Solaris 9 Installationshandbuch

Kapitel 23 Vorbereiten von benutzerdefinierten JumpStart-Installationen (Vorgehen)

In diesem Kapitel wird Schritt für Schritt erläutert, wie Sie die Systeme vorbereiten, von denen und auf denen Sie die Solaris 9-Software mithilfe des benutzerdefinierten JumpStart-Installationsverfahrens installieren wollen.

Übersicht über die Schritte: Vorbereiten von benutzerdefinierten JumpStart-Installationen

Tabelle 23-1 Übersicht über die Schritte: Vorbereiten von benutzerdefinierten JumpStart-Installationen

Schritt 

Beschreibung 

Anweisungen siehe 

Entscheiden Sie, wie ein Upgrade des Systems ausgeführt werden soll, wenn eine frühere Version der Solaris-Software bereits auf dem System installiert ist. 

Wenn bereits eine früheres Solaris-Release auf dem System installiert ist, müssen Sie entscheiden, wie das Upgrade ausgeführt werden soll. Stellen Sie sicher, dass Sie wissen, was vor und nach einem Upgrade eines Systems zu tun ist. Eine sorgfältige Planung erleichtert das Erstellen von Profilen, Begin- und Finish-Skripten. 

Kapitel 8

Erstellen Sie ein JumpStart-Verzeichnis. 

 

Auf einem Server

Wenn Sie benutzerdefinierte JumpStart-Installationen auf Systemen ausführen wollen, die an ein Netzwerk angeschlossen sind, müssen Sie einen Profilserver erstellen. Der Profilserver enthält ein JumpStart-Verzeichnis für die benutzerdefinierten JumpStart-Dateien.  

Erstellen eines Profilservers für vernetzte Systeme

Auf einer Diskette

Wenn Sie benutzerdefinierte JumpStart-Installationen auf Systemen ausführen wollen, die nicht an ein Netzwerk angeschlossen sind, müssen Sie eine Profildiskette erstellen. Die Profildiskette enthält die benutzerdefinierten JumpStart-Dateien. 

Erstellen einer Profildiskette für Standalone-Systeme

Fügen Sie Regeln zu der Datei rules hinzu.

Nachdem Sie festgelegt haben, wie die einzelnen Systemgruppen oder Einzelsysteme installiert werden sollen, erstellen Sie für jede Gruppe eine Regel. Jede Regel charakterisiert eine Gruppe auf der Grundlage von einem oder mehreren Systemattributen. Die Regel verknüpft die jeweilige Gruppe mit einem Profil.  

Erstellen der Datei rules

Erstellen Sie für jede Regel ein Profil. 

Ein Profil ist eine Textdatei, in der definiert ist, wie die Solaris-Software installiert werden soll, also zum Beispiel welche Softwaregruppe auf einem System installiert werden soll. Jede Regel gibt ein Profil an, das definiert, wie ein System installiert werden soll, wenn es der Regel entspricht. Sie können für jede Regel ein eigenes Profil erstellen. Sie können ein Profil jedoch auch in mehreren Regeln verwenden. 

Erstellen eines Profils

(Optional) Testen Sie die Profile. 

Nachdem Sie ein Profil erstellt haben, testen Sie das Profil mit dem Befehl pfinstall(1M), bevor Sie es zur Installation bzw. zu einem Upgrade eines Systems verwenden.

Testen eines Profils

Validieren Sie die Datei rules.

 

Die Datei rules.ok ist eine generierte Version der Datei rules, anhand derer das JumpStart-Programm ermittelt, welches Profil bei der Installation eines Systems verwendet werden soll. Zum Validieren der Datei rules müssen Sie das Skript check verwenden.

Validieren der Datei rules

Erstellen eines Profilservers für vernetzte Systeme

Beim Einrichten von benutzerdefinierten JumpStart-Installationen für Systeme im Netzwerk müssen Sie ein Verzeichnis auf einem Server erstellen, das als JumpStart-Verzeichnis bezeichnet wird. Das JumpStart-Verzeichnis enthält alle wichtigen benutzerdefinierten JumpStart-Dateien, wie zum Beispiel die Datei rules, die Datei rules.ok und die Profile. Das JumpStart-Verzeichnis muss im Root-Verzeichnis (/) des Profilservers angelegt werden.

Der Server, auf dem sich das JumpStart-Verzeichnis befindet, wird als Profilserver bezeichnet. Sie können den Installations- oder Boot-Server als Profilserver einrichten oder einen ganz anderen Server verwenden.Ein Profilserver kann JumpStart-Dateien für unterschiedliche Plattformen enthalten. So können Sie zum Beispiel auf einem IA-Server benutzerdefinierte JumpStart-Dateien für SPARC- und IA-System bereitstellen.


Hinweis -

Nachdem Sie einen Profilserver erstellt haben, müssen Sie den Systemen Zugriff auf den Server gewähren. Weitere Informationen finden Sie unter So gewähren Sie den Systemen Zugriff auf den Profilserver.


So erstellen Sie ein JumpStart-Verzeichnis auf einem Server


Hinweis -

Bei diesem Verfahren wird davon ausgegangen, dass Volume Manager auf dem System läuft. Wenn Sie zum Verwalten von Disketten und Festplatten nicht Volume Manager verwenden, finden Sie Näheres zum Verwalten von Wechseldatenträgern ohne Volume Manager im System Administration Guide: Basic Administration.


  1. Melden Sie sich bei dem Server, auf dem Sie das JumpStart-Verzeichnis erstellen wollen, als Superuser an.

  2. Erstellen Sie das JumpStart-Verzeichnis an einer beliebigen Stelle auf dem Server.


    # mkdir -m 755 Jumpstart-Verz_pfad
    

    In diesem Befehl ist Jumpstart-Verz_pfad der absolute Pfad zu dem JumpStart-Verzeichnis.

    Mit dem folgenden Befehl wird zum Beispiel ein Verzeichnis mit dem Namen jumpstart im Root-Verzeichnis (/) erstellt und die Berechtigungen werden auf 755 gesetzt:


    # mkdir -m 755 /jumpstart
    
  3. Fügen Sie den folgenden Eintrag in die Datei /etc/dfs/dfstab ein.


    share -F nfs -o ro,anon=0 Jumpstart-Verz_pfad
    

    Mit dem folgenden Eintrag wird zum Beispiel das Verzeichnis /jumpstart zur gemeinsamen Nutzung freigegeben:


    share -F nfs -o ro,anon=0 /jumpstart
    
  4. Geben Sie shareall ein und drücken Sie die Eingabetaste.

  5. Entscheiden Sie, ob Sie Beispiele für benutzerdefinierte JumpStart-Dateien in das JumpStart-Verzeichnis kopieren wollen.

