Oracle Solaris 10 9/10 Installationshandbuch: Planung von Installationen und Upgrades

Durchführen von Upgrades auf Systemen mit installierten nicht-globalen Zonen

Nach der Installation des Betriebssystems Solaris können Sie nicht-globale Zonen installieren und konfigurieren. Sie können das Betriebssystem Solaris aktualisieren, wenn nicht-globale Zonen installiert sind. Bereits installierte nicht-globale Markenzonen werden während des Upgrade-Prozesses ignoriert. Installationsprogramme, die Systeme mit bereits installierten nicht-globalen Zonen aufnehmen können, werden nachstehend zusammenfassend aufgeführt.


Hinweis –

Ab Solaris 10 10/09 werden die standardmäßigen Solaris 10 Patch-Dienstprogramme mithilfe von Zones Parallel Patching verbessert. Diese Funktion verbessert die Leistungsfähigkeit beim Patchen von Zonen dadurch, dass nicht-globale Zonen parallel gepatcht werden.

Die globale Zone wird weiterhin gepatcht, bevor die nicht-globalen Zonen gepatcht werden.

Für Vorgängerversionen von Solaris 10 10/09 wird diese Funktion in den folgenden Patches für Patch-Dienstprogramme zur Verfügung gestellt:

Weitere Informationen finden Sie in der folgenden Dokumentation:


Tabelle 8–1 Wählen eines Installationsprogramms für Upgrades mit nicht-globalen Zonen

Upgrade-Programm 

Beschreibung 

Weitere Informationen 

Solaris Live Upgrade 

Sie können ein System, das nicht-globale Zonen enthält, aktualisieren oder patchen. Wenn bereits nicht-globale Zonen auf Ihrem System installiert sind, sollten Sie Solaris Live Upgrade zum Aktualisieren oder Patchen Ihres Systems verwenden. Andere Programme zum Aktualisieren des Systems benötigen eventuell deutlich mehr Zeit, da die für die Aktualisierung erforderliche Zeit linear mit der Anzahl an installierten nicht-globalen Zonen ansteigt. Wenn Sie ein System mit Solaris Live Upgrade patchen, brauchen Sie das System nicht in den Einzelbenutzermodus überführen und können die Verfügbarkeit Ihres Systems maximieren. Ab Solaris 10 8/07 Release gibt es folgende Änderungen zur Aufnahme von Systemen mit bereits installierten nicht-globalen Zonen:

  • Ein neues Paket, SUNWlucfg, muss mit den anderen Solaris Live Upgrade-Paketen SUNWlur und SUNWluu installiert werden.

  • Das Erstellen einer neuen Boot-Umgebung von einer derzeit ausgeführten Boot-Umgebung bleibt im Vergleich mit früheren Versionen bis auf eine Ausnahme gleich. Sie können ein Ziel-Slice für ein freigegebenes Dateisystem innerhalb einer nicht-globalen Zone angeben. Diese Ausnahme tritt unter den folgenden Umständen auf:

    • Wenn der Befehl zonecfg add fs für die aktuelle Boot-Umgebung verwendet wurde und ein separates Dateisystem für eine nicht-globale Zone erstellt hat.

    • Wenn dieses separate Dateisystem auf einem freigegebenen Dateisystem gespeichert ist, z. B. /zone/root/export

    Damit dieses separate Dateisystem in der neuen Boot-Umgebung nicht freigegeben wird, wurde der Befehl lucreate geändert. Er gibt jetzt ein Ziel-Slice für ein separates Dateisystem für eine nicht-globale Zone an. Das Argument zur Option -m verfügt über ein neues optionales Feld, zonename. Dieses neue Feld positioniert das separate Dateisystem der nicht-globalen Zone auf einem separaten Slice in der neuen Boot-Umgebung. Weitere Informationen zum Einrichten einer nicht-globalen Zone mit einem separatem Dateisystem finden Sie unter zonecfg(1M).

