JavaScript is required to for searching.
Navigationslinks überspringen
Druckansicht beenden
Oracle Solaris 10 1/13 Installationshandbuch: Live Upgrade und Planung von Upgrades     Oracle Solaris 10 1/13 Information Library (Deutsch)
search filter icon
search icon

Dokumentinformationen

Vorwort

Teil I Upgraden mit Live Upgrade

1.  Informationen zur Planung einer Oracle Solaris-Installation

2.  Live Upgrade (Übersicht)

3.  Live Upgrade (Planung)

4.  Erstellen einer Boot-Umgebung mit Live Upgrade (Vorgehen)

Installieren von Live Upgrade und Erstellen von Boot-Umgebungen (Übersicht der Schritte)

Installieren von Live Upgrade

Installieren von Live Upgrade mit dem Befehl pkgadd

So installieren Sie Live Upgrade mit dem Oracle Solaris-Installationsprogramm

Installieren von Patches, die von Live Upgrade benötigt werden

So installieren Sie erforderliche Patches

Erstellen einer neuen Boot-Umgebung

So erstellen Sie zum ersten Mal ein neue Boot-Umgebung

So erstellen Sie eine Boot-Umgebung und führen Dateisysteme zusammen

So erstellen Sie eine Boot-Umgebung und teilen Dateisysteme auf

So erstellen Sie eine Boot-Umgebung und konfigurieren den Swap-Bereich neu

So erstellen Sie eine Boot-Umgebung und konfigurieren den Swap-Bereich mithilfe einer Liste neu

So erstellen Sie eine Boot-Umgebung und kopieren ein gemeinsam genutztes Dateisystem

So erstellen Sie eine Boot-Umgebung von einer anderen Quelle aus

So erstellen Sie eine leere Boot-Umgebung für ein Flash-Archiv

So erstellen Sie eine Boot-Umgebung mit RAID-1-Volumes (Mirrors)

Erstellen einer Boot-Umgebung und Anpassen des Inhalts

5.  Ausführen eines Upgrades mit Live Upgrade (Vorgehen)

6.  Wiederherstellen nach Fehler: Zurückgreifen auf die ursprüngliche Boot-Umgebung (Vorgehen)

7.  Verwalten von Live Upgrade-Boot-Umgebungen (Vorgehen)

8.  Aktualisieren des Betriebssystems Oracle Solaris auf einem System mit bereits installierten nicht-globalen Zonen

9.  Live Upgrade-Beispiele

Teil II Upgraden und Migrieren mit Live Upgrade auf einen ZFS-Root-Pool

10.  Live Upgrade und ZFS (Überblick)

11.  Live Upgrade für ZFS (Planung)

12.  Erstellen einer Boot-Umgebung für ZFS-Root-Pools

13.  Live Upgrade für ZFS mit installierten nicht-globalen Zonen

Teil III Anhänge

A.  Live Upgrade-Befehlsreferenz

B.  Fehlerbehebung (Vorgehen)

C.  Zusätzliche SVR4-Packaging-Anforderungen (Referenz)

D.  Verwenden des Patch Analyzers beim Durchführen von Upgrades (Vorgehen)

Glossar

Index

Erstellen einer neuen Boot-Umgebung

Das Erstellen einer Boot-Umgebung bietet eine Möglichkeit, kritische Dateisysteme von der aktiven Boot-Umgebung in eine neue Boot-Umgebung zu kopieren. Mit dem Befehl lucreate können ggf. Datenträger neu strukturiert, Dateisysteme angepasst und kritische Dateisysteme in die neue Boot-Umgebung kopiert werden.

Vor dem Kopieren von Dateisystemen in die neue Boot-Umgebung können Sie sie anpassen und kritische Dateisystemverzeichnisse mit den übergeordneten Verzeichnissen zusammenführen oder in unter- und übergeordnete Verzeichnisse aufteilen. Benutzerdefinierte (gemeinsam nutzbare) Dateisysteme werden standardmäßig von den Boot-Umgebungen gemeinsam genutzt. Gemeinsam nutzbare Dateisysteme können bei Bedarf jedoch auch kopiert werden. Der Swap-Bereich, ein gemeinsam nutzbarer Datenträger, kann ebenfalls aufgeteilt und zusammengeführt werden. Unter Arten von Dateisystemen finden Sie einen Überblick der kritischen und gemeinsam nutzbaren Dateisysteme.


