Solaris 10 5/08 Installationshandbuch: Benutzerdefinierte JumpStart-Installation und komplexe Installationsszenarien

Erstellen eines Profilservers für vernetzte Systeme

Beim Einrichten von benutzerdefinierten JumpStart-Installationen für Systeme im Netzwerk müssen Sie ein Verzeichnis auf einem Server erstellen, das als JumpStart-Verzeichnis bezeichnet wird. Das JumpStart-Verzeichnis enthält alle wichtigen benutzerdefinierten JumpStart-Dateien, wie zum Beispiel die Datei rules, die Datei rules.ok und die Profile. Das JumpStart-Verzeichnis muss im Root-Verzeichnis (/) des Profilservers angelegt werden.

Der Server, auf dem sich das JumpStart-Verzeichnis befindet, wird als Profilserver bezeichnet. Sie können den Installations- oder Boot-Server als Profilserver einrichten oder einen ganz anderen Server verwenden. Ein Profilserver kann JumpStart-Dateien für unterschiedliche Plattformen enthalten. So können Sie zum Beispiel auf einem x86-Server benutzerdefinierte JumpStart-Dateien für SPARC- und x86-basierte Systeme bereitstellen.


Hinweis –

Nachdem Sie einen Profilserver erstellt haben, müssen Sie den Systemen Zugriff auf den Server gewähren. Weitere Informationen finden Sie unter So gewähren Sie den Systemen Zugriff auf den Profilserver.


ProcedureSo erstellen Sie ein JumpStart-Verzeichnis auf einem Server


Hinweis –

Bei diesem Verfahren wird davon ausgegangen, dass Volume Manager auf dem System läuft. Wenn Sie zum Verwalten von Datenträgern nicht Volume Manager verwenden, finden Sie Näheres zum Verwalten von Wechseldatenträgern ohne Volume Manager im System Administration Guide: Devices and File Systems .


  1. Suchen Sie den Server, auf dem Sie das JumpStart-Verzeichnis erstellen wollen.

  2. Nehmen Sie Superuser-Status oder eine entsprechende administrative Rolle an.

    Administrative Rollen umfassen Berechtigungen und reservierte Befehle. Weitere Informationen zu Rollen finden Sie unter Configuring RBAC (Task Map) in System Administration Guide: Security Services.

  3. Erstellen Sie das JumpStart-Verzeichnis an einer beliebigen Stelle auf dem Server.


    # mkdir -m 755 Jumpstart-Verzeichnispfad
    

    In diesem Befehl ist Jumpstart-Verzeichnispfad der absolute Pfad zum JumpStart-Verzeichnis.

    Mit dem folgenden Befehl wird zum Beispiel ein Verzeichnis mit dem Namen jumpstart im Root-Verzeichnis (/) erstellt und die Berechtigungen werden auf 755 gesetzt:


    # mkdir -m 755 /jumpstart
    
  4. Fügen Sie den folgenden Eintrag in die Datei /etc/dfs/dfstab ein.


    share -F nfs -o ro,anon=0 Jumpstart-Verz_pfad
    

    Mit dem folgenden Eintrag wird zum Beispiel das Verzeichnis /jumpstart zur gemeinsamen Nutzung freigegeben:


    share -F nfs -o ro,anon=0 /jumpstart
    
  5. Geben Sie shareall ein und drücken Sie die Eingabetaste.

  6. Entscheiden Sie, ob Sie Beispiele für benutzerdefinierte JumpStart-Dateien in das JumpStart-Verzeichnis kopieren wollen.

    • Wenn nicht, fahren Sie mit Schritt 9 fort.

    • Wenn ja, entscheiden Sie anhand der folgenden Tabelle über das weitere Vorgehen.

    Beispiel für Speicherorte 

    Anweisungen 

    Solaris Operating System DVD oder Solaris Software - 1-CD für die Plattform 

    Legen Sie die Solaris Operating System DVD oder die Solaris Software - 1-CD in das CD-ROM-Laufwerk des Servers ein. 

    Volume Manager hängt die CD bzw. DVD automatisch ein. 

    Abbild der Solaris Operating System DVD oder der Solaris Software - 1-CD für die jeweilige Plattform auf einer lokalen Festplatte

    Wechseln Sie in das Verzeichnis, in dem sich das Abbild der Solaris Operating System DVD bzw. der Solaris Software - 1-CD befindet. Geben Sie zum Beispiel folgenden Befehl ein:  


    cd /export/install

  7. Kopieren Sie die Beispieldateien für die benutzerdefinierte JumpStart-Installation in das JumpStart-Verzeichnis auf dem Profilserver.


