Solaris 9 9/04 Installationshandbuch

Kapitel 34 Solaris Live Upgrade (Planung)

In diesem Kapitel sind die Richtlinien und Voraussetzungen für die Installation und den Einsatz von Solaris Live Upgrade beschrieben. Außerdem sollten Sie sich mit den allgemeinen Informationen zu Upgrades unter Checkliste für ein Upgrade vertraut machen. Dieses Kapitel enthält die folgenden Abschnitte:

Voraussetzungen für Solaris Live Upgrade

Systemvoraussetzungen für Solaris Live Upgrade

Solaris Live Upgrade ist in der Solaris 9-Software enthalten. Wenn Sie ein Upgrade mithilfe von Solaris Live Upgrade durchführen möchten, müssen Sie die Solaris Live Upgrade-Packages in Ihrem aktuellen Betriebssystem installieren. Eine Boot-Umgebung kann auf die Solaris-Version der auf dem System installierten Solaris Live Upgrade-Packages aufgestuft werden. Wenn Sie beispielsweise in Ihrem akutellen Betriebssystem Solaris 8 die Solaris 9 Live Upgrade-Packages installiert haben, können Sie ein Upgrade einer Boot-Umgebung auf das Solaris 9 Marketing- oder Update-Release durchführen.

In Tabelle 34–1 sind die von Solaris Live Upgrade unterstützten Versionen aufgeführt.

Tabelle 34–1 Unterstützte Solaris-Versionen

Plattform 

Ausgangsversion 

Zielversion 

SPARC-basiertes System 

Solaris 2.6-, Solaris 7- oder Solaris 8-Betriebssysteme  

Solaris 8-Betriebssystem 

SPARC-basiertes System 

Solaris 2.6-, Solaris 7- oder Solaris 8-Betriebssysteme 

Solaris 9-Betriebssystem 

x86-basiertes System  

Solaris 7-Betriebssystem  

Solaris 8-Betriebssystem 

x86-basiertes System  

Solaris 7- oder Solaris 8-Betriebssystem 

Solaris 9-Betriebssystem 


Hinweis –

Ein Upgrade auf Solaris 7 ist nicht möglich.


Installieren von Solaris Live Upgrade

Sie können die Solaris Live Upgrade-Packages folgendermaßen installieren:

Anweisungen zur Installation der Solaris Live Upgrade-Software finden Sie unter Installieren von Solaris Live Upgrade.

Nötiger Speicherplatz für Solaris Live Upgrade

Beachten Sie die allgemeinen Voraussetzungen bezüglich des Festplattenspeichers für ein Upgrade. Siehe Kapitel 5.

Um die nötige Dateisystemgröße für eine neue Boot-Umgebung abzuschätzen, beginnen Sie mit der Erstellung der Boot-Umgebung. Die Größe wird berechnet. Sie können den Vorgang dann abbrechen.

Die Festplatte in der neuen Boot-Umgebung muss als Boot-Gerät fungieren können. Bei einigen Systemen bestehen Einschränkungen bezüglich der Festplatten, die als Boot-Gerät eingesetzt werden können. Schlagen Sie in der Dokumentation zu dem System nach, ob solche Einschränkungen bestehen.

Eventuell sind einige Vorbereitungen an der Festplatte nötig, bevor Sie die neue Boot-Umgebung erstellen können. Stellen Sie sicher, dass die Festplatte korrekt formatiert ist:

Voraussetzungen für Solaris Live Upgrade beim Erstellen von RAID-1-Volumes (Mirrors)

Solaris Live Upgrade verwendet die Technologie des Solaris Volume Manager, um Boot-Umgebungen mit Dateisystemen zu erstellen, bei denen es sich um RAID-1-Volumes (gespiegelte Systeme) handelt. Um die Mirroring-Funktionen von Solaris Live Upgrade nutzen zu können, müssen Sie mindestens eine State Database und mindestens drei State Database Replicas anlegen. Eine State Database speichert Informationen zum Status Ihrer Solaris Volume Manager-Konfiguration auf einer Festplatte ab. Die State Database ist eine Sammlung aus mehreren replizierten Kopien der Datenbank. Jede dieser Kopien wird als State Database Replica bezeichnet. Beim Kopieren einer State Database schützt die Replica dank der redundanten Auslegung gegen Datenverlust. Wie Sie eine State Database anlegen, erfahren Sie in “State Database (Overview)” in Solaris Volume Manager Administration Guide.

