Das Cluster-Dateisystem hat folgende Merkmale:
Die Speicherorte für den Dateizugriff sind transparent. Ein Prozess kann eine Datei an einem beliebigen Speicherort im System öffnen, und die Prozesse können die Datei auf allen Knoten mithilfe desselben Pfadnamens suchen.
Wenn das Cluster-Dateisystem Dateien liest, wird die Zugriffszeit für diese Dateien nicht aktualisiert.
Mit Kohärenzprotokollen wird die UNIX-Dateizugriffssemantik auch dann bewahrt, wenn mehrere Knoten gleichzeitig auf die Datei zugreifen.
Umfassendes Caching wird zusammen mit Bulk-E/A-Bewegungen ohne Zwischenspeicherung (Zero-Copy) eingesetzt, um Dateidaten effizient zu verschieben.
Das Cluster-Dateisystem stellt mit den fcntl(2)-Schnittstellen eine hoch verfügbare kooperative Dateisperrfunktion zur Verfügung. Anwendungen, die auf mehreren Knoten ausgeführt werden, können den Datenzugriff unter Verwendung der kooperativen Dateisperrung für eine Cluster-Dateisystem-Datei synchronisieren. Dateisperren werden sofort von allen den Cluster verlassenden Knoten und von allen gesperrten und fehlgeschlagenen Anwendungen aufgehoben.
Kontinuierlicher Datenzugriff ist auch bei Ausfällen gesichert. Anwendungen sind von den Ausfällen nicht betroffen, solange noch ein Pfad zu den Platten funktionsfähig ist. Diese Garantie gilt für den Plattenzugriff im raw-Modus und für alle Dateisystemvorgänge.
Cluster-Dateisysteme sind vom zugrunde liegenden Dateisystem und von der Datenträgerverwaltung unabhängig. Cluster-Dateisysteme machen jedes unterstützte, auf den Platten vorhandene Dateisystem global.
Sie können ein Dateisystem mit mount -g global oder mit mount lokal auf einem globalen Gerät einhängen.
Programme können auf die Dateien in einem Cluster-Dateisystem von jedem Knoten im Cluster aus und mit demselben Dateinamen zugreifen (zum Beispiel /global/foo).
Ein Cluster-Dateisystem wird auf allen Cluster-Mitgliedern eingehängt. Sie können ein Cluster-Dateisystem nicht auf einer Untermenge von Cluster-Mitgliedern einhängen.
Ein Cluster-Dateisystem ist kein anderer Typ von Dateisystem. Das bedeutet, der Client sieht das zugrunde liegende Dateisystem (zum Beispiel UFS).
Im SunPlex-System sind alle Multihost-Platten in Plattengerätegruppen eingebunden. Hierbei kann es sich um Solaris Volume Manager-Plattensätze, VxVM-Plattengruppen oder einzelne Platten handeln, die nicht von einem softwarebasierten Datenträger-Manager gesteuert werden.
Damit ein Cluster-Dateisystem hoch verfügbar ist, muss der zugrunde liegende Plattenspeicher mit mehreren Knoten verbunden sein. Deswegen ist ein lokales Dateisystem (ein auf der lokalen Platte eines Knotens gespeichertes Dateisystem), das zu einem Cluster-Dateisystem gemacht wird, nicht hoch verfügbar.
Wie bei normalen Dateisystemen können Sie auch Cluster-Dateisysteme auf zwei Arten einhängen:
Manuell — Verwenden Sie den mount-Befehl mit den Einhängeoptionen -g oder -o global, um das Cluster-Dateisystem von der Befehlszeile aus einzuhängen. Beispiel:
SPARC: # mount -g /dev/global/dsk/d0s0 /global/oracle/data |
Automatisch — Erstellen Sie einen Eintrag in der Datei /etc/vfstab mit einer global-Einhängeoption, um das Cluster-Dateisystem beim Booten einzuhängen. Dann können Sie im /global-Verzeichnis auf allen Knoten einen Einhängepunkt erstellen. Das /global-Verzeichnis ist ein empfohlener Speicherplatz, keine Anforderung. Hier eine Beispielzeile für ein Cluster-Dateisystem aus einer /etc/vfstab-Datei:
SPARC: /dev/md/oracle/dsk/d1 /dev/md/oracle/rdsk/d1 /global/oracle/data ufs 2 yes global,logging |
Solange die Sun Cluster-Software kein Benennungsverfahren für Cluster-Dateisysteme vorschreibt, können Sie die Verwaltung durch das Erstellen eines Einhängepunktes für alle Cluster-Dateisysteme unter demselben Verzeichnis vereinfachen, wie /global/Plattengerätegruppe. Weitere Informationen finden Sie im Sun Cluster Software Installation Guide und im Sun Cluster System Administration Guide.
Der HAStoragePlus-Ressourcentyp ist darauf ausgelegt, nicht globale Dateisystemkonfigurationen wie UFS und VxFS hoch verfügbar zu machen. Mit HAStoragePlus integrieren Sie das lokale Dateisystem in die Sun Cluster-Umgebung und machen das Dateisystem hoch verfügbar. HAStoragePlus stellt zusätzliche Dateisystemfunktionen wie Prüfen, Einhängen und erzwungenes Aushängen zur Verfügung, mit denen Sun Cluster bei lokalen Dateisystemen ein Failover durchführen kann. Zum Ausführen eines Failover-Vorgangs muss sich das lokale Dateisystem auf globalen Plattengruppen mit aktivierten Affinitäts-Switchover befinden.
In den jeweiligen Datendienstkapiteln im Data Services Installation and Configuration Guide oder unter “Enabling Highly Available Local File Systems” in Kapitel 14, “Administering Data Services Resources”, finden Sie Informationen zur Verwendung des HAStoragePlus-Ressourcentyps.
HAStoragePlus kann auch zum Synchronisieren beim Start von Ressourcen und Plattengerätegruppen, von denen die Ressourcen abhängen, eingesetzt werden. Weitere Informationen finden Sie unter Ressourcen, Ressourcengruppen und Ressourcentypen.
Die syncdir-Einhängeoption kann für auf UFS basierende Cluster-Dateisysteme verwendet werden. Sie erzielen jedoch eine wesentliche bessere Leistung, wenn Sie syncdir nicht angeben. Bei Angabe von syncdir sind die Einträge garantiert POSIX-konform. Wird die Option nicht angegeben, verhält sich das System wie ein NFS-Dateisystem. In einigen Fällen würden Sie ohne syncdir fehlende Speicherkapazität zum Beispiel erst beim Schließen der Datei feststellen. Mit syncdir (und POSIX-Verhalten) wäre das Fehlen von Speicherplatz während des Schreibvorgangs erkannt worden. Es treten selten Probleme auf, wenn Siesyncdir nicht angeben. Wir empfehlen Ihnen deswegen, auf die Angabe von syncdir zu verzichten und den Leistungsgewinn zu nutzen.
Wenn Sie einen SPARC-basierten Cluster verwenden, hat Veritas VxFS keine Einhängeoption, die der Einhängeoption syncdir für UFS entspricht. Das VxFS-Verhalten entspricht dem UFS-Verhalten, wenn die syncdir-Einhängeoption nicht angegeben wurde.
Häufig gestellte Fragen zu globalen Geräten und Cluster-Dateisystemen finden Sie unter Häufige Fragen zu Dateisystemen.