Sun Java Enterprise System 2005Q1 Bereitstellungsbeispiele: Evaluierungsszenario

Kapitel 2 Architektur

Eine Java ES-Architektur ist eine allgemeine technische Beschreibung einer Java ES-Lösung. Sie entwickeln eine Architektur, um die Kombination von Java ES-Komponenten und anderen Technologien zu identifizieren, durch die die in den Anwendungsfällen beschriebenen Diensten bereitgestellt werden.

Der Vorgang zur Entwicklung einer Architektur umfasst zwei Schritte. Sie gehen folgendermaßen vor:

  1. Sie entwickeln ein Bereitstellungsszenario. Im Bereitstellungsszenario identifizieren Sie die Java ES-Komponenten, die die in den Anwendungsfällen beschriebenen Dienste bereitstellen, und geben – in einem separaten Schritt – die Quality of Service-Anforderungen für die Lösung an.

  2. Sie bereiten eine Bereitstellungsarchitektur vor. In die Bereitstellungsarchitektur integrieren Sie die Informationen, die Sie im Bereitstellungsszenario entwickelt haben. Sie legen fest, wie viele Instanzen der jeweiligen Komponente installiert und konfiguriert werden müssen, welche Redundanzstrategien hierfür gelten, auf welcher Hardware diese Vorgänge erfolgen und wie die Instanzen in Ihrem Netzwerk verteilt sind. Auf diese Weise werden die von Ihnen benötigten Dienste bereitgestellt und die von Ihnen angegebene Quality of Service gewährleistet.

In diesem Kapitel werden die beiden Schritte zur Entwicklung der Architektur für die Evaluierungslösung erläutert. Obwohl die Evaluierungsarchitektur verhältnismäßig einfach strukturiert ist, hilft Ihnen die Beschreibung, den Vorgang des Installierens und Konfigurierens der Evaluierungslösung besser zu verstehen. Weitere Informationen zur Methodik bei der Bereitstellungsplanung finden Sie im Java Enterprise System - Handbuch zur Bereitstellungsplanung.

In diesem Kapitel wird die Entwicklung der Architektur für die Evaluierungslösung in folgenden Abschnitten beschrieben:

Bereitstellungsszenario

Der erste Schritt zur Entwicklung einer Architektur für eine Lösung besteht in der Vorbereitung eines Bereitstellungsszenarios. Ein Bereitstellungsszenario umfasst Folgendes:

In diesem Abschnitt wird erläutert, wie ein Bereitstellungsszenario basierend auf den unter Anwendungsfälle zur Evaluierung erläuterten Anwendungsfällen entwickelt wird.

Logische Architektur

Eine logische Architektur gibt die Java Enterprise System-Komponenten an, von denen die in Anwendungsfällen beschriebenen Dienste bereitgestellt werden. Eine logische Architektur wird normalerweise grafisch dargestellt. Die für die Evaluierungsanwendungsfälle benötigten Komponenten sind in Abbildung 2–1 dargestellt.

Abbildung 2–1 Logische Architektur der Evaluierungsbereitstellung

Zeichnung; mit Feldern für die im Text aufgelisteten Komponenten.

Die Komponenten in Abbildung 2–1 werden aus folgenden Gründen in die logische Architektur aufgenommen:

In Abbildung 2–1 sind die Komponenten in unterschiedlichen Schichten angeordnet. Die Schichten stellen die unterschiedlichen Rollen dar, die Komponenten in der Lösung übernehmen. Bei der Evaluierungslösung werden alle Schichten auf einem einzigen Computersystem kombiniert.

Bei einer Produktionslösung können Sie anhand der Rollen, die Komponenten übernehmen, bestimmen, wie Ihre Komponenten und Unterkomponenten im Netzwerk verteilt werden sollen und wie sie für die Interoperation mit anderer Software, beispielsweise eigenständigen Mail-Clients, konfiguriert werden sollen. Weitere Informationen zur mehrschichtigen Architektur von Java ES finden Sie unter Java Enterprise System Technical Overviewhttp://download.oracle.com/817-5764.