Solaris Live Upgrade bietet nicht die volle Funktionalität von Solaris Volume Manager. Solaris Live Upgrade unterstützt nur ein RAID-1-Volume (Mirror) mit Verkettungen aus einzelnen Slices auf dem Dateisystem root (/). Ein gespiegeltes System (MIrror) kann maximal aus drei Verkettungen bestehen. Richtlinien zum Anlegen gespiegelter Dateisysteme finden Sie unter Richtlinien zum Auswählen von Slices für gespiegelte Dateisysteme.

Verwalten von Packages und Patches mit Solaris Live Upgrade

In den folgenden Abschnitten sind die für Solaris Live Upgrade erforderlichen Packages und Informationen zu empfohlenen Patches aufgeführt. Informationen zum Hinzufügen von Packages und Patches mithilfe von Solaris Live Upgrade finden Sie unter Systemupgrades mit Packages und Patches.


Achtung – Achtung –

Beim Aktualisieren, Hinzufügen und Entfernen von Packages oder Patches sind für Solaris Live Upgrade Packages bzw. Patches erforderlich, die den erweiterten Packaging-Richtlinien SVR4 entsprechen. Sun-Packages entsprechen diesen Richtlinien, doch Sun kann nicht gewährleisten, dass Packages von Drittherstellern diesen Richtlinien entsprechen. Verstößt ein Package gegen diese Richtlinien, kann dies dazu führen, dass während eines Upgrades die Software zum Hinzufügen von Packages Fehler verursacht oder die aktive Boot-Umgebung ändert.

Weitere Informationen zum Hinzufügen und Entfernen von Packages mit Solaris Live Upgrade finden Sie in der Manpage luupgrade( 1M). Weitere Informationen zu Packaging-Anforderungen finden Sie in Anhang G.


Erforderliche Packages

Überprüfen Sie, dass in Ihrer bestehenden Betriebsumgebung die folgenden Packages vorhanden sind. Diese Packages werden für den Betrieb von Solaris Live Upgrade benötigt. Wenn Packages aus der Spalte für das jeweilige Release fehlen, fügen Sie diese mit dem Befehl pkgadd zum System hinzu.

Tabelle 34–2 Für Solaris Live Upgrade erforderliche Packages

Solaris 2.6-Release 

Solaris 7-Release 

Solaris 8-Release 

SUNWadmap 

SUNWadmap 

SUNWadmap 

SUNWadmc 

SUNWadmc 

SUNWadmc 

SUNWjvrt 

SUNWjvrt 

SUNWj2rt 

SUNWlibC 

SUNWlibC 

SUNWlibC 

SUNWadmfw 

 

SUNWbzip 

SUNWmfrun 

 

 

SUNWloc 

  

Um zu überprüfen, ob ein bestimmtes Package auf Ihrem System vorhanden ist, geben Sie folgenden Befehl ein.


% pkginfo [[Package-Name]]

Systemupgrades mit Packages und Patches

Sie können mit Solaris Live Upgrade Patches und Packages zu einem System hinzufügen. Indem Sie Solaris Live Upgrade zum Einspielen von Patches auf ein System verwenden, reduziert sich die Ausfallzeit auf die nötige Zeit für den Neustart. Um einer Boot-Umgebung Patches oder Packages hinzuzufügen, können Sie entweder den Befehl luupgrade oder ein Solaris Flash-Archiv verwenden.


Achtung – Achtung –

Beim Aktualisieren, Hinzufügen und Entfernen von Packages oder Patches sind für Solaris Live Upgrade Packages bzw. Patches erforderlich, die den erweiterten Packaging-Richtlinien SVR4 entsprechen. Sun-Packages entsprechen diesen Richtlinien, doch Sun kann nicht gewährleisten, dass Packages von Drittherstellern diesen Richtlinien entsprechen. Verstößt ein Package gegen diese Richtlinien, kann dies dazu führen, dass während eines Upgrades die Software zum Hinzufügen von Packages Fehler verursacht oder die aktive Boot-Umgebung geändert wird.

Weitere Informationen zum Hinzufügen und Entfernen von Packages mit Solaris Live Upgrade finden Sie in der Manpage luupgrade( 1M). Weitere Informationen zu Packaging-Anforderungen finden Sie in Anhang G.


