Solaris 10 10/08 Installationshandbuch: Solaris Live Upgrade und Planung von Upgrades

Erstellen einer neuen Boot-Umgebung innerhalb des gleichen Root-Pools

Beim Erstellen einer neuen Boot-Umgebung innerhalb des gleichen ZFS-Root-Pools erstellt der Befehl lucreate zunächst einen Snapshot der Quell-Boot-Umgebung und dann aus diesem Snapshot einen Klon. Das Erstellen des Snapshots und des Klons nimmt sehr wenig Zeit in Anspruch, und der belegte Festplattenspeicherplatz ist minimal. Der letztendlich erforderliche Speicherplatz hängt davon ab, wieviele Dateisysteme im Zuge des Upgrade-Vorgangs ersetzt werden. Der Snapshot ist schreibgeschützt, der Klon ist jedoch eine nicht schreibgeschützte Kopie des Snapshots. Alle an der geklonten Boot-Umgebung vorgenommenen Änderungen werden nicht in den Snapshot bzw. die Boot-Umgebung, aus der der Snapshot erstellt wurde, übernommen.


Hinweis –

Auch bei Änderungen an den Daten des aktiven Datasets belegt der Snapshot durch Referenzierung der alten Daten weiterhin Speicherplatz. Deswegen verhindert der Snapshot, dass die Daten zurück ins Pool freigegeben werden. Weitere Informationen zu Snapshots finden Sie in Kapitel 7, Arbeiten mit ZFS-Snapshots und -Klonen in Solaris ZFS - Administrationshandbuch.


Wenn sich die aktuelle Boot-Umgebung auf dem gleichen ZFS-Pool befindet, kann die Option - p ausgelassen werden.

Abbildung 11–2 zeigt das Erstellen einer ZFS-Boot-Umgebung aus einem ZFS-Root-Pool. Das Slice c0t0d0s0 enthält das ZFS-Root-Pool rpool. Im Befehl lucreate weist die Option -n der neu zu erstellenden Boot-Umgebung den Namen neue-zfsBU zu. Aus dem ursprünglichen Root-Pool wird der Snapshot rpool@new-zfsBE erstellt. Von diesem Snapshot wird der Klon angelegt, der die neue Boot-Umgebung neue-zfsBU darstellt. Die Boot-Umgebung neue-zfsBU kann jetzt aktualisiert und aktiviert werden.

Abbildung 11–2 Erstellen einer neuen Boot-Umgebung im gleichen Root-Pool

Das Schaubild wird im Kontext erläutert.


Beispiel 11–3 Erstellen einer Boot-Umgebung innerhalb des gleichen ZFS-Root-Pools

Dieses Beispiel zeigt den gleichen Befehl wie in Abbildung 11–2, mit dem im gleichen Root-Pool eine neue Boot-Umgebung erstellt wird. Der lucreate-Befehl benennt die aktuell laufende Boot-Umgebung mit der Option -c zfsBU, und die Option -n neue-zfsBU erstellt die neue Boot-Umgebung. Der Befehl zfs list zeigt die ZFS-Datasets mit der neuen Boot-Umgebung und dem Snapshot an.


# lucreate -c zfsBE -n new-zfsBE
# zfs list
AME                        USED  AVAIL  REFER  MOUNTPOINT 
rpool                      9.29G  57.6G    20K  /rpool
rpool/ROOT                 5.38G  57.6G    18K  /rpool/ROOT
rpool/ROOT/zfsBE           5.38G  57.6G   551M  
rpool/ROOT/zfsBE@new-zfsBE 66.5K      -   551M  -
rpool/ROOT/new-zfsBE       5.38G  57.6G   551M  /tmp/.alt.luupdall.110034
rpool/dump                 1.95G      -  1.95G  - 
rpool/swap                 1.95G      -  1.95G  -