Solaris 10 5/09 Installationshandbuch: Planung von Installationen und Upgrades

Kapitel 7 SPARC- und x86-basiertes Booten (Überblick und Planung)

Ab Solaris-Release 10 10/08 gibt es aufgrund von Änderungen in der Boot-Architektur von Solaris viele neue Leistungsmerkmale einschließl. Booten von unterschiedlichen Dateisystemtypen wie z. B. ZFS-Dateisystemen. In diesem Kapitel werden einige dieser Änderungen beschrieben, und es enthält Verweise auf weitere Informationen zum Booten. Darüber hinaus enthält dieses Kapitel einen Überblick zum GRUB-basierten Booten für x86-Systeme.

Dieses Kapitel enthält die folgenden Abschnitte:

Booten für Solaris (Überblick)

In Solaris-Release 10 10/08 wurde der Solaris Bootstrap-Prozess SPARC-basierter Systeme überarbeitet. Damit wurde eine Vereinheitlichung mit der Solaris Boot-Architektur x86-basierter Systeme erreicht. Die verbesserte Solaris-Boot-Architektur ermöglicht jetzt direktes Booten, RAM-Disk-basiertes Booten sowie RAM-Disk-Miniroots für SPARC-Plattformen. Diese Technologien unterstützen folgende Funktionen:

Weitere Verbesserungen sind u. a. erheblich schnellere Bootzeiten, erhöhte Flexibilität sowie geringerer Wartungsaufwand.

Im Rahmen der Überarbeitung dieser Architektur sind die früher nur auf Solaris x86-Plattformen verfügbaren Boot-Archive sowie der Befehl bootadm jetzt integraler Bestandteil der Solaris Boot-Architektur SPARC-basierter Systeme.

Obwohl sich die Implementierung des Solaris-Bootvorgangs SPARC-basierter Systeme geändert hat, bleiben die administrativen Vorgänge zum Booten eines SPARC-basierten Systems gleich. Solaris-Installationen umfassen jetzt die Möglichkeit zur Installation von einem ZFS-Dateisystem, haben sich jedoch anderweitig im Rahmen der neuen Boot-Architektur nicht geändert.

Booten von ZFS-Boot-Umgebungen (Überblick)

Wenn auf Ihrem System mehrere Betriebssysteme installiert sind bzw. dieses mehrere Root-Boot-Umgebungen einem ZFS-Root-Pool besitzt, können Sie jetzt auf SPARC- und x86-Plattformen von diesen Boot-Umgebungen booten. Zum Booten können auch die mit Solaris Live Upgrade erstellten Boot-Umgebungen verwendet werden.

Bei SPARC- und x86-basierten Systemen besitzt jedes ZFS-Root-Pool ein Dataset, das·als Standard-Root-Dateisystem vorgesehen ist. Wenn Sie den boot-Befehl eingeben (SPARC) bzw. aus dem GRUB-Menü die Standardeinstellung auswählen (x86), wird dieses Standard-Root-Dateisystem gebootet.

Tabelle 7–1 Quellenverweise für Informationen zum Booten

Beschreibung 

Informationen 

Allgemeine Übersicht zu Boot-Funktionen 

Kapitel 8, Introduction to Shutting Down and Booting a System in System Administration Guide: Basic Administration

Ausführlichere Informationen zu Boot-Funktionen 

Kapitel 9, Shutting Down and Booting a System (Overview) in System Administration Guide: Basic Administration

x86: Informationen zum Ändern des Bootverhaltens wie z. B. Suchen und Bearbeiten der Datei menu.lst

Modifying Solaris Boot Behavior on x86 Based Systems (Task Map) in System Administration Guide: Basic Administration

Vorgehensweisen zum Booten eines ZFS-Dateisystems 

Kapitel 12, Booting a Solaris System (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration

Vorgehensweisen zum Verwalten von Boot-Archiven wie z. B. Suchen der GRUB-Datei menu.lst und Verwendung des Befehls bootadm

Kapitel 14, Managing the Solaris Boot Archives (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration

x86: GRUB-basiertes Booten (Überblick)

GRUB, der Open Source Boot-Loader, ist jetzt der standardmäßige Boot-Loader des Betriebssystems Solaris.

Der Boot-Loader ist das erste Softwareprogramm, das nach dem Einschalten des Systems ausgeführt wird. Nach dem Einschalten eines x86-basierten Systems initialisiert das BIOS (Basic Input/Output System) die CPU, den Hauptspeicher und die Plattform-Hardware. Nach dem Abschluss der Initialisierung lädt das BIOS vom konfigurierten Boot-Gerät den Boot-Loader und gibt die Systemsteuerung an ihn.