Für die Ausführung von Solaris Live Upgrade erforderliche Patches

Damit Solaris Live Upgrade fehlerfrei funktioniert, müssen einige wenige Patches für die jeweilige Betriebssystemversion installiert werden. Vor der Installation oder Ausführung von Live Upgrade müssen Sie einen kleinen Patch-Satz installieren. Die aktuelle Patchliste entnehmen Sie bitte der Website http://sunsolve.sun.com. Suchen Sie auf der Website SunSolveSM nach dem Informationsdokument 72099.

Richtlinien zum Erstellen von Dateisystemen mit dem Befehl lucreate

Die Option lucreate -m legt fest, welche und wie viele Dateisysteme in der neuen Boot-Umgebung angelegt werden sollen. Sie müssen die genaue Anzahl der anzulegenden Dateisysteme angeben, indem Sie diese Option wiederholen. Wenn Sie die Option -m einmal verwenden, geben Sie an, wohin alle Dateisysteme gestellt werden sollen. Sie führen alle Dateisysteme aus der ursprünglichen Boot-Umgebung in das eine Dateisystem zusammen, das Sie über die Option -m angeben. Wenn Sie die Option -m zweimal angeben, werden zwei Dateisysteme erstellt. Wenn Sie die Option -m zum Erstellen von Dateisystemen verwenden, beachten Sie bitte die folgenden Richtlinien:

Richtlinien zum Auswählen von Slices für Dateisysteme

Beim Anlegen von Dateisystemen für eine Boot-Umgebung gelten dieselben Regeln wie zum Anlegen von Dateisystemen für das Betriebssystem Solaris. Solaris Live Upgrade kann Sie nicht daran hindern, kritische Dateisysteme unzulässig zu konfigurieren. Sie können zum Beispiel einen lucreate-Befehl eingeben, durch den separate Dateisysteme für Root (/) und /kernel erstellt werden, obwohl diese Aufteilung von Root (/) nicht zulässig ist.

Überlappen Sie Slices nicht, wenn Sie die Slice-Aufteilung von Festplatten ändern. Bei überlappenden Slices wird die neue Boot-Umgebung scheinbar erstellt, jedoch nicht gebootet, wenn Sie sie aktivieren. Die überlappenden Dateisysteme können beschädigt werden.

Damit Solaris Live Upgrade ordnungsgemäß funktioniert, muss der Inhalt der Datei vfstab in der aktiven Boot-Umgebung gültig sein und die Datei muss mindestens einen Eintrag für Root (/) enthalten.

Richtlinien zum Auswählen eines Slice für das root-Dateisystem (/)

Beim Erstellen einer inaktiven Boot-Umgebung müssen Sie ein Slice angeben, in das das root-Dateisystem (/) kopiert werden soll. Beachten Sie beim Auswählen eines Slice für das Root-Dateisystem (/) die folgenden Richtlinien. Das Slice muss folgenden Kriterien entsprechen:

Richtlinien zum Auswählen von Slices für gespiegelte Dateisysteme

Sie können eine neue Boot-Umgebung mit einer beliebigen Kombination aus Festplatten-Slices, Solaris Volume Manager-Volumes und Veritas Volume Manager-Volumes erstellen. Für kritische Dateisysteme, die in die neue Boot-Umgebung kopiert werden, sind folgende Typen zulässig:

Beim Erstellen einer neuen Boot-Umgebung erkennt der Befehl lucreate -m die folgenden drei Gerätetypen:


Hinweis –

Wenn bei einem Upgrade mit Veritas VxVM Probleme auftreten, schlagen Sie unter Systempanik bei einem Upgrade mit Solaris Live Upgrade und Veritas VxVm nach.


Allgemeine Richtlinien zur Erstellung gespiegelter Dateisysteme

Gehen Sie nach den folgenden Richtlinien vor, um festzustellen, ob ein RAID-1-Volume ausgelastet ist, gerade neu synchronisiert wird oder ob ein Volume Dateisysteme enthält, die von einer Solaris Live Upgrade-Boot-Umgebung verwendet werden.

Kurzbefehle und Richtlinien für das Benennen von Volumes finden Sie unter Richtlinien für das benutzerdefinierte JumpStart-Verfahren und Solaris Live Upgrade.

