In diesem Kapitel wird beschrieben, wie Sie Informationen zum Accounting und Statistiken zum Datenverkehr beziehen, der von einem IPQoS-System verarbeitet wird. Folgende Themen werden behandelt:
Die folgende Tabelle enthält eine Liste der allgemeinen Aufgaben zum Beziehen von Informationen zu den Verkehrswerten mithilfe des flowacct-Moduls. Die Tabelle enthält Links zu den Verfahren zur Ausführung dieser Aufgaben.
Aufgabe |
Beschreibung |
Siehe |
---|---|---|
1. Erstellen einer Datei zur Aufnahme der Accounting-Informationen für Verkehrswerte. |
Geben Sie den Befehl acctadm ein, um eine Datei zu erstellen, in der die Ergebnisse der Verarbeitung durch flowacct aufgenommen werden. | |
2. Definieren der flowacct-Parameter in der IPQoS-Konfigurationsdatei. |
Definieren Sie Werte für die Parameter timer, timeout und max_limit. |
So aktivieren Sie das Accounting für eine Klasse in der IPQoS-Konfigurationsdatei |
Mit dem IPQoS-Modul flowacct können Sie Informationen zu Verkehrswerten sammeln. Beispielsweise können Sie Informationen zu den Ursprungs- und Zieladressen, der Anzahl an Paketen in einem Datenfluss und ähnliche Daten erfassen. Dieses Sammeln und Aufzeichnen von Informationen zu Datenströmen wird als Flow Accounting bezeichnet.
Die Ergebnisse des Flow Accounting von Datenverkehr einer bestimmten Klasse wird in einer Tabelle mit Flow-Datensätzen aufgezeichnet. Jeder Flow-Datensatz enthält eine Reihe von Attributen. Diese Attribute enthalten Daten zu den Verkehrswerten einer bestimmten Klasse über einen bestimmten Zeitraum. Eine Liste der flowacct-Attribute finden Sie in Tabelle 37–4.
Das Flow Accounting eignet sich besonders zur Rechnungsstellung für Kunden gemäß den Definitionen in ihren Service-Level Agreements (SLAs). Sie können das Flow Accounting auch zum Beziehen von Flussstatistiken für entscheidende Anwendungen verwenden. In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie Sie das Modul flowacct mit der Extended Accounting-Funktion von Oracle Solaris verwenden, um Daten zu Verkehrswerten zu beziehen.
Neben den Informationen in diesem Kapitel können Sie in den folgenden Quellen nachlesen:
Informationen zum Erstellen einer action-Anweisung für das flowacct-Modul in der IPQoS-Konfigurationsdatei finden Sie unter So konfigurieren Sie die Verkehrssteuerung in der IPQoS-Konfigurationsdatei.
Informationen zur Funktionsweise des flowacct-Moduls finden Sie unter Classifier-Modul.
Technische Informationen finden Sie in der Manpage flowacct(7ipp).
Bevor Sie eine flowacct-Aktion zur IPQoS-Konfigurationsdatei hinzufügen, müssen Sie eine Datei für die Flow-Datensätze des flowacct-Moduls anlegen. Dafür verwenden Sie den Befehl acctadm. acctadm kann entweder allgemeine Attribute oder erweiterte Attribute in der Datei aufzeichnen. Eine Liste der flowacct-Attribute finden Sie in Tabelle 37–4. Ausführliche Informationen zum Befehl acctadm finden Sie in der Manpage acctadm(1M).
Nehmen Sie die Rolle eines Primäradministrators an, oder melden Sie sich als Superuser bei dem IPQ-konformen System an.
Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.
Erstellen Sie eine allgemeine Flow Accounting-Datei.
Im folgenden Beispiel wird gezeigt, wie Sie eine allgemeine Flow Accounting-Datei für den Premium-Webserver erstellen, der in Beispiel 34–1 konfiguriert wurde.
# /usr/sbin/acctadm -e basic -f /var/ipqos/goldweb/account.info flow |
Ruft acctadm mit der Option -e auf. Die Option -e ermöglicht, dass weitere Argumente eingegeben werden können.
Gibt an, dass nur Daten für die acht allgemeinen flowacct-Attribute in der Datei aufgezeichnet werden.
Der vollständig qualifizierte Pfad zu der Datei, in der die Flow-Datensätze des flowacct -Moduls aufgezeichnet werden.
Weist acctadm an, dass Flow Accounting zu aktivieren.
Zeigen Sie Informationen zum Flow Accounting auf dem IPQoS-System an, indem Sie den Befehl acctadm ohne weitere Argumente eingeben.
acctadm erzeugt die folgende Ausgabe:
Task accounting: inactive Task accounting file: none Tracked task resources: none Untracked task resources: extended Process accounting: inactive Process accounting file: none Tracked process resources: none Untracked process resources: extended,host,mstate Flow accounting: active Flow accounting file: /var/ipqos/goldweb/account.info Tracked flow resources: basic Untracked flow resources: dsfield,ctime,lseen,projid,uid
Alle Einträge außer den letzten vier werden für die Funktion Solaris Resource Manager verwendet. In der folgenden Tabelle werden die speziell für IPQoS geltenden Einträge beschrieben.
