Neuerungen in Oracle Solaris 9 10/10

Systemverwaltungserweiterungen

In Oracle Solaris 10 9/10 wurden die folgenden Funktionen und Verbesserungen für die Systemverwaltung implementiert.

Oracle Solaris ZFS-Funktionen und Verbesserungen

In der folgenden Liste sind die neuen Funktionen des ZFS-Dateisystems zusammengefasst. Weitere Informationen zu diesen neuen Funktionen finden Sie im Oracle Solaris ZFS-Administrationshandbuch.

Schneller Speicherabzug bei Systemabsturz

Durch die Funktion zur schnellen Erstellung eines Systemabsturz-Speicherabzugs benötigt das System weniger Zeit und Speicherplatz. Ein solcher Speicherabzug kann jetzt je nach Plattform zwei- bis zehnmal schneller erstellt werden. Die zum Speichern von Systemabsturz-Speicherabzügen im Verzeichnis savecore benötigte Festplattenkapazität wird um dieselben Faktoren reduziert.

Um die Erstellung und Komprimierung einer Systemabsturz-Speicherabzugsdatei zu beschleunigen, verwendet die neue Funktion wenig ausgelastete CPUs von großen Systemen. Eine neue Systemabsturz-Speicherabzugsdatei, vmdump.n, ist eine komprimierte Version der Dateien vmcore.n und unix.n. Komprimierte Systemabsturz-Speicherabzüge können schneller über das Netzwerk verschoben und dann extern analysiert werden. Beachten Sie, dass eine Speicherabzugsdatei dekomprimiert werden muss, bevor sie zusammen mit Tools wie dem Dienstprogramm mdb verwendet werden kann. Um die Speicherabzugsdatei lokal oder per Fernzugriff zu dekomprimieren, können Sie den Befehl savecore verwenden.

Außerdem wurde eine neue -z-Option für den Befehl dumpadm bereitgestellt. Mit dieser Option können Sie festlegen, ob Speicherabzüge in komprimiertem oder nicht komprimiertem Format gespeichert werden sollen. Beachten Sie, dass standardmäßig das komprimierte Format verwendet wird.

Weitere Informationen finden Sie auf den Manpages dumpadm(1M) und savecore(1M). Siehe auch Managing System Crash Dump Information in System Administration Guide: Advanced Administration.

x86: Unterstützung für das IA32_ENERGY_PERF_BIAS MSR

Die Intel Xeon-Prozessoren der Serie 5600 unterstützen das IA32_ENERGY_PERF_BIAS Model Support Register (MSR). Sie können das MSR entsprechend dem gewünschten Energie- und Leistungsniveau der Hardware definieren. In dieser Version können Sie das Register beim Booten definieren. Um das Register zu definieren, fügen Sie die folgende Zeile in die Datei unter /etc/system ein und starten das System neu:

set cpupm_iepb_policy = `value`

wobei value eine Zahl von 0 bis 15 sein muss.

Weitere Informationen finden Sie unter Intel 64 and IS-32 Architectures Software Developer's Manual Volume 3A: System Programming Guide, part 1.

Unterstützung der Sektorgröße unterschiedlicher Datenträger

Durch die Unterstützung der Sektorgröße unterschiedlicher Datenträger kann Oracle Solaris-Betriebssystem auf einem Datenträger zu laufen, dessen Sektorgröße 512, 1024, 2048 oder 4096 Byte beträgt.

Außerdem unterstützt diese Funktion Folgendes:

Abstimmbare Parameter für den iSCSI-Initiator

Die abstimmbaren Parameter für den iSCSI-Initiator ermöglichen Ihnen, mehrere Parameter abzustimmen, die speziell für den iSCSI-Initiator verwendet werden, damit auf ein angegebenes iSCSI-Ziel zugegriffen werden kann. Diese Funktion verbessert in hohem Maße die Reaktionszeit des iSCSI-Initiators in verschiedenen Netzwerken. Insbesondere ist diese Funktion wirkungsvoll, wenn das Netzwerk zwischen dem iSCSI-Initiator und dem Ziel langsam oder instabil ist. Diese abstimmbaren Parameter können mithilfe des Befehls iscsiadm oder der Schnittstelle libima verwaltet werden.

