Das Branded Zone (BrandZ)-Framework erweitert die Infrastruktur der Solaris Zones um die Erstellung von Brands. Dies wird in diesem Handbuch in Teil II, Zonen beschrieben. Der Begriff Brand kann sich auf einen breiten Bereich von Betriebsumgebungen beziehen. Mit BrandZ können Sie nicht-globale Zonen erstellen, die nicht-native Betriebsumgebungen enthalten, in denen Anwendungen ausgeführt werden. Der Brand-Typ dient zum Festlegen der Skripten, die beim Installieren und Booten einer Zone ausgeführt werden. Darüber hinaus dient das Brand einer Zone zur korrekten Identifikation des Anwendungstyps beim Start der Anwendung. Die gesamte Brand-Verwaltung wird über Erweiterungen der aktuellen Zonenstruktur durchgeführt.
Ein Brand kann eine einfache oder eine komplexe Umgebung bereitstellen. In einer einfachen Umgebung können die standardmäßigen Solaris-Dienstprogramme durch deren GNU-Entsprechungen ersetzt werden. In einer komplexen Umgebung könnte ein vollständiger Linux-Benutzerbereich bereitgestellt werden, der die Ausführung von Linux-Anwendungen unterstützt.
Jede Zone ist mit einem zugehörigen Brand konfiguriert. Die Standardeinstellung ist das native Brand, Solaris. Eine Branded Zone unterstützt genau ein Brand einer nicht-nativen Binärdatei; dies bedeutet, dass eine Branded Zone genau eine Betriebsumgebung bereitstellt.
BrandZ erweitern die Zonen-Tools wie folgt:
Mit dem Befehl zonecfg kann der Brand-Typ einer Zone beim Konfigurieren der Zone eingerichtet werden.
Der Befehl zoneadm dient zum Melden des Brand-Typs einer Zone sowie zum Verwalten der Zone.
Sie können das Brand einer Zone ändern, die sich im Status „configured“ befindet. Nachdem eine Branded Zone installiert wurde, kann das Brand nicht mehr geändert oder entfernt werden.
Branded Zones stellen ein Set an Interpositionspunkten im Kernel bereit, die nur für Prozesse angewendet werden, die in einer Branded Zone ausgeführt werden.
Diese Punkte befinden sich in Pfaden wie dem syscall-Pfad, dem Pfad zum Laden eines Prozesses sowie dem Pfad zum Erstellen eines Thread.
An jedem dieser Punkte kann ein Brand wählen, das standardmäßige Solaris-Verhalten zu unterstützen oder zu ersetzen.
Ein Brand kann auch eine Plugin-Bibliothek für librtld_db bereitstellen. Die Plugin-Bibliothek ermöglicht Solaris-Tools wie beispielsweise dem Debugger (siehe mdb(1)) und DTrace (siehe dtrace(1M)), auf die Symbolinformationen von Prozessen zuzugreifen, die innerhalb einer Branded Zone ausgeführt werden.
Die von jeder Zone unterstützten Geräte sind in den Manpages und anderen Dokumentationen für das Brand beschrieben. Die Geräteunterstützung wird durch das Brand definiert. Ein Brand kann wählen, das Hinzufügen von nicht unterstützten oder nicht erkannten Geräten zu verweigern.
Die für eine Branded Zone erforderlichen Dateisysteme werden vom Brand definiert.
Die in einer Branded Zone verfügbaren Berechtigungen werden vom Brand definiert. Weitere Informationen zu Berechtigungen finden Sie unter Berechtigungen in einer nicht-globalen Zone und Konfigurierbare Berechtigungen in einer lx Branded Zone.