Die hosts-Datenbank enthält die IPv4-Adressen und die Hostnamen der Systeme in Ihrem Netzwerk. Wenn Sie den Namen-Service NIS oder DNS oder den LDAP-Verzeichnisdienst verwenden, wird die hosts-Datenbank in einer Datenbank verwaltet, die für Host-Informationen ausgelegt ist. In einem Netzwerk, das NIS ausführt, wird die hosts-Datenbank beispielsweise in der hostsbyname-Datei verwaltet.
Wenn Sie lokale Dateien als Namen-Service verwenden, wird die Datenbank hosts in der Datei /etc/inet/hosts verwaltet. Diese Datei enthält die Hostnamen und die IPv4-Adressen der primären Netzwerkschnittstelle, andere Netzwerkschnittstellen, die an das System angehängt sind und alle sonstigen Netzwerkadressen, die das System prüfen muss.
Um die Kompatibilität mit BSD-basierten Betriebssystemen aufrechtzuerhalten, stellt die /etc/hosts-Datei eine symbolische Verknüpfung zur /etc/inet/hosts-Datei dar.
Die Datei /etc/inet/hosts verwendet die folgende allgemeine Syntax. Vollständige Informationen zur Syntax finden Sie in der Manpage hosts(4).
IPv4-Adresse Hostname [Nicknamen] [#Kommentar]
Enthält die IPv4-Adresse jeder Schnittstelle, die der lokalen Host erkennen muss.
Enthält den Hostnamen, der dem System beim Setup zugewiesen wurde, sowie die Hostnamen, die zusätzlichen Netzwerkschnittstellen zugewiesen wurden und die dem lokalen Host bekannt sein müssen.
Ein optionales Feld, das einen Nicknamen für den Host enthält.
Ein optionales Feld für einen Kommentar.
Wenn Sie das Oracle Solaris-Installationsprogramm auf einem System ausführen, konfiguriert das Programm eine ursprüngliche /etc/inet/hosts-Datei. Diese Datei enthält die Mindestanzahl an Einträgen, die für den lokalen Host erforderlich sind. Diese Einträge umfassen die Loopback-Adresse, die IPv4-Adresse des Hosts und den Hostnamen.
Angenommen, das Oracle Solaris-Installationsprogramm erstellt die folgende /etc/inet/hosts-Datei für das System tenere, das in Abbildung 5–1 vorgestellt wurde:
127.0.0.1 localhost loghost #loopback address 192.168.200.3 tenere #host name |
In Beispiel 10–1 ist die IPv4-Adresse 127.0.0.1 die Loopback-Adresse. Die Loopback-Adresse ist eine reservierte Netzwerkschnittstelle, die vom lokalen System für eine prozessinterne Konfiguration verwendet wird. Über diese Adresse kann der Host Pakete an sich selbst senden. Der Befehl ifconfig verwendet die Loopback-Adresse zur Konfiguration und zu Testzwecken. Dies wird unter Überwachen der Schnittstellenkonfiguration mit dem Befehl ifconfig beschrieben. Jedes System in einem TCP/IP-Netzwerk muss die IP-Adresse 127.0.0.1 als IPv4-Loopback auf dem lokalen Host verwenden.
Die IPv4-Adresse 192.168.200.1 und der Name tenere sind die Adresse und der Hostname des lokalen Systems. Sie sind der primären Netzwerkschnittstelle des Systems zugeordnet.
Einige Systeme verfügen über mehrere Netzwerkschnittstellen, da es sich entweder um Router oder um Multihomed-Hosts handelt. Jede an ein System angehängte Netzwerkschnittstelle benötigt eine eigene IP-Adresse sowie einen zugewiesenen Namen. Sie müssen während der Installation eine primäre Netzwerkschnittstelle konfigurieren. Verfügt ein bestimmtes System während der Installation über mehrere Schnittstellen, fordert Sie das Oracle Solaris-Installationsprogramm auf, diese zusätzlichen Schnittstellen zu konfigurieren. Sie können diese zusätzlichen Schnittstellen entweder während der Installation oder zu einem späteren Zeitpunkt manuell konfigurieren.
Nach der Installation von Oracle Solaris können Sie zusätzliche Schnittstellen für einen Router oder einen Multihomed-Host konfigurieren, indem Sie die Schnittstelleninformationen einfach in die /etc/inet/hosts-Datei eingeben. Weitere Informationen zur Konfiguration von Routern und Multihomed-Hosts finden Sie unter Konfiguration eines IPv4-Routers und Konfiguration von Multihomed-Hosts.
Beispiel 10–2 zeigt die /etc/inet/hosts-Datei für das System timbuktu, das in Abbildung 5–1 vorgestellt wurde.
127.0.0.1 localhost loghost 192.168.200.70 timbuktu #This is the local host name 192.168.201.10 timbuktu-201 #Interface to network 192.9.201 |
Mit diesen beiden Schnittstellen kann timbuktu die beiden Netzwerke 192.168.200 und 192.168.201 als Router miteinander verbinden.
Die Namen-Services NIS und DNS und der LDAP-Verzeichnisdienst verwalten die Hostnamen und Adressen entweder auf einem oder auf mehreren Servern. Diese Server pflegen hosts-Datenbanken, in denen Informationen zu den Hosts und Routern (sofern anwendbar) im Netzwerk des Servers gespeichert sind. Weitere Informationen zu diesen Services finden Sie im System Administration Guide: Naming and Directory Services (DNS, NIS, and LDAP).
In einem Netzwerk, in dem lokale Dateien als Namen-Services dienen, verwenden Systeme im lokale Dateien-Modus ihre individuellen /etc/inet/hosts-Dateien, um Informationen zu den IPv4-Adressen und Hostnamen anderer Systeme im Netzwerk abzurufen. Aus diesem Grund müssen die /etc/inet/hosts-Dateien dieser Systeme Folgendes enthalten:
Loopback-Adresse
IPv4-Adresse und Hostname des lokalen Systems (primäre Netzwerkschnittstelle)
IPv4-Adresse und Hostname der zusätzliche Netzwerkschnittstellen, die an dieses System angehängt sind (sofern anwendbar)
IPv4-Adressen und Hostnamen aller Hosts im lokalen System
IPv4-Adressen und Hostnamen aller Router, über die dieses System informiert sein muss (sofern anwendbar)
IPv4-Adresse aller Systeme, die Ihr System über den Hostnamen anspricht
Abbildung 10–1 zeigt die /etc/inet/hosts-Datei für das System tenere. Dieses System wird im lokale Dateien-Modus ausgeführt. Beachten Sie, dass die Datei die IPv4-Adressen und Hostnamen jedes Systems im Netzwerk 192.9.200 enthält. Darüber hinaus enthält die Datei die IPv4-Adresse sowie den Schnittstellennamen timbuktu-201. Diese Schnittstelle verbindet das Netzwerk 192.9.200 mit dem Netzwerk 192.9.201.
Ein als Netzwerkclient konfiguriertes System verwendet die lokale Datei /etc/inet/hosts für seine Loopback- und die IPv4-Adresse.