Hinweis - In diesem Kapitel wird Live Upgrade für UFS-Dateisysteme beschrieben. Anweisungen zum Migrieren eines UFS-Dateisystems zu einem ZFS-Root-Pool bzw. Erstellen und Installieren eines ZFS-Root-Pools finden Sie in Kapitel 12, Erstellen einer Boot-Umgebung für ZFS-Root-Pools.


Über den Befehl lucreate mit der Option -m geben Sie an, welche und wie viele Dateisysteme in der neuen Boot-Umgebung erstellt werden sollen. Sie müssen die Option wiederholt angeben, um die genaue Anzahl an zu erstellenden Dateisystemen festzulegen. Wenn Sie die Option -m einmal verwenden, geben Sie an, wohin alle Dateisysteme gestellt werden sollen. Sie führen alle Dateisysteme aus der ursprünglichen Boot-Umgebung in das eine Dateisystem zusammen, das Sie über die Option -m angeben. Wenn Sie die Option -m zweimal angeben, werden zwei Dateisysteme erstellt. Wenn Sie die Option -m zum Erstellen von Dateisystemen verwenden, beachten Sie bitte die folgenden Richtlinien:

So erstellen Sie zum ersten Mal ein neue Boot-Umgebung

Beispiel 4-1 Erstellen einer Boot-Umgebung

In diesem Beispiel heißt die aktive Boot-Umgebung first_disk. Die Einhängepunkte für die Dateisysteme werden mit der Option -m angegeben. Zwei Dateisysteme werden erstellt, Root (/) und /usr. Die neue Boot-Umgebung erhält den Namen second_disk. Mit dem Namen second_disk wird die Beschreibung mydescription verbunden. Der Swap-Bereich in der neuen Boot-Umgebung second_disk wird automatisch von der Quelle, first_disk, zur gemeinsamen Nutzung freigegeben.

# lucreate -A 'mydescription' -c first_disk  -m /:/dev/dsk/c0t4d0s0:ufs \
-m /usr:/dev/dsk/c0t4d0s3:ufs  -n second_disk

So erstellen Sie eine Boot-Umgebung und führen Dateisysteme zusammen


Hinweis - Mit dem Befehl lucreate und der Option -m können Sie die Dateisysteme und die Anzahl der Dateisysteme angeben, die in der neuen Boot-Umgebung erstellt werden sollen. Sie müssen die Option wiederholt angeben, um die genaue Anzahl an zu erstellenden Dateisystemen festzulegen. Wenn Sie die Option -m einmal verwenden, geben Sie an, wohin alle Dateisysteme gestellt werden sollen. Sie führen alle Dateisysteme aus der ursprünglichen Boot-Umgebung in einem Dateisystem zusammen. Wenn Sie die Option -m zweimal angeben, werden zwei Dateisysteme erstellt.


Beispiel 4-2 Erstellen einer Boot-Umgebung und Zusammenführen von Dateisystemen

In diesem Beispiel sind die Dateisysteme in der aktuellen Boot-Umgebung Root (/), /usr und /opt. Das Dateisystem /opt wird mit dem übergeordneten Dateisystem /usr zusammengeführt. Die neue Boot-Umgebung erhält den Namen second_disk. Mit dem Namen second_disk wird die Beschreibung mydescription verbunden.

# lucreate -A 'mydescription' -c first_disk \
 -m /:/dev/dsk/c0t4d0s0:ufs -m /usr:/dev/dsk/c0t4d0s1:ufs \
 -m /usr/opt:merged:ufs -n second_disk

So erstellen Sie eine Boot-Umgebung und teilen Dateisysteme auf


Hinweis - Beim Erstellen von Dateisystemen für eine Boot-Umgebung gelten die gleichen Regeln wie beim Erstellen von Dateisystemen für das Betriebssystem Oracle Solaris. Live Upgrade kann Sie nicht daran hindern, kritische Dateisysteme unzulässig zu konfigurieren. Beispiel: Sie könnten einen lucreate-Befehl eingeben, mit dem Sie getrennte Dateisysteme für das Root-Dateisystem (/) und /kernel anlegen — was eine unzulässige Aufteilung des Root-Dateisystems (/) darstellen würde.