    • Wenn nicht, fahren Sie mit Schritt 8 fort.

    • Wenn ja, entscheiden Sie anhand der folgenden Tabelle über das weitere Vorgehen.

    Beispiel für Speicherorte 

    Anweisungen 

    Solaris 9-DVD oder Solaris 9 Software 1 of 2-CD für die Plattform 

    Legen Sie die Solaris 9-DVD oder die Solaris 9 Software 1 of 2-CD in das CD-ROM-Laufwerk des Servers ein. 

    Volume Manager hängt die CD automatisch ein. 

    Abbild der Solaris 9-DVD oder der Solaris 9 Software 1 of 2-CD für die jeweilige Plattform auf einer lokalen Festplatte

    Wechseln Sie in das Verzeichnis, in dem sich das Abbild der Solaris 9-DVD bzw. der Solaris 9 Software 1 of 2-CD befindet. Geben Sie zum Beispiel folgenden Befehl ein: 


    cd /export/install

  6. Kopieren Sie die benutzerdefinierten JumpStart-Beispieldateien in das JumpStart-Verzeichnis auf dem Profilserver.


    # cp -r Medienpfad/Solaris_9/Misc/jumpstart_sample/* Jumpstart-Verz_pfad
    

    Medienpfad

    Der Pfad zu der CD, DVD oder dem Abbild auf der lokalen Festplatte 

    Jumpstart-Verz_pfad

    Der Pfad auf dem Profilserver, auf den Sie die benutzerdefinierten JumpStart-Beispieldateien kopieren 

    Mit dem folgenden Befehl wird zum Beispiel das Verzeichnis jumpstart_sample in das Verzeichnis /jumpstart auf dem Profilserver kopiert:

    • Für SPARC-Systeme:


      cp -r /cdrom/cdrom0/s0/Solaris_9/Misc/jumpstart_sample/* /jumpstart
      
    • Für IA-Systeme:


      cp -r /cdrom/cdrom0/s2/Solaris_9/Misc/jumpstart_sample/* /jumpstart
      
  7. Bearbeiten Sie die JumpStart-Beispieldateien so, dass sie in Ihrer Umgebung funktionieren.

  8. Stellen Sie sicher, dass root Eigentümer des JumpStart-Verzeichnisses ist und dass die Berechtigungen auf 755 gesetzt sind.

  9. Gewähren Sie den Systemen im Netzwerk Zugriff auf den Profilserver.

    Weitere Informationen finden Sie unter So gewähren Sie den Systemen Zugriff auf den Profilserver.

So gewähren Sie den Systemen Zugriff auf den Profilserver

Wenn Sie einen Profilserver erstellen, müssen Sie sicherstellen, dass die Systeme während der benutzerdefinierten JumpStart-Installation auf das JumpStart-Verzeichnis auf dem Profilserver zugreifen können. Verwenden Sie hierzu eine der folgenden Möglichkeiten:


Hinweis -

Das folgende Verfahren ist nicht erforderlich, wenn Sie das JumpStart-Verzeichnis auf einer Diskette speichern oder den Pfad des Profilservers beim Booten des Systems angeben.


Das folgende Verfahren gilt nur, wenn die Informationen zur Installation über das Netzwerk in der Datei /etc/bootparams gespeichert sind. Informationen zur Installation über das Netzwerk können jedoch auch an einem der folgenden Orte gespeichert werden:

  1. Melden Sie sich beim Installations- oder Boot-Server als Superuser an.

  2. Öffnen Sie /etc/bootparams mit einem Texteditor.

  3. Fügen Sie diesen Eintrag ein.

    * install_config=Server:Jumpstart-Verz_pfad
    

    Dieser Platzhalter legt fest, dass alle Systeme Zugriff haben. 

    Server

    Der Host-Name des Profilservers, auf dem sich das JumpStart-Verzeichnis befindet. 

    Jumpstart-Verz_pfad

    Der absolute Pfad zum JumpStart-Verzeichnis. 

    Der folgende Eintrag gewährt zum Beispiel allen Systemen Zugriff auf das Verzeichnis /jumpstart auf dem Profilserver mit dem Namen sherlock:

    * install_config=sherlock:/jumpstart

    Achtung - Achtung -

    Wenn Sie diese Schritte ausgeführt haben, wird beim Booten eines Installations-Clients möglicherweise folgende Fehlermeldung ausgegeben:

    WARNUNG: getfile: RPC failed: error 5: (RPC Timed out).

    Booten vom Netzwerk, Fehlermeldungen enthält weitere Informationen zu dieser Fehlermeldung.


    Jetzt haben alle Systeme Zugriff auf den Profilserver.

Erstellen einer Profildiskette für Standalone-Systeme

Eine Diskette, auf der sich das JumpStart-Verzeichnis befindet, wird als Profildiskette bezeichnet. Ein System, das nicht mit dem Netzwerk verbunden ist, hat keinen Zugriff auf einen Profilserver. Sie müssen deshalb das JumpStart-Verzeichnis auf eine Diskette kopieren, wenn ein System nicht an das Netzwerk angeschlossen ist. Das System, auf dem Sie die Profildiskette erstellen, muss über ein Diskettenlaufwerk verfügen.

Das JumpStart-Verzeichnis enthält alle wichtigen benutzerdefinierten JumpStart-Dateien, wie zum Beispiel die Datei rules, die Datei rules.ok und die Profile. Das JumpStart-Verzeichnis muss im Root-Verzeichnis ( /) der Profildiskette angelegt werden.

SPARC: So erstellen Sie eine Profildiskette


Hinweis -

Bei diesem Verfahren wird davon ausgegangen, dass Volume Manager auf dem System läuft. Wenn Sie zum Verwalten von Disketten, CDs und DVDs nicht Volume Manager verwenden, finden Sie Näheres zum Verwalten von Wechseldatenträgern ohne Volume Manager im System Administration Guide: Basic Administration.


  1. Melden Sie sich als Superuser bei einem SPARC-System mit angeschlossenem Diskettenlaufwerk an.

  2. Legen Sie eine leere Diskette oder eine Diskette, die überschrieben werden kann, in das Diskettenlaufwerk ein.

  3. Hängen Sie die Diskette ein.


    # volcheck
    
  4. Stellen Sie fest, ob die Diskette ein UNIX-Dateisystem (UFS) enthält.

    Überprüfen Sie, ob die Datei /etc/mnttab auf dem System einen Eintrag wie den folgenden enthält:


    /vol/dev/diskette0/scrap  /floppy/scrap  ufs  suid,rw,largefiles,dev=1740008  927147040
    • Wenn der Eintrag vorhanden ist, fahren Sie mit Schritt 7 fort.

    • Wenn der Eintrag nicht vorhanden ist, fahren Sie mit dem nächsten Schritt fort.

