Oracle Solaris ZFS-Administrationshandbuch

Setzen von Reservierungen für ZFS-Dateisysteme

Unter einer ZFS-Reservierung versteht man eine Zuweisung von Festplattenkapazität aus dem Pool, die einem Dataset garantiert ist. Sie können keine Reservierungen vornehmen, wenn die angeforderte Festplattenkapazität im Pool nicht zur Verfügung steht. Der Gesamtbetrag aller noch ausstehenden und nicht belegten Reservierungen darf die Gesamtsumme der nicht belegten Festplattenkapazität im Pool nicht überschreiten. ZFS-Reservierungen können mit den Befehlen zfs set und zfs get festgelegt und angezeigt werden. Beispiel:


# zfs set reservation=5G tank/home/moore
# zfs get reservation tank/home/moore
NAME             PROPERTY     VALUE   SOURCE
tank/home/moore  reservation  5G      local

ZFS-Reservierungen können sich auf die Ausgabe des Befehls zfs list auswirken. Beispiel:


# zfs list
NAME                   USED  AVAIL  REFER  MOUNTPOINT
tank/home             5.00G  33.5G  8.50K  /export/home
tank/home/moore       15.0K  33.5G  8.50K  /export/home/moore

Bitte beachten Sie, dass tank/home 5 GB Festplattenkapazität belegt, obwohl tank/home und seinen untergeordneten Dateisysteme tatsächlich viel weniger als 5 GB Festplattenkapazität belegen. Der belegte Speicherplatz berücksichtigt die Reservierung für tank/home/moore. Reservierungen werden in die belegten Festplattenkapazität des übergeordneten Datasets einbezogen und auf sein Kontingent bzw. seine Reservierung (bzw. beide) angerechnet.


# zfs set quota=5G pool/filesystem
# zfs set reservation=10G pool/filesystem/user1
cannot set reservation for 'pool/filesystem/user1': size is greater than 
available space

Ein Dataset kann mehr Festplattenkapazität belegen, als für seine Reservierung vorgesehen ist, solange nicht reservierter Speicherplatz im Pool vorhanden ist und der aktuell vom Dataset belegte Speicherplatz unter seinem Kontingent liegt. Ein Dataset kann keine Festplattenkapazität belegen, die für ein anderes Dataset reserviert wurde.

Reservierungen sind nicht kumulativ. Das bedeutet, dass durch einen zweiten Aufruf von zfs set zum Setzen einer Reservierung der Speicherplatz der zweiten Reservierung nicht zum Speicherplatz der vorhandenen Reservierung addiert wird. Die zweite Reservierung ersetzt stattdessen die erste Reservierung. Beispiel:


# zfs set reservation=10G tank/home/moore
# zfs set reservation=5G tank/home/moore
# zfs get reservation tank/home/moore
NAME             PROPERTY      VALUE                      SOURCE
tank/home/moore  reservation   5.00G                      local

Durch Setzen der Reservierung refreservation können Sie einem Dataset Festplattenkapazität garantieren, in der die von Snapshots und Klonen belegte Festplattenkapazität nicht berücksichtigt ist. Diese Reservierung wird in die Berechnung der Speicherplatzkapazität für das diesem Dataset übergeordnete Dataset einbezogen und auf die Kontingente und Reservierung für das übergeordnete Dataset angerechnet. Beispiel:


# zfs set refreservation=10g profs/prof1
# zfs list
NAME                      USED  AVAIL  REFER  MOUNTPOINT
profs                    10.0G  23.2G    19K  /profs
profs/prof1                10G  33.2G    18K  /profs/prof1

Sie können außerdem für dasselbe Dataset eine Reservierung festlegen, um Speicherplatz für das Dataset und für Snapshots zu garantieren. Beispiel:


# zfs set reservation=20g profs/prof1
# zfs list
NAME                      USED  AVAIL  REFER  MOUNTPOINT
profs                    20.0G  13.2G    19K  /profs
profs/prof1                10G  33.2G    18K  /profs/prof1

Normale Reservierungen werden in die Berechnung des belegten Speicherplatzes durch das übergeordnete Dataset einbezogen.

Im obigen Beispiel wird das kleinere der beiden Kontingente (10 GB im Vergleich mit 20 GB) in der Ausgabe von zfs list angezeigt. Zum Anzeigen der Werte beider Kontingente verwenden Sie den Befehl zfs get. Beispiel:


# zfs get reservation,refreserv profs/prof1
NAME         PROPERTY        VALUE        SOURCE
profs/prof1  reservation     20G          local
profs/prof1  refreservation  10G          local

Wenn refreservation gesetzt ist, wird ein Snapshot nur zugelassen, wenn außerhalb dieser Reservierung genügend nicht reservierter Speicherplatz im Pool vorhanden ist, um die Menge der aktuell referenzierten Byte im Dataset aufzunehmen.