Eintrag |
Beschreibung |
---|---|
Flow accounting: active |
Gibt an, dass das Flow Accounting aktiviert ist. |
Flow accounting file: /var/ipqos/goldweb/account.info |
Gibt den Namen der aktuellen Flow Accounting-Datei an. |
Tracked flow resources: basic |
Gibt an, dass nur allgemeine Datenflussattribute aufgezeichnet werden. |
Untracked flow resources: dsfield,ctime,lseen,projid,uid |
Erstellt eine Liste der flowacct-Attribute, die nicht in der Datei aufgezeichnet werden. |
(Optional) Fügen Sie erweiterte Attribute zur Accounting-Datei hinzu.
# acctadm -e extended -f /var/ipqos/goldweb/account.info flow |
(Optional) Kehren Sie zur Aufzeichnung nur der allgemeinen Attribute in der Accounting-Datei zurück.
# acctadm -d extended -e basic -f /var/ipqos/goldweb/account.info |
Die Option -d deaktiviert das Extended Accounting.
Zeigen Sie den Inhalt einer Flow Accounting-Datei an.
Anweisungen zum Anzeigen des Inhalts einer Flow Accounting-Datei finden Sie unter Perl-Schnittstelle für libexacct in Systemverwaltungshandbuch: Oracle Solaris Container – Ressourcenverwaltung und Solaris Zones.
Ausführliche Informationen zum Extended Accounting finden Sie in Kapitel 4, Einführung in das Extended Accounting in Systemverwaltungshandbuch: Oracle Solaris Container – Ressourcenverwaltung und Solaris Zones.
Informationen zum Definieren der flowacct-Parameter in der IPQoS-Konfigurationsdatei finden Sie unter So aktivieren Sie das Accounting für eine Klasse in der IPQoS-Konfigurationsdatei.
Informationen zum Drucken der Daten in der Datei, die mit dem Befehl acctadm erstellt wurde, finden Sie in Perl-Schnittstelle für libexacct in Systemverwaltungshandbuch: Oracle Solaris Container – Ressourcenverwaltung und Solaris Zones.
Mit dem Befehl kstat können Sie Statistiken zu dem IPQoS-Modulen erzeugen. Verwenden Sie die folgende Syntax:
/bin/kstat -m ipqos-module-name |
Sie können jeden gültigen IPQoS-Modulnamen angeben. Eine Liste gültiger Namen finden Sie in Tabelle 37–5. Um beispielsweise Statistiken anzuzeigen, die von dem dscpmk-Marker erzeugt wurden, geben Sie den folgenden kstat-Befehl ein:
/bin/kstat -m dscpmk |
Technische Informationen finden Sie in der Manpage kstat(1M).
Im Folgenden finden Sie ein Beispiel mögliche Ergebnisse des Befehls kstat zum Beziehen von Statistiken zum flowacct-Modul.
# kstat -m flowacct module: flowacct instance: 3 name: Flowacct statistics class: flacct bytes_in_tbl 84 crtime 345728.504106363 epackets 0 flows_in_tbl 1 nbytes 84 npackets 1 snaptime 345774.031843301 usedmem 256 |
Gibt den Namen der Klasse an, zu dem der Verkehrswert gehört; in diesem Fall flacct.
Die Gesamtzahl an Byte in der Flow-Tabelle. Gesamtzahl an Byte ist die Summe der Byte aller Flow-Datensätze, die derzeit in der Flow-Tabelle aufgezeichnet sind. Die Gesamtanzahl der Bytes für diese Flow-Tabelle ist 84. Wenn in der Tabelle keine Flows vorhanden sind, ist der Wert für bytes_in_tbl gleich 0.
Die letzte Uhrzeit, zu der eine kstat-Ausgabe erzeugt wurde.
Die Anzahl an Paketen, die während der Verarbeitung zu einem Fehler führten, in diesem Beispiel 0.
Anzahl der Flow-Datensätze in der Flow-Tabelle (in diesem Beispiel 1). Wenn in der Tabelle keine Datensätze vorhanden sind, ist der Wert für flows_in_tbl gleich 0.
Die Gesamtzahl an Byte, die von dieser Instanz der flowacct-Aktion erfasst wurden, in diesem Beispiel 84. Dieser Wert umfasst die Byte, die derzeit in der Flow-Tabelle vorhanden sind. Dieser Wert schließt darüber hinaus alle Byte ein, für die ein Timeout aufgetreten ist und die nicht länger in der Flow-Tabelle vorhanden sind.
Die Gesamtzahl an Paketen, die von dieser Instanz der flowacct-Aktion erfasst wurden, in diesem Beispiel 1. npackets umfasst auch die Pakete, die derzeit in der Flow-Tabelle vorhanden sind. npackets umfasst auch Pakete, für die ein Timeout aufgetreten ist und die nicht mehr in der Flow-Tabelle vorhanden sind.
Byte im Hauptspeicher, die von der Flow-Tabelle verwendet werden und von dieser flowacct-Instanz verwaltet werden. Der usedmem-Wert beträgt in diesem Beispiel 256. Der Wert für usedmem beträgt 0, wenn die Flow-Tabelle keine Flow-Datensätze enthält.