Solaris Live Upgrade (Fortsetzung) 


Hinweis –

In der Standardeinstellung wird jedes Dateisystem mit Ausnahme der kritischen Dateisysteme (root (/), /usr und /opt) für die aktuelle und die neue Boot-Umgebung freigegeben. Eine Aktualisierung der gemeinsam genutzten Dateien in der aktiven Boot-Umgebung bewirkt gleichzeitig auch eine Aktualisierung der Daten in der inaktiven Boot-Umgebung. Das Dateisystem /export ist ein Beispiel für ein freigegebenes Dateisystem. Wenn Sie die Option -m und die Option zonename verwenden, wird das freigegebene Dateisystem der nicht-globalen Zone auf einen separaten Slice kopiert und die Daten werden nicht freigegeben. Diese Option verhindert, dass Dateisysteme der nicht-globalen Zone, die mit dem Befehl zonecfg add fs erstellt wurden, von den Boot-Umgebungen gemeinsam genutzt werden.


Zusätzliche Änderungen ab Solaris 10/8/07 Release zur Aufnahme von Systemen mit bereits installierten nicht-globalen Zonen:

  • Der Vergleich der Boot-Umgebungen wurde verbessert. Der Befehl lucompare erstellt jetzt einen Vergleich der Boot-Umgebungen, die die Inhalte einer beliebigen nicht-globalen Zone enthalten.

  • Der Befehl lumount stellt nicht-globalen Zonen jetzt Zugriff auf entsprechende Dateisysteme zur Verfügung, die in inaktiven Boot-Umgebungen vorhanden sind. Wenn der Administrator einer globalen Zone den Befehl lumount zum Einhängen einer inaktiven Boot-Umgebung verwendet, wird auch die Boot-Umgebung für die nicht-globalen Zonen eingehängt.

  • Das Auflisten von Dateisystemen mit dem Befehl lufslist wurde verbessert. Jetzt wird eine Liste der Dateisysteme für sowohl die globale Zone als auch für die nicht-globalen Zonen angezeigt.

 

GUI für das interaktive Solaris-Installationsprogramm 

Sie können ein System mit bereits installierten nicht-globalen Zonen aktualisieren oder patchen. Abhängig von der Anzahl der bereits installieren nicht-globalen Zonen dauert das Aktualisieren oder Patchen jedoch recht lange. 

Weitere Informationen zur Installation mithilfe dieses Programms finden Sie in Kapitel 2, Installation mit dem Solaris-Installationsprogramm für UFS-Dateisysteme (Vorgehen) in Oracle Solaris 10 9/10 Installationshandbuch: Grundinstallationen.

Automatische JumpStart-Installation 

Sie können mit jedem beliebigen Schlüsselwort, das für ein Upgrade oder ein Patch gültig ist, eine Aktualisierung durchführen oder ein Patch einspielen. Abhängig von der Anzahl der bereits installieren nicht-globalen Zonen dauert das Aktualisieren oder Patchen jedoch recht lange. 

Weitere Informationen zum Installieren mit diesem Programm finden Sie im Oracle Solaris 10 9/10 Installationshandbuch: Benutzerdefinierte JumpStart-Installation und komplexe Installationsszenarien.

Die Einschränkungen beim Aktualisieren mit nicht-globalen Zonen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.

Tabelle 8–2 Einschränkungen beim Durchführen von Upgrades auf Systemen mit installierten nicht-globalen Zonen

Programm bzw. Bedingung 

Beschreibung 

Weitere Informationen 

Berücksichtigen Sie diese Hinweise, wenn Sie auf einem System mit bereits installierten Zonen Solaris Live Upgrade verwenden. Während der Ausführung von Operationen der Befehle lucreate und lumount dürfen keine Änderungen in den Zonenzuständen auftreten.

  • Bei der Verwendung des Befehls lucreate zum Erstellen einer inaktiven Boot-Umgebung darf eine nicht-globale Zone, die sich nicht im Zustand "Running" befindet, erst dann gebootet werden, wenn der Befehl lucreate alle seine Operationen abgeschlossen hat.

  • Bei der Verwendung des Befehls lucreate zum Erstellen einer inaktiven Boot-Umgebung sollte eine nicht-globale Zone, die sich im Zustand "Running" befindet, erst dann angehalten oder neu gebootet werden, wenn der Befehl lucreate alle seine Operationen abgeschlossen hat.