  5. Formatieren Sie die Diskette.


    Achtung - Achtung -

    Durch das Formatieren werden alle Daten auf der Diskette gelöscht.



    # fdformat -U
    
  6. Erstellen Sie ein UFS auf der Diskette.


    # newfs /vol/dev/aliases/floppy0
    
  7. Entscheiden Sie, ob Sie Beispiele für benutzerdefinierte JumpStart-Dateien in das JumpStart-Verzeichnis kopieren wollen.

    • Wenn nicht, fahren Sie mit Schritt 10 fort.

    • Wenn ja, entscheiden Sie anhand der folgenden Tabelle über das weitere Vorgehen.

    Beispiel für Speicherorte 

    Anweisungen 

    Solaris 9 SPARC Platform Edition-DVD oder Solaris 9 Software 1 of 2 SPARC Platform Edition-CD  

    Legen Sie die Solaris 9 SPARC Platform Edition-DVD oder die Solaris 9 Software 1 of 2 SPARC Platform Edition-CD in das CD-ROM-Laufwerk des Servers ein. 

    Volume Manager hängt die CD automatisch ein. 

    Ein Abbild der Solaris 9 SPARC Platform Edition-DVD oder der Solaris 9 Software 1 of 2 SPARC Platform Edition-CD auf einer lokalen Festplatte

    Wechseln Sie in das Verzeichnis, in dem sich das Abbild der Solaris 9 SPARC Platform Edition-DVD oder der Solaris 9 Software 1 of 2 SPARC Platform Edition-CD befindet. Geben Sie zum Beispiel folgenden Befehl ein: 


    cd /export/install
    

  8. Kopieren Sie die benutzerdefinierten JumpStart-Beispieldateien in das JumpStart-Verzeichnis auf der Profildiskette.


    # cp -r Medienpfad/Solaris_9/Misc/jumpstart_sample/* Jumpstart-Verz_pfad
    

    Medienpfad

    Der Pfad zu der CD, DVD oder dem Abbild auf der lokalen Festplatte 

    Jumpstart-Verz_pfad

    Der Pfad zu der Profildiskette, auf die Sie die benutzerdefinierten JumpStart-Beispieldateien kopieren wollen. 


    Hinweis -

    Sie müssen alle benutzerdefinierten JumpStart-Installationsdateien in das Root-Verzeichnis (/) auf der Diskette stellen.


    Mit dem folgenden Befehl wird zum Beispiel der Inhalt von jumpstart_sample auf der Solaris 9 Software 1 of 2 SPARC Platform Edition-CD in das Root-Verzeichnis (/) auf einer Profildiskette mit dem Namen scrap kopiert:


    cp -r /cdrom/sol_9_sparc/s0/Solaris_9/Misc/jumpstart_sample/* /floppy/scrap
    
  9. Bearbeiten Sie die JumpStart-Beispieldateien auf der Profildiskette so, dass sie in Ihrer Umgebung funktionieren.

  10. Stellen Sie sicher, dass root Eigentümer des JumpStart-Verzeichnisses ist und dass die Berechtigungen auf 755 gesetzt sind.

  11. Lassen Sie die Diskette auswerfen.


    # eject floppy
    

    Damit ist die Erstellung einer Profildiskette abgeschlossen. Jetzt können Sie die Datei rules bearbeiten und Profile auf der Profildiskette erstellen, um benutzerdefinierte JumpStart-Installationen zu definieren. Das weitere Vorgehen ist unter Erstellen der Datei rules beschrieben.

IA: So erstellen Sie eine Profildiskette


Hinweis -

Bei diesem Verfahren wird davon ausgegangen, dass Volume Manager auf dem System läuft. Wenn Sie zum Verwalten von Disketten, CDs und DVDs nicht Volume Manager verwenden, finden Sie Näheres zum Verwalten von Wechseldatenträgern ohne Volume Manager im System Administration Guide: Basic Administration.


  1. Melden Sie sich als Superuser bei einem IA-System mit angeschlossenem Diskettenlaufwerk an.

  2. Legen Sie die Solaris 9 Device Configuration Assistant Intel Platform Edition-Diskette in das Diskettenlaufwerk (normalerweise Laufwerk A:) ein. Diese Diskette verwenden Sie als Profildiskette.


    IA nur -

    Sie können die Software auf der Boot-Diskette auch von der Website der Solaris Developer Connection unter http://soldc.sun.com/support/drivers/dcs_diskettes herunterladen und auf eine Diskette kopieren.


  3. Hängen Sie die Diskette ein.


    # volcheck
    
  4. Kopieren Sie ein Abbild des Solaris 9 Device Configuration Assistant auf die Festplatte des Systems.


    # dd if=/vol/dev/aliases/floppy0 of=Boot-Abbild
    

    In diesem Befehl ist Boot-Abbild der Name der Datei, in die Sie das Abbild des Solaris 9 Device Configuration Assistant kopieren wollen. Sie können einen absoluten Pfadnamen angeben.

    Mit dem folgenden Befehl wird zum Beispiel die Boot-Diskette in eine Datei mit dem Namen boot_save kopiert:


    dd if=/vol/dev/aliases/floppy0 of=boot_save
    
  5. Lassen Sie die Diskette auswerfen, indem Sie im Fenster ‟Dateimanager“ auf ‟Datenträger auswerfen“ klicken, oder geben Sie in der Befehlszeile den Befehl eject floppy ein.

  6. Klicken Sie im Dialogfeld ‟Manager für Wechsel-Datenträger“ auf OK.

  7. Lassen Sie die Solaris 9 Device Configuration Assistant Intel Platform Edition-Diskette von Hand auswerfen.

  8. Legen Sie eine leere Diskette oder eine Diskette, die überschrieben werden kann, in das Diskettenlaufwerk ein.

  9. Hängen Sie die Diskette ein.


    # volcheck
    
  10. Formatieren Sie die Diskette.


    Achtung - Achtung -

    Durch das Formatieren werden alle Daten auf der Diskette gelöscht.



    # fdformat -d -U
    
  11. Kopieren Sie das Abbild des Solaris 9 Device Configuration Assistant von der Festplatte des Systems auf die formatierte Diskette.


    # dd if=Boot-Abbild of=/vol/dev/aliases/floppy0
    

    In diesem Befehl ist Boot-Abbild der Name der Datei, in die Sie das Abbild des Solaris 9 Device Configuration Assistant kopieren wollen. Sie können einen absoluten Pfadnamen angeben.

  12. Entscheiden Sie, ob Sie Beispiele für benutzerdefinierte JumpStart-Dateien in das JumpStart-Verzeichnis kopieren wollen.

    • Wenn nicht, fahren Sie mit Schritt 15 fort.