Wenn Sie ein Verzeichnis in mehrere Einhängepunkte aufteilen, bleiben Hard Links über Dateisystemgrenzen nicht erhalten. Wenn zum Beispiel /usr/stuff1/file über einen Hard Link mit /usr/stuff2/file verbunden ist und /usr/stuff1 und /usr/stuff2 in unterschiedliche Dateisysteme aufgeteilt werden, geht der Link zwischen den Dateien verloren. lucreate gibt eine Warnmeldung aus und ein symbolischer Link wird als Ersatz für den nicht mehr vorhandenen Hard Link erstellt.

Beispiel 4-3 Erstellen einer Boot-Umgebung und Trennen von Dateisystemen

In diesem Beispiel verteilt der Befehl das root-Dateisystem (/) über mehrere Festplattenbereiche in der neuen Boot-Umgebung. Gegeben ist eine Quell-Boot-Umgebung, bei der sich /usr, /var und /opt in Root (/) befinden: /dev/dsk/c0t0d0s0 /.

Teilen Sie in der neuen Boot-Umgebung die Dateisysteme /usr, /var und /opt auf, indem Sie sie wie folgt in eigenen Bereichen einhängen:

/dev/dsk/c0t1d0s0 /

/dev/dsk/c0t1d0s1 /var

/dev/dsk/c0t1d0s7 /usr

/dev/dsk/c0t1d0s5 /opt

Mit dem Boot-Umgebungsnamen second_disk wird die Beschreibung mydescription verbunden.

# lucreate -A 'mydescription' -c first_disk \
 -m /:/dev/dsk/c0t1d0s0:ufs -m /usr:/dev/dsk/c0t1d0s7:ufs  \ 
-m /var:/dev/dsk/c0t1d0s1:ufs -m /opt:/dev/dsk/c0t1d0s5:ufs \ 
-n second_disk

Nächste Schritte

Sobald die neue Boot-Umgebung erstellt wurde, können Sie ein Upgrade ausführen und die neue Umgebung aktivieren (bootfähig machen). Siehe Kapitel 5, Ausführen eines Upgrades mit Live Upgrade (Vorgehen).

So erstellen Sie eine Boot-Umgebung und konfigurieren den Swap-Bereich neu

Swap-Bereiche werden von den Boot-Umgebungen standardmäßig gemeinsam genutzt. Wenn Sie keinen Swap-Bereich mit der Option -m angeben, nutzen die aktuelle und die neue Boot-Umgebung gemeinsam dieselben Swap-Bereiche. Wenn Sie den Swap-Bereich der neuen Boot-Umgebung rekonfigurieren wollen, verwenden Sie die Option -m, um Swap-Bereiche zur neuen Boot-Umgebung hinzuzufügen oder daraus zu löschen.


Hinweis - Ein Swap-Bereich darf nicht von einer anderen als der aktuellen Boot-Umgebung bzw. der Quell-Boot-Umgebung (bei Verwendung der Option -s) genutzt werden. Die Erstellung der Boot-Umgebung schlägt fehl, wenn der Swap-Bereich von einer anderen Boot-Umgebung genutzt wird, ganz gleich, ob der Bereich ein Swap-, ein UFS- oder ein anderes Dateisystem enthält.

Sie können eine Boot-Umgebung mit den vorhandenen Swap-Bereichen erstellen und danach die Datei vfstab bearbeiten.


Beispiel 4-4 Erstellen einer Boot-Umgebung und Neukonfiguration des Swap-Bereichs

In diesem Beispiel enthält die aktuelle Boot-Umgebung Root (/) auf /dev/dsk/c0t0d0s0 und der Swap-Bereich befindet sich auf /dev/dsk/c0t0d0s1. Für die neue Boot-Umgebung wird Root (/) auf /dev/dsk/c0t4d0s0 kopiert und /dev/dsk/c0t0d0s1 und /dev/dsk/c0t4d0s1 werden als Swap-Bereiche verwendet. Mit dem Boot-Umgebungsnamen second_disk wird die Beschreibung mydescription verbunden.