  • Wenn Sie eine inaktive Boot-Umgebung mithilfe des Befehls lumount einhängen, können Zonen nicht gebootet bzw. neu gebootet werden. Zonen, die sich vor Beginn der Operation des Befehls lumount im Zustand "Running" befanden, laufen jedoch normal weiter.

  • Da nicht-globale Zonen vom Administrator dieser nicht-globalen Zone und dem Administrator der globalen Zone verwaltet werden können, sollten Sie zur Vermeidung jeglicher Interaktion vor der Ausführung von Operationen der Befehle lucreate bzw. lumount alle Zonen anhalten.

Wenn der Administrator der globalen Zone den Administrator der nicht-globalen Zone ein Upgrade mit Solaris Live Upgrade nicht mitteilt, können Probleme auftreten. 

Wenn Operationen mit Solaris Live Upgrade vorgenommen werden sollen, ist die Einbeziehung der Administratoren der nicht-globalen Zonen wichtig. Das Upgrade wirkt sich auf die Arbeit der Administratoren aus, die sich um die im Zuge des Upgrades anstehenden Änderungen kümmern müssen. Zonenadministratoren müssen gewährleisten, dass lokale Pakete während der Upgrade-Abfolge stabil sind, sich um Aufgaben kümmern, die nach dem Upgrade anfallen (z. B. Änderungen an Konfigurationsdateien) und Alternativen für den Systemausfall einplanen.  

Beispiel: Wenn ein Administrator einer nicht-globalen Zone ein Paket hinzufügt, während der Administrator der globalen Zone mit dem Befehl lucreate die Dateisysteme kopiert, wird das neue Paket nicht mit den Dateisystemen kopiert, und der Administrator der nicht-globalen Zone ist sich dessen nicht bewusst.

 

Solaris Flash-Archive können nicht in Verbindung mit nicht-globalen Zonen verwendet werden. 

Ein Solaris Flash-Archiv kann nicht korrekt angelegt werden, wenn bereits nicht-globale Zonen installiert sind. Die Solaris Flash-Funktion ist nicht mit der Partitionierungstechnologie Solaris Zones kompatibel. Wenn Sie ein Solaris Flash-Archiv erstellen, wird dieses Archiv nicht korrekt installiert, wenn es unter den folgenden Bedingungen bereitgestellt wird:

  • Das Archiv wird in einer nicht-globalen Zone erstellt.

  • Das Archiv wird in einer globalen Zone erstellt, in der nicht-globale Zonen installiert sind.

Weitere Informationen zum Verwenden von Solaris Flash-Archiven finden Sie im Oracle Solaris 10 9/10 Installationshandbuch: Solaris Flash-Archive (Erzeugung und Installation).

Befehle mit der Option -R (oder entsprechenden Optionen) dürfen in bestimmten Situationen nicht verwendet werden.

Befehle, die über die Option -R oder ähnliche Optionen ein alternatives Root-Verzeichnis (/) akzeptieren, dürfen nicht verwendet werden, wenn Folgendes zutrifft:

  • Der Befehl wird in der globalen Zone ausgeführt.

  • Das alternative Root-Dateisystem (/) verweist auf einen Pfad in einer nicht-globalen Zone.

Beispiel: Die Option -R root_path des Dienstprogramms pkgadd, das von der globalen Zone aus mit einem Pfad im Root-Dateisystem (/), der auf einen Pfad in einer nicht-globalen Zone verweist, ausgeführt wird.

Eine Liste der Dienstprogramme, die ein alternatives Root-Dateisystem (/) akzeptieren, sowie weitere Informationen zu Zonen stehen Ihnen unter Einschränken des Zugriffs von der globalen Zone auf eine nicht-globale Zone in Systemverwaltungshandbuch: Oracle Solaris Container – Ressourcenverwaltung und Solaris Zones zur Verfügung.

Sichern Ihres Systems vor dem Durchführen eines Upgrades mit Zonen

Bevor Sie ein Upgrade durchführen, sollten Sie die globale Zone und alle nicht-globalen Zonen auf dem Solaris-System sichern. Informationen zum Sichern eines Systems mit bereits installierten Zonen finden Sie in Kapitel 27, Einführung in die Verwaltung der Solaris Zones in Systemverwaltungshandbuch: Oracle Solaris Container – Ressourcenverwaltung und Solaris Zones.