Oracle Solaris ZFS-Administrationshandbuch

Komponenten eines ZFS-Speicher-Pools

Die folgenden Abschnitte enthalten ausführliche Informationen zu den folgenden Komponenten eines Speicher-Pools:

Verwenden von Datenträgern in einem ZFS-Speicher-Pool

Das grundlegendste Element eines Speicher-Pools ist physischer Speicher. Bei physischem Speicher kann es sich um eine Blockeinheit mit mindestens 128 MB Speicherkapazität handeln. Normalerweise handelt es sich dabei um Festplatten, die vom System im Verzeichnis /dev/dsk erkannt werden.

Ein Datenspeichergerät kann eine gesamte Festplatte (z. B. c1t0d0) oder ein einzelner Plattenbereich (z. B. c0t0d0s7) sein. Es wird empfohlen, eine gesamte Festplatte zu verwenden, da die Festplatte in diesem Fall nicht formatiert werden muss. ZFS formatiert solche Datenträger mit einem EFI-Label als einzelnen, großen Bereich. In diesem Fall wird die vom Befehl format ausgegebene Partitionstabelle in etwa wie folgt angezeigt:


Current partition table (original):
Total disk sectors available: 286722878 + 16384 (reserved sectors)

Part      Tag    Flag     First Sector         Size         Last Sector
  0        usr    wm                34      136.72GB          286722911    
  1 unassigned    wm                 0           0               0    
  2 unassigned    wm                 0           0               0    
  3 unassigned    wm                 0           0               0    
  4 unassigned    wm                 0           0               0    
  5 unassigned    wm                 0           0               0    
  6 unassigned    wm                 0           0               0    
  8   reserved    wm         286722912        8.00MB          286739295    

Um eine gesamte Festplatte verwenden zu können, muss diese der Benennungskonvention /dev/dsk/cXtXdX entsprechen. Einige Treiber von Drittanbietern nutzen andere Benennungskonventionen oder hängen Datenträger nicht im Verzeichnis /dev/dsk, sondern anderswo ein. Damit solche Datenträger verwendet werden können, müssen Sie diese manuell benennen und für ZFS einen Bereich verfügbar machen.

ZFS verwendet EFI-Label, wenn Sie Speicher-Pools mit gesamten Festplatten erstellen. Weitere Informationen zu EFI-Labels finden Sie unter EFI Disk Label in System Administration Guide: Devices and File Systems.

Eine für einen ZFS-Root-Pool gedachte Festplatte muss mit einem SMI-Label, nicht mit einem EFI-Label erstellt werden. Mit dem Befehl format - e können Sie eine Festplatte im Nachhinein mit einem SMI-Label versehen.

Datenträger können mit dem vollständigen Pfad (z. B. /dev/dsk/c1t0d0 oder in einer Kurzschreibweise, die aus dem Gerätenamen im Verzeichnis /dev/dsk besteht (z. B. c1t0d0), angegeben werden. Im Folgenden sind beispielsweise gültige Datenträgernamen aufgeführt:

Die Verwendung gesamter physischer Festplatten ist die einfachste Methode zum Erstellen von ZFS-Speicher-Pools. Was die Verwaltung, Zuverlässigkeit und Leistung angeht, so werden ZFS-Konfigurationen weitaus komplexer, wenn Sie Pools aus Datenträgerbereichen, LU-Nummern in Hardware-RAID-Arrays oder Volumes, die von Datenträgerverwaltungssoftware bereitgestellt werden, aufbauen. Bei der Entscheidung, ob Sie ZFS mit anderen hardware- bzw. softwarebasierten Speicherlösungen konfigurieren, sollten Sie die folgenden Aspekte berücksichtigen:

Zusätzliche Informationen zu Empfehlungen für Speicher-Pool-Konfigurationen finden Sie auf der „Best Practices”-Website für ZFS unter:

http://www.solarisinternals.com/wiki/index.php/ZFS_Best_Practices_Guide

Datenträger werden nach Pfad und Geräte-ID (falls verfügbar) identifiziert. Bei Systemen, in denen Geräte-ID-Informationen zur Verfügung stehen, erlaubt diese Identifizierungsmethode, Geräte neu zu konfigurieren, ohne dass eine Aktualisierung von ZFS nötig ist. Die Geräte-ID-Generierung und -Verwaltung kann von System zu System unterschiedlich sein. Darum sollten Sie den Pool zunächst exportieren und erst dann Geräte verschieben (beispielsweise eine Festplatte von einem Controller zu einem anderen). Ein Systemereignis wie beispielsweise eine Firmware-Aktualisierung oder eine andere Hardware-Änderung kann die Geräte-IDs im ZFS-Speicher-Pool verändern. Dadurch kann bewirkt werden, dass die Geräte nicht mehr zur Verfügung stehen.

