Oracle Solaris ZFS-Administrationshandbuch

Installieren eines ZFS-Root-Dateisystems (Oracle Solaris JumpStart-Installation)

Sie können eine JumpStart-Profil erstellen, um ein ZFS- oder UFS-Root-Dateisystem zu installieren.

ZFS-spezifische Profile müssen das neue Schlüsselwort pool enthalten. Mit dem Schlüsselwort pool wird ein neuer Root-Pool installiert. Dabei wird standardmäßig eine neue Boot-Umgebung erstellt. Sie haben die Möglichkeit, einen Namen für die Boot-Umgebung anzugeben und ein separates /var -Dataset zu erstellen. Hierzu dienen die Schlüsselwörter bootenv installbe und die Optionen bename und dataset.

Allgemeine Informationen zu den JumpStart-Funktionen finden Sie im Oracle Solaris 10 9/10 Installationshandbuch: Benutzerdefinierte JumpStart-Installation und komplexe Installationsszenarien.

Informationen zum Konfigurieren von Zonen und zum Patchen oder Aktualisieren des Systems nach der JumpStart-Installation eines ZFS-Root-Dateisystems finden Sie unter Verwenden des Oracle Solaris Live Upgrade zum Migrieren oder Aktualisieren eines Systems mit Zonen (Solaris 10 10/08) oder Verwenden des Oracle Solaris Live Upgrade zum Migrieren oder Aktualisieren eines Systems mit Zonen (ab Solaris 10 5/09).

JumpStart-Schlüsselwörter für ZFS

Die folgenden Schlüsselwörter sind in ZFS-spezifischen Profilen zulässig:

auto

Legt automatisch die Größe der Bereiche für Pool, Swap-Volume oder Dump-Volume fest. Die Größe der Festplatte wird auf Einhaltung der Mindestgröße überprüft. Wenn die Mindestgröße verfügbar ist, wird die im Rahmen der gegebenen Einschränkungen (Größe der Festplatten, reservierte Bereiche usw.) maximale Pool-Größe zugewiesen.

Wenn Sie beispielsweise c0t0d0s0 und eines der Schlüsselwörter all oder auto angeben, wird der Root-Pool-Bereich so groß wie möglich erstellt. Sie können aber auch eine bestimmte Größe für den Bereich, das Swap-Volume oder das Dump-Volume angeben.

Im Zusammenhang mit einem ZFS-Root-Pool verhält sich das Schlüsselwort auto wie das Schlüsselwort all, da Pools keine ungenutzte Festplattenkapazität haben.

bootenv

Mit diesem Schlüsselwort werden die Merkmale der Boot-Umgebung festgelegt.

Zum Erstellen einer boot-fähigen ZFS-Root-Umgebung verwenden Sie das Schlüsselwort bootenv mit der folgenden Syntax:

bootenv installbe bename BU-Name [ dataset Einhängepunkt]

installbe

Erstellt eine neue, durch die Option bename und den Eintrag BU-Name näher bezeichnete BU und installiert sie.

bename BU-Name

Gibt den BU-Namen für die Installation an.

Wenn Sie bename nicht zusammen mit dem Schlüsselwort pool angeben, wird eine Standard-BU erstellt.

dataset Einhängepunkt

Das optionale Schlüsselwort dataset ermöglicht es, ein vom Root-Dataset separates /var-Dataset anzugeben. Der Wert für Einhängepunkt ist derzeit auf /var beschränkt. So würde beispielsweise eine bootenv-Syntaxzeile für ein separates /var-Dataset wie folgt aussehen:


bootenv installbe bename zfsroot dataset /var
pool

Definiert den neuen, zu erstellenden Root-Pool. Die folgende Schlüsselwortsyntax muss verwendet werden:


pool poolname poolsize swapsize dumpsize vdevlist
Pool-Name

Gibt den Namen des zu erstellenden Pools an. Der Pool wird mit der angegebenen Größe und den angegebenen physischen Geräten (vdevs) erstellt. Geben Sie mit dem Wert poolname nicht den Namen eines vorhandenen Pools an, sonst wird der vorhandene Pool überschrieben.

Pool-Größe

Gibt die Größe des zu erstellenden Pools an. Der Wert kann auto oder existing sein. Mit dem Wert auto wird die im Rahmen der gegebenen Einschränkungen (Größe der Festplatten, reservierte Bereiche usw.) maximale Pool-Größe zugewiesen. Der Wert existing bewirkt, dass die Grenzen vorhandener Bereiche mit diesem Namen beibehalten und nicht überschrieben werden. Sofern nicht g (GB) angegeben wird, gilt für die Größenangabe die Einheit MB.

