In diesem Abschnitt wird das Senden und Empfangen komplexerer Snapshot-Datenströme mit den Befehlen zfs send -I und -R beschrieben.
Beachten Sie beim Senden und Empfangen von komplexen ZFS-Snapshot-Datenströmen Folgendes:
Verwenden Sie zfs send mit der Option -I, um alle inkrementellen Datenströme aus einem Snapshot an einen kumulativen Snapshot zu senden. Sie können mithilfe dieser Option aber auch einen inkrementellen Datenstrom aus dem ursprünglichen Snapshot senden, um einen Klon zu erstellen. Der ursprüngliche Snapshot muss auf der Empfangsseite bereits vorhanden sein, damit der inkrementelle Datenstrom angenommen werden kann.
Mit zfs send und der Option -R senden Sie einen Replikationsdatenstrom aller untergeordneten Dateisysteme. Nach dem Empfang des Replikationsdatenstroms werden alle Eigenschaften, Snapshots, abhängigen Dateisysteme und Klone beibehalten.
Verwenden Sie beide Optionen, um einen inkrementellen Replikationsdatenstrom zu senden.
Änderungen an Eigenschaften werden beibehalten, ebenso wie Namensänderungen von Snapshots und Dateisystemen und Löschvorgänge.
Wenn zfs recv -F beim Empfang des Replikationsdatenstroms nicht angegeben ist, werden Löschvorgänge von Datasets ignoriert. In diesem Fall behält die Syntax zfs recv -F auch die Bedeutung Bei Bedarf Rollback bei.
Wie in anderen Fällen (außer zfs send -R) mit - i oder -I werden bei Verwendung von -I alle Snapshots zwischen snapA und snapD gesendet. Bei Verwendung von -i wird nur snapD (für sämtliche untergeordneten Objekte) gesendet.
Der Empfang dieser mithilfe des Befehls zfs send gesendeten neuen Datenströme setzt voraus, dass auf dem empfangenden System eine Softwareversion ausgeführt wird, die in der Lage ist, diese Datenströme zu senden. Die Version des Datenstroms wird inkrementiert.
Es ist jedoch möglich, auf Datenströme aus älteren Pool-Versionen über neuere Softwareversionen zuzugreifen. So können Sie beispielsweise Datenströme, die mit den neueren Optionen erstellt wurden, an und aus Pools der Version 3 senden. Zum Empfangen eines mit den neueren Optionen gesendeten Datenstroms muss jedoch aktuelle Software ausgeführt werden.
Eine Gruppe inkrementeller Snapshots lässt sich mithilfe von zfs send und der Option -I zu einem Snapshot kombinieren. Beispiel:
# zfs send -I pool/fs@snapA pool/fs@snapD > /snaps/fs@all-I |
Anschließend entfernen Sie snapB, snapC und snapD.
# zfs destroy pool/fs@snapB # zfs destroy pool/fs@snapC # zfs destroy pool/fs@snapD |
Um den kombinierten Snapshot zu empfangen, verwenden Sie den folgenden Befehl.
# zfs receive -d -F pool/fs < /snaps/fs@all-I # zfs list NAME USED AVAIL REFER MOUNTPOINT pool 428K 16.5G 20K /pool pool/fs 71K 16.5G 21K /pool/fs pool/fs@snapA 16K - 18.5K - pool/fs@snapB 17K - 20K - pool/fs@snapC 17K - 20.5K - pool/fs@snapD 0 - 21K - |
Außerdem können Sie mit zfs send -I einen Snapshot und einen Klon-Snapshot zu einem kombinierten Dataset verbinden. Beispiel:
# zfs create pool/fs # zfs snapshot pool/fs@snap1 # zfs clone pool/fs@snap1 pool/clone # zfs snapshot pool/clone@snapA # zfs send -I pool/fs@snap1 pool/clone@snapA > /snaps/fsclonesnap-I # zfs destroy pool/clone@snapA # zfs destroy pool/clone # zfs receive -F pool/clone < /snaps/fsclonesnap-I |
Mit dem Befehl zfs send -R können Sie ein ZFS-Dateisystem und alle untergeordneten Dateisysteme bis hin zum benannten Snapshot replizieren. Nach dem Empfang dieses Datenstroms werden alle Eigenschaften, Snapshots, abhängigen Dateisysteme und Klone beibehalten.
Im folgenden Beispiel werden Snapshots für Benutzerdateisysteme erstellt. Es wird ein Replikationsdatenstrom für alle Benutzer-Snapshots erstellt. Anschließend werden die ursprünglichen Dateisysteme und Snapshots gelöscht und wiederhergestellt.
# zfs snapshot -r users@today # zfs list NAME USED AVAIL REFER MOUNTPOINT users 187K 33.2G 22K /users users@today 0 - 22K - users/user1 18K 33.2G 18K /users/user1 users/user1@today 0 - 18K - users/user2 18K 33.2G 18K /users/user2 users/user2@today 0 - 18K - users/user3 18K 33.2G 18K /users/user3 users/user3@today 0 - 18K - # zfs send -R users@today > /snaps/users-R # zfs destroy -r users # zfs receive -F -d users < /snaps/users-R # zfs list NAME USED AVAIL REFER MOUNTPOINT users 196K 33.2G 22K /users users@today 0 - 22K - users/user1 18K 33.2G 18K /users/user1 users/user1@today 0 - 18K - users/user2 18K 33.2G 18K /users/user2 users/user2@today 0 - 18K - users/user3 18K 33.2G 18K /users/user3 users/user3@today 0 - 18K - |
Im folgenden Beispiel wird der Befehl zfs send -R verwendet, um das Dataset users und seine untergeordneten Objekte zu replizieren und den replizierten Datenstrom an einen anderen Pool, users2, zu senden.
# zfs create users2 mirror c0t1d0 c1t1d0 # zfs receive -F -d users2 < /snaps/users-R # zfs list NAME USED AVAIL REFER MOUNTPOINT users 224K 33.2G 22K /users users@today 0 - 22K - users/user1 33K 33.2G 18K /users/user1 users/user1@today 15K - 18K - users/user2 18K 33.2G 18K /users/user2 users/user2@today 0 - 18K - users/user3 18K 33.2G 18K /users/user3 users/user3@today 0 - 18K - users2 188K 16.5G 22K /users2 users2@today 0 - 22K - users2/user1 18K 16.5G 18K /users2/user1 users2/user1@today 0 - 18K - users2/user2 18K 16.5G 18K /users2/user2 users2/user2@today 0 - 18K - users2/user3 18K 16.5G 18K /users2/user3 users2/user3@today 0 - 18K - |
Mit den Befehlen zfs send und zfs recv können Sie eine Datenstrominstanz über das Netzwerk von einem System auf ein anderes kopieren. Beispiel:
# zfs send tank/cindy@today | ssh newsys zfs recv sandbox/restfs@today |
Mithilfe des Befehls wird der Snapshot tank/cindy@today gesendet und vom Dateisystem sandbox/restfs empfangen. Außerdem wird ein restfs@today-Snapshot für das System newsys erstellt. In diesem Beispiel wird auf dem entfernten System ssh verwendet.