GRUB ist ein Open Source Boot-Loader mit einer einfachen Menüschnittstelle mit Boot-Optionen, die in einer Konfigurationsdatei gespeichert sind. GRUB besitzt darüber hinaus auch eine Befehlszeilenschnittstelle, die zum Ausführen verschiedener Boot-Befehle von der Menüoberfläche aus aufgerufen werden kann. Im Betriebssystem Solaris hält die GRUB-Implementierung die Vorschriften der Multiboot-Spezifikation ein. Eine ausführliche Spezifikation finden Sie unter http://www.gnu.org/software/grub/grub.html.

Da der Solaris-Systemkern die Multiboot-Spezifikation vollständig einhält, kann ein x86-basiertes Solaris-System mit GRUB gebootet werden. Mit GRUB können mehrere Betriebssysteme auf einem System einfach installiert und gebootet werden.

Der Hauptvorteil von GRUB besteht darin, dass er Dateisysteme und ausführbare Systemkernformate intuitiv erkennt, sodass Sie ein Betriebssystem booten können, ohne dessen physische Position im Systemkern der Festplatte kennen zu müssen. Beim GRUB-basierten Booten wird der Systemkern eines Betriebssystems durch Angabe des Dateinamens, des Laufwerks und der Partition, auf der sich der Systemkern befindet, geladen. Das GRUB-basierte Booten löst den Solaris-Gerätekonfigurationsassistent ab und vereinfacht mit dem GRUB-Menü den Boot-Vorgang.

x86: GRUB-basiertes Booten (Planung)

In diesem Abschnitt werden die Grundlagen des GRUB-basierten Bootens und das GRUB-Menü beschrieben.

Bei der Installation des Betriebssystems Solaris werden standardmäßig zwei GRUB-Menüeinträge erstellt. Der erste Eintrag ist für das Betriebssystem Solaris. Der zweite Eintrag ist für das Failsafe-Bootarchiv, das zur Wiederherstellung des Systems dient. Die Solaris-Einträge des GRUB-Menüs werden als Teil des Installations- bzw. Upgrade-Vorgangs automatisch installiert bzw. aktualisiert. Diese Einträge werden direkt vom Betriebssystem verwaltet und sollten nicht manuell geändert werden.

Während einer Solaris-Standardinstallation wird GRUB in der fdisk-Partition von Solaris installiert, ohne dass dafür die entsprechende BIOS-Systemeinstellung geändert wird. Falls sich das Betriebssystem nicht auf der BIOS-Bootplatte befindet, müssen Sie einen der folgenden Schritte ausführen:

Es wird empfohlen, das Betriebssystem Solaris auf der Boot-Platte zu installieren. Wenn auf dem Rechner mehrere Betriebssysteme installiert sind, können Sie der Datei menu.lst Einträge hinzufügen. Diese Einträge werden dann beim nächsten Booten des Systems im GRUB-Menü angezeigt.

Weitere Informationen zur Installation mehrerer Betriebssysteme auf einem Rechner finden Sie in How Multiple Operating Systems Are Supported by GRUB in System Administration Guide: Basic Administration.

x86: Booten einer GRUB-basierten Installation über das Netzwerk

Für das GRUB-basierte Booten über das Netzwerk benötigen Sie einen für PXE-Clients konfigurierten DHCP-Server sowie einen Installationsserver, der den tftp-Dienst bereitstellt. Der DHCP-Server muss die DHCP-Klassen PXEClient und GRUBClient erkennen können. In den vom DHCP-Server zurückgelieferten Daten müssen die folgenden Informationen enthalten sein:


Hinweis –

Für das GRUB-basierte Booten über das Netzwerk ist die Datei rpc.bootparamd, die normalerweise vom Server für das Booten über das Netzwerk benötigt wird, nicht erforderlich.


Wenn kein PXE- bzw. DHCP-Server verfügbar ist, können Sie GRUB von CD-ROM oder einer lokalen Festplatte laden. Dann können Sie das Netzwerk in GRUB manuell konfigurieren und das Multiboot-Programm sowie das Boot-Archiv vom Dateiserver herunterladen.

Weitere Informationen finden Sie in Überblick über das Booten und Installieren über das Netzwerk mit PXE in Solaris 10 5/09 Installationshandbuch: Netzwerkbasierte Installation.