Swap-Größe

Gibt die Größe des zu erstellenden Swap-Volumes an. Der Wert auto bewirkt, dass die Standard-Swap-Größe verwendet wird. Sie können eine Größe angeben, indem Sie einen size-Wert verwenden. Sofern nicht g (GB) angegeben wird, gilt für die Größenangabe die Einheit MB.

Dump-Größe

Gibt die Größe des zu erstellenden Dump-Volumes an. Der Wert auto bewirkt, dass die Standard-Swap-Größe verwendet wird. Sie können eine Größe angeben, indem Sie einen size-Wert verwenden. Sofern nicht g (GB) angegeben wird, gilt für die Größenangabe die Einheit MB.

vdev-Liste

Gibt eines oder mehrere Speichergeräte an, aus denen der Pool gebildet wird. Das Format der vdev-Liste ist identisch mit dem Format für den Befehl zpool create. Derzeit werden bei der Angabe mehrerer Geräte nur gespiegelte Konfigurationen unterstützt. Bei den Geräten in vdevlist muss es sich um Bereiche für den Root-Pool handeln. Der Wert any bewirkt, dass die Installationssoftware ein passendes Gerät wählt.

Sie können beliebig viele Festplatten spiegeln. Die Größe des erstellten Pools richtet sich jedoch nach der kleinsten der angegebenen Festplatten. Weitere Informationen zum Erstellen von gespiegelten Speicher-Pools finden Sie unter Speicher-Pools mit Datenspiegelung.

JumpStart-Profilbeispiele für ZFS

Dieser Abschnitt enthält einige Beispiele für ZFS-spezifische JumpStart-Profile.

Das folgende Profil führt eine Erstinstallation (angegeben mit install_type initial_install) in einem neuen Pool (angegeben mit pool newpool) durch, dessen Größe gemäß dem Schlüsselwort auto automatisch auf die Größe der angegebenen Festplatten bemessen wird. Die Größe des Swap-Bereichs und des Dump-Geräts in einer Festplattenkonfiguration mit Datenspiegelung wird automatisch mit dem Schlüsselwort auto festgelegt (mit dem Schlüsselwort mirror und Angabe der Datenträger als c0t0d0s0 und c0t1d0s0). Die Merkmale der Boot-Umgebung werden mit dem Schlüsselwort bootenv festgelegt, eine neue BU mit dem Schlüsselwort installbe installiert und der bename mit dem Wert s10-xx wird erstellt.


install_type initial_install
pool newpool auto auto auto mirror c0t0d0s0 c0t1d0s0
bootenv installbe bename s10-xx

Das folgende Profil führt eine Erstinstallation mit dem Schlüsselwort install_type initial_install des Metaclusters SUNWCall in einem neuen Pool namens newpool durch, dessen Größe 80 GB beträgt. Dieser Pool wird mit einem Swap-Volume von 2 GB und einem Dump-Volume von ebenfalls 2 GB in einer gespiegelten Konfiguration zwei beliebiger verfügbarer Geräte erstellt, die groß genug sind, um ein Pool mit einer Kapazität von 80 GB zu erstellen. Sollten zwei derartige Geräte nicht verfügbar sein, schlägt die Installation fehl. Die Merkmale der Boot-Umgebung werden mit dem Schlüsselwort bootenv festgelegt, eine neue BU mit dem Schlüsselwort installbe installiert und der bename mit dem Wert s10-xx wird erstellt.


install_type initial_install
cluster SUNWCall
pool newpool 80g 2g 2g mirror any any
bootenv installbe bename s10-xx

Die JumpStart-Installationssyntax ermöglicht Ihnen, ein UFS-Dateisystem auf einem Datenträger, der auch einen ZFS-Root-Pool enthält, zu erhalten oder zu erstellen. Diese Konfiguration wird nicht für Produktionssysteme empfohlen, kann aber für die Erfordernisse der Umstellung kleinerer Systeme (beispielsweise eines Laptops) verwendet werden.

JumpStart-Probleme im Zusammenhang mit ZFS

Vor Beginn einer JumpStart-Installation eines boot-fähigen ZFS-Root-Dateisystems sind folgende Probleme zu berücksichtigen.