Das SunPlex-System erweitert die Solaris-Betriebsumgebung auf ein Cluster-Betriebssystem. Ein Cluster oder Plex ist eine Reihe von locker gekoppelten Computerknoten, die sich für den Client als ein einziges Netzwerk bzw. eine einzige Anwendung mit Datenbanken, Webdiensten und Dateidiensten darstellt.
Jeder Cluster-Knoten ist ein Standalone-Server, der seine eigenen Prozesse ausführt. Diese Prozesse kommunizieren miteinander und treten (für einen Netzwerk-Client) als ein einziges System auf. Im Zusammenspiel stellen sie Benutzern Anwendungen, Systemressourcen und Daten zur Verfügung.
Ein Cluster bietet im Vergleich zu traditionellen Einzelserversystemen mehrere Vorteile. Zu diesen Vorteilen gehört die Unterstützung von Failover- und Scalable-Diensten, die Fähigkeit zum modularen Wachsen und ein niedriger Anschaffungspreis im Vergleich zu traditionellen fehlertoleranten Hardwaresystemen.
Ziele des SunPlex-Systems
Reduzieren oder Beseitigen der Systemausfallzeiten aufgrund von Softwarefehlern oder Hardwareausfällen.
Sicherstellen der Verfügbarkeit von Daten und Anwendungen für Endbenutzer, unabhängig von der Art des Fehlers, der normalerweise zum Ausfall eines Einzelserversystems führt.
Erhöhen der Durchsatzleistung von Anwendungen, indem Dienste durch die Aufnahme weiterer Knoten in den Cluster auf zusätzliche Prozessoren skalierbar gemacht werden.
Verbessern der Systemverfügbarkeit, weil Sie das System pflegen können, ohne den ganzen Cluster herunterfahren zu müssen.
Das SunPlex-System ist als hoch verfügbares System (HA-System) ausgelegt, das heißt als ein System, das einen nahezu kontinuierlichen Zugriff auf Daten und Anwendungen bietet.
Im Gegensatz dazu sorgen fehlertolerante Hardwaresysteme für einen kontinuierlichen Zugriff auf Daten und Anwendungen, verursachen aber aufgrund der spezialisierten Hardware höhere Kosten. Zudem überbrücken fehlertolerante Systeme normalerweise keine Softwarefehler.
Das SunPlex-System setzt eine Kombination aus Hardware und Software ein, um Hochverfügbarkeit zu erzielen. Redundante Cluster-Interconnects, Speicherung und öffentliche Netzwerke schützen vor kritischen Ausfallpunkten (Single Points of Failure, SPOF). Die Cluster-Software überwacht kontinuierlich den Zustand der Mitgliedsknoten und hindert fehlerhaft arbeitende Knoten an der Teilnahme im Cluster, um die Daten vor Schäden zu schützen. Der Cluster überwacht auch Dienste und die abhängigen Systemressourcen und sorgt bei Ausfällen für ein Failover oder einen Neustart der Dienste.
Fragen und Antworten zur Hochverfügbarkeit finden Sie unter Häufig gestellte Fragen zur Hochverfügbarkeit.
Mit dem SunPlex-System können Sie entweder Failover- oder Scalable-Dienste implementieren. Im Allgemeinen sorgt ein Failover-Dienst nur für Hochverfügbarkeit (Redundanz), während ein Scalable-Dienst Hochverfügbarkeit mit einer besseren Leistung verbindet. Ein einzelner Cluster kann sowohl Failover- als auch Scalable-Dienste unterstützen.
Failover ist der Vorgang, bei dem der Cluster automatisch einen Dienst von einem ausgefallenen Primärknoten auf einen dafür vorgesehenen Sekundärknoten verschiebt. Mit Failover sorgt die Sun Cluster-Software für Hochverfügbarkeit.
Bei einem Failover nimmt der Client möglicherweise eine kurze Unterbrechung im Dienst wahr und muss ggf. die Verbindung neu herstellen, nachdem das Failover abgeschlossen ist. Die Clients nehmen jedoch den realen Server, der den Dienst zur Verfügung stellt, nicht wahr.
Während es beim Failover um Redundanz geht, sorgt die Skalierbarkeit für eine konstante Antwortzeit oder einen von der Last unabhängigen konstanten Datendurchsatz. Ein Scalable-Dienst ermöglicht die wirksame Zusammenarbeit der vielen Knoten eines Clusters bei der gemeinsamen Ausführung einer Anwendung und sorgt damit für eine bessere Leistung. In einer Scalable-Konfiguration kann jeder Cluster-Knoten Daten liefern und Client-Abfragen verarbeiten.
Spezifischere Informationen zu Failover- und Scalable-Diensten finden Sie unter Datendienste.