# lucreate -A 'mydescription' -c first_disk \ 
-m /:/dev/dsk/c0t4d0s0:ufs -m -:/dev/dsk/c0t0d0s1:swap \ 
-m -:/dev/dsk/c0t4d0s1:swap -n second_disk 

Diese Swap-Zuweisungen treten jedoch erst in Kraft, nachdem das System von second_disk gebootet wurde. Verwenden Sie für lange Swap-Bereich-Listen die Option -M. Siehe So erstellen Sie eine Boot-Umgebung und konfigurieren den Swap-Bereich mithilfe einer Liste neu.

So erstellen Sie eine Boot-Umgebung und konfigurieren den Swap-Bereich mithilfe einer Liste neu

Bei vielen Swap-Bereichen sollten Sie eine Swap-Liste erstellen. lucreate verwendet diese Liste mit Swap-Bereichen für die neue Boot-Umgebung.


Hinweis - Ein Swap-Bereich darf nicht von einer anderen als der aktuellen Boot-Umgebung bzw. der Quell-Boot-Umgebung (bei Verwendung der Option -s) genutzt werden. Die Erstellung der Boot-Umgebung schlägt fehl, wenn der Swap-Bereich von einer anderen Boot-Umgebung genutzt wird, ganz gleich, ob der Swap-Bereich ein Swap-, ein UFS- oder ein anderes Dateisystem enthält.


  1. Erstellen Sie eine Liste der Swap-Bereiche, die in der neuen Boot-Umgebung benutzt werden sollen.

    Den Speicherort und den Namen dieser Datei können Sie selbst festlegen. In diesem Beispiel enthält die Datei /etc/lu/swapslices eine Liste mit Geräten und Bereichen:

    -:/dev/dsk/c0t3d0s2:swap
    -:/dev/dsk/c0t3d0s2:swap
    -:/dev/dsk/c0t4d0s2:swap
    -:/dev/dsk/c0t5d0s2:swap
    -:/dev/dsk/c1t3d0s2:swap
    -:/dev/dsk/c1t4d0s2:swap
    -:/dev/dsk/c1t5d0s2:swap
  2. Geben Sie Folgendes ein:
    # lucreate  [-A 'BE_description'] \
     -m mountpoint:device[,metadevice]:fs_options \
    -M slice_list  -n BE_name
    -A 'BE_description'

    (Optional) Ermöglicht das Erstellen einer Boot-Umgebungsbeschreibung, die dem Boot-Umgebungsnamen (BU-Name) zugeordnet wird. Die Beschreibung kann beliebig lang sein und beliebige Zeichen enthalten.

    -m Einhängepunkt:Gerät[,Metagerät]:DS-Optionen [-m ...]

    Gibt die Dateisystemkonfiguration der neuen Boot-Umgebung an. Die Dateisysteme, die Sie als Argumente für die Option -m angeben, können sich auf einer Festplatte befinden oder über mehrere Festplatten verteilt sein. Verwenden Sie diese Option so oft wie nötig, um die benötigte Anzahl an Dateisystemen zu erstellen.

    • Für Einhängepunkt können Sie einen beliebigen gültigen Einhängepunkt oder (Bindestrich) angeben. Letzteres gibt an, dass es sich um eine Swap-Partition handelt.

    • Das Feld Device kann eine der folgenden Angaben enthalten:

      • Den Namen eines Festplattengeräts im Format /dev/dsk/c wtxdys z.

      • Den Namen eines Solaris Volume Manager-Metageräts im Format /dev/md/dsk/dnum

      • Den Namen eines Veritas Volume Manager-Volumes im Format /dev/vx/dsk/Volume-Name

      • Das Schlüsselwort merged, das angibt, dass das Dateisystem am angegebenen Einhängepunkt mit dem übergeordneten Dateisystem zusammengeführt werden soll.

