Systemverwaltungshandbuch: IP Services

ProcedureSo konfigurieren Sie einen Host für den lokale Dateien-Modus

Mit dem folgenden Verfahren konfigurieren Sie TCP/IP auf einem Host, der im lokale Dateien-Modus ausgeführt wird.

  1. Nehmen Sie die Rolle eines Primäradministrators an, oder melden Sie sich als Superuser an.

    Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.

  2. Wechseln Sie in das Verzeichnis /etc.

  3. Überprüfen Sie, ob der korrekte Hostname in der Datei /etc/nodename ausgewählt ist.

    Wenn Sie den Hostnamen eines Systems während der Installation von Oracle Solaris angegeben haben, wurde dieser Hostname bereits in die Datei /etc/nodename eingetragen. Achten Sie darauf, dass der Eintrag für den Knotennamen den richtigen Hostnamen für das System enthält.

  4. Überprüfen Sie, ob für jede Netzwerkschnittstelle im System eine /etc/hostname.interface-Datei vorhanden ist.

    Informationen zur Dateisyntax und grundlegende Informationen zur Datei /etc/hostname.Schnittstelle finden Sie unter Grundlagen zur Verwaltung physikalischer Schnittstellen.

    Das Oracle Solaris-Installationsprogramm verlangt, dass während der Installation mindestens eine Schnittstelle konfiguriert wird. Die erste von Ihnen konfigurierte Schnittstelle wird automatisch zur primären Netzwerkschnittstelle. Das Installationsprogramm erstellt eine /etc/hostname.Schnittstelle-Datei für die primäre Schnittstelle sowie für alle weiteren Schnittstellen, die Sie optional während der Installation konfigurieren.

    Wenn Sie zusätzliche Schnittstellen während der Installation konfigurieren, prüfen Sie, ob jede über eine entsprechende /etc/hostname.Schnittstelle-Datei verfügt. Während der Installation von Oracle Solaris müssen Sie keine zusätzlichen Schnittstellen konfigurieren. Wenn Sie jedoch zu einem späteren Zeitpunkt Schnittstellen zum System hinzufügen, müssen diese manuell konfiguriert werden.

    Anweisungen zur manuellen Konfiguration von Schnittstellen finden Sie unter Verwalten der Schnittstellen in Solaris 10 3/05 bzw. So konfigurieren Sie eine physikalische Schnittstelle nach der Systeminstallation für Releases ab Solaris 10 1/06.

  5. Stellen Sie bei Solaris 10 11/06 und früheren Releases sicher, dass die Einträge in der /etc/inet/ipnodes-Datei noch aktuell sind.

    Die /etc/inet/ipnodes-Datei wird vom Oracle Solaris 10-Installationsprogramm erstellt. Diese Datei enthält den Knotennamen und die IPv4-Adresse (sowie die IPv6-Adresse, sofern vorhanden) jeder Schnittstelle, die während der Installation konfiguriert wurde.

    Für Einträge in der /etc/inet/ipnodes-Datei verwenden Sie das folgende Format:


    IP-address node-name nicknames...
    

    Nicknamen sind zusätzliche Namen, unter denen eine Schnittstelle bekannt ist.

  6. Prüfen Sie, ob die Einträge in der /etc/inet/hosts-Dateien noch aktuell sind.

    Das Oracle Solaris-Installationsprogramm erstellt Einträge für die primäre Netzwerkschnittstelle, die Loopback-Adresse und, sofern anwendbar, für alle weiteren Schnittstellen, die während der Installation konfiguriert wurden.

    1. Achten Sie darauf, dass die in der /etc/inet/hosts-Datei vorhandenen Einträge noch aktuell sind.

    2. (Optional) Fügen Sie die IP-Adressen und die entsprechenden Namen aller Netzwerkschnittstellen hinzu, die dem lokalen Host nach der Installation hinzugefügt wurden.

    3. (Optional) Fügen Sie die IP-Adresse bzw. -adressen des Dateiservers hinzu, wenn das /usr-Dateisystem NFS-gemountet ist.

  7. Geben Sie den vollständig qualifizierten Domänennamen des Hosts in die /etc/defaultdomain-Datei ein.

    Angenommen, der Host tenere ist Teil der Domäne deserts.worldwide.com. In diesem Fall würden Sie deserts.worldwide.com in die /etc/defaultdomain-Datei eingeben. Weitere Informationen finden Sie unter /etc/defaultdomain-Datei.

  8. Geben Sie den Routernamen in die /etc/defaultrouter-Datei ein.

    Informationen zu dieser Datei finden Sie unter /etc/defaultrouter-Datei.

  9. Geben Sie den Namen des Standard-Routers und dessen IP-Adressen in die /etc/inet/hosts-Datei ein.

    Wie unter So konfigurieren Sie Hosts für den Netzwerkclient-Modus beschrieben, stehen weitere Routing-Optionen zur Verfügung. Sie können die Optionen bei der Konfiguration eines lokale Dateien-Modus anwenden.

  10. Fügen Sie eine Netzwerkmaske für Ihr Netzwerk hinzu (sofern anwendbar):

    • Wenn der Host seine IP-Adresse von einem DHCP-Server bezieht, müssen Sie die Netzwerkmaske nicht angeben.

    • Wenn Sie im Netzwerk dieses Clients einen NIS-Server eingerichtet haben, können Sie die netmask-Informationen in die entsprechende Datenbank auf dem Server eingeben.

    • Bei allen anderen Bedingungen führen Sie folgende Schritte aus:

    1. Geben Sie die Netzwerknummer und die Netzmaske in die /etc/inet/netmasks-Datei ein.

      Verwenden Sie die folgende Syntax:


      network-number netmask

      Für die Klasse C-Netzwerknummer 192.168.83 geben Sie z. B. Folgendes ein:


      192.168.83.0    255.255.255.0
      

      Bei CIDR-Adressen wandeln Sie das Netzwerkpräfix in die entsprechende getrennte dezimale Notation um. Netzwerkpräfixe und deren Entsprechungen in der getrennten dezimalen Notation finden Sie in Tabelle 2–3. Für das CIDR-Netzwerkpräfix 192.168.3.0/22 geben Sie z. B. Folgendes ein.


      192.168.3.0 255.255.252.0
    2. Ändern Sie die Suchreihenfolge für Netzmasken in der /etc/nsswitch.conf-Datei, so dass lokale Dateien zuerst durchsucht werden:


      netmasks:   files nis
  11. Starten Sie das System neu.