Überprüfen des Status eines Volumes

Wenn ein Mirror oder Submirror Wartungsmaßnahmen bedarf oder einen Vorgang bearbeitet, ist es nicht möglich, Komponenten aus dem Verbund zu entfernen. Sie sollten vor der Erstellung einer neuen Boot-Umgebung den Befehl metastat verwenden und dabei das Schlüsselwort detach angeben. Der Befehl metastat prüft, ob der Mirror gerade neu synchronisiert wird oder ob gerade ein Zugriff stattfindet. Weitere Informationen finden Sie in der Manpage metastat(1M).

Entfernen von Volumes aus dem Verbund und Resynchronisieren von Mirrors

Wenn Sie das Schlüsselwort detach verwenden, um einen Submirror aus dem Verbund zu entfernen, so prüft lucreate, ob das Gerät gerade neu synchronisiert wird. Falls das Gerät gerade neu synchronisiert wird, lässt sich der Submirror nicht aus dem Verbund entfernen und Sie erhalten eine Fehlermeldung.

Beim Resynchronisieren werden Daten von einem Submirror zum anderen kopiert; eine Resynchronisierung findet nach folgenden Problemen statt:

Weitere Informationen zur Resynchronisierung finden Sie unter “RAID 1 Volume (Mirror) Resynchronization” in Solaris Volume Manager Administration Guide.

Arbeiten mit den Befehlen von Solaris Volume Manager

Verwenden Sie statt Solaris Volume Manager den Befehl lucreate, um mit Volumes auf inaktiven Boot-Umgebungen zu arbeiten. Der Solaris Volume Manager weiß nichts von der Boot-Umgebung; der Befehl lucreate enthält jedoch Prüfmechanismen, die verhindern, dass Sie aus Versehen eine Boot-Umgebung zerstören. Beispielsweise hindert Sie lucreate daran, ein Solaris Volume Manager-Volume zu überschreiben oder zu löschen.

Wenn Sie jedoch bereits Solaris Volume Manager verwendet haben, um komplexe Solaris Volume Manager-Verkettungen, Stripes und Mirrors zu erstellen, müssen Sie auch im weiteren Verlauf Ihrer Arbeit hierfür Solaris Volume Manager verwenden. Solaris Live Upgrade erkennt diese Komponenten und unterstützt sie. Bevor Sie Solaris Volume Manager-Befehle verwenden, mit denen Sie Volume-Komponenten erstellen, ändern oder zerstören können, sollten Sie die Befehle lustatus bzw. lufslist verwenden. Diese Befehle können feststellen, in welchen Solaris Volume Manager-Volumes sich Dateisysteme befinden, die von einer Solaris Live Upgrade-Boot-Umgebung verwendet werden.

Richtlinien zum Auswählen eines Slice für ein Swap-Dateisystem

Swap-Konfiguration für die neue Boot-Umgebung

Es gibt drei Möglichkeiten, wie Sie mit dem Befehl lucreate und der Option -m ein Swap-Slice konfigurieren können:

Die folgenden Beispiele illustrieren die drei Möglichkeiten zur Swap-Konfiguration. In der aktuellen Boot-Umgebung ist das Root-Dateisystem (/) auf c0t0d0s0 konfiguriert. Das Swap-Dateisystem befindet sich auf c0t0d0s1.

Fehler bei der Erstellung der Boot-Umgebung bei anderweitiger Nutzung des Swap-Slice

Die Erstellung einer Boot-Umgebung schlägt fehl, wenn das Swap-Slice von einer anderen Boot-Umgebung als der aktuellen genutzt wird. Wenn die Boot-Umgebung mit der Option -s erstellt wurde, so darf die alternative Boot-Umgebung das Swap-Slice nutzen, nicht jedoch andere Boot-Umgebungen.

Richtlinien zum Auswählen von Slices für gemeinsam nutzbare Dateisysteme

Solaris Live Upgrade kopiert den gesamten Inhalt eines Slice in das angegebene Slice der neuen Boot-Umgebung. Es kann sinnvoll sein, bestimmte große Dateisysteme auf einem Slice nicht zu kopieren, sondern den beiden Boot-Umgebungen zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung zu stellen. So können Sie Festplattenspeicher und Zeit sparen. Betriebssystemwesentliche Dateisysteme wie Root (/) und /var müssen kopiert werden. Dateisysteme wie /home sind dagegen nicht kritisch und können von den Boot-Umgebungen gemeinsam genutzt werden. Gemeinsam nutzbare Dateisysteme müssen benutzerdefinierte Dateisysteme sein und sich in der aktiven und der neuen Boot-Umgebung in separaten Swap-Slices befinden. Sie können die Festplatte je nach Bedarf auf unterschiedliche Weise neu konfigurieren.

