Sun Cluster überblick für das Betriebssystem Solaris

Geräte

Das globale Dateisystem macht alle Dateien im Cluster auf allen Knoten gleichermaßen verfügbar und sichtbar. Auf die gleiche Art und Weise macht die Sun Cluster-Software alle Geräte eines Clusters Cluster-weit verfügbar und sichtbar. Das heißt, dass das E/A-Teilsystem Zugriff auf ein beliebiges Gerät im Cluster von jedem Knoten aus ermöglicht, unabhängig davon, wo das Gerät real angeschlossen ist. Dieser Zugriff wird als globaler Gerätezugriff bezeichnet.

Globale Geräte

Sun Cluster-Systeme verwenden globale Geräte, um Cluster-weiten, hoch verfügbaren Zugriff auf alle Geräte im Cluster von jedem Knoten aus zu ermöglichen. Wenn ein Knoten ausfällt, während er Zugriff auf ein globales Gerät gewährt, schaltet die Sun Cluster-Software normalerweise zu einem anderen Pfad zu dem Gerät um und leitet den Zugriff auf diesen Pfad um. Diese Umleitung lässt sich mit globalen Geräten problemlos ausführen, weil pfadunabhängig immer der gleiche Gerätename verwendet wird. Der Zugriff auf ein Remote-Gerät erfolgt auf die gleiche Weise wie auf ein gleichnamiges lokales Gerät. Auch die API für den Zugriff auf ein globales Gerät auf dem Cluster ist die gleiche wie diejenige, die für den lokalen Zugriff auf ein Gerät verwendet wird.

Zu den globalen Geräten bei Sun Cluster gehören Platten, CD-ROMs und Bänder. Platten sind jedoch die einzigen unterstützten globalen Multiport-Geräte. Diese eingeschränkte Unterstützung bedeutet, dass CD-ROM- und Bandgeräte derzeit keine hoch verfügbaren Geräte sind. Die lokalen Platten auf jedem Server sind ebenfalls keine Multiport-Geräte und deswegen nicht hoch verfügbar.

Der Cluster weist jeder Platte, jedem CD-ROM-Laufwerk und jedem Bandgerät im Cluster eine einmalige ID zu. Diese Zuweisung ermöglicht einen konsistenten Zugriff auf jedes Gerät von jedem Cluster-Knoten aus.

Geräte-ID

Die Sun Cluster-Software verwaltet globale Geräte über einen so genannten Geräte-ID-Treiber (DID-Treiber). Der Treiber weist jedem Gerät im Cluster, darunter Multihost-Platten, Bandlaufwerken und CD-ROMs, automatisch einmalige IDs zu.

Der DID-Treiber ist fester Bestandteil der Zugriffsfunktion auf globale Geräte des Clusters. Der DID-Treiber sendet ein Testsignal an alle Knoten des Clusters und erstellt eine Liste der einmaligen Plattengeräte. Er weist auch jedem Gerät eine einmalige Geräteklassen- und Gerätenummer zu, die über alle Cluster-Knoten hinweg konsistent ist. Der Zugriff auf die globalen Geräte erfolgt über die einmalige, vom DID-Treiber zugewiesene DID, nicht über die üblichen Solaris-DIDs.

Damit wird sichergestellt, dass alle Anwendungen, die auf Platten zugreifen, wie zum Beispiel Solaris Volume Manager oder Sun Java System Directory Server, Cluster-weit einen konsistenten Pfad verwenden. Diese Konsistenz ist besonders für Multihost-Platten wichtig, da die lokalen Geräteklassen- und Gerätenummern für die einzelnen Geräte von Knoten zu Knoten unterschiedlich sein können. Die Nummern können auch die Solaris-Konventionen zur Gerätebenennung ändern.

Lokale Geräte

Die Sun Cluster-Software verwaltet auch lokale Geräte. Auf solche Geräte kann nur auf einem Knoten zugegriffen werden, der einen Dienst ausführt und real an den Cluster angeschlossen ist. Lokale Geräte erbringen möglicherweise bessere Leistung als globale Geräte, da sie keine Zustandsinformationen auf mehreren Knoten gleichzeitig replizieren müssen. Wenn die Gerätedomäne versagt, entfällt auch der Zugriff auf das Gerät, wenn es nicht von mehreren Knoten gemeinsam genutzt werden kann.

Plattengerätegruppen

Durch Plattengerätegruppen werden Datenträger-Manager-Plattengruppen “global”, da hierdurch den zugrunde liegenden Platten Multipath- und Multihost-Unterstützung zur Verfügung gestellt wird. Jeder mit den Multihostplatten real verbundene Cluster-Knoten stellt einen Pfad zur Plattengerätegruppe zur Verfügung.

Im Sun Cluster-System können Multihostplatten von der Sun Cluster-Software gesteuert werden, wenn sie als Plattengerätegruppen registriert werden. Durch die Registrierung erhält das Sun Cluster-System Informationen darüber, welche Knoten über Pfade zu welchen Datenträger-Manager-Plattengruppen verfügen. Die Sun Cluster-Software erstellt eine im raw-Modus betriebene Plattengerätegruppe für jedes Plattengerät und Bandlaufwerk im Cluster. Diese Cluster-Gerätegruppen bleiben so lange im Zustand “Offline”, bis auf sie als globale Geräte zugegriffen wird. Dies geschieht entweder durch Einhängen eines globalen Dateisystems oder durch Zugriff auf eine raw-Datenbankdatei.