    • Das Feld DS-Optionen kann eine der folgenden Angabe enthalten:

      • ufs, ein UFS-Dateisystem

      • vxfs, ein Veritas-Dateisystem

      • swap, der Swap-Bereich Der Swap-Einhängepunkt muss ein Bindestrich () sein.

      • Für Dateisysteme, bei denen es sich um logische Geräte (Mirrors) handelt, können mithilfe verschiedener Schlüsselwörter auf sie anzuwendende Vorgänge festgelegt werden. Mit diesen Schlüsselwörtern können Sie ein logisches Gerät erstellen, die Konfiguration eines logischen Geräts ändern oder ein logisches Gerät löschen. Eine Beschreibung dieser Schlüsselwörter finden Sie unter So erstellen Sie eine Boot-Umgebung mit RAID-1-Volumes (Mirrors).

    -M slice_list

    Eine Liste von -m-Optionen, die in der Datei slice_list zusammengestellt sind. Geben Sie diese Argumente in dem für die Option -m beschriebenen Format an. Kommentarzeilen, die mit dem Zeichen # beginnen, werden ignoriert. Die Option -M ist nützlich, wenn Sie eine lange Liste mit Dateisystemen für eine Boot-Umgebung verwenden müssen. Beachten Sie, dass Sie die Optionen -m und -M kombinieren können. Sie können zum Beispiel Swap-Bereiche in der slice_list speichern und die Root- (/) und /usr-Bereiche mit -m angeben.

    Die Optionen -m und -M unterstützen das Auflisten mehrerer Bereiche für einen bestimmten Einhängepunkt. Beim Verarbeiten dieser Bereiche überspringt lucreate alle nicht verfügbaren Bereiche und wählt den ersten verfügbaren Bereich aus.

    -n BE_name

    Der Name der zu erstellenden Boot-Umgebung. Der BU-Name muss eindeutig sein.

    Sobald die neue Boot-Umgebung erstellt wurde, können Sie ein Upgrade ausführen und die neue Umgebung aktivieren (bootfähig machen). Siehe Kapitel 5, Ausführen eines Upgrades mit Live Upgrade (Vorgehen).

Beispiel 4-5 Erstellen einer Boot-Umgebung und Neukonfiguration des Swap-Bereichs mithilfe einer Liste

In diesem Beispiel besteht der Swap-Bereich in der neuen Boot-Umgebung aus der Liste der Bereiche, die in der Datei /etc/lu/swapslices aufgelistet sind. Mit dem Namen second_disk wird die Beschreibung mydescription verbunden.

# lucreate -A 'mydescription' -c first_disk \ 
-m /:/dev/dsk/c02t4d0s0:ufs -m /usr:/dev/dsk/c02t4d0s1:ufs \ 
-M /etc/lu/swapslices -n second_disk 

So erstellen Sie eine Boot-Umgebung und kopieren ein gemeinsam genutztes Dateisystem

Wenn ein gemeinsam nutzbares Dateisystem in die neue Boot-Umgebung kopiert werden soll, geben Sie den zu kopierenden Einhängepunkt mit der Option -m an. Anderenfalls werden gemeinsam nutzbare Dateisysteme standardmäßig gemeinsam genutzt und ihr Einhängepunkt in der Datei vfstab bleibt unverändert. Alle an den gemeinsam nutzbaren Dateisystemen vorgenommenen Aktualisierungen stehen in beiden Boot-Umgebungen zur Verfügung.

Beispiel 4-6 Erstellen einer Boot-Umgebung und Kopieren eines gemeinsam genutzten Dateisystems

In diesem Beispiel enthält die aktuelle Boot-Umgebung zwei Dateisysteme, Root (/) und /home. In der neuen Boot-Umgebung wird das Root-Dateisystem (/) in die beiden Dateisysteme Root (/) und /usr aufgeteilt. Das Dateisystem /home wird in die neue Boot-Umgebung kopiert. Mit dem Boot-Umgebungsnamen second_disk wird die Beschreibung mydescription verbunden.

