Systemverwaltungshandbuch: Oracle Solaris Container - Ressourcenverwaltung und Solaris Zones

Einsatzgebiete für die Ressourcenverwaltung

Die Ressourcenverwaltung wird immer dann eingesetzt, wenn sichergestellt werden muss, dass Ihre Anwendungen vorgeschriebene Reaktionszeiten einhalten.

Die Ressourcenverwaltung kann auch die Ressourcenauslastung erhöhen. Durch Kategorisieren und Priorisieren der Nutzung können freie Kapazitäten außerhalb der Hauptbelastungszeiten effizient genutzt und so häufig den Bedarf für zusätzliche Prozessorleistung eliminiert werden. Außerdem können Sie sicherstellen, dass Ressourcen aufgrund sich ändernder Arbeitslasten nicht ungenutzt bleiben.

Server-Konsolidierung

Die Ressourcenverwaltung eignet sich besonders für Umgebungen, in denen zahlreiche Anwendungen auf einem Server zusammengelegt sind.

Die hohen Kosten für die Verwaltung mehrerer Computer und deren Komplexität sprechen dafür, mehrere Anwendungen auf großen, besser skalierbaren Servern zu konsolidieren. Doch anstatt jeder Arbeitslast auf einem separaten System den vollen Zugriff auf die Systemressourcen zu gewähren, können Sie die Ressourcenverwaltung einsetzen, um Arbeitslasten innerhalb des Systems zu trennen. Die Ressourcenverwaltung kann zur Senkung der Gesamtkosten beitragen, indem mehrere unterschiedliche Anwendungen auf einem einzigen Solaris-System ausgeführt und gesteuert werden.

Wenn Sie Internet- und Anwendungsservices bereitstellen, können Sie mit der Ressourcenverwaltung:

Unterstützen einer großen oder variierenden Benutzerzahl

Ein ideales Einsatzgebiet für die Ressourcenverwaltung ist ein System, das zahlreiche Benutzer mit unterschiedlichen Anforderungen bedient, z. B. bei einem Bildungsinstitut. Wenn unterschiedliche Arbeitslasten vorliegen, kann die Software so konfiguriert werden, dass sie bestimmten Projekten Prioritäten einräumt.

Beispielsweise benötigen die Broker großer Maklerfirmen in unregelmäßigen Abständen schnellen Zugriff auf Ressourcen, um eine Abfrage oder eine Berechnung durchzuführen. Andere Systembenutzer haben hingegen konsistente Arbeitslasten. Wenn Sie den Projekten der Broker einen proportional größeren Betrag der Rechenleistung zuweisen, haben sie die benötigte Reaktionsschnelligkeit.

Die Ressourcenverwaltung eignet sich auch ideal für die Unterstützung von Thin-Client-Systemen. Diese Plattformen bieten statusfreie Konsolen mit Frame-Buffern und Eingabegeräte, z. B. SmartCards. Die tatsächliche Berechnung erfolgt auf einen gemeinsam genutzten Server, die gesamte Umgebung entspricht einem Timesharing-Modell. Mit den Funktionen der Ressourcenverwaltung können Sie die Benutzer auf dem Server voneinander isolieren. In diesem Fall kann ein Benutzer, der eine übermäßig hohe Last erzeugt, keine Hardwareressourcen monopolisieren oder die Leistung anderer Benutzer des gleichen Systems negativ beeinflussen.