    • Wenn ja, entscheiden Sie anhand der folgenden Tabelle über das weitere Vorgehen.

    Beispiel für Speicherorte 

    Anweisungen 

    Solaris 9 Intel Platform Edition-DVD oder Solaris 9 Software 1 of 2 Intel Platform Edition-CD  

    Legen Sie die Solaris 9 Intel Platform Edition-DVD oder die Solaris 9 Software 1 of 2 Intel Platform Edition-CD in das CD-ROM-Laufwerk des Servers ein. 

    Volume Manager hängt die CD automatisch ein. 

    Ein Abbild der Solaris 9 Intel Platform Edition-DVD oder der Solaris 9 Software 1 of 2 Intel Platform Edition-CD auf einer lokalen Festplatte

    Wechseln Sie in das Verzeichnis, in dem sich das Abbild der Solaris 9 Intel Platform Edition-DVD oder der Solaris 9 Software 1 of 2 Intel Platform Edition-CD befindet. Geben Sie zum Beispiel Folgendes ein: 


    cd /export/install

  13. Kopieren Sie die benutzerdefinierten JumpStart-Beispieldateien in das JumpStart-Verzeichnis auf der Profildiskette.


    # cp -r Medienpfad/Solaris_9/Misc/jumpstart_sample/* Jumpstart-Verz_pfad
    

    Medienpfad

    Der Pfad zu der CD, DVD oder dem Abbild auf der lokalen Festplatte 

    Jumpstart-Verz_pfad

    Der Pfad zu der Profildiskette, auf die Sie die benutzerdefinierten JumpStart-Beispieldateien kopieren wollen. 


    Hinweis -

    Sie müssen alle benutzerdefinierten JumpStart-Installationsdateien in das Root-Verzeichnis (/) auf der Profildiskette stellen.


    Mit dem folgenden Befehl wird zum Beispiel der Inhalt von jumpstart_sample auf der Solaris 9 Software 1 of 2 Intel Platform Edition-CD in das Root-Verzeichnis (/) auf einer Profildiskette mit dem Namen scrap kopiert:


    cp -r /cdrom/sol_9_ia/s2/Solaris_9/Misc/jumpstart_sample/* /floppy/scrap
    
  14. Bearbeiten Sie die JumpStart-Beispieldateien auf der Profildiskette so, dass sie in Ihrer Umgebung funktionieren.

  15. Stellen Sie sicher, dass root Eigentümer des JumpStart-Verzeichnisses ist und dass die Berechtigungen auf 755 gesetzt sind.

  16. Lassen Sie die Diskette auswerfen, indem Sie im Fenster ‟Dateimanager“ auf ‟Datenträger auswerfen“ klicken, oder geben Sie in der Befehlszeile den Befehl eject floppy ein.

  17. Klicken Sie im Dialogfeld ‟Manager für Wechsel-Datenträger“ auf OK.

  18. Lassen Sie die Diskette von Hand auswerfen.

Damit ist die Erstellung einer Profildiskette abgeschlossen. Jetzt können Sie die Datei rules bearbeiten und Profile auf der Profildiskette erstellen, um benutzerdefinierte JumpStart-Installationen zu definieren. Das weitere Vorgehen ist unter Erstellen der Datei rules beschrieben.

Erstellen der Datei rules

Die Datei rules ist eine Textdatei, die eine Regel (rule) für jede Systemgruppe enthält, auf der Sie das Betriebssystem Solaris installieren wollen. Jede Regel charakterisiert eine Gruppe von Systemen auf der Grundlage von einem oder mehreren Systemattributen. Jede Regel verknüpft eine Gruppe mit einem Profil. Ein Profil ist eine Textdatei, in der definiert ist, wie die Solaris-Software auf den Systemen in der Gruppe installiert werden soll. Die folgende Regel legt zum Beispiel fest, dass das JumpStart-Programm die Informationen im Profil basic_prof zur Installation aller Systeme der Plattformgruppe sun4u verwenden soll.

karch sun4u - basic_prof -

Die Datei rules dient zum Generieren der Datei rules.ok, die für benutzerdefinierte JumpStart-Installationen erforderlich ist.


Hinweis -

Wenn Sie das JumpStart-Verzeichnis wie unter Erstellen einer Profildiskette für Standalone-Systeme oder Erstellen eines Profilservers für vernetzte Systeme erläutert einrichten, befindet sich bereits eine rules-Beispieldatei im JumpStart-Verzeichnis. Diese rules-Beispieldatei enthält Dokumentation und einige Beispielregeln. Wenn Sie mit der rules-Beispieldatei arbeiten, müssen Sie die nicht verwendeten Beispielregeln auf Kommentar setzen.


Syntax der Datei rules

Die Datei rules muss folgende Merkmale aufweisen:

Die rules-Datei kann Folgendes enthalten:

So erstellen Sie eine rules-Datei

  1. Erstellen Sie in einem Texteditor eine Datei mit dem Namen rules. Oder öffnen Sie die rules-Beispieldatei in dem JumpStart-Verzeichnis, das Sie erstellt haben.

  2. Fügen Sie für jede Gruppe von Systemen, auf denen Sie die Solaris-Software installieren wollen, eine Regel in die Datei rules ein.

    Eine Liste der Schlüsselwörter und Werte für die Datei rules finden Sie unter Rule-Schlüsselwörter und -Werte.

    Eine Regel in einer rules-Datei muss die folgende Syntax aufweisen:

    [[!]]Schlüsselwort Rule-Wert [[&& [[!]]Schlüsselwort Rule-Wert]] ... Begin  Profil  Finish
    
    Tabelle 23-2 Syntaxelemente einer Regel

    Element 

    Beschreibung 

    !

    Ein Symbol, das vor einem Schlüsselwort verwendet wird, um eine Negation anzugeben. 

    Schlüsselwort

    Eine vordefinierte lexikalische Einheit oder ein Wort, die bzw. das ein allgemeines Systemattribut beschreibt, wie zum Beispiel den Host-Namen (hostname) oder die Hauptspeichergröße (memsize). Das Schlüsselwort wird zusammen mit dem Rule-Wert verwendet, um die Attribute zu definieren, die ein System aufweisen muss, damit das Profil darauf angewendet wird. Eine Liste der Rule-Schlüsselwörter finden Sie unter Rule-Schlüsselwörter und -Werte.

    Rule-Wert

    Ein Wert, der das jeweilige Systemattribut für das zugehörige Rule-Schlüsselwort angibt. Rule-Werte sind unter Rule-Schlüsselwörter und -Werte beschrieben.