# lucreate -A 'mydescription' -c first_disk \ 
-m /:/dev/dsk/c0t4d0s0:ufs -m /usr:/dev/dsk/c0t4d0s3:ufs \
-m /home:/dev/dsk/c0t4d0s4:ufs -n second_disk

So erstellen Sie eine Boot-Umgebung von einer anderen Quelle aus

Der Befehl lucreate erstellt eine Boot-Umgebung auf der Grundlage der Dateisysteme in der aktiven Boot-Umgebung. Wenn Sie eine Boot-Umgebung auf der Grundlage einer anderen als der aktiven Boot-Umgebung erstellen möchten, verwenden Sie den Befehl lucreate mit der Option -s.


Hinweis - Wenn Sie die neue Boot-Umgebung aktivieren und auf die vorherige Boot-Umgebung zurückgreifen müssen, booten Sie wieder die zuletzt aktive Boot-Umgebung, nicht die Quell-Boot-Umgebung.


Beispiel 4-7 Erstellen einer Boot-Umgebung von einer anderen Quelle aus

In diesem Beispiel wird eine Boot-Umgebung auf der Grundlage des Root-Dateisystems (/) in der Quell-Boot-Umgebung mit dem Namen third_disk erstellt. third_disk ist nicht die aktive Boot-Umgebung. Mit der neuen Boot-Umgebung second_disk. wird die Beschreibung mydescription verbunden.

# lucreate -A 'mydescription' -s third_disk \ 
-m /:/dev/dsk/c0t4d0s0:ufs  -n second_disk

So erstellen Sie eine leere Boot-Umgebung für ein Flash-Archiv

Mit dem Befehl lucreate wird eine leere Boot-Umgebung erstellt, die auf den Dateisystemen in der aktiven Boot-Umgebung basiert. Durch Verwendung des Befehls lucreate mit der Option -s können Sie mit lucreate rasch eine leere Boot-Umgebung erstellen. Die Bereiche werden für die angegebenen Dateisysteme reserviert, es werden aber keine Dateisysteme kopiert. Die Boot-Umgebung wird zwar benannt, aber noch nicht tatsächlich erzeugt. Dies geschieht erst mit der Installation eines Flash-Archiv. Wenn Sie in der leeren Boot-Umgebung ein Archiv installieren, werden auf den reservierten Bereichen Dateisysteme angelegt.

Beispiel 4-8 Erstellen einer leeren Boot-Umgebung für ein Flash-Archiv

In diesem Beispiel wird eine Boot-Umgebung ohne Dateisysteme erstellt. Mit der neuen Boot-Umgebung second_disk wird die Beschreibung mydescription verbunden.

# lucreate -A 'mydescription' -s - \ 
-m /:/dev/dsk/c0t1d0s0:ufs  -n second_disk

Sobald Sie die leere Boot-Umgebung erstellt haben, kann ein Flash-Archiv installiert und aktiviert (bootfähig gemacht) werden. Siehe Kapitel 5, Ausführen eines Upgrades mit Live Upgrade (Vorgehen).

Ein Beispiel zum Erstellen und Füllen einer leeren Boot-Umgebung finden Sie unter Beispiel für das Erstellen einer leeren Boot-Umgebung und das Installieren von Flash-Archiv .

So erstellen Sie eine Boot-Umgebung mit RAID-1-Volumes (Mirrors)

Wenn Sie eine Boot-Umgebung erstellen, erzeugt Live Upgrade mithilfe der Solaris Volume Manager-Technologie RAID-1-Volumes. Bei der Erstellung einer Boot-Umgebung können Sie mit Live Upgrade die folgenden Aufgaben durchführen und verwalten.

Bevor Sie beginnen

Um die Mirroring-Funktionen von Live Upgrade nutzen zu können, müssen Sie eine Statusdatenbank sowie ein Replikat der Statusdatenbank anlegen. Eine Statusdatenbank oder State Database speichert Informationen zum Status Ihrer Solaris Volume Manager-Konfiguration auf einer Festplatte ab.

Beispiel 4-9 Erstellen einer Boot-Umgebung mit einem Mirror und Angabe von Geräten

In diesem Beispiel werden die Einhängepunkte für die Dateisysteme mithilfe der Option -m angegeben.