    # cp -r Medienpfad/Solaris_10/Misc/jumpstart_sample/* Jumpstart_Verz_pfad
    
    Medienpfad

    Der Pfad zu der CD, DVD oder dem Abbild auf der lokalen Festplatte

    Jumpstart-Verz_pfad

    Der Pfad auf dem Profilserver, auf den Sie die benutzerdefinierten JumpStart-Beispieldateien kopieren

    Mit dem folgenden Befehl wird zum Beispiel das Verzeichnis jumpstart_sample in das Verzeichnis /jumpstart auf dem Profilserver kopiert:

    • Für SPARC-basierte Systeme:


      cp -r /cdrom/cdrom0/s0/Solaris_10/Misc/jumpstart_sample/* /jumpstart
      
    • Für x86-basierte Systeme:


      cp -r /cdrom/cdrom0/Solaris_10/Misc/jumpstart_sample/* /jumpstart
      
  8. Bearbeiten Sie die JumpStart-Beispieldateien so, dass sie in Ihrer Umgebung funktionieren.

  9. Stellen Sie sicher, dass root Eigentümer des JumpStart-Verzeichnisses ist und dass die Berechtigungen auf 755 gesetzt sind.

  10. Gewähren Sie den Systemen im Netzwerk Zugriff auf den Profilserver.

    Weitere Informationen finden Sie unter So gewähren Sie den Systemen Zugriff auf den Profilserver.

Allen Systemen Zugriff auf den Profilserver gewähren

Wenn Sie einen Profilserver erstellen, müssen Sie sicherstellen, dass die Systeme während der benutzerdefinierten JumpStart-Installation auf das JumpStart-Verzeichnis auf dem Profilserver zugreifen können. Verwenden Sie hierzu eine der folgenden Möglichkeiten:

Befehl oder Datei 

Gewähren von Zugriff 

Anweisungen 

add_install_client -Befehl

Verwenden Sie jedes Mal, wenn Sie ein System zur Netzwerkinstallation hinzufügen, den Befehl add_install_client mit der Option -c , um den Profilserver anzugeben.


Hinweis –

Wenn Sie kein NFS verwenden, müssen Sie ein alternatives Verfahren verwenden, um den Zugriff zu gewähren.

  • Für SPARC-Systeme verwenden Sie den Befehl boot.

  • Für x86-Systeme bearbeiten Sie das GRUB-Menü


Geben Sie den Pfad des JumpStart-Verzeichnisses beim Booten des Systems an 

  • Für SPARC-Systeme verwenden Sie zum Booten des Systems den Befehl boot. Geben Sie den Pfad des JumpStart-Verzeichnisses auf dem Profilserver beim Booten des Systems an. Sie müssen die benutzerdefinierten JumpStart-Konfigurationsdateien in eine Datei komprimieren. Speichern Sie dann die komprimierte Konfigurationsdatei auf einem HTTP- oder HTTPS-Server.

  • Bei x86-Systemen geben Sie den Pfad des JumpStart-Verzeichnisses auf dem Profilserver beim Booten des Systems an, indem Sie den Boot-Eintrag im GRUB-Menü bearbeiten. Sie müssen die benutzerdefinierten JumpStart-Konfigurationsdateien in eine Datei komprimieren. Speichern Sie dann die komprimierte Konfigurationsdatei auf einem HTTP- oder HTTPS-Server.

    Geben Sie beim Bearbeiten des GRUB-Menüeintrags den Speicherort der komprimierten Datei an.

Datei /etc/bootparams

Fügen Sie einen Platzhalter in die Datei /etc/bootparams ein.

So gewähren Sie den Systemen Zugriff auf den Profilserver

ProcedureSo gewähren Sie den Systemen Zugriff auf den Profilserver

Gehen Sie nach dem folgenden Verfahren vor, wenn Sie die Netzwerk-Installationsinformationen an den folgenden Orten speichern möchten:

Das folgende Verfahren können Sie nur verwenden, wenn alle Systeme vom gleichen Typ sind (z. B. nur SPARC-Systeme).

Verwenden Sie es nicht unter folgenden Bedingungen:

Wenn die o. g. Bedingungen zutreffen, verwenden Sie den SPARC-Befehl boot oder das GRUB-Menü für x86-Systeme.


Hinweis –

Sie können die Angaben zur Netzwerkinstallation auch auf einem DHCP-Server ablegen.


  1. Melden Sie sich beim Installations- oder Boot-Server als Superuser an.

  2. Öffnen Sie /etc/bootparams mit einem Texteditor.

  3. Fügen Sie diesen Eintrag hinzu.

    * install_config=Server:Jumpstart-Verz_pfad
    
    *

    Dieser Platzhalter legt fest, dass alle Systeme Zugriff haben.

    Server

    Der Host-Name des Profilservers, auf dem sich das JumpStart-Verzeichnis befindet.

    Jumpstart-Verz_pfad

    Der absolute Pfad zu dem JumpStart-Verzeichnis.

    Der folgende Eintrag gewährt zum Beispiel allen Systemen Zugriff auf das Verzeichnis /jumpstart auf dem Profilserver mit dem Namen sherlock:

    * install_config=sherlock:/jumpstart

    Achtung – Achtung –

    Wenn Sie diese Schritte ausgeführt haben, wird beim Booten eines Installationsclients möglicherweise folgende Fehlermeldung ausgegeben:

    WARNUNG: getfile: RPC failed: error 5: (RPC Timed out).

    Booten vom Netzwerk, Fehlermeldungen enthält weitere Informationen zu dieser Fehlermeldung.


    Jetzt haben alle Systeme Zugriff auf den Profilserver.