Eine Beschreibung kritischer und gemeinsam nutzbarer Dateisysteme finden Sie unter Arten von Dateisystemen.

Anpassen der Inhalte einer neuen Boot-Umgebung

Wenn Sie eine neue Boot-Umgebung erstellen, können Sie angeben, dass bestimmte Verzeichnisse und Dateien nicht in die neue Boot-Umgebung hinüberkopiert werden sollen. Wenn Sie ein Verzeichnis von der Kopie ausgeschlossen haben, können Sie darunter befindliche Unterverzeichnisse oder Dateien wahlweise auch wieder einschließen. Diese wiederhergestellten Unterverzeichnisse bzw. Dateien werden dann in die neue Boot-Umgebung kopiert. Sie könnten so beispielsweise alle Dateien und Verzeichnisse unter /etc/mail vom Kopieren ausschließen und anschließend die Dateien und Verzeichnisse unter /etc/mail/staff wieder einbeziehen. Mit dem folgenden Befehl würden Sie das Unterverzeichnis staff in die neue Boot-Umgebung kopieren.


# lucreate -n second_disk -x /etc/mail -y /etc/mail/staff

Achtung – Achtung –

Verwenden Sie die Optionen zum Ausschließen von Dateien nur mit Bedacht. Entfernen Sie keine Dateien oder Verzeichnisse, die für den Systembetrieb erforderlich sind.


In der folgenden Tabelle sind die Optionen des Befehls lucreate zum Entfernen und Wiederherstellen von Verzeichnissen und Dateien aufgeführt.

Angabemethode 

Ausschließende Optionen 

Einschließende Optionen 

Geben Sie den Namen des Verzeichnisses oder der Datei an 

-x AusschlussVerz

-y EinbezogenesVerz

Geben Sie eine Listendatei an 

-f Listendatei

-z Listendatei

-Y Listendatei

-z Listendatei

Beispiele dafür, wie Sie beim Erstellen einer Boot-Umgebung die Verzeichnisse und Dateien anpassen können, finden Sie unter So erstellen Sie eine Boot-Umgebung und passen den Inhalt an (Befehlszeilenschnittstelle).

Synchronisieren von Dateien zwischen Boot-Umgebungen

Wenn Sie zum Umstieg bereit sind und die neue Boot-Umgebung aktivieren möchten, aktivieren Sie einfach schnell die neue Boot-Umgebung und starten das System dann neu. Beim ersten Booten einer neu erstellten Boot-Umgebung werden die Dateien der verschiedenen Boot-Umgebungen synchronisiert. “Synchronisieren” bedeutet hier, dass eventuell bestimmte kritische Systemdateien und Verzeichnisse aus der zuletzt aktiven Boot-Umgebung in die Boot-Umgebung kopiert werden, die gebootet wird. Die geänderten Dateien und Verzeichnisse werden herüberkopiert.

Aufnehmen von Dateien in /etc/lu/synclist

Solaris Live Upgrade prüft, ob Änderungen an kritischen Dateien stattgefunden haben. Wenn der Inhalt einer dieser Dateien nicht in beiden Boot-Umgebungen identisch ist, wird die jeweilige Datei von der aktiven Boot-Umgebung in die neue Boot-Umgebung kopiert. Die Synchronisierung ist für kritische Dateien wie /etc/passwd oder /etc/group gedacht, die sich seit der Erstellung der neuen Boot-Umgebung eventuell geändert haben.

Die Liste der Verzeichnisse und Dateien, die synchronisiert werden, befindet sich in der Datei /etc/lu/synclist. In manchen Fällen möchten Sie vielleicht auch andere Dateien aus der aktiven Boot-Umgebung in die neue Boot-Umgebung kopieren. Sie können daher je nach Bedarf weitere Verzeichnisse und Dateien in /etc/lu/synclist aufnehmen.

Wenn Sie Dateien aufnehmen, die nicht in /etc/lu/synclist aufgeführt sind, besteht die Möglichkeit, dass Ihr System danach nicht mehr bootet. Bei der Synchronisierung werden lediglich Dateien kopiert und/oder Verzeichnisse angelegt. Es werden keine Dateien oder Verzeichnisse entfernt.

