Sun Cluster 3.1 10/03 Konzepthandbuch

Öffentliche Netzwerkadapter und IP Network Multipathing

Clients führen über das öffentliche Netzwerk Datenanforderungen an den Cluster durch. Jeder Cluster-Knoten ist über ein Paar öffentlicher Netzwerkadapter mit mindestens einem öffentlichen Netzwerk verbunden.

Die Solaris IPMP-Software (Internet Protocol Network Multipathing) von Sun Cluster liefert den Basismechanismus für die Überwachung öffentlicher Netzwerkadapter und das Wechseln von IP-Adressen von einem Adapter auf einen anderen, wenn ein Fehler erkannt wird. Jeder Cluster-Knoten hat seine eigene IP Network Multipathing-Konfiguration, die sich von der auf anderen Cluster-Knoten unterscheiden kann.

Öffentliche Netzwerkadapter sind als IPMP-Gruppen (Multipathing-Gruppen) organisiert. Jede Multipathing-Gruppe hat mindestens einen öffentlichen Netzwerkadapter. Jeder Adapter in einer Multipathing-Gruppe kann aktiv sein oder Sie können Standby-Schnittstellen konfigurieren, die bis zum Auftreten eines Failovers inaktiv bleiben. Der in.mpathd-Mutlipathing-Dämon verwendet eine IP-Testadresse, um Fehler und Reparaturen zu erkennen. Erkennt der Multipathing-Dämon einen Fehler auf einem der Adapter, erfolgt ein Failover. Der gesamte Netzwerkzugriff geht vom fehlerhaften Adapter auf einen anderen funktionsfähigen Adapter in der Multipathing-Gruppe unter Aufrechterhaltung der Konnektivität des öffentlichen Netzwerkes für den Knoten über. Wenn eine Standby-Schnittstelle konfiguriert wurde, wählt der Dämon die Standby-Schnittstelle aus. Andernfalls wählt in.mpathd die Schnittstelle mit der niedrigsten Anzahl von IP-Adressen aus. Da das Failover auf Adapterschnittstellenebene erfolgt, sind Verbindungen auf höherer Ebene wie TCP mit Ausnahme einer kurzen Zeitspanne während des Failover-Vorgangs nicht betroffen. Wenn das Failover der IP-Adressen erfolgreich abgeschlossen ist, werden freie ARP-Übertragungen gesendet. Die Konnektivität der Remote-Clients bleibt damit erhalten.


Hinweis –

Aufgrund der TCP-Wiederherstellungseigenschaften bei Stau kann an TCP-Endpunkten nach einem erfolgreichen Failover eine weitere Verzögerung entstehen, da einige Segmente beim Failover verloren gehen können und der Stausteuermechanismus im TCP aktiviert wird.


Multipathing-Gruppen bilden die Bausteine für logische Hostnamen und gemeinsam genutzte Adressen. Sie können auch unabhängig von logischen Hostnamen und gemeinsam genutzten Adressen Multipathing-Gruppen erstellen, um die Konnektivität der Cluster-Knoten mit dem öffentlichen Netzwerk zu überwachen. Dieselbe Multipathing-Gruppe kann auf einem Knoten eine beliebige Anzahl logischer Hostnamen oder gemeinsam genutzter Adressen hosten. Weitere Information zu den Ressourcen logischer Hostname und gemeinsam genutzte Adressen finden Sie im Sun Cluster 3.1 Data Services Installation and Configuration Guide.


Hinweis –

Der IP Network Multipathing-Mechanismus ist auf das Erkennen und Verbergen von Adapterfehlern ausgelegt. Zweck dieser Gestaltung ist nicht, die Wiederherstellung von einem Verwalter durchzuführen und mit ifconfig(1M) eine der logischen (oder gemeinsam genutzten) IP-Adressen zu entfernen. Die Sun Cluster-Software zeigt die logischen und gemeinsam genutzten IP-Adressen als Ressourcen an, die vom RGM verwaltet werden. Ein Verwalter muss eine IP-Adresse mit scrgadm(1M) entfernen oder hinzufügen, um die Ressourcengruppe mit der Ressource zu ändern.


Weitere Informationen zur Solaris-Implementierung von IP Network Multipathing finden Sie in der entsprechenden Dokumentation zur Solaris-Betriebsumgebung, die auf Ihrem Cluster installiert ist.

Version des Betriebssystems 

Anweisungen siehe  

Solaris 8-Betriebsumgebung 

IP Network Multipathing Administration Guide

Solaris 9-Betriebsumgebung 

“IP Network Multipathing Topics ” in System Administration Guide: IP Services