Systemverwaltungshandbuch: Oracle Solaris Container - Ressourcenverwaltung und Solaris Zones

Einrichten von zonenweiten Resource Controls

Der globale Administrator kann privilegierte zonenweite Resource Controls für eine Zone einrichten. Zonenweite Resource Controls schränken die gesamte Ressourcennutzung aller Prozesseinheiten innerhalb einer Zone ein.

Diese Grenzwerte werden mit dem Befehl zonecfg sowohl für die globale Zone als auch für nicht-globale Zonen eingerichtet. Lesen Sie dazu So konfigurieren Sie die Zone.

Ab dem Solaris-Release 10 8/07 lassen sich zonenweite Resource Controls einfacher einrichten, indem Sie den Eigenschaftennamen anstelle der Ressource rctl verwenden.

Solaris 10 5/08: Die Resource Control zone.cpu-cap gibt einen absoluten Grenzwert an CPU-Ressourcen an, die von einer Zone beansprucht werden können. Der Wert 100 gibt als Einstellung von project.cpu-cap die 100-prozentige Beanspruchung der Ressourcen einer CPU an. Der Wert 1.25 bedeutet 125 Prozent, da 100 Prozent der kompletten Auslastung einer CPU auf einem System mit CPU-Ressourcengrenzwerten (CPU-Caps) entspricht.


Hinweis –

Die Ressource capped-cpu muss eine Dezimalzahl sein. Der Wert entspricht der Resource Control zone.capped-cpu , wird jedoch um den Faktor 100 heruntergesetzt. Der Wert 1 entspricht dem Wert 100 der Resource Control.


Die Resource Control zone.cpu-shares legt einen Grenzwert für die Anzahl der Fair Share Scheduler (FSS) CPU-Shares für eine Zone fest. CPU-Shares werden zunächst der Zone zugeordnet und dann gemäß den Einträgen in project.cpu-shares weiter zwischen den Projekten in einer Zone aufgeteilt. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden des Fair Share Scheduler auf einem Solaris-System mit installierten Zonen. Der globale Eigenschaftenname für diese Resource Control lautet cpu-shares.

Die Resource Control zone.max-locked-memory begrenzt den gesperrten reellen Speicher, der eine Zone zur Verfügung steht. Die Zuordnung der gesperrten Speicherressourcen zu Projekten innerhalb einer Zone wird über die Resource Control project.max-locked-memory gesteuert. Weitere Informationen finden Sie in Tabelle 6–1.

Die Resource Control zone.max-lwps verbessert die Ressourcenisolierung, indem Sie verhindert, dass sich zu viele LWPs in einer Zone negativ auf andere Zonen auswirken. Die Zuordnung der LWP-Ressourcen zu den Projekten in einer Zone wird über die Resource Control project.max-lwps gesteuert. Weitere Informationen finden Sie in Tabelle 6–1. Der globale Eigenschaftenname für diese Resource Control lautet max-lwps.

Die Resource Controls zone.max-msg-ids, zone.max-sem-ids, zone.max-shm-ids und zone.max-shm-memory dienen zum Begrenzen der System V-Ressourcen, die von allen Prozessen in einer Zone genutzt werden. Die Zuordnung von System V-Ressourcen zu Projekten in einer Zone kann mithilfe der Projektversionen dieser Resource Controls gesteuert werden. Die globalen Eigenschaftennamen dieser Resource Controls lauten max-msg-ids, max-sem-ids, max-shm-ids und max-shm-memory .

Die Resource Control zone.max-swap begrenzt den Swap-Bereich, der von Benutzerprozess-Adressraumzuordnungen und tmpfs-Mounts innerhalb einer Zone verwendet wird. Die Ausgabe von prstat -Z zeigt eine SWAP-Spalte an. Der angezeigte Swap-Bereich ist der gesamte Swap-Bereich, der von den Prozessen der Zone und den tmpfs-Mounts verbraucht wird. Dieser Wert unterstützt die Überwachung des von jeder Zone reservierten Swap-Bereichs. Er kann zum Wählen einer geeigneten Einstellung für zone.max-swap verwendet werden.

Tabelle 17–1 Zonenweite Resource Controls

Name der Resource Control 

Name der globalen Eigenschaft 

Beschreibung 

Standardeinheit 

Wird verwendet für 

zone.cpu-cap

 

Solaris 10 5/08: Absoluter Grenzwert für die Beanspruchung von CPU-Ressourcen für diese Zone.

Menge (CPU-Anzahl) in Prozent. 


Hinweis –

Bei der Einstellung für die Ressource capped-cpu können Sie für die Einheit eine Dezimalzahl verwenden.


 

zone.cpu-shares

cpu-shares

Anzahl der Fair Share Scheduler (FSS) CPU-Shares für diese Zone. 

Menge (Shares) 

 

zone.max-locked-memory

 

Gesamtmenge des in einer Zone verfügbaren, physikalisch gesperrten Speichers. 

Wenn priv_proc_lock_memory einer Zone zugewiesen ist, können Sie durch Einrichten dieser Resource Control auch verhindern, dass die Zone den gesamten Speicher sperrt.

Größe (Byte) 

locked-Eigenschaft von capped-memory.

zone.max-lwps

max-lwps

Höchstzahl der gleichzeitig in dieser Zone verfügbaren LWPs. 

Menge (LWPs) 

 

zone.max-msg-ids

max-msg-ids

Höchstzahl der für diese Zone zulässigen Nachrichtenwarteschlangen-IDs. 

Menge (Nachrichtenwarteschlangen-IDs) 

 

zone.max-sem-ids

max-sem-ids

Höchstzahl der für diese Zone zulässigen Semaphor-IDs. 

Menge (Semaphor- IDs) 

 

zone.max-shm-ids

max-shm-ids

Höchstzahl der für diese Zone zulässigen Shared Memory-IDs. 

Menge (Shared Memory-IDs) 

 

zone.max-shm-memory

max-shm-memory

Gesamtmenge des für diese Zone zulässigen System V Shared Memory. 

Größe (Byte) 

 

zone.max-swap

 

Gesamtmenge des Swap-Bereichs, der von Benutzerprozess- Adressraumzuordnun- gen und tmpfs-Mounts für diese Zone verwendet wird.

Größe (Byte) 

swap -Eigenschaft von capped-memory

Diese Grenzen können mit dem Befehl prctl für laufende Prozesse angegeben werden. Ein Beispiel finden Sie unter So richten Sie FSS-Shares mit dem Befehl prctl in der globalen Zone ein. Die mit dem Befehl prctl festgelegten Grenzen sind nicht persistent. Sie sind nur solange wirksam, bis das System neu gebootet wird.