Oracle Solaris 10 9/10 Installationshandbuch: Netzwerkbasierte Installation

x86: GRUB-Menübefehle für die Installation

Durch Bearbeiten der entsprechenden Befehle im GRUB-Menü können Sie das Booten und die Installation Ihres Systems anpassen. In diesem Abschnitt werden einige Befehle und Argumente beschrieben, die Sie in die Befehle des GRUB-Menüs einfügen können.

Im GRUB-Menü rufen Sie die GRUB-Befehlszeile auf, indem Sie an der Eingabeaufforderung b eingeben. Eine der folgenden Ausgabe ähnliche Befehlszeile wird angezeigt.


kernel /Solaris_10_x86/multiboot kernel/unix 
-B install_media=192.168.2.1:/export/cdrom0/boot
module /platform/i86pc/boot_archive

Sie können diese Befehlszeile zur benutzerspezifischen Anpassung des Boot- bzw. Installationsvorgangs bearbeiten. In der folgenden Liste sind einige gebräuchliche Befehle aufgeführt, die Sie verwenden können. Eine vollständige Liste der Boot-Argumente, die Sie mit der Option -B verwenden können, finden Sie auf der Manpage eeprom(1M).


Hinweis –

Um mehrere Argumente mit der Option -B hinzuzufügen, trennen Sie die Argumente mit einem Komma.


Tabelle 9–1 x86: GRUB-Menübefehle und Optionen

Befehl/Option 

Beschreibung und Beispiele 

install

Fügen Sie diese Option vor der Option -B ein, um eine benutzerdefinierte JumpStart-Installation auszuführen.


kernel /Solaris_10_x86/multiboot install 
-B install_media=192.168.2.1:/export/cdrom0/boot
module /platform/i86pc/boot_archive

URL|ask

Gibt die Adresse der benutzerdefinierten JumpStart-Dateien an oder fordert zu deren Eingabe auf. Diese Optionen müssen mit der Option install eingefügt werden.

  • URL - der Pfad zu den Dateien. Sie können einen URL für Dateien an folgenden Speicherorten angeben:

    • Lokale Festplatte


      file://jumpstart_dir_path/compressed_config_file
      

      Beispiel:


      kernel /Solaris_10_x86/multiboot install 
      file://jumpstart/config.tar 
      -B install_media=192.168.2.1:/export/cdrom0/boot
      module /platform/i86pc/boot_archive
    • NFS-Server


      nfs://server_name:IP_address/jumpstart_dir_path/compressed_config_file
      

      Beispiel:


      kernel /Solaris_10_x86/multiboot install 
      myserver:192.168.2.1/jumpstart/config.tar 
      -B install_media=192.168.2.1:/export/cdrom0/boot
      module /platform/i86pc/boot_archive
    • HTTP-Server


      http://server_name:IP_address/jumpstart_dir_path/
      compressed_config_file&proxy_info
      
      • Wenn Sie eine sysidcfg-Datei in die komprimierte Konfigurationsdatei aufgenommen haben, müssen Sie wie im folgenden Beispiel die IP-Adresse des Servers angeben, auf dem sich die Datei befindet:


        kernel /Solaris_10_x86/multiboot install 
        http://192.168.2.1/jumpstart/config.tar 
        -B install_media=192.168.2.1:/export/cdrom0/boot
        module /platform/i86pc/boot_archive
      • Wenn Sie die komprimierte Konfigurationsdatei auf einem HTTP-Server hinter einer Firewall gespeichert haben, müssen Sie während des Boot-Vorgangs einen Proxy-Server angeben. Sie brauchen keine IP-Adresse für den Server anzugeben, auf dem sich die Datei befindet. Sie müssen jedoch wie im folgenden Beispiel eine IP-Adresse für den Proxy-Server angeben:


        kernel /Solaris_10_x86/multiboot install 
        http://www.shadow.com/jumpstart/config.tar&proxy=131.141.6.151 
        -B install_media=192.168.2.1:/export/cdrom0/boot
        module /platform/i86pc/boot_archive

URL|ask (Fortsetzung)

  • ask - Bei Verwendung dieser Option mit der Option install gibt diese Option an, dass Sie das Installationsprogramm nach dem Booten und Herstellen der Verbindung zum Netzwerk nach dem Ort der komprimierten Konfigurationsdatei fragen soll. Bei Verwendung dieser Option können Sie keine vollständig automatische JumpStart-Installation durchführen.