# lucreate -A 'mydescription' \ 
-m /:/dev/md/dsk/d10:ufs,mirror \ 
-m /:/dev/dsk/c0t0d0s0,/dev/md/dsk/d1:attach \ 
-m /:/dev/dsk/c0t1c0s0,/dev/md/dsk/d2:attach -n another_disk

Beispiel 4-10 Erstellen einer Boot-Umgebung mit einem Mirror ohne Angabe eines Submirror-Namens

In diesem Beispiel werden die Einhängepunkte für die Dateisysteme mithilfe der Option -m angegeben.

# lucreate -A 'mydescription' \ 
-m /:/dev/md/dsk/d10:ufs,mirror \ 
-m /:/dev/dsk/c0t0d0s0:attach \ 
-m /:/dev/dsk/c0t1d0s0:attach -n another_disk

Sobald die neue Boot-Umgebung erstellt wurde, können Sie ein Upgrade ausführen und die neue Umgebung aktivieren (bootfähig machen). Siehe Kapitel 5, Ausführen eines Upgrades mit Live Upgrade (Vorgehen).

Beispiel 4-11 Erstellen einer Boot-Umgebung und Entfernen eines Submirrors

In diesem Beispiel werden die Einhängepunkte für die Dateisysteme mithilfe der Option -m angegeben.

# lucreate -A 'mydescription' \ 
-m /:/dev/md/dsk/d10:ufs,mirror \ 
-m /:/dev/dsk/c0t0d0s0,/dev/md/dsk/d1:detach,attach,preserve \ 
-m /:/dev/dsk/c0t1d0s0,/dev/md/dsk/d2:attach -n another_disk

Sobald die neue Boot-Umgebung erstellt wurde, können Sie ein Upgrade ausführen und die neue Umgebung aktivieren (bootfähig machen). Siehe Kapitel 5, Ausführen eines Upgrades mit Live Upgrade (Vorgehen).

Beispiel 4-12 Erstellen einer Boot-Umgebung, Entfernen eines Submirrors und Speichern dessen Inhalte

In diesem Beispiel werden die Einhängepunkte für die Dateisysteme mithilfe der Option -m angegeben.

# lucreate -A 'mydescription' \ 
-m /:/dev/md/dsk/d20:ufs,mirror \ 
-m /:/dev/dsk/c0t0d0s0:detach,attach,preserve \ 
-n another_disk

Sobald die neue Boot-Umgebung erstellt wurde, können Sie ein Upgrade ausführen und die neue Umgebung aktivieren (bootfähig machen). Siehe Kapitel 5, Ausführen eines Upgrades mit Live Upgrade (Vorgehen).

Beispiel 4-13 Erstellen einer Boot-Umgebung mit zwei Mirrors

In diesem Beispiel werden die Einhängepunkte für die Dateisysteme mithilfe der Option -m angegeben.

# lucreate -A 'mydescription' \ 
-m /:/dev/md/dsk/d10:ufs,mirror \ 
-m /:/dev/dsk/c0t0d0s0,/dev/md/dsk/d1:attach \ 
-m /:/dev/dsk/c0t1d0s0,/dev/md/dsk/d2:attach \ 
-m /opt:/dev/md/dsk/d11:ufs,mirror \ 
-m /opt:/dev/dsk/c2t0d0s1,/dev/md/dsk/d3:attach \ 
-m /opt:/dev/dsk/c3t1d0s1,/dev/md/dsk/d4:attach -n another_disk

Sobald die neue Boot-Umgebung erstellt wurde, können Sie ein Upgrade ausführen und die neue Umgebung aktivieren (bootfähig machen). Siehe Kapitel 5, Ausführen eines Upgrades mit Live Upgrade (Vorgehen).

Erstellen einer Boot-Umgebung und Anpassen des Inhalts

Der Inhalt des Dateisystems in der neuen Boot-Umgebung kann mit den Ein- und Ausschlussoptionen geändert werden. Verzeichnisse und Dateien werden nicht in die neue Boot-Umgebung kopiert.

