Platten, die mit mehr als einem Knoten gleichzeitig verbunden werden können, sind Multihostplatten. In einer Sun Cluster-Umgebung sorgt die Multihostspeicherung für hoch verfügbare Platten. Sun Cluster benötigt Multihostspeicher für Zwei-Knoten-Cluster zur Einrichtung des Quorums. Cluster mit mehr als drei Knoten benötigen keinen Multihostspeicher.
Multihostplatten haben folgende Eigenschaften.
Sie tolerieren das Versagen einzelner Knoten.
Sie speichern Anwendungsdaten und können auch binäre Anwendungsdateien und Konfigurationsdateien speichern.
Sie schützen vor Knotenversagen. Wenn Client-Anfragen über einen Knoten auf Daten zugreifen und dieser Knoten ausfällt, werden die Anfragen umgeschaltet und über einen anderen Knoten abgewickelt, der mit denselben Platten direkt verbunden ist.
Der Zugriff erfolgt entweder global über einen Primärknoten, der die Platten “unterstützt”, oder durch einen direkten gleichzeitigen Zugriff über lokale Pfade. Die derzeit einzige Anwendung, die mit direkten gleichzeitigen Zugriffen arbeitet, ist Oracle Parallel Server.
Ein Datenträger-Manager sorgt bei gespiegelten oder RAID-5-Konfigurationen für die Datenredundanz der Multihostplatten. Derzeit unterstützt Sun Cluster die Datenträger-Manager Solaris Volume ManagerTM und VERITAS Volume Manager, der in ausschließlich SPARC-basierten Clustern eingesetzt werden kann, sowie den RDAC RAID-5-Hardware-Controller auf verschiedenen RAID-Hardwareplattformen.
Die Kombination aus Multihostplatten und Plattenspiegelung sowie Striping schützt vor Knoten- und Einzelplattenversagen.
Fragen und Antworten zum Multihostspeicher finden Sie in Kapitel 4.
Dieser Abschnitt betrifft nur SCSI-Speichergeräte und keine Glasfaserkanal-Speicher, die für Multihostplatten eingesetzt werden.
Auf einem Standalone-Server steuert der Serverknoten die SCSI-Busaktivitäten durch die SCSI-Host-Adapterschaltung, die diesen Server mit einem bestimmten SCSI-Bus verbindet. Diese SCSI-Host-Adapterschaltung wird als SCSI-Initiator bezeichnet. Die Schaltung initiiert alle Busaktivitäten für diesen SCSI-Bus. Die SCSI-Standardadresse der SCSI-Host-Adapter in Sun-Systemen ist 7.
Cluster-Konfigurationen teilen ihren Speicher unter Verwendung von Multihostplatten auf mehrere Serverknoten auf. Wenn der Cluster-Speicher aus symmetrischen oder unsymmetrischen SCSI-Geräten besteht, wird die Konfiguration als Multi-Initiator-SCSI bezeichnet. Wie aus dieser Terminologie hervorgeht, ist mehr als ein SCSI-Initiator auf dem SCSI-Bus vorhanden ist.
Die SCSI-Spezifikation erfordert, dass jedes Gerät im SCSI-Bus eine einmalige SCSI-Adresse hat. (Der Host-Adapter ist ebenfalls ein Gerät im SCSI-Bus.) Die Standard-Hardwarekonfiguration führt in einer Multi-Initiator-Umgebung zu einem Konflikt, weil alle SCSI-Host-Adapter standardmäßig auf 7 gesetzt werden.
Lassen Sie zur Beseitigung dieses Konflikts auf jedem SCSI-Bus einen der SCSI-Host-Adapter mit der SCSI-Adresse 7, und stellen Sie für die anderen Host-Adapter ungenutzte SCSI-Adressen ein. Eine zweckmäßige Planung schreibt vor, dass sowohl die derzeit ungenutzten als auch die potenziell ungenutzten Adressen zu den “ungenutzten” SCSI-Adressen gehören. Ein Beispiel für zukünftige, ungenutzte Adressen ist das Aufstocken des Speichers durch das Installieren neuer Laufwerke an freien Laufwerk-Steckplätzen.
In den meisten Konfigurationen ist 6 die verfügbare SCSI-Adresse für einen zweiten Host-Adapter.
Sie können die ausgewählten SCSI-Adressen für diese Host-Adapter ändern, indem Sie eines der folgenden Tools zum Einstellen der scsi-initiator-id-Eigenschaft verwenden:
Das OpenBoot PROM in einem SPARC-basierten System
Das SCSI-Dienstprogramm, das Sie optional nach dem Booten der BIOS in einem x86-basierten System aufrufen
Sie können diese Eigenschaft global für einen Knoten oder für jeden Host-Adapter einzeln einstellen. Anweisungen zum Einstellen einer einmaligen scsi-initiator-id-Eigenschaft für jeden SCSI-Host-Adapter finden Sie im jeweiligen Kapitel für jedes Plattengehäuse im Sun Cluster Hardware Collection.