    Wenn Sie durch Drücken der Eingabetaste die Eingabeaufforderung umgehen, konfiguriert das Solaris-Installationsprogramm die Netzwerkparameter interaktiv. Danach fordert Sie das Installationsprogramm zur Eingabe des Speicherorts der komprimierten Konfigurationsdatei auf.

    Im folgenden Beispiel wird eine benutzerspezifische JumpStart-Installation durchgeführt. Danach bootet das System von einem Netzwerkinstallationsabbild. Sie werden nach dem Herstellen der Verbindung des Systems zum Netzwerk aufgefordert, den Ort der Konfigurationsdatei anzugeben.


    kernel /Solaris_10_x86/multiboot install ask 
    -B install_media=192.168.2.1:/export/cdrom0/boot
    module /platform/i86pc/boot_archive

dhcp

Fügen Sie diese Option vor der Option -B ein, um die Installationsprogramme anzuweisen, Netzwerkinstallationsinformationen, die zum Booten des Systems benötigt werden, von einem DHCP-Server abzurufen. Wenn Sie dhcp weglassen und somit angeben, dass kein DHCP-Server verwendet werden soll, verwendet das System die Datei /etc/bootparams oder die Datenbank bootparams des Naming Service. Sie würden zum Beispiel nicht dhcp angeben, wenn Sie eine statische IP-Adresse beibehalten wollen.


kernel /Solaris_10_x86/multiboot dhcp 
-B install_media=192.168.2.1:/export/cdrom0/boot
module /platform/i86pc/boot_archive

- text

Fügen Sie diese Option vor der Option -B ein, wenn in einer Desktop-Sitzung eine textbasierte Installation durchgeführt werden soll.


kernel /Solaris_10_x86/multiboot - text 
-B install_media=192.168.2.1:/export/cdrom0/boot
module /platform/i86pc/boot_archive

- nowin

Fügen Sie diese Option vor der Option -B ein, wenn in einer Konsolensitzung eine textbasierte Installation durchgeführt werden soll.


kernel /Solaris_10_x86/multiboot - nowin 
-B install_media=192.168.2.1:/export/cdrom0/boot
module /platform/i86pc/boot_archive

console=serielle-Konsole

Verwenden Sie dieses Argument mit der Option -B um das System anzuweisen, eine serielle Konsole wie z. B. ttya (COM1) oder ttyb (COM2) zu verwenden.


kernel /Solaris_10_x86/multiboot -B console=ttya 
install_media=192.168.2.1:/export/cdrom0/boot
module /platform/i86pc/boot_archive

ata-dma-enabled=[0|1]

Verwenden Sie dieses Argument mit der Option -B um während der Installation Geräte mit Advanced Technology Attachment- (ATA) bzw. Integrated Drive Electronics (IDE)-Funktionalität sowie direktem Speicherzugriff (Direct Memory Access, DMA) zu aktivieren bzw. deaktivieren.


kernel /Solaris_10_x86/multiboot -B ata-dma-enabled=0 
install_media=192.168.2.1:/export/cdrom0/boot
module /platform/i86pc/boot_archive

acpi-enum=[0|1]

Verwenden Sie dieses Argument mit der Option -B, um Advanced Configuration and Power Interface (ACPI) Power Management zu aktivieren bzw. deaktivieren.


kernel /Solaris_10_x86/multiboot -B acpi-enum=0 
install_media=192.168.2.1:/export/cdrom0/boot
module /platform/i86pc/boot_archive

atapi-cd-dma-enabled=[0|1]

Verwenden Sie dieses Argument mit der Option -B, um während der Installation für CD- bzw. DVD-Laufwerke direkten Speicherzugriff (DMA) zu aktivieren.


kernel /Solaris_10_x86/multiboot -B atapi-cd-dma-enabled=0
install_media=192.168.2.1:/export/cdrom0/boot
module /platform/i86pc/boot_archive

Hinweis –

Der DMA-Name atapi ist der aktuelle Variablenname für DMA. Änderungen an der Variable vorbehalten.