    &&

    Ein Symbol, mit dem Sie Paare von Rule-Schlüsselwörtern und Rule-Werten in einer Regel zusammenfassen können (logisches UND). Während einer benutzerdefinierten JumpStart-Installation werden nur Systeme, die allen Paaren in der Regel entsprechen, als der Regel entsprechend erkannt. 

    Begin

    Der Name eines optionalen Bourne-Shell-Skripts, das vor der Installation ausgeführt werden kann. Wenn kein Begin-Skript vorhanden ist, müssen Sie in dieses Feld ein Minuszeichen (-) eingeben. Alle Begin-Skripten müssen sich im JumpStart-Verzeichnis befinden.  

    Informationen zum Erstellen von Begin-Skripten finden Sie unter Erstellen von Begin-Skripten.

    Profil

    Der Name einer Textdatei, in der definiert ist, wie die Solaris-Software auf dem System installiert werden soll, wenn ein System der Regel entspricht. Die Informationen in einem Profil bestehen aus Profilschlüsselwörtern und den entsprechenden Profilwerten. Alle Profile müssen sich im JumpStart-Verzeichnis befinden. 


    Hinweis -

    Weitere Möglichkeiten, das Profilfeld zu verwenden, sind unter Verwenden eines standortspezifischen Installationsprogramms und Erstellen abgeleiteter Profile mit einem Begin-Skript beschrieben.


    Finish

    Der Name eines optionalen Bourne-Shell-Skripts, das nach der Installation ausgeführt werden kann. Wenn kein Finish-Skript vorhanden ist, müssen Sie in dieses Feld ein Minuszeichen (-) eingeben. Alle Finish-Skripten müssen sich im JumpStart-Verzeichnis befinden.  

    Informationen zum Erstellen von Finish-Skripten finden Sie unter Erstellen von Finish-Skripten.

    Jede Regel muss mindestens Folgendes enthalten:

    • Ein Schlüsselwort, einen Wert und ein zugehöriges Profil

    • Ein Minuszeichen (-) im Begin- und Finish-Feld, wenn kein Begin- bzw. Finish-Skript angegeben wird

  3. Speichern Sie die Datei rules im JumpStart-Verzeichnis.

  4. Stellen Sie sicher, dass root Eigentümer der Datei rules ist und dass die Berechtigungen auf 644 gesetzt sind.

rules-Beispieldatei

Das folgende Beispiel zeigt mehrere Beispiele für Regeln in einer rules-Datei. Jede Zeile enthält ein Rule-Schlüsselwort und einen gültigen Wert für dieses Schlüsselwort. Das JumpStart-Programm durchsucht die Datei rules von oben nach unten.

Wenn das JumpStart-Programm ein Rule-Schlüsselwort und einen Rule-Wert mit einem bekannten System vergleicht und eine Übereinstimmung erkennt, installiert das JumpStart-Programm die Solaris-Software so, wie dies in dem im Profilfeld angegeben Profil festgelegt ist.


Beispiel 23-1 rules-Datei

 # rule keywords and rule values       begin script       profile       finish script
 # -----------------------------       ------------       --------      -------------
  hostname eng-11                      -                  basic_prof    -
  network 192.43.34.0 && !model \
 'SUNW,SPARCstation-20'2               -                  net_prof      -
  model SUNW,SPARCstation-LX3          -                  lx_prof       complete
  network 193.144.2.0 && karch i86pc  setup4              IA_prof       done
  memsize 64-128 && arch i3865         -                 prog_prof     -
  any6  -                              -                  generic_prof  -
  1. Ein System entspricht der Regel, wenn der Host-Name eng-1 lautet. Zur Installation der Solaris-Software auf einem System, das dieser Regel entspricht, wird das Profil basic_prof verwendet.

  2. Ein System entspricht der Regel, wenn es sich in Teilnetz 192.43.34.0 befindet und es sich nicht um eine SPARCstationTM 20 (SUNW,SPARCstation-20) handelt. Zur Installation der Solaris-Software auf Systemen, die dieser Regel entsprechen, wird das Profil net_prof verwendet. Diese Regel zeigt außerdem ein Beispiel für einen Zeilenumbruch in einer Regel (siehe Syntax der Datei rules).

  3. Ein System entspricht der Regel, wenn es sich um eine SPARCstation LX handelt. Zur Installation der Solaris-Software auf Systemen, die dieser Regel entsprechen, werden das Profil lx_prof und das Finish-Skript complete verwendet.

  4. Ein System entspricht der Regel, wenn es sich in Teilnetz 193.144.2.0 befindet und es sich um ein IA-basiertes System handelt. Zur Installation der Solaris-Software auf Systemen, die dieser Regel entsprechen, werden das Begin-Skript setup, das Profil IA_prof und das Finish-Skript done verwendet.

  5. Ein System entspricht der Regel, wenn es über 64 bis 128 MB Hauptspeicher verfügt und es sich um ein IA-basiertes System handelt. Zur Installation der Solaris-Software auf Systemen, die dieser Regel entsprechen, wird das Profil prog_prof verwendet.

  6. Diese Regel gilt für alle Systeme, die keiner der oben genannten Regeln entsprechen. Zur Installation der Solaris-Software auf Systemen, die dieser Regel entsprechen, wird das Profil generic_prof verwendet. Wenn any verwendet wird, sollte dies immer die letzte Regel in der Datei rules sein.


Erstellen eines Profils

Ein Profil ist eine Textdatei, in der definiert ist, wie die Solaris-Software auf einem System installiert wird. Ein Profil definiert Elemente der Installation, wie zum Beispiel die zu installierende Softwaregruppe. Jede Regel gibt ein Profil an, das definiert, wie ein System installiert werden soll. Sie können ein eigenes Profil für jede Regel erstellen oder ein Profil in mehreren Regeln verwenden.

Ein Profil besteht aus einem oder mehreren Profilschlüsselwörtern und den dazugehörigen Werten. Jedes Profilschlüsselwort ist ein Befehl, der einen Aspekt der Installation der Solaris-Software durch das JumpStart-Programm steuert. Mit dem folgenden Profilschlüsselwort und -wert wird zum Beispiel festgelegt, dass das System vom JumpStart-Programm als ein Server installiert werden soll:

system_type  server

Hinweis -

Wenn Sie das JumpStart-Verzeichnis wie unter Erstellen eines Profilservers für vernetzte Systeme oder Erstellen einer Profildiskette für Standalone-Systeme erläutert erstellt haben, befinden sich bereits Beispielprofile im JumpStart-Verzeichnis.


Syntax von Profilen

Ein Profil muss Folgendes enthalten:

Ein Profil kann Folgendes enthalten:

So erstellen Sie ein Profil

  1. Erstellen Sie in einem Texteditor eine Textdatei. Geben Sie der Datei einen aussagekräftigen Namen. Oder öffnen Sie in dem von Ihnen erstellten JumpStart-Verzeichnis eine Beispieldatei.


    Hinweis -

    Stellen Sie sicher, dass der Name des Profils wiedergibt, wie Sie das Profil zum Installieren der Solaris-Software auf einem System einsetzen wollen. So können Sie zum Beispiel die Profile basic_install, eng_profile oder user_profile anlegen.


  2. Fügen Sie Schlüsselwörter und Werte zu dem Profil hinzu.

    Eine Liste der Schlüsselwörter und Werte finden Sie unter Profilschlüsselwörter und -werte.


    Hinweis -

    Bei Profilschlüsselwörtern und deren Werten wird zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden.


  3. Speichern Sie das Profil im JumpStart-Verzeichnis.

  4. Stellen Sie sicher, dass root Eigentümer des Profils ist und dass die Berechtigungen auf 644 gesetzt sind.

  5. Testen Sie das Profil (optional).

    Testen eines Profils enthält Informationen zum Testen von Profilen.

Beispiele für Profile

Die folgenden Beispiele für Profile zeigen, wie Sie mit verschiedenen Profilschlüsselwörtern und Werten steuern können, wie die Solaris-Software auf einem System installiert wird. Profilschlüsselwörter und -werte enthält eine Beschreibung der Profilschlüsselwörter und Werte.


Beispiel 23-2 Einhängen von entfernten Dateisystemen und Hinzufügen und Entfernen von Packages

 
# profile keywords        profile values
# -----------------       -----------------
  install_type            initial_install1
  system_type             standalone2
  partitioning            default3
  filesys                 any 512 swap   # specify size of /swap
  cluster                 SUNWCprog4
  package                 SUNWman delete5
  cluster                 SUNWCacc
  1. Das Schlüsselwort install_type ist in jedem Profil erforderlich.

  2. Das Schlüsselwort system_type legt fest, dass die Installation auf einem Standalone-System erfolgen soll.

  3. Der Wert default legt fest, dass die Dateisystem-Slices von der zu installierenden Software definiert werden. Die Größe des swap-Bereichs wird auf 512 MB festgelegt und dieser Bereich wird auf einer beliebigen Festplatte (Wert any) angelegt.

  4. Die Developer Solaris Software Group, SUNWCprog, wird auf dem System installiert.

  5. Werden die Standard-Manpages vom Dateiserver im Netzwerk, s_ref, eingehängt, dann sind die Manpage-Packages nicht auf dem System zu installieren. Die Packages, die die System Accounting-Dienstprogramme enthalten, sind für die Installation auf dem System ausgewählt.



Beispiel 23-3 Festlegen des Installationsorts von Dateisystemen

# profile keywords        profile values
# ----------------        -------------------
  install_type	          initial_install
  system_type             standalone 
  partitioning            explicit1
  filesys                 c0t0d0s0 auto /
  filesys                 c0t3d0s1 auto swap
  filesys                 any auto usr
  cluster                 SUNWCall2
  1. Mit dem Wert explicit legen Sie fest, dass die Dateisystem-Slices von den filesys-Schlüsselwörtern definiert werden. Die Größe des Root-Dateisystems (/) basiert auf der ausgewählten Software (Wert auto), und das Root-Dateisystem wird auf c0t0d0s0 angelegt. Der swap-Bereichs auf c0t3d0s1 angelegt und seine Größe wird nach Bedarf automatisch festgelegt. usr basiert auf der ausgewählten Software und das Installationsprogramm ermittelt auf der Grundlage des Werts any, wo usr angelegt wird.

  2. Die Entire Solaris Software Group, SUNWCall, wird auf dem System installiert.



Beispiel 23-4 IA: Verwenden des Schlüsselworts fdisk

# profile keywords      profile values
# ----------------      -------------------
  install_type          initial_install
  system_type           standalone

  fdisk                 c0t0d0 0x04 delete1
  fdisk                 c0t0d0 solaris maxfree2
  cluster               SUNWCall3
  cluster               SUNWCacc delete4
  1. Alle fdiskPartitionen des Typs DOSOS16 (04 hexadezimal) werden von der Festplatte c0t0d0 gelöscht.

  2. Eine Solaris-fdisk-Partition wird in dem größten zusammenhängenden freien Speicherbereich auf der Festplatte c0t0d0 angelegt.

  3. Die Softwaregruppe Entire Distribution, SUNWCall, wird auf dem System installiert.

  4. Die Kontenführungsdienstprogramme, SUNWCacc, werden nicht auf dem System installiert.



Beispiel 23-5 Neuzuweisen von Festplattenspeicher für ein Upgrade

# profile keywords         profile values
# ----------------         -------------------
  install_type             upgrade1 
  root_device              c0t3d0s22 
  backup_media             remote_filesystem timber:/export/scratch3
  layout_constraint        c0t3d0s2 changeable 1004
  layout_constraint        c0t3d0s4 changeable
  layout_constraint        c0t3d0s5 movable 
  package                  SUNWbcp delete5
  package                  SUNWxwman add6
  cluster                  SUNWCacc add   
  locale                   de7
  1. Dieses Profil bewirkt, dass beim Upgrade des Systems eine Neuzuweisung des Festplattenspeichers erfolgt. In diesem Beispiel muss Festplattenspeicher neu zugewiesen werden, da in einigen Dateisystemen nicht genug Platz für das Upgrade vorhanden ist.

  2. Das Upgrade erfolgt im Root-Dateisystem auf c0t3d0s2.

  3. Ein entferntes System mit dem Namen timber wird beim Neuzuweisen von Festplattenspeicher zum Sichern der Daten verwendet. Weitere Werte für Speicherdatenträger-Schlüsselwörter finden Sie unter backup_media-Profilschlüsselwort.

  4. Die layout_constraint-Schlüsselwörter legen fest, dass Auto-Layout beim Neuzuweisen von Festplattenspeicher für das Upgrade folgende Funktionen ausführen kann.

    • Ändern von Slice 2 und 4. Die Slices können an einen anderen Ort verschoben und ihre Größe kann geändert werden.

    • Verschieben von Slice 5. Das Slice kann verschoben werden, aber die Größe darf sich nicht ändern.

  5. Das Package für die Binärkompatibilität, SUNWbcp, wird nach dem Upgrade nicht auf dem System installiert.

  6. Der Code stellt sicher, dass die X Window System-Manpages und die System Accounting-Dienstprogramme installiert werden, sofern sie noch nicht auf dem System installiert sind. Alle bereits auf dem System installierten Packages werden automatisch aktualisiert.

