Message Queue 4.0 war eine Unterversion, die auf die Unterstützung von Application Server 9 PE beschränkt war. Sie beinhaltete einige neue Funktionen sowie einige Funktionserweiterungen und Fehlerbehebungen. Dieser Abschnitt enthält eine Beschreibung neuer Funktionen in dieser Version:
Eine der kleinen, jedoch wichtigen Änderungen, die mit Version 4.0 eingeführt wurden, ist die Tatsache, dass die Befehlszeilenoption nun nicht mehr zur Angabe eines Passworts verwendet werden kann. Ab dieser Version müssen Sie alle Passwörter in einer Datei speichern, wie in Veraltete Passwortoption beschrieben, oder Sie bei Aufforderung eingeben.
Für die Konfiguration und Überwachung von Message Queue-Brokern wurde in Übereinstimmung mit der JMX-Spezifikation (Java Management Extensions) eine neue API hinzugefügt. Mithilfe dieser API haben Sie die Möglichkeit, Broker-Funktionen programmatisch in einer Java-Client-Anwendung zu konfigurieren und zu überwachen. In früheren Versionen von Message Queue war der Zugriff auf diese Funktionen ausschließlich über die Administrationsdienstprogramme der Befehlszeile oder die Administrationskonsole möglich.
Weitere Informationen finden Sie im Sun GlassFish Message Queue 4.4 Developer’s Guide for JMX Clients.
In Message Queue 4.0 wurde Unterstützung für Client-Laufzeitprotokollierung von verbindungs- und sitzungsbezogenen Ereignissen eingeführt.
Weitere Informationen zur Client-Laufzeitprotokollierung und ihrer Konfiguration finden Sie im Java Dev Guide auf Seite 137.
In Message Queue 4.0 wurde eine Ereignisbenachrichtigungs-API eingeführt, mit der die Client-Laufzeit eine Anwendung über Änderungen im Verbindungsstatus informieren kann. Verbindungsereignisbenachrichtigungen ermöglichen es einem Message Queue-Client, das Schließen und erneute Verbinden von Ereignissen zu überwachen und dem Benachrichtigungstyp und Verbindungsstatus entsprechende Aktionen auszuführen. Wenn es beispielsweise zu einem Failover kommt und der Client mit einem anderen Broker erneut verbunden wird, wird in einer Anwendung möglicherweise der Transaktionsstatus bereinigt, um mit einer neuen Transaktion fortzufahren.
Informationen zu Verbindungsereignissen und zum Erstellen einer Ereignisüberwachungsfunktion finden Sie im Java Dev Guide auf Seite 96.
In Message Queue 4.0 wurden ein neuer Unterbefehl und mehrere Befehlsoptionen zum Befehlsdienstprogrammm (imqcmd) hinzugefügt, um es Administratoren zu ermöglichen, einen Broker stillzulegen (zu inaktivieren), einen Broker nach einem angegebenen Zeitraum herunterzufahren, eine Verbindung zu vernichten oder Java-Systemeigenschaften (z. B. Verbindungsbezogene Eigenschaften) festzulegen.
Bei der Stilllegung (Inaktivierung) des Brokers wird dieser in einen inaktiven Zustand versetzt, in dem Nachrichten entfernt werden können, bevor der Broker heruntergefahren oder neu gestartet wird. Zu einem Broker, der inaktiviert wird, können keine neuen Verbindungen erstellt werden. Um den Broker zu inaktivieren, geben Sie einen Befehl ähnlich dem folgenden ein.
imqcmd quiesce bkr -b Wolfgang:1756
Um den Broker nach einem bestimmten Intervall herunterzufahren, geben Sie einen Befehl ähnlich dem folgenden ein. (Das Zeitintervall gibt die Anzahl an Sekunden bis zum Herunterfahren des Brokers an.)
imqcmd shutdown bkr -b Hastings:1066 -time 90
Wenn Sie ein Zeitintervall angeben, protokolliert der Broker eine Meldung, die darauf hinweist, wann er heruntergefahren wird. Zum Beispiel:
Broker wird in 29 Sekunden (29996 Millisekunden) heruntergefahren.
Während der Broker auf das Herunterfahren wartet, wird sein Verhalten folgendermaßen beeinflusst.
Administrative JMS-Verbindungen werden weiterhin akzeptiert.
Neue JMS-Verbindungen werden nicht akzeptiert.
Bestehende JMS-Verbindungen werden weiterhin funktionieren.
