Solaris 10 8/07 Installationshandbuch: Solaris Live Upgrade und Planung von Upgrades

Procedurex86: So greifen Sie bei fehlgeschlagener Aktivierung der neuen Boot-Umgebung mithilfe des GRUB-Menüs auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurück

Wenn beim Booten ein Fehler auftritt, können Sie mithilfe des folgenden Verfahrens auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurückgreifen. In diesem Beispiel wird das GRUB-Menü ordnungsgemäß angezeigt, aber die neue Boot-Umgebung ist nicht bootfähig. Das Gerät ist /dev/dsk/c0t4d0s0. Die ursprüngliche Boot-Umgebung c0t4d0s0 wird zur aktiven Boot-Umgebung.


Achtung – Achtung –

Solaris-Release 10 3/05: Beim empfohlenen Verfahren zum Zurückgreifen auf die ursprüngliche Boot-Umgebung, wenn sich die vorherige und die neue Boot-Umgebung auf verschiedenen Festplatten befinden, wurde auch im BIOS die Boot-Reihenfolge der Festplatten geändert. Ab Solaris-Release 10 1/06 ist das Ändern der Festplattenreihenfolge im BIOS nicht mehr nötig und es wird abgeraten, dies zu tun. Durch das Ändern der Boot-Reihenfolge im BIOS kann das GRUB-Menü ungültig gemacht werden, und dadurch kann die Boot-Umgebung nicht mehr booten. Wenn die Festplattenreihenfolge im BIOS geändert wurde, kann die Funktionsfähigkeit des Systems durch Wiederherstellen der ursprünglichen Festplattenreihenfolge wiederhergestellt werden.


  1. Nehmen Sie Superuser-Status oder eine entsprechende administrative Rolle an.

    Administrative Rollen umfassen Berechtigungen und reservierte Befehle. Weitere Informationen zu Rollen finden Sie unter Configuring RBAC (Task Map) in System Administration Guide: Security Services.

  2. Starten Sie das System neu, um das GRUB-Menü anzuzeigen.


    # init 6
    

    Das GRUB-Menü wird angezeigt.


    GNU GRUB version 0.95 (616K lower / 4127168K upper memory)
    +-------------------------------------------------------------------+
    |Solaris                                                            |
    |Solaris failsafe                                                   |
    |second_disk                                                        |
    |second_disk failsafe                                               |
    +-------------------------------------------------------------------+
    Use the ^ and v keys to select which entry is highlighted. Press
    enter to boot the selected OS, 'e' to edit the commands before
    booting, or 'c' for a command-line.
  3. Wählen Sie im GRUB-Menü die ursprüngliche Boot-Umgebung aus. Diese Boot-Umgebung muss mit der GRUB-Software erstellt worden sein. Vor Solaris-Release 10 1/06 erstellte Boot.Umgebungen wurden nicht mit GRUB erstellt. Wenn auf dem System keine bootfähige GRUB-Umgebung vorhanden ist, müssen Sie das Verfahren x86: So greifen Sie mithilfe des GRUB-Menüs und der DVD bzw. CD bei fehlgeschlagener Aktivierung der Boot-Umgebung auf die ursprüngliche Boot-Umgebung zurück überspringen.

  4. Booten Sie durch Ändern des GRUB-Menüs im Einzelplatzmodus.

    1. Geben Sie e ein, um das GRUB-Menü zu bearbeiten.

      Das GRUB-Bearbeitungsmenü wird angezeigt.


      root (hd0,2,a)
      kernel /platform/i86pc/multiboot
      module /platform/i86pc/boot_archive
    2. Wählen Sie mithilfe der Pfeiltasten den Systemkerneintrag für die ursprüngliche Boot-Umgebung aus.

    3. Geben Sie e ein, um den Boot-Eintrag zu bearbeiten.

      Im GRUB-Bearbeitungsmenü wird der Systemkerneintrag angezeigt.


      grub edit>kernel /boot/multiboot
    4. Geben Sie -s ein und drücken Sie die Eingabetaste.

      Das folgende Beispiel zeigt die Position der Option -s.


      grub edit>kernel /boot/multiboot -s
      
    5. Geben Sie b ein, um den Bootvorgang im Einzelplatzmodus zu starten.

  5. Prüfen Sie gegebenenfalls die Integrität des root-Dateisystems (/) für die Boot-Umgebung, auf die zurückgegriffen werden soll.


    # fsck Einhängepunkt
    
    Einhängepunkt

    Ein bekanntes und zuverlässiges Root-Dateisystem (/)

  6. Hängen Sie das Root-Slice der ursprünglichen Boot-Umgebung in ein Verzeichnis ein (zum Beispiel /mnt):


    # mount Gerätename /mnt
    
    Gerätename

    Gibt den Speicherort des Root-Dateisystems (/) auf dem Festplattengerät der Boot-Umgebung an, auf die Sie zurückgreifen wollen. Geben Sie den Gerätenamen im Format /dev/dsk/c wtx dys z ein.

  7. Geben Sie vom Root-Slice der aktiven Boot-Umgebung Folgendes ein:


    # /mnt/sbin/luactivate
    

    luactivate aktiviert die zuvor aktive Boot-Umgebung und zeigt das Ergebnis an.

  8. Hängen Sie /mnt aus.


    # umount /mnt
    
  9. Starten Sie das System neu.


    # init 6
    

    Die zuvor aktive Boot-Umgebung wird wieder zur aktiven Boot-Umgebung.