  7. Die deutschen Lokalisierungs-Packages werden auf dem System installiert.



Beispiel 23-6 Abrufen eines Solaris Flash-Archivs von einem HTTP-Server

Im folgenden Beispiel gibt das Profil an, dass das benutzerdefinierte JumpStart-Programm das Solaris Flash-Archiv von einem HTTP-Server abruft.

install_type  flash_install
archive_location http installserver /flasharchive/solaris9archive
partitioning explicit
filesys c0t1d0s0 4000 /
filesys c0t1d0s1 512 swap
filesys c0t1d0s7 free /export/home


Beispiel 23-7 Abrufen eines Solaris Flash-Archivs von einem NFS-Server

Im folgenden Beispiel gibt das Profil an, dass das benutzerdefinierte JumpStart-Programm das Solaris Flash-Archiv von einem NFS-Server abruft.

install_type  flash_install
archive_location nfs installserver:/export/solaris/flasharchive/solaris9archive
partitioning explicit
filesys rootdisk.s0 6000 /
filesys rootdisk.s1 512 swap
filesys rootdisk.s7 free /export/home

Testen eines Profils

Nachdem Sie ein Profil erstellt haben, können Sie es mit dem Befehl pfinstall(1M) testen. Testen Sie das Profil, bevor Sie es für eine Installation oder ein Upgrade verwenden. Insbesondere beim Erstellen von Upgrade-Profilen, bei denen Festplattenplatz neu zugewiesen wird, ist das Testen sehr nützlich.

Anhand der von pfinstall generierten Ausgabe können Sie schnell ermitteln, ob das Profil wie beabsichtigt funktioniert. Sie können zum Beispiel ermitteln, ob ein System über ausreichend Festplattenspeicher für ein Upgrade auf ein neues Solaris-Release verfügt, bevor Sie das Upgrade ausführen.

Mit pfinstall können Sie ein Profil unter folgenden Bedingungen testen:

So erstellen Sie eine temporäre Solaris 9-Umgebung zum Testen eines Profils

Damit Sie ein Profil für ein bestimmtes Solaris-Release mit Erfolg korrekt testen können, müssen Sie das Profil innerhalb der Solaris-Umgebung desselben Release testen. Wenn Sie zum Beispiel ein Profil für eine Solaris 9-Neuinstallation testen wollen, müssen Sie den Befehl pfinstall auf einem System unter Solaris 9 ausführen.

Sie müssen eine temporäre Installationsumgebung erstellen, wenn Sie ein Profil unter einer der folgenden Bedingungen testen wollen:

  1. Booten Sie ein System von einem Abbild einer der folgenden Datenträger:

    • Solaris 9 SPARC Platform Edition-DVD

    • Solaris 9 Intel Platform Edition-DVD

    • Solaris 9 Software 1 of 2 SPARC Platform Edition-CD

    • Solaris 9 Software 1 of 2 Intel Platform Edition-CD


    Hinweis -

    Wenn Sie ein Upgrade-Profil testen wollen, booten Sie das System, auf dem das Upgrade ausgeführt werden soll.


  2. Beantworten Sie die Fragen zur Systemidentifikation.

  3. Beenden Sie das Installationsprogramm.

    • Wenn Sie mit der Solaris 9-DVD arbeiten, geben Sie ! an der folgenden Eingabeaufforderung ein:


      Solaris Web Start unterstützt Sie bei der Installation der Software 
      für Solaris.
      <Weiter mit der Eingabetaste> {"!" beendet}
    • Wenn Sie die Solaris 9 Software 1 of 2-CD verwenden, wählen Sie das Programm Solaris suninstall als das Installationsprogramm für das Betriebssystem Solaris 9 aus. Wählen Sie im ersten Bildschirm "Beenden".

  4. Führen Sie den Befehl pfinstall über die Shell aus. Weitere Informationen zum Befehl pfinstall finden Sie in Schritt 7 unter So testen Sie ein Profil.

So testen Sie ein Profil

  1. Verwenden Sie zum Testen des Profils ein System mit demselben Plattformtyp, SPARC oder IA, wie das System, für das das Profil erstellt wurde.

    Wenn Sie ein Upgrade-Profil testen, müssen Sie das Profil auf dem System testen, auf dem das Upgrade ausgeführt werden soll.

  2. Entscheiden Sie anhand der folgenden Tabelle über das weitere Vorgehen.

    Testszenario 

    Anweisungen 

    Sie wollen ein Neuinstallationsprofil testen und verfügen über ein System, auf dem die Solaris 9-Software läuft. 

    Melden Sie sich bei dem System als Superuser an und fahren Sie mit Schritt 5 fort.

    Sie wollen ein Upgrade-Profil testen oder Sie haben kein System unter Solaris 9, das zum Testen eines Neuinstallationsprofils verwendet werden kann.  

    Erstellen Sie zum Testen des Profils eine temporäre Solaris 9-Umgebung. Nähere Informationen finden Sie unter So erstellen Sie eine temporäre Solaris 9-Umgebung zum Testen eines Profils. Fahren Sie dann mit Schritt 3 fort.

  3. Erstellen Sie einen temporären Einhängepunkt.


    # mkdir /tmp/mnt
    
  4. Hängen Sie das Verzeichnis mit den Profilen ein, die Sie testen wollen.

    Einhängeszenario 

    Eingabeanweisungen 

    Einhängen eines entfernten NFS-Dateisystems für Systeme im Netzwerk 


    mount -F nfs Servername:Pfad /tmp/mnt
    

    SPARC: Einhängen einer UFS-formatierten Diskette 


    mount -F ufs /dev/diskette /tmp/mnt
    

    Einhängen einer PCFS-formatierten Diskette 


    mount -F pcfs /dev/diskette /tmp/mnt
    

  5. Zum Testen des Profils mit einer bestimmten Hauptspeichergröße setzen Sie SYS_MEMSIZE auf die jeweilige Hauptspeichergröße in MB.


    # SYS_MEMSIZE=Hauptspeichergröße
    # export SYS_MEMSIZE
    

  6. Haben Sie in Schritt 4 ein Verzeichnis eingehängt?

    • Wenn ja, wechseln Sie in das Verzeichnis /tmp/mnt.


      # cd /tmp/mnt
      

    • Wenn nicht, wechseln Sie in das Verzeichnis, in dem sich das Profil befindet. Dies ist normalerweise das JumpStart-Verzeichnis.


      # cd Jumpstart-Verzeichnispfad
      

  7. Testen Sie das Profil mit dem Befehl pfinstall(1M).


    # /usr/sbin/install.d/pfinstall -D:-d Plattenkonfig_datei[[-c Pfad]] Profil
    

    Achtung - Achtung -

    Sie müssen die Option -d oder -D angeben. Wenn Sie nicht eine dieser Optionen angeben, verwendet pfinstall das angegebene Profil zum Installieren der Solaris 9-Software. Alle Daten auf dem System werden dabei überschrieben.