Der Broker kann nicht die Funktionen für einen anderen Broker in einem erweiterten Broker-Cluster übernehmen.
Das Dienstprogramm imqcmd wird nicht gesperrt, es wird die Anforderung zum Herunterfahren des Brokers senden und umgehend zurückgeben.
Um eine Verbindung zu löschen, geben Sie einen Befehl ähnlich dem folgenden ein.
imqcmd destroy cxn -n 2691475382197166336
Verwenden Sie den Befehl imqcmd list cxn oder imqcmd query cxn, um die Verbindungs-ID abzurufen.
Zur Angabe einer Systemeigenschaft über den Befehl imqcmd verwenden Sie die neue –D-Option. Dies ist nützlich, um die Werkseinstellungen der JMS-Verbindung oder verbindungsbezogene Java-Systemeigenschaften außer Kraft zu setzen. Beispiel:
imqcmd list svc -secure -DimqSSLIsHostTrusted=true imqcmd list svc -secure -Djavax.net.ssl.trustStore=/tmp/mytruststore -Djavax.net.ssl.trustStorePassword=mytrustword
Vollständige Informationen über die Syntax des Befehls imqcmd finden Sie in Kapitel 16, Command Line Reference in Sun GlassFish Message Queue 4.4 Administration Guide.
In Message Queue 4.0 wurde ein neuer Unterbefehl query zum Datenbank-Manager-Dienstprogramm, imqdbmgr, hinzugefügt. Dieser Unterbefehl wird zum Anzeigen von Informationen zu einem JDBC-basierten Datenspeicher (u. a. Datenbankversion, Datenbankbenutzer und ob die Datenbanktabellen erstellt wurden) verwendet.
Im Folgenden finden Sie ein Beispiel für die Informationen, die über diesen Befehl angezeigt werden.
imqdbmgr query |
[04/Oct/2005:15:30:20 PDT] Using plugged-in persistent store: version=400 brokerid=Mozart1756 database connection url=jdbc:oracle:thin:@Xhome:1521:mqdb database user=scott Running in standalone mode. Database tables have already been created. |
In Message Queue 4.0 wird nun Apache Derby Version 10.1.1 als JDBC-basierter Datenspeicheranbieter unterstützt.
Message Queue 4.0 führte Änderungen am JDBC-basierten Datenspeicher zur Optimierung und zur Unterstützung zukünftiger Erweiterungen ein. Aus diesem Grund wurde das Format des JDBC-basierten Datenspeichers auf Version 400 erhöht. Beachten Sie, dass die Version des dateibasierten Datenspeichers Version 370 bleibt, da daran keine Änderungen vorgenommen wurden.
Message Queue 4.0 fügte zwei neue Eigenschaften hinzu, die für alle Nachrichten festgelegt werden, die in die Warteschlange für nicht zugestellte Nachrichten eingestellt werden.
JMS_SUN_DMQ_PRODUCING_BROKER zeigt dem Broker an, wo die Nachricht generiert wurde.
JMS_SUN_DMQ_DEAD_BROKER zeigt dem Broker an, wer die Nachricht als nicht zugestellt gekennzeichnet hat.
Ab Message Queue 4.0 ist der Standardwert für die Werkseinstellung der Clientverbindung imqSSLIsHostTrusted auf false gesetzt. Wenn die Anwendung jedoch von dem vorherigen Standardwert true abhängt, müssen Sie die Eigenschaft neu konfigurieren und ausdrücklich auf true setzen.
Möglicherweise vertrauen Sie dem Host, wenn der Broker so konfiguriert ist, dass er selbst signierte Zertifikate verwendet. In diesem Fall sollten Sie zusätzlich zur Angabe, dass die Verbindung einen SSL-basierten Verbindungsdienst verwenden soll (über die imqConnectionType-Eigenschaft), die Eigenschaft imqSSLIsHostTrusted auf "true" setzen.
Um Clientanwendungen sicher auszuführen, wenn der Broker selbst signierte Zertifikate verwendet, verwenden Sie beispielsweise einen ähnlichen Befehl wie den folgenden.
java -DimqConnectionType=TLS -DimqSSLIsHostTrusted=true ClientAppName
Um das Befehlsdienstprogramm (imqcmd) sicher zu verwenden, wenn der Broker selbstignierte Zertifikate verwendet, müssen Sie einen Befehl wie den folgenden (zur Auflistung der Konnectorservices) verwenden.
imqcmd list svc -secure -DimqSSLIsHostTrusted=true