Die Verwaltung von Sun Cluster-Plattengerätegruppen hängt davon ab, welcher Datenträger-Manager im Cluster installiert wurde. Solstice DiskSuite/Solaris Volume Manager arbeitet mit "Cluster-Unterstützung". So können Sie Plattengerätegruppen mit dem Befehl Solstice DiskSuite/Solaris Volume Manager metaset(1M) hinzufügen, registrieren und entfernen. Wenn Sie VERITAS Volume Manager (VxVM) verwenden, erstellen Sie Plattengruppen mithilfe der VxVM-Befehle. Sie registrieren die Plattengruppen als Sun Cluster-Plattengerätegruppen mit dem scsetup(1M)-Dienstpgrogramm. Zum Entfernen von VxVM-Plattengerätegruppen verwenden Sie sowohl den scsetup-Befehl als auch VxVM-Befehle.
Die Sun Cluster-Software erstellt automatisch eine im raw-Modus betriebene Plattengerätegruppe für jede Platte und jedes Bandlaufwerk im Cluster. Diese Cluster-Gerätegruppen bleiben jedoch im Zustand "Offline", bis Sie auf die Gruppen als globale Geräte zugreifen. Zum Verwalten von Plattengerätegruppen oder Datenträger-Manager-Plattengruppen müssen Sie auf dem Cluster-Knoten arbeiten, der als Primärknoten für die Gruppe fungiert.
In der Regel muss der globale Namensraum nicht verwaltet werden. Der globale Namensraum wird bei der Installation automatisch konfiguriert und beim Neubooten des Solaris-Betriebssytems automatisch aktualisiert. Wenn der globale Namensraum jedoch aktualisiert werden muss, können Sie den scgdevs(1M)-Befehl von jedem Cluster-Knoten aus durchführen. Mit diesem Befehl wird der globale Namensraum auf allen anderen Cluster-Knotenmitgliedern und auch auf Knoten, die dem Cluster ggf. später noch beitreten, aktualisiert.
Änderungen an den globalen Geräteberechtigungen werden für Solstice DiskSuite/Solaris Volume Manager und Plattengerätegruppen nicht automatisch an alle Knoten im Cluster weitergegeben. Möchten Sie Berechtigungen für globale Geräte ändern, müssen Sie die Änderungen auf allen Knoten im Cluster manuell durchführen. Wenn Sie zum Beispiel Berechtigungen für das globale Gerät /dev/global/dsk/d3s0auf 644 ändern möchten, müssen Sie
# chmod 644 /dev/global/dsk/d3s0
auf allen Knoten im Cluster ausführen.
VxVM unterstützt den chmod-Befehl nicht. Informationen zum Ändern von globalen Geräteberechtigungen bei VxVM finden Sie im VxVM-Verwaltungshandbuch.
Im Folgenden sind einige Gesichtspunkte zusammengestellt, die bei der Durchführung von dynamischen Rekonfigurationsvorgängen (DR-Vorgängen) bei Plattengeräten und Bandlaufwerken in einem Cluster zu berücksichtigen sind.
Alle für die Solaris-DR-Funktion dokumentierten Anforderungen, Verfahren und Einschränkungen gelten auch für die DR-Unterstützung von Sun Cluster. Die einzige Ausnahme bildet der Vorgang zur Stilllegung der Betriebsumgebung. Sehen Sie deswegen die Dokumentation zur Solaris-DR-Funktion nochmals durch, bevor Sie die DR-Funktion mit der Sun Cluster-Software einsetzen. Lesen Sie insbesondere nochmals die Themen, die sich mit nicht vernetzten E/A-Geräten während eines DR-Trennungsvorgangs beschäftigen.
Sun Cluster lehnt DR-Vorgänge zur Board-Entfernung für aktive Geräte vom Primärknoten ab. DR-Vorgänge können für nicht aktive Geräte auf dem Primärknoten und für alle Geräte auf den Sekundärknoten durchgeführt werden.
Der Cluster-Datenzugriff unterliegt durch den DR-Vorgang keinerlei Änderungen.
