter /var/svc/profile gespeichert ist. Mit dem Befehl netservices kann das Verhalten des Dienstes beim Starten geändert werden.

Führen Sie den folgenden Befehl aus, um Netzwerkdienste manuell zu deaktivieren:


# netservices limited

Dieser Befehl kann auf Systemen, auf denen ein Upgrade durchgeführt wurde und standardmäßig keine Änderungen vorgenommen wurden, verwendet werden. Darüber dient dieser Befehl auch zum Wiederherstellen des eingeschränkten Zustands nach dem Aktivieren einzelner Dienste.

In ähnlicher Weise können Dienste so wie sie in früheren Solaris-Versionen aktiviert waren, durch Ausführen des folgenden Befehls aktiviert werden:


# netservices open

Weitere Informationen zum Ändern von Sicherheitseinstellungen finden Sie in How to Create an SMF Profile in System Administration Guide: Basic Administration. Siehe auch die folgenden Manpages:

Sprachumgebungswerte

Als Bestandteil der Installation lässt sich die gewünschte Sprachumgebung für das System vorkonfigurieren. Von der Sprachumgebung (auch Gebietsschema genannt) hängt es ab, wie Online-Informationen in einer bestimmten Sprache bzw. Region angezeigt werden. Zu ein und derselben Sprache können mehrere Sprachumgebungen zur Verfügung stehen, um den Unterschieden zwischen verschiedenen Ländern, in denen die gleiche Sprache gesprochen wird, gerecht zu werden, zum Beispiel im Hinblick auf Datums- und Uhrzeitformate, Darstellung von Zahlen, Währung und Rechtschreibung.

Sie können die Sprachumgebung des Systems in einem benutzerdefinierten JumpStart-Profil oder in der Datei sysidcfg vorkonfigurieren.

Schritt 

Weitere Informationen 

Festlegen der Sprachumgebung in einem Profil 

Erstellen eines Profils in Solaris 10 8/07 Installationshandbuch: Benutzerdefinierte JumpStart-Installation und komplexe Installationsszenarien

Festlegen der Sprachumgebung in der Datei sysidcfg

Vorkonfiguration mit der Datei sysidcfg in Solaris 10 8/07 Installationshandbuch: Netzwerkbasierte Installation

Liste der Sprachumgebungswerte 

International Language Environments Guide

Plattformnamen und -gruppen

Wenn Sie Clients für eine Netzwerkinstallation hinzufügen, müssen Sie die Systemarchitektur (Plattformgruppe) kennen. Wenn Sie eine rules-Datei für eine benutzerdefinierte JumpStart-Installation schreiben, müssen Sie den Plattformnamen kennen.

Es folgen einige Beispiele für Plattformnamen und Plattformgruppen. Eine vollständige Liste der SPARC-Systeme finden Sie im Handbuch zur Hardware-Plattform von Sun unter http://docs.sun.com/.

Tabelle 4–7 Beispiel für Plattformnamen und -gruppen

System 

Plattformname 

Plattformgruppe 

Sun Fire 

T2000 

sun4v 

Sun BladeTM

SUNW, Sun-Blade-100 

sun4u 

x86-basiert 

i86pc 

i86pc 


Hinweis –

Auf einem laufenden System können Sie auch mit dem Befehl uname -i den Plattformnamen eines Systems bzw. mit dem Befehl uname -m die Plattformgruppe eines Systems bestimmen.


x86: Empfehlungen für die Partitionierung

Bei der Installation von Solaris auf einem x86-System sollten Sie die nachstehenden Richtlinien zur Partitionierung beachten.

Solaris Installationsprogramm wendet ein Standard-Layout für Boot-Festplattenpartitionen an. Diese Partitionen werden fdisk-Partitionen genannt. Eine fdisk-Partition ist eine logische Partition eines Festplattenlaufwerks bei x86-basierten Systemen, die für ein bestimmtes Betriebssystem vorgesehen ist. Zum Installieren der Solaris-Software muss auf einem x86-basierten System mindestens eine fdisk-Partition eingerichtet werden. Bei x86-basierten Systemen sind bis zu vier verschiedene fdisk-Partitionen pro Festplatte zulässig. Diese Partitionen können einzelne Betriebssysteme aufnehmen. Jedes Betriebssystem muss sich in einer eindeutigen fdisk-Partition befinden. Ein System kann nur eine Solaris fdisk-Partition pro Festplatte aufnehmen.

Tabelle 4–8 x86: Standardpartitionen

Partitionen 

Partitionsname 

Partitionsgröße 

Erste Partition (auf manchen Systemen) 

Diagnose- oder Service-Partition 

Auf dem System vorhandene Größe 

Zweite Partition (auf manchen Systemen) 

x86-Boot-Partition  

  • Wenn Sie eine Neuinstallation durchführen, wird diese Partition nicht erstellt.

  • Wenn Sie ein Upgrade durchführen und das System noch keine x86-Bootpartition besitzt, wird diese Partition nicht erstellt.

  • Wenn Sie ein Upgrade durchführen und das System eine x86-Bootpartition besitzt:

    • Falls die Partition von einem Boot-Gerät zum nächsten einen Bootstrap durchführen soll, wird die vorhandene x86-Bootpartition auf dem System beibehalten.

    • Wenn die Partition keine zusätzlichen Boot-Geräte booten soll, wird die x86-Bootpartition entfernt. Der Inhalt der Partition wird in die Root-Partition verschoben.

Dritte Partition 

Solaris-BS-Partition 

Auf der Boot-Platte verbleibender Platz 

Beibehaltung der Service-Partition bei Standard-Partitionslayout für Boot-Platten

Das Solaris-Installationsprogramm verwendet ein Standard-Partitionslayout für Boot-Platten, um die Diagnose- oder Service-Partition aufzunehmen. Sollte Ihr jetziges System bereits eine Diagnose- oder Servicepartition umfassen, bietet Ihnen das Standardlayout die Möglichkeit, diese Partition beizubehalten.


Hinweis –

Wenn Sie Solaris auf einem x86-System installieren, das noch keine Diagnose- oder Servicepartition enthält, wird eine solche nicht automatisch vom Installationsprogramm erzeugt. Wie Sie eine Diagnose- oder Servicepartition auf dem System erzeugen, entnehmen Sie bitte der Hardware-Dokumentation.


Ermitteln der aktuell auf dem System vorhandenen Solaris-Version

Zum Ermitteln der auf dem System ausgeführten Solaris-Version geben Sie einen der folgenden Befehle ein:


$ uname -a

Eine detailliertere Ausgabe liefert der Befehl cat.


$ cat /etc/release