    -D

    pfinstall verwendet zum Testen des Profils die aktuelle Festplattenkonfiguration des Systems. Zum Testen eines Upgrade-Profils müssen Sie die Option -D verwenden.

    -d Plattenkonfig_datei

    pfinstall verwendet zum Testen des Profils die Festplattenkonfigurationsdatei Plattenkonfigurationsdatei. Wenn sich die Plattenkonfigurationsdatei nicht in dem Verzeichnis befindet, in dem pfinstall ausgeführt wird, müssen Sie den Pfad angeben.

    Nähere Informationen zum Erstellen einer Festplattenkonfigurationsdatei finden Sie unter Erstellen von Festplattenkonfigurationsdateien.

     


    Hinweis -

    Die Option -d Plattenkonfigurationsdatei können Sie bei einem Upgrade-Profil, install_type upgrade, nicht verwenden. Beim Testen eines Upgrade-Profils müssen Sie immer die Festplattenkonfiguration des Systems selbst verwenden, also die Option -D.


    -c Pfad

    Der Pfad zu dem Abbild der Solaris 9-Software. Diese Option verwenden Sie zum Beispiel, wenn auf dem System Volume Manager zum Einhängen der Solaris 9 Software 1 of 2-CD für die jweilige Plattform verwendet wird. 


    Hinweis -

    Die Option -c ist nicht erforderlich, wenn Sie von einem Abbild der Solaris 9-DVD oder der Solaris 9 Software 1 of 2-CD für die jeweilige Plattform gebootet haben. Das DVD- bzw. CD-Abbild wird beim Booten in /cdrom eingehängt.


    Profil

    Der Name des zu testenden Profils. Wenn sich Profil nicht in dem Verzeichnis befindet, in dem pfinstall ausgeführt wird, müssen Sie den Pfad angeben.

Beispiele für das Testen von Profilen

Das folgende Beispiel zeigt, wie Sie mit pfinstall ein Profil mit dem Namen basic_prof testen können. Das Profil wird mit der Festplattenkonfiguration eines Systems getestet, auf dem die Solaris 9-Software installiert ist. Das Profil basic_prof befindet sich im Verzeichnis /jumpstart, und der Pfad auf das Abbild der Solaris 9 Software 1 of 2 SPARC Platform Edition-CD bzw. Solaris 9 Software 1 of 2 Intel Platform Edition-CD wird angegeben, da Volume Manager verwendet wird.


Beispiel 23-8 Testen eines Profils mit einem Solaris 9-System


# cd /jumpstart
# /usr/sbin/install.d/pfinstall -D -c /cdrom/Pfadname basic_prof

Das folgende Beispiel zeigt, wie Sie mit pfinstall ein Profil mit dem Namen basic_prof auf einem Solaris 9-System testen können. Der Test wird unter Verwendung der Festplattenkonfigurationsdatei 535_test ausgeführt. Der Test prüft, ob 64 MB Hauptspeicher vorhanden sind. In diesem Beispiel wird ein Abbild der Solaris 9 Software 1 of 2 SPARC Platform Edition-CDbzw. der Solaris 9 Software 1 of 2 Intel Platform Edition-CD verwendet, das sich im Verzeichnis /export/install befindet.


Beispiel 23-9 Testen eines Profils mit einer Festplattenkonfigurationsdatei


# SYS_MEMSIZE=64
# export SYS_MEMSIZE
# /usr/sbin/install.d/pfinstall -d 535_test -c /export/install basic_prof

Validieren der Datei rules

Bevor Sie ein Profil und eine rules-Datei verwenden können, müssen Sie mit dem Skript check überprüfen, ob die Dateien korrekt eingerichtet sind. Wenn alle Regeln und Profile korrekt definiert sind, wird die Datei rules.ok erstellt, die von der benutzerdefinierten JumpStart-Installationssoftware benötigt wird, um ein System einem Profil zuzuordnen.

Tabelle 23–3 beschreibt, was das Skript check tut.

Tabelle 23-3 Was geschieht, wenn das Skript check ausgeführt wird?

Phase 

Beschreibung 

Die Syntax der Datei rules wird überprüft.

 

check überprüft, ob die Rule-Schlüsselwörter zulässig sind und ob für jede Regel die Felder Begin, Klasse und Finish angegeben wurden. Die Felder Begin und Finish können aus einem Minuszeichen (-) anstelle eines Dateinamens bestehen.

Wenn in der Datei rules keine Fehler gefunden werden, wird die Syntax aller in den Regeln angegebenen Profile überprüft.

Wenn keine Fehler gefunden werden, erstellt check die Datei rules.ok aus der Datei rules, entfernt alle Kommentare und Leerzeichen, behält alle Regeln bei und fügt die folgende Kommentarzeile am Ende an:

# version=2 checksum=num

So validieren Sie die Datei rules

  1. Stellen Sie sicher, dass sich das Skript check im JumpStart-Verzeichnis befindet.


    Hinweis -

    Das Skript check befindet sich im Verzeichnis Solaris_9/Misc/jumpstart_sample auf der Solaris 9-DVD oder der Solaris 9 Software 1 of 2-CD.


  2. Wechseln Sie in das JumpStart-Verzeichnis.

  3. Führen Sie das Skript check aus, um die rules-Datei zu validieren:


    $ ./check [[-p Pfad -r Dateiname]]

    -p Pfad

    Validiert die Datei rules unter Verwendung des Skripts check aus dem Abbild der Solaris 9-Software anstelle des Skripts check auf dem System, mit dem Sie arbeiten. Pfad ist der Pfad zu einem Abbild auf einer lokalen Festplatte oder zu einer eingehängten Solaris 9-DVD oder Solaris 9 Software 1 of 2-CD.

    Verwenden Sie diese Option, um die neueste Version von check auszuführen, wenn auf dem System eine frühere Version von Solaris läuft.

    -r Dateiname

    Gibt eine andere rules-Datei als die mit dem Namen rules an. Mit dieser Option können Sie die Gültigkeit einer Regel testen, bevor Sie die Regel in die Datei rules aufnehmen.

    Während das Skript check ausgeführt wird, werden Meldungen zur Validierung der Datei rules und der einzelnen Profile ausgegeben. Wenn keine Fehler auftreten, gibt das Skript Folgendes aus: The custom JumpStart configuration is ok.

  4. Stellen Sie sicher, dass root Eigentümer der Datei rules.ok ist und dass die Berechtigungen auf 644 gesetzt sind.

Nach der Validierung der Datei rules finden Sie weitere Informationen über optionale Funktionen der benutzerdefinierten JumpStart-Installation in Kapitel 24. Weitere Informationen zum Ausführen benutzerdefinierter JumpStart-Installationen finden Sie in Kapitel 26.