Die folgende /etc/lu/synclist-Beispieldatei zeigt, welche Standardverzeichnisse und -dateien für dieses System synchronisiert werden.


/var/mail                    OVERWRITE
/var/spool/mqueue            OVERWRITE
/var/spool/cron/crontabs     OVERWRITE
/var/dhcp                    OVERWRITE
/etc/passwd                  OVERWRITE
/etc/shadow                  OVERWRITE
/etc/opasswd                 OVERWRITE
/etc/oshadow                 OVERWRITE
/etc/group                   OVERWRITE
/etc/pwhist                  OVERWRITE
/etc/default/passwd          OVERWRITE
/etc/dfs                     OVERWRITE
/var/log/syslog              APPEND
/var/adm/messages            APPEND

Bei folgenden Verzeichnissen und Dateien kann es in bestimmten Situationen sinnvoll sein, sie in die Datei synclist aufzunehmen:


/var/yp                    OVERWRITE
/etc/mail                  OVERWRITE
/etc/resolv.conf           OVERWRITE
/etc/domainname            OVERWRITE

Bei den Einträgen in der Datei synclist kann es sich um Dateien oder Verzeichnisse handeln. Das zweite Feld gibt an, was für eine Aktualisierung stattfindet, wenn die Boot-Umgebung aktiviert wird. Die Aktualisierung kann auf drei verschiedene Arten erfolgen:

Erzwingen der Synchronisierung zwischen Boot-Umgebungen

Wenn Sie zum ersten Mal von einer neu erstellten Boot-Umgebung booten, synchronisiert Solaris Live Upgrade die neue Boot-Umgebung mit der letzten aktiven Boot-Umgebung. Nach diesem ersten Start mit Synchronisierung führt Solaris Live Upgrade keine weitere Synchronisierung durch, es sei denn, dies wird explizit angefordert.

Das Erzwingen einer Synchronisierung bietet sich beispielsweise bei Verwendung mehrerer Versionen des Betriebssystems Solaris an. Es ist anzunehmen, dass Änderungen in Dateien wie email oder passwd/group in der Boot-Umgebung, die Sie aktivieren möchten, vorhanden sein sollen. Wenn Sie eine Synchronisierung erzwingen, prüft Solaris Live Upgrade, ob es zwischen den zu synchronisierenden Dateien Konflikte gibt. Wenn beim Booten der neuen Boot-Umgebung ein Konflikt erkannt wird, wird eine Warnung ausgegeben. Die Dateien werden nicht synchronisiert. Die Boot-Umgebung kann trotz eines solchen Konflikts möglicherweise erfolgreich aktiviert werden. Ein Konflikt kann auftreten, wenn Sie sowohl in der neuen als auch in der aktiven Boot-Umgebung Änderungen an derselben Datei vornehmen. Nehmen wir beispielsweise an, Sie nehmen in der ursprünglichen Boot-Umgebung Änderungen an der Datei /etc/passwd vor. Anschließend nehmen Sie in der neuen Boot-Umgebung ebenfalls Änderungen an /etc/passwd vor. Nun kann der Synchronisierungsvorgang nicht entscheiden, welche der beiden Dateien er für die Synchronisierung kopieren soll.


Achtung – Achtung –

Verwenden Sie diese Option sehr vorsichtig, denn Sie wissen möglicherweise gar nicht, welche Änderungen in der letzten aktiven Boot-Umgebung vorgenommen wurden und können diese nicht kontrollieren. Angenommen, Sie arbeiten in der aktuellen Boot-Umgebung mit der Solaris 9-Software. Sie müssen auf ein Solaris 7-Release zurückgreifen und booten dieses mit einer erzwungenen Synchronisation. Dies könnte dazu führen, dass Dateien im Release 7 geändert werden. Da Dateien vom jeweiligen Release des Betriebssystems abhängen, schlägt das Booten des Release Solaris 7 möglicherweise fehl, da die Solaris 9-Dateien nicht mit den Solaris 7-Dateien kompatibel sind.


Arbeiten mit Solaris Live Upgrade von einem entfernten System

Wenn Sie, beispielsweise über eine Tip-Verbindung, entfernt auf die zeichenorientierte Benutzeroberfläche zugreifen, müssen Sie die Umgebungsvariable TERM möglicherweise auf VT220 setzen. Setzen Sie bei der Arbeit mit CDE (Common Desktop Environment) außerdem die Variable TERM auf dtterm, anstatt auf xterm.