Sparse-Datei-Unterstützung im Befehl cpio

Der Befehl cpio dient im Durchgangsmodus zur Erhaltung von Defekten in Sparse-Dateien. In dieser Version werden Defekte nicht mehr von Verwaltungstools repariert, die cpio im Durchgangsmodus verwenden, wie beispielsweise Oracle Solaris Live Upgrade. Stattdessen werden Defekte in Sparse-Dateien von diesen Tools präzise kopiert.

Weitere Informationen finden Sie auf den Manpages lseek(2) und cpio(1).

x86: Verbesserung der 64-Bit-libc-Zeichenfolge-Funktionen durch SSE

64-Bit-libc-Zeichenfolge-Funktionen wurden durch Streaming SIMD Extensions (SSE)-Anweisungen verbessert, die für eine bedeutende Verbesserung der Leistung von allgemeinen strcmp()-, strcpy()- und strlen()-Funktionen für 64-Bit-Anwendungen sorgen, die auf x86-Plattformen laufen. Beachten Sie jedoch, dass Anwendungen, die Zeichenfolgen mit einer Größe von 2 MB oder mehr kopieren oder vergleichen, stattdessen die Funktionen memcpy() und memmove() verwenden sollten.

Automatisierte Rekonstruktion der sendmail-Konfigurationsdateien

In diese Version wurden neue Eigenschaften in den sendmail -Dienst integriert, um die automatischen Rekonstruktion der sendmail.cf- und submit.mc-Konfigurationsdateien zu ermöglichen. Außerdem ist die Sendmail-Instanz in zwei Instanzen geteilt, um eine bessere Verwaltbarkeit des herkömmlichen Daemons und des Client-Warteschlangen-Betriebsprogramms zu ermöglichen.

Weitere Informationen zu diesen Verbesserungen finden Sie unter What’s New With Mail Services in System Administration Guide: Network Services.

Automatische Wiederherstellung des Boot-Archivs

In dieser Version kann das Boot-Archiv auf der SPARC-Plattform automatisch wiederhergestellt werden.

Zur Unterstützung der automatischen Wiederherstellung von Boot-Archiven auf der x86-Plattform wurde eine neue Eigenschaft für die Sicherheit automatischer Neustarts in den Boot-Konfigurationsdienst (svc:/system/boot-config:default) integriert. Der Wert der Eigenschaft ist standardmäßig auf false gesetzt, um sicherzustellen, dass das System bei einem unbekannten Boot-Gerät nicht automatisch neu gestartet wird. Wenn Ihr System jedoch so konfiguriert ist, dass es auf das BIOS-Boot-Gerät und den Standard-GRUB-Menü-Eintrag zeigt, der zur Installation des Betriebssystems Oracle Solaris 10 dient, können Sie den Wert der Eigenschaft auf true setzen. Dieser Wert ermöglicht einen automatischen Neustart des Systems zum Zweck der Wiederherstellung eines veralteten Boot-Archivs.

Um den Wert dieser Eigenschaft zu setzen oder zu ändern, verwenden Sie die Befehle svccfg und svcadm. Weitere Informationen zum Konfigurieren der SMF-Dienste finden Sie auf den Manpages svccfg(1M) und svcadm(1M).

Weitere Informationen zur automatischen Wiederherstellung von Boot-Archiven finden Sie auf der Manpage boot(1M).

Anleitungen zur Vorgehensweise bei fehlgeschlagenen Löschvorgängen während der automatischen Wiederherstellung von Boot-Archiven finden Sie unter Automatic Boot Archive Recovery in System Administration Guide: Basic Administration.