Solaris 10 5/08 Installationshandbuch: Solaris Live Upgrade und Planung von Upgrades

Erstellen einer Boot-Umgebung mit RAID-1-Volume-Dateisystemen

Die in Solaris Live Upgrade verwendete Solaris Volume Manager-Technologie ermöglicht die Erstellung von Boot-Umgebungen, die in RAID-1-Volumes verschachtelte Dateisysteme enthalten können. Solaris Volume Manager bietet einen leistungsfähigen Ansatz zur zuverlässigen Verwaltung Ihrer Festplatten und Daten: den Einsatz von Volumes. Solaris Volume Manager ermöglicht Verkettungen (Concatenations), Striping und andere komplexe Konfigurationen. Solaris Live Upgrade bietet einen Teil dieser Funktionen an, so z. B. das Erstellen eines RAID-1-Volumes für das Root-Dateisystem (/).

Ein Volume kann Festplatten-Slices auf mehreren Festplatten so zusammenfassen, dass es gegenüber dem BS als eine einzige Festplatte erscheint. Die Möglichkeiten von Solaris Live Upgrade sind darauf beschränkt, eine Boot-Umgebung für das Root-Dateisystem (/) zu erstellen, die Verkettungen aus einzelnen Slices in einem RAID-1-Volume (Mirror) enthält. Diese Beschränkung liegt darin begründet, dass das Boot-PROM lediglich ein Slice für den Bootvorgang auswählen kann.

So verwalten Sie Volumes mit Solaris Live Upgrade

Bei der Erstellung einer Boot-Umgebung können Sie mit Solaris Live Upgrade die folgenden Aufgaben durchführen und verwalten.

Zum Erstellen von Mirrors und zum Anhängen bzw. Entfernen von Submirrors für die neue Boot-Umgebung verwenden Sie den Befehl lucreate mit der Option -m.


Hinweis –

Wenn auf dem aktuellen System VxVM-Volumes konfiguriert sind, kann mit dem Befehl lucreate eine neue Boot-Umgebung erstellt werden. Wenn die Daten in die neue Boot-Umgebung kopiert werden, geht die Veritas-Dateisystemkonfiguration verloren und in der neuen Boot-Umgebung wird ein UFS-Dateisystem angelegt.


Anleitungsschritte finden Sie unter 

So erstellen Sie eine Boot -Umgebung mit RAID-1-Volumes (Mirrors)

Einen Überblick zum Erstellen von RAID-1-Volumes bei der Installation finden Sie in 

Kapitel 8, Erstellen von RAID-1-Volumes (Mirrors) bei der Installation (Überblick) in Solaris 10 5/08 Installationshandbuch: Planung von Installationen und Upgrades

Ausführliche Informationen zu anderen komplexen Solaris Volume Manager-Konfigurationen, die bei der Verwendung von Solaris Live Upgrade nicht unterstützt werden, finden Sie unter 

Kapitel 2, Storage Management Concepts in Solaris Volume Manager Administration Guide

Zuordnung zwischen Solaris Volume Manager-Vorgängen und Solaris Live Upgrade

Solaris Live Upgrade beherrscht einen Teil der Solaris Volume Manager-Vorgänge. Tabelle 2–1 zeigt die Solaris Volume Manager-Komponenten, die Solaris Live Upgrade verwalten kann.

Tabelle 2–1 Volume-Klassen

Begriff 

Beschreibung 

Verkettung

Ein RAID-0-Volume. Bei der Verkettung von Slices werden Daten so lange auf das erste verfügbare Slice geschrieben, bis dieses voll ist. Sobald ein Slice voll ist, werden die Daten auf das jeweils folgende Slice geschrieben. Verkettungen bieten keine Datenredundanz, es sei denn, sie sind Bestandteil eines Mirrors. 

Mirror

Ein RAID-1-Volume. Siehe RAID-1-Volume. 

RAID-1-Volume

Eine Volume-Art, bei der Daten durch die Vorhaltung mehrerer Kopien repliziert werden. RAID-1-Volumes werden manchmal auch Mirrors genannt. Ein RAID-1-Volume besteht aus einem oder mehreren RAID-0-Volumes; diese werden Submirrors genannt.  

RAID-0-Volume

Eine Volumenart, bei der es sich um einen Streifen (Stripe) oder eine Verkettung handeln kann. Diese Komponenten werden auch Submirrors genannt. Ein Stripe oder eine Verkettung stellt den Grundbaustein für einen Mirror dar.  

Statusdatenbank

Eine Statusdatenbank oder State Database speichert Informationen zum Status Ihrer Solaris Volume Manager-Konfiguration auf einer Festplatte ab. Die State Database ist eine Sammlung aus mehreren replizierten Kopien der Datenbank. Jede dieser Kopien wird als Statusdatenbankreplikation oder State Database Replica bezeichnet. Die Statusdatenbank überwacht und speichert Angaben zu Speicherort und Status aller bekannten Statusdatenbankreplikationen. 

State Database Replica 

Eine Kopie einer Statusdatenbank. Die Replica garantiert die Integrität der Datenbankdaten. 

Submirror

Siehe RAID-0-Volume. 

Volume

Eine Gruppe physischer Slices oder anderer Volumes, die im System als ein einziges logisches Gerät erscheinen. Aus der Sicht einer Anwendung oder eines Dateisystems sind Volumes, was ihre Funktionsweise angeht, mit einer physischen Festplatte identisch. In manchen Befehlszeilen-Dienstprogrammen werden Volumes auch Metageräte genannt.  

Beispiele für die Erstellung von RAID-1-Volumes mit Solaris Live Upgrade

In den folgenden Beispielen sehen Sie die Befehlssyntax für das Erstellen von RAID-1-Volumes für eine neue Boot-Umgebung.

Erstellen eines RAID-1-Volumes auf zwei physischen Festplatten

Abbildung 2–5 zeigt eine neue Boot-Umgebung mit einem RAID-1-Volume (Mirror), der auf zwei physischen Festplatten erstellt wurde. Der folgende Befehl erstellt die neue Boot-Umgebung sowie den Mirror.


# lucreate -n second_disk -m /:/dev/md/dsk/d30:mirror,ufs \ 
-m /:/dev/dsk/c0t1d0s0,/dev/md/dsk/d31:attach -m /:/dev/dsk/c0t2d0s0,/dev/md/dsk/d32:attach \ 
-m -:/dev/dsk/c0t1d0s1:swap -m -:/dev/dsk/c0t2d0s1:swap

Dieser Befehl führt folgende Schritte aus:

Abbildung 2–5 Erstellen einer Boot-Umgebung und eines Mirrors

Das Schaubild wird im Kontext erläutert.

Erstellen einer Boot-Umgebung unter Verwendung des vorhandenen Submirrors

Abbildung 2–6 zeigt eine neue Boot-Umgebung, die einen RAID-1-Volume (Mirror) enthält. Der folgende Befehl erstellt die neue Boot-Umgebung sowie den Mirror.


# lucreate -n second_disk -m /:/dev/md/dsk/d20:ufs,mirror \ 
-m /:/dev/dsk/c0t1d0s0:detach,attach,preserve

Dieser Befehl führt folgende Schritte aus:

Abbildung 2–6 Erstellen einer Boot-Umgebung unter Verwendung des vorhandenen Submirrors

Die Darstellung bietet den Kontext.