Oracle Solaris ZFS-Administrationshandbuch

Eigenschaften von ZFS-Speicher-Pools

Mit dem Befehl zpool get können Sie Informationen zu den Pool-Eigenschaften abrufen. Beispiel:


# zpool get all mpool
NAME  PROPERTY       VALUE       SOURCE
pool  size           68G         -
pool  capacity       0%          -
pool  altroot        -           default
pool  health         ONLINE      -
pool  guid           601891032394735745  default
pool  version        22          default
pool  bootfs         -           default
pool  delegation     on          default
pool  autoreplace    off         default
pool  cachefile      -           default
pool  failmode       wait        default
pool  listsnapshots  on          default
pool  autoexpand     off         default
pool  free           68.0G       -
pool  allocated      76.5K       -

Mit dem Befehl zpool set lassen sich die Pool-Eigenschaften festlegen. Beispiel:


# zpool set autoreplace=on mpool
# zpool get autoreplace mpool
NAME  PROPERTY     VALUE    SOURCE
mpool autoreplace  on       default
Tabelle 4–1 Beschreibungen der Eigenschaften für ZFS-Pools

Eigenschaft 

Typ 

Standardwert 

Beschreibung 

allocated

Zeichenkette 

entf. 

Schreibgeschützter Wert, der die Menge des belegten Speicherplatzes im Pool angibt, der physisch zugewiesen ist.

altroot

Zeichenkette 

off

Das alternative Root-Verzeichnis. Ist diese Eigenschaft gesetzt, wird dieses Verzeichnis jedem Einhängepunkt innerhalb des Pools vorangestellt. Diese Eigenschaft ist nützlich, um einen unbekannten Pool zu untersuchen, wenn die Einhängepunkte nicht vertrauenswürdig sind oder wenn in einer alternativen Boot-Umgebung die üblichen Pfade nicht gültig sind.

autoreplace

Boolesch 

off

Regelt den automatischen Austausch von Speichergeräten. Wenn diese Eigenschaft auf off gesetzt ist, muss das Auswechseln von Speichergeräten mithilfe des Befehls zpool replace eingeleitet werden. Wenn diese Eigenschaft auf on gesetzt ist, wird das neue Speichergerät an der physischen Adresse des vorherigen Speichergeräts im Pool automatisch formatiert und in den Pool eingebunden. Die Abkürzung der Eigenschaft lautet replace.

bootfs

Boolesch 

entf. 

Das boot-fähige Standard-Dataset für den Root-Pool. Diese Eigenschaft wird in der Regel vom Installations- bzw. Upgrade-Programm gesetzt.

cachefile

Zeichenkette 

entf. 

Mit dieser Eigenschaft wird bestimmt, wo Pool-Konfigurationsinformationen im Cache gespeichert werden. Alle Pools im Cache werden beim Booten des Systems automatisch importiert. Installations- und Cluster-Umgebungen können jedoch erfordern, dass diese Informationen an anderer Stelle im Cache gespeichert werden, sodass Pools nicht automatisch importiert werden. Sie können diese Eigenschaft so einstellen, dass Poolkonfigurationen an einer anderen Stelle im Cache-Speicher abgelegt werden. Diese Informationen können später mithilfe des Befehls zpool import - c importiert werden. Bei den meisten ZFS-Konfigurationen wird diese Eigenschaft nicht verwendet.

capacity

Zahl 

entf. 

Schreibgeschützter Wert, der die Menge des belegten Speicherplatzes im Pool als Verhältnis zur Gesamtkapazität in Prozent angibt.

Die Abkürzung der Eigenschaft lautet cap.

delegation

Boolesch 

on

Bestimmt, ob einem Benutzer ohne ausreichende Berechtigungen die für das Dataset festgelegten Zugriffsrechte erteilt werden können. Weitere Informationen finden Sie in Kapitel 9Delegierte ZFS-Administration.

failmode

Zeichenkette 

wait

Steuert das Systemverhalten, wenn ein schwerwiegender Pool-Ausfall auftritt. Dieser Umstand ist in der Regel das Ergebnis des Konnektivitätsverlusts eines oder mehrerer zugrunde liegender Speichergeräte oder eines Ausfalls sämtlicher Geräte im Pool. In solch einem Fall wird das Verhalten durch einen der folgenden Werte bestimmt:

  • wait – Blockiert sämtliche E/A-Anforderungen, bis die Gerätekonnektivität wiederhergestellt ist und die Fehler mit dem Befehl zpool clear zurückgesetzt wurden. In diesem Zustand werden die E/A-Vorgänge, die den Pool betreffen, blockiert. Lesevorgänge können jedoch eventuell ausgeführt werden. Ein Pool bleibt im Wartezustand, bis das Geräteproblem behoben ist.

  • continue – Gibt bei jeder neuen E/A-Schreibanforderung einen E/A-Fehler zurück, lässt aber Lesezugriffe auf die übrigen fehlerfreien Speichergeräte zu. Schreibanforderungen, die noch an die Festplatte übermittelt werden müssen, werden blockiert. Nach Wiederherstellung der Verbindung oder Ersetzen des Geräts müssen die Fehler mit dem Befehl zpool clear zurückgesetzt werden.

  • panic – Gibt eine Meldung an die Konsole aus und generiert einen Systemabsturz-Speicherabzug.

free

Zeichenkette 

entf. 

Schreibgeschützter Wert, der die Menge von Datenblöcken im Pool angibt, die nicht zugewiesen sind.

guid

Zeichenkette 

entf. 

Schreibgeschützte Eigenschaft und eindeutige Kennzeichnung des Pools.

health

Zeichenkette 

entf. 

Schreibgeschützte Eigenschaft, die den aktuellen Zustand des Pools angibt. Dabei bestehen folgende Möglichkeiten: ONLINE, DEGRADED, FAULTED, OFFLINE, REMOVED oder UNAVAIL

listsnapshots

Zeichenkette 

on

Kontrolliert, ob Snapshot-Informationen, die mit diesem Pool in Verbindung stehen, mit dem Befehl zfs list angezeigt werden. Wenn diese Eigenschaft deaktiviert wird, können die Snapshot-Informationen mit dem Befehl zfs list -t snapshot angezeigt werden.

size

Zahl 

entf. 

Schreibgeschützte Eigenschaft, die die Gesamtkapazität des Speicher-Pools angibt.

version

Zahl 

entf. 

Die aktuelle Version des Pools. Zum Aktualisieren von Pools wird grundsätzlich die Methode mit dem Befehl zpool upgrade empfohlen. Diese Eigenschaft bietet sich dann an, wenn aus Gründen der Abwärtskompatibilität eine spezifische Version benötigt wird. Diese Eigenschaft kann auf jede Zahl zwischen 1 und der aktuellen Version laut Ausgabe des Befehls zpool upgrade -v gesetzt werden.