Anforderungen für Quality of Service

In der logischen Architektur werden zwar die Java ES-Komponenten identifiziert, die die in den Anwendungsfällen beschriebenen Dienste bereitstellen, Sie erfahren aber nicht, wie die Komponenten in Ihrem Netzwerk installiert werden sollen. Bei einer typischen Produktionslösung werden Quality of Service-Anforderungen, wie Antwortzeit sowie Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit von Diensten, durch die Installation und Konfiguration mehrerer Instanzen der Komponenten und die Verteilung der Instanzen auf mehrere Computersysteme erfüllt. Wenn beispielsweise zwei Instanzen von Messaging Server auf zwei verschiedenen Computersystemen installiert und gemeinsam mit Hardware für den Lastenausgleich konfiguriert werden, werden die Failover-Funktion sowie die Hochverfügbarkeit für Ihre Meldungsdienste zur Verfügung gestellt und gewährleistet.

Um die Quality of Service-Anforderungen für eine Lösung zu bestimmen, analysieren Sie den Bedarf in Ihrem Unternehmen und arbeiten Anforderungen aus. Die Quality of Service-Anforderungen basieren auf wichtigen Merkmalen Ihres Unternehmensbedarfs, beispielsweise der Anzahl der zu unterstützenden Benutzer, die Antwortzeit, die für Ihre Benutzer gewährleistet werden muss, sowie die zulässige Ausfallzeit.

Die in diesem Dokument beschriebene Evaluierungslösung muss nur wenige Benutzer unterstützen und eine kontinuierliche Verfügbarkeit der anderen Funktionen einer Produktionslösung ist nicht erforderlich. Daher gelten minimale Systemanforderungen für die Evaluierungslösung. Diese Anforderungen werden nachfolgend aufgelistet:

Bereitstellungsarchitektur

Der zweite Schritt zur Entwicklung einer Architektur für eine Lösung besteht in der Vorbereitung einer Bereitstellungsarchitektur. Die Bereitstellungsarchitektur umfasst die logische Architektur sowie die Quality of Service-Anforderungen. Bei der Entwicklung einer Bereitstellungsarchitektur beantworten Sie beispielsweise folgende Fragen:

Mithilfe der Antworten auf diese Fragen können Sie eine Bereitstellungsarchitektur für Ihre Lösung entwickeln. Eine Bereitstellungsarchitektur wird normalerweise in grafischer Form dargestellt, wobei Felder die Computersysteme der Lösung darstellen. In den einzelnen Feldern sind die Komponenten angegeben, die auf dem jeweiligen Computersystem installiert sind. Die Bereitstellungsarchitektur für die Evaluierungslösung ist in Abbildung 2–2 dargestellt.

Abbildung 2–2 Bereitstellungsarchitektur der Evaluierungslösung

Feld, das das Computersystem namens "evaluation host" (Evaluierungshost) darstellt; es wird von kleineren Feldern überlagert, die für die auf dem Evaluierungssystem installierten Komponenten stehen.

Aus Abbildung 2–2 geht hervor, dass die minimalen Quality of Service-Anforderungen für die Evaluierungsanwendungsfälle problemlos erfüllt werden können, indem sämtliche in der Evaluierungslösung verwendeten Komponenten auf einem System installiert werden. Das Feld mit der Bezeichnung evaluation_host steht für das System. Anschließend werden in diesem Dokument die Installation, Konfiguration und Verwendung der Evaluierungslösung auf einem System beschrieben.

Die Bereitstellungsarchitektur für eine Produktionslösung umfasst mehrere Computersysteme. Auf den jeweiligen Systemen werden hierbei unterschiedliche Kombinationen von Komponenten installiert. Wenn Sie Interesse an einem Beispiel für eine Bereitstellungsarchitektur mit großem Umfang haben, die sich für eine Produktionslösung eignet, ziehen Sie folgende Quellen zurate: Java ES-Lösung, Java Enterprise System - Handbuch zur Bereitstellungsplanung (http://download.oracle.com/817-5759)