Solaris 10 8/07 Installationshandbuch: Solaris Flash-Archive (Erstellung und Installation)

Einführung in Solaris Flash

Die Installationsfunktion Solaris Flash bietet die Möglichkeit, eine einzige Solaris-Referenzinstallation auf dem so genannten Mastersystem zu erstellen. Diese Installation kann dann auf verschiedenen Systemen, den Klonsystemen, repliziert werden. Sie können das System durch Solaris Flash-Neuinstallationen (bzw. -Erstinstallationen) replizieren, die alle Dateien auf den Klonsystemen überschreiben, oder durch Solaris Flash-Aktualisierungen, bei welchen nur die Unterschiede zwischen zwei Systemabbildern beseitigt werden. Eine solche differentielle Aktualisierung ändert nur die angegebenen Dateien und kann nur auf Systeme angewendet werden, deren Software mit derjenigen des ursprünglichen Master-Abbilds übereinstimmt.

Installation von Klonsystemen durch Neuinstallation

Zur Installation eines Solaris Flash-Archivs für eine Neuinstallation auf einem Mastersystem können Sie sich jedes beliebigen Installationsverfahrens bedienen: Solaris-Installationsprogramm, benutzerdefinierte JumpStart-Installation, Solaris Live Upgrade oder WAN-Boot. Alle Dateien werden überschrieben. Die Solaris Flash-Installation ist ein Verfahren in fünf Schritten.

  1. Installation des Mastersystems. Dazu wählen Sie ein System und installieren Solaris sowie etwaige andere Software mithilfe eines beliebigen Solaris-Installationsverfahrens.

  2. (Optional) Vorbereitung von Anpassungsskripten, die vor oder nach der Installation Änderungen an der Konfiguration oder Anpassungen der Klonsysteme durchführen.

  3. Erstellung des Solaris Flash-Archivs. Sofern Sie nicht bestimmte unwichtige Dateien ausgeschlossen haben, enthält das Solaris Flash-Archiv eine Kopie aller Dateien auf dem Mastersystem.

  4. Installation des Solaris Flash-Archivs auf den Klonsystemen. Das Mastersystem und die Klonsysteme müssen über dieselbe Kernelarchitektur verfügen.

    Wenn Sie das Solaris Flash-Archiv auf einem System installieren, werden alle Dateien des Archivs auf dieses System kopiert. Das neu installierte System weist jetzt dieselbe Installationskonfiguration auf wie das ursprüngliche Mastersystem und wird deshalb als Klonsystem bezeichnet. Es bestehen einige Möglichkeiten zur Anpassung:

    • Skripten können zur Anpassung verwendet werden.

    • Über eine benutzerdefinierte JumpStart-Installation können Sie mit einem Solaris Flash-Archiv zusätzliche Packages installieren. Bei den Packages muss es sich um Packages handeln, die nicht in der zu installierenden Softwaregruppe enthalten sind. Packages von Drittanbietern sind ebenfalls möglich.

  5. (Optional) Speichern einer Kopie des Master-Abbilds. Wenn Sie beabsichtigen, ein Differenzarchiv zu erstellen, muss das Master-Abbild verfügbar sein und vollständig mit dem auf den Klonsystemen installierten Abbild übereinstimmen.

Anleitungsschritte finden Sie in Installation des Mastersystems.

Abbildung 1–1 zeigt die Neuinstallation eines Klon-Systems. Alle Dateien werden überschrieben.

Abbildung 1–1 Solaris Flash-Neuinstallation

Das Schaubild wird im Kontext erläutert.

Aktualisierung von Klonsystemen mit einem Solaris Flash-Differenzarchiv

Wenn Sie ein vorhandenes Klonsystem aktualisieren möchten, können Sie ein Differenzarchiv erstellen, das nur die Unterschiede zwischen dem unveränderten und einem aktualisierten Master-Abbild enthält. Bei der Aktualisierung eines Klonsystems mithilfe eines Differenzarchivs werden lediglich die im Differenzarchiv enthaltenen Dateien geändert. Solaris Flash-Differenzarchive können Sie entweder mit der benutzerdefinierten JumpStart-Installation oder mittels Solaris Live Upgrade installieren. Eine Aktualisierung ist ein Verfahren in fünf Schritten.

  1. Bereiten Sie das Mastersystem mit den Änderungen vor. Vor der Durchführung von Änderungen sollte auf dem Mastersystem eine Kopie des Originalarchivs ausgeführt werden.


    Hinweis –

    Wenn das Archiv auf dem Mastersystem keine exakte Kopie des Originalarchivs ist, könnten so viele Unterschiede zwischen den beiden Systemabbildern vorliegen, dass das entstehende Differenzarchiv sehr groß ausfällt. Folglich würde die Installation des Differenzarchivs möglicherweise viel Zeit kosten. Nehmen Sie in diesem Fall besser eine Neuinstallation mit vollständigem Archiv vor.


  2. (Optional) Vorbereitung von Anpassungsskripten, die vor oder nach der Installation Änderungen an der Konfiguration oder Anpassungen der Klonsysteme durchführen.

  3. Einhängen eines Verzeichnisses mit einer Kopie des gespeicherten, unveränderten Master-Abbilds. Das zweite Abbild dient zum Vergleich. Greifen Sie mithilfe einer dieser Methoden auf das Abbild zu.

    • Einhängen aus einer Solaris Live Upgrade-Boot-Umgebung

    • Einhängen von einem Klonsystem über NFS

    • Wiederherstellen aus einer Sicherungskopie mit dem Befehl ufsrestore

  4. Erstellen des Differenzarchivs mit der Option -A des Befehls flarcreate.

  5. Installation des Differenzarchivs mit der benutzerdefinierten JumpStart-Methode auf den Klonsystemen. Alternativ können Sie auch Solaris Live Upgrade verwenden, um das Differenzarchiv in einer inaktiven Boot-Umgebung zu installieren.

Abbildung 1–2 zeigt das Anlegen und die Installation eines Differenzarchivs. Ein Master-Abbild wird um einige Änderungen aktualisiert. Dabei kann es sich um so einfache Änderungen wie das Hinzufügen, Umkonfigurieren oder Löschen einiger Dateien oder aber um solch komplexe Vorgänge wie die Installation von Patches handeln. Das aktualisierte Master-Abbild wird mit dem unveränderten Master-Abbild verglichen. Die Unterschiede zwischen beiden bilden das Differenzarchiv. Dieses Archiv kann zum Aktualisieren anderer Klonsysteme verwendet werden, die derzeit das unveränderte Master-Abbild ausführen. Wenn das Klonsystem bereits geändert wurde oder nicht das unveränderte Master-Abbild ausführt, dann schlägt die Aktualisierung fehl. Für umfangreiche Änderungen auf den Klonsystemen können Sie jederzeit eine Neuinstallation durchführen.

Abbildung 1–2 Solaris Flash-Aktualisierung

Das Schaubild wird im Kontext erläutert.