Die Ein- und Ausschlussoptionen werden in der lucreate-Befehlssyntax folgendermaßen dargestellt:

# lucreate -m mountpoint:device[,metadevice]:fs_options [-m ...]  \ 
[-x exclude-dir] [-y include] \
[-Y include-list-file] \
[-f exclude-list-file]\  
[-z filter-list] [-I] -n BE_name
-x exclude-dir

Schließt Dateien und Verzeichnisse aus; diese Dateien/Verzeichnisse werden nicht in die neue Boot-Umgebung kopiert. Zum Ausschließen mehrerer Dateien oder Verzeichnisse können Sie mehrere Instanzen dieser Option verwenden.

exclude-dir ist der Name des Verzeichnisses bzw. der Datei.

-y include-dir

Kopiert die aufgeführten Verzeichnisse und Dateien in die neue Boot-Umgebung. Diese Option wird dann eingesetzt, wenn einzelne Unterverzeichnisse oder Dateien aus einem bereits ausgeschlossenen Verzeichnis wiederhergestellt werden sollen.

include-dir ist der Name des einzuschließenden Unterverzeichnisses bzw. der Datei.

-Y list-filename

Kopiert Verzeichnisse und Dateien aus einer Liste in die neue Boot-Umgebung. Diese Option wird dann eingesetzt, wenn einzelne Unterverzeichnisse oder Dateien aus einem bereits ausgeschlossenen Verzeichnis wiederhergestellt werden sollen.

  • list-filename ist der vollständige Pfad der Datei, in der sich eine Liste befindet.

  • Die Datei list-filename muss eine Datei pro Zeile enthalten.

  • Wenn es sich bei einem Listeneintrag um ein Verzeichnis handelt, so werden alle Unterverzeichnisse und Dateien unterhalb dieses Verzeichnisses einbezogen. Wenn es sich bei einem Listeneintrag um eine Datei handelt, wird nur diese Datei einbezogen.

-f list-filename

Schließt anhand einer Liste Dateien und Verzeichnisse aus; diese Dateien/Verzeichnisse werden nicht in die neue Boot-Umgebung kopiert.

  • list-filename ist der vollständige Pfad der Datei, in der sich eine Liste befindet.

  • Die Datei list-filename muss eine Datei pro Zeile enthalten.

-z list-filename

Kopiert Verzeichnisse und Dateien gemäß einer Liste in die neue Boot-Umgebung. Alle Dateien oder Verzeichnisse in der Liste sind mit einem Plus- „+” oder Minuszeichen „-” gekennzeichnet. Pluszeichen kennzeichnen die in das Archiv aufzunehmenden Dateien und Verzeichnisse, Minuszeichen die auszuschließenden.

  • list-filename ist der vollständige Pfad der Datei, in der sich eine Liste befindet.

  • Die Datei list-filename muss eine Datei pro Zeile enthalten. Zwischen dem Plus- bzw. Minuszeichen und dem Dateinamen muss ein Leerzeichen stehen.

  • Wenn es sich bei einem Listeneintrag um ein Verzeichnis handelt und der Eintrag mit einem + (Pluszeichen) versehen ist, so werden alle Unterverzeichnisse und Dateien unterhalb dieses Verzeichnisses einbezogen. Wenn es sich bei einem Listeneintrag um eine Datei handelt und der Eintrag mit einem + (Pluszeichen) versehen ist, so wird nur diese Datei einbezogen.

-I

Übergeht die Integritätsprüfung für Systemdateien. Setzen Sie diese Option nur mit Bedacht ein.

Der Befehl lucreate führt eine Integritätsprüfung durch, um zu vermeiden, dass Sie wichtige Systemdateien aus einer Boot-Umgebung entfernen. Dabei werden alle in einer Systempackagedatenbank registrierten Dateien kontrolliert, und die Erstellung der Boot-Umgebung wird unterbrochen, wenn eine dieser Dateien aus der Boot-Umgebung ausgeschlossen wird. Die Verwendung dieser Option bewirkt, dass keine Integritätsprüfung erfolgt. Mit dieser Option geht die Erstellung der Boot-Umgebung schneller vonstatten, eventuelle Probleme werden unter Umständen jedoch nicht erkannt.