Verwenden von Bereichen in einem ZFS-Speicher-Pool

Datenträger können mit einem herkömmlichen Solaris VTOC (SMI)-Label benannt werden, wenn Sie Speicher-Pools mit Festplattenbereichen erstellen.

Damit ein ZFS-Root-Pool boot-fähig ist, müssen die im Pool befindlichen Festplatten Bereiche enthalten und ein SMI-Label haben. Die einfachste Konfiguration würde darin bestehen, die gesamte Festplattenkapazität in Bereich 0 (Slice 0) zu legen und diesen Bereich für den Root-Pool zu verwenden.

In einem SPARC-System verfügt eine 72-GB-Festplatte über 68 GB nutzbaren Speicher im Bereich 0, wie in der folgenden Ausgabe von format zu sehen ist:


# format
.
.
.
Specify disk (enter its number): 4
selecting c1t1d0
partition> p
Current partition table (original):
Total disk cylinders available: 14087 + 2 (reserved cylinders)

Part      Tag    Flag     Cylinders         Size            Blocks
  0       root    wm       0 - 14086       68.35GB    (14087/0/0) 143349312
  1 unassigned    wm       0                0         (0/0/0)             0
  2     backup    wm       0 - 14086       68.35GB    (14087/0/0) 143349312
  3 unassigned    wm       0                0         (0/0/0)             0
  4 unassigned    wm       0                0         (0/0/0)             0
  5 unassigned    wm       0                0         (0/0/0)             0
  6 unassigned    wm       0                0         (0/0/0)             0
  7 unassigned    wm       0                0         (0/0/0)             0

In einem x86-System verfügt eine 72-GB-Festplatte über 68 GB nutzbaren Speicher im Bereich 0, wie in der folgenden Ausgabe von format zu sehen ist. Einige Boot-Infomationen sind in Bereich 8 enthalten. Bereich 8 erfordert keine Verwaltung und kann nicht verändert werden.


# format
.
.
.
selecting c1t0d0
partition> p
Current partition table (original):
Total disk cylinders available: 49779 + 2 (reserved cylinders)

Part      Tag    Flag     Cylinders         Size            Blocks
  0       root    wm       1 - 49778       68.36GB    (49778/0/0) 143360640
  1 unassigned    wu       0                0         (0/0/0)             0
  2     backup    wm       0 - 49778       68.36GB    (49779/0/0) 143363520
  3 unassigned    wu       0                0         (0/0/0)             0
  4 unassigned    wu       0                0         (0/0/0)             0
  5 unassigned    wu       0                0         (0/0/0)             0
  6 unassigned    wu       0                0         (0/0/0)             0
  7 unassigned    wu       0                0         (0/0/0)             0
  8       boot    wu       0 -     0        1.41MB    (1/0/0)          2880
  9 unassigned    wu       0                0         (0/0/0)             0

Verwenden von Dateien in einem ZFS-Speicher-Pool

In ZFS können Sie UFS-Dateien als virtuelle Geräte im Speicher-Pool verwenden. Dieses Merkmal dient vorrangig zum Testen und Aktivieren einfacher experimenteller Konfigurationen und ist nicht für den Praxiseinsatz unter Produktionsbedingungen gedacht. Dies ist darin begründet, dass jede Verwendung von Dateien auf der Konsistenz des zugrunde liegenden Dateisystems beruht. Wenn Sie einen ZFS-Pool mit Dateien aus einem UFS-Dateisystem erstellen, verlassen sie sich darauf, dass UFS ordnungsgemäße und synchrone Semantik gewährleistet.

Dateien können jedoch nützlich sein, wenn Sie ZFS zum ersten Mal testen oder mit komplexeren Konfigurationen experimentieren und nicht genügend physische Datenspeichergeräte zur Verfügung stehen. Alle Dateien müssen mit dem vollständigen Pfad angegeben werden und mindestens 64 MB groß sein.