Solaris 10 8/07 Installationshandbuch: Solaris Live Upgrade und Planung von Upgrades

ProcedureAktualisieren mit Solaris Live Upgrade wenn bereits nicht-globale Zonen auf einem System installiert sind (Schritte)

Das folgende Verfahren enthält ausführliche Anweisungen zur Aktualisierung eines Systems mit bereits installierten nicht-globalen Zonen mithilfe von Solaris Live Upgrade.

  1. Installieren Sie die erforderlichen Patches.

    Die aktuelle Patchliste entnehmen Sie bitte der Website http://sunsolve.sun.com. Suchen Sie auf der SunSolve-Website nach dem Informationsdokument 72099.

    1. Rufen Sie von der SunSolveSM-Website die Patchliste ab.

    2. Nehmen Sie Superuser-Status oder eine entsprechende administrative Rolle an.

    3. Installieren Sie die Patches mit dem Befehl patchadd.


      # patchadd Pfad_zu_den_Patches
      

      Pfad_zu_den_Patches ist der Pfad zu dem Verzeichnis, in dem die Patches gespeichert sind.

    4. Starten Sie, falls erforderlich, das System neu. Bei einigen Patches ist ein Systemneustart erforderlich.

      Nur x86: Das System muss neu gestartet werden, anderenfalls schlägt Solaris Live Upgrade fehl.


      # init 6
      
  2. Entfernen Sie vorhandene Solaris Live Upgrade-Packages.

    Die drei Solaris Live Upgrade-Packages SUNWluu, SUNWlur und SUNWlucfg enthalten die zum Aktualisieren mithilfe von Solaris Live Upgrade erforderliche Software. Diese Pakete enthalten die bestehende Software, neue Funktionen sowie Bugfixes. Wenn Sie die vorhandenen Packages nicht entfernen und die neuen Packages auf Ihrem System installieren, bevor Sie Solaris Live Upgrade ausführen, schlägt das Aktualisieren auf die Zielversion fehl.


    # pkgrm SUNWlucfg SUNWluu SUNWlur
    
  3. Installieren Sie die Solaris Live Upgrade-Packages.

    1. Legen Sie die Solaris-DVD oder -CD ein.

      Diese Medien enthalten die Packages für die Version, auf die Sie das System aktualisieren.

    2. Installieren Sie die Packages in der folgenden Reihenfolge von einem der Installationsmedien oder einem Netzwerkabbild.


      # pkagadd -d Pfad_zu_Packages SUNWlucfg SUNWlur SUNWluu
      

      In dem folgenden Beispiel werden die Packages vom Installationsmedium installiert.

      • Für SPARC-basierte Systeme:


        # pkgadd -d /cdrom/cdrom0/s0/Solaris_10/Product SUNWlucfg SUNWlur SUNWluu
        
      • Für x86-basierte Systeme:


        # pkgadd -d /cdrom/cdrom0/Solaris_10/Product SUNWlucfg SUNWlur SUNWluu
        
  4. Überprüfen Sie, ob die Packages erfolgreich installiert wurden.


    # pkgchk -v SUNWlucfg SUNWlur SUNWluu
    
  5. Erstellen Sie die neue Boot-Umgebung.


    # lucreate [-A 'BU-Beschreibung'] [-c BU_Name] \
     -m mountpoint:Gerät[,Metagerät]:fs_Optionen[:Zonenname] [-m ...] -n BU-Name
    
    -n BU-Name

    Der Name der zu erstellenden Boot-Umgebung. BU-Name muss für das System eindeutig sein.

    -A 'BU-Beschreibung'

    (Optional) Ermöglicht das Erstellen einer Boot-Umgebungsbeschreibung, die dem Boot-Umgebungsnamen (BU-Name) zugeordnet wird. Die Beschreibung kann beliebig lang sein und beliebige Zeichen enthalten.

    -c BU-Name

    Weist der aktiven Boot-Umgebung den Namen BU-Name zu. Diese Option ist nicht obligatorisch und wird nur beim Erstellen der ersten Boot-Umgebung verwendet. Wenn Sie lucreate zum ersten Mal ausführen und dabei keine Option -c angeben, so erstellt die Software automatisch einen Standardnamen.

    -m mountpoint:Gerät[,Metagerät]:fs_Optionen [:Zonenname] [-m ...]

    Legt die Dateisystemkonfiguration der neuen Boot-Umgebung in der vfstab fest. Die Dateisysteme, die Sie als Argumente für die Option -m angeben, können sich auf einer Festplatte befinden oder über mehrere Festplatten verteilt sein. Verwenden Sie diese Option so oft wie nötig, um die benötigte Anzahl an Dateisystemen zu erstellen.

    • mountpoint kann jeder beliebige Einhängepunkt oder ein Bindestrich (–) sein, der eine Swap-Partition angibt.

    • Das Feld Device kann eine der folgenden Angaben enthalten:

      • Den Namen eines Festplattengeräts im Format /dev/dsk/c wtxdys z.

      • Den Namen eines Solaris Volume Manager-Volumes im Format /dev/md/dsk/dnum.

      • Den Namen eines Veritas Volume Manager-Volumes im Format /dev/md/vxfx/dsk/dnum

      • Das Schlüsselwort merged, das angibt, dass das Dateisystem am angegebenen Einhängepunkt mit dem übergeordneten Dateisystem zusammengeführt werden soll.

    • Das Feld DS-Optionen kann eine der folgenden Angabe enthalten:

      • ufs, ein UFS-Dateisystem

      • vxfs, ein Veritas-Dateisystem

      • swap, ein Swap-Dateisystem. Der Einhängepunkt muss ein Bindestrich (–) sein.

      • Für Dateisysteme, bei denen es sich um logische Geräte (Mirrors) handelt, können mithilfe verschiedener Schlüsselwörter auf sie anzuwendende Vorgänge festgelegt werden. Mit diesen Schlüsselwörtern können Sie ein logisches Gerät erstellen, die Konfiguration eines logischen Geräts ändern oder ein logisches Gerät löschen. Eine Beschreibung dieser Schlüsselwörter finden Sie unter So erstellen Sie eine Boot -Umgebung mit RAID-1-Volumes (Mirrors).

    • Zonenname gibt an, dass ein separates Dateisystem einer nicht-globalen Zone auf einem separaten Slice platziert wird. Diese Option wird verwendet, wenn das separate Dateisystem der Zone in einem gemeinsam genutzten Dateisystem wie z. B. /zone1/root/export befindet. Sie kopiert das separate Dateisystem der Zone auf einen neuen Slice und verhindert so, dass dieses Dateisystem freigegeben wird. Das separate Dateisystem wurde mit dem Befehl zonecfg add fs erstellt.

    In dem folgenden Beispiel wird eine neue Boot-Umgebung mit der Bezeichnung newbe erstellt. Das Root-Dateisystem (/) befindet sich auf c0t1d0s4. Alle nicht-globalen Zonen in der aktuellen Boot-Umgebung werden in die neue Boot-Umgebung kopiert. Die nicht-globale Zone namens zone1 erhält einen separaten Einhängepunkt auf c0t1d0s1.


    Hinweis –

    In der Standardeinstellung wird jedes Dateisystem mit Ausnahme der kritischen Dateisysteme (root (/), /usr und /opt) für die aktuelle und die neue Boot-Umgebung freigegeben. Das Dateisystem /export ist ein gemeinsam genutztes Dateisystem. Wenn Sie die Option -m verwenden, wird das Dateisystem der nicht-globalen Zone auf einem separaten Slice platziert und die Daten werden nicht für die gemeinsame Nutzung freigegeben. Diese Option verhindert, dass Dateisysteme, die mit dem Befehl zonecfg add fs erstellt wurden, von den Boot-Umgebungen gemeinsam genutzt werden. Einzelheiten finden Sie in der Manpage zonecfg(1M).



    # lucreate -n newbe -m /:/dev/dsk/c0t1d0s4:ufs -m /export:/dev/dsk/c0t1d0s1:ufs:zone1
    
  6. Aktualisieren Sie die Boot-Umgebung.

    Das Betriebssystemabbild, das für das Upgrade verwendet wird, ist im Netzwerk gespeichert.


    # luupgrade -u -n BU-Name -s BS-Abbildpfad 
    
    -u

    Gibt an, dass ein Upgrade eines Betriebssystemabbildes in einer Boot-Umgebung ausgeführt werden soll.

    -n BU-Name

    Gibt den Namen der Boot-Umgebung an, die aktualisiert werden soll.

    -s BS-Abbildpfad

    Gibt den Pfadnamen eines Verzeichnisses an, das ein Abbild des Betriebssystems enthält.

    In diesem Beispiel wird die neue Boot-Umgebung newbe mithilfe eines Netzwerk-Installationsabbilds aktualisiert.


    # luupgrade -n newbe -u -s /net/server/export/Solaris_10/combined.solaris_wos
    
  7. (Optional) Überprüfen Sie die Bootfähigkeit der Boot-Umgebung.

    Der Befehl lustatus erzeugt einen Bericht, ob die erstellte Boot-Umgebung vollständig und bootfähig ist.


    # lustatus
    boot environment   Is        Active  Active     Can	    Copy
    Name               Complete  Now	 OnReboot   Delete	 Status
    ------------------------------------------------------------------------
    c0t1d0s0            yes      yes      yes       no      -
    newbe               yes       no       no       yes     -
  8. Aktivieren Sie die neue Boot-Umgebung.


    # luactivate BU-Name
    

    BU-Name ist der Name der zu aktivierenden Boot-Umgebung.


    Hinweis –

    Bei einem x86-basierten System ist der Befehl luactivate erforderlich, wenn eine Boot-Umgebung das erste Mal gestartet wird. Nachfolgende Aktivierungen können durch Auswahl der Boot-Umgebung im GRUB-Menü erfolgen. Schrittweise Anleitungen finden Sie unter x86: Aktivieren einer Boot-Umgebung mit dem GRUB-Menü.


    Um eine Boot-Umgebung erfolgreich zu aktivieren, müssen verschiedene Bedingungen erfüllt sein. Weitere Informationen können Sie unter Aktivieren einer Boot-Umgebung nachlesen.

  9. Starten Sie das System neu.


    # init 6
    

    Achtung – Achtung –

    Verwenden Sie für den Neustart ausschließlich den Befehl init oder shutdown. Wenn Sie einen der Befehle reboot, halt oder uadmin verwenden, wird die Boot-Umgebung nicht gewechselt. Die zuletzt aktive Boot-Umgebung wird erneut gebootet.


    Die Boot-Umgebungen wurden getauscht, und die neue Boot-Umgebung ist jetzt die aktuelle Boot-Umgebung.

  10. (Optional) Greifen Sie auf die andere Boot-Umgebung zurück.

    Wenn die neue Boot-Umgebung nicht realisierbar ist oder Sie auf eine andere Boot-Umgebung umschalten möchten, lesen Sie Kapitel 6, Wiederherstellen nach Fehler: Zurückgreifen auf die ursprüngliche Boot-Umgebung (Vorgehen) .