Sun Cluster lehnt DR-Vorgänge ab, die sich auf die Verfügbarkeit von Quorum-Geräten auswirken. Weitere Informationen finden Sie unter Dynamische Rekonfiguration von Quorum-Geräten.
Wenn der aktuelle Primärknoten ausfällt, während Sie den DR-Vorgang auf einem Sekundärknoten ausführen, wirkt sich das auf die Cluster-Verfügbarkeit aus. Der Primärknoten kann keinen Failover auf einen anderen Knoten durchführen, bis ein neuer Sekundärknoten bereitgestellt wird.
Zur Durchführung von DR-Vorgängen bei globalen Geräten führen Sie folgende Schritte in der angegebenen Reihenfolge aus.
Tabelle 4–1 Task Map: Dynamische Rekonfiguration mit Plattengeräten und Bandlaufwerken
Schritt |
Anweisungen siehe |
---|---|
1. Wenn ein DR-Vorgang mit Auswirkungen auf eine aktive Gerätegruppe auf einem Primärknoten auszuführen ist, schalten Sie vor der Ausführung des DR-Entfernungsvorgangs für das Gerät den Primär- auf den Sekundärknoten um. | |
2. Führen Sie den DR-Entfernungsvorgang für das zu entfernende Gerät aus. |
Sun Enterprise 10000 DR Configuration Guide und Sun Enterprise 10000 Dynamic Reconfiguration Reference Manual aus den Reihen Solaris 8 on Sun Hardware und Solaris 9 on Sun Hardware. |
Damit Sun Cluster den VxVM-Namensraum pflegt, müssen Sie alle Änderungen an VxVM-Plattengruppen oder Datenträgern als Konfigurationsänderungen für Sun Cluster-Plattengerätegruppen registrieren. Das Registrieren dieser Änderungen garantiert die Aktualisierung des Namensraums auf allen Cluster-Knoten. Zu den Beispielen für Konfigurationsänderungen mit Auswirkungen auf den Namensraum gehört das Hinzufügen, Entfernen und Umbenennen eines Datenträgers. Auch das Ändern von Berechtigungen, Besitzer oder Gruppen-ID für Datenträger hat Auswirkungen auf den Namensraum.
Importieren oder deportieren Sie niemals VxVM-Plattengruppen mit VxVM-Befehlen, nachdem die Plattengruppe beim Cluster als Sun Cluster-Plattengerätegruppe registriert wurde. Die Sun Cluster-Software bearbeitet alle Fälle, in denen Plattengruppen importiert oder deportiert werden müssen.
Jede VxVM-Plattengruppe muss eine Cluster-weite einmalige Unternummer besitzen. Standardmäßig wählt VxVM bei der Erstellung einer Plattengruppe eine Zufallszahl, nämlich ein Mehrfaches von 1000, als Basis-Unternummer für diese Plattengruppe. Bei den meisten Konfigurationen mit einer kleineren Anzahl von Plattengruppen reicht die Unternummer aus, um die Einmaligkeit sicherzustellen. Die Unternummer für eine neu erstellte Plattengruppe kann zu einem Konflikt mit der Unternummer einer bereits vorhandenen, auf einem anderen Knoten importierten Plattengruppe führen. In diesem Fall schlägt der Versuch zur Registrierung der Sun Cluster-Plattengerätegruppe fehl. Zur Behebung des Problems ist die neue Plattengruppe mit einer neuen Unternummer zu versehen, die einen einmaligen Wert darstellt, und dann als Sun Cluster-Plattengerätegruppe zu registrieren.
Beim Konfigurieren eines gespiegelten Datenträgers können Sie DRL (Dirty Region Logging) zur Verringerung der Datenträger-Wiederherstellungszeit nach einem Knotenversagen einsetzen. Die Verwendung von DRL wird dringend empfohlen, obwohl der Einsatz von DRL die E/A-Leistung senken kann.
VxVM unterstützt den chmod-Befehl nicht. Informationen zum Ändern von globalen Geräteberechtigungen bei VxVM finden Sie im VxVM-Verwaltungshandbuch.
Die Sun Cluster 3.1 4/04-Software unterstützt VxVM Dynamic Multipathing (DMP) zur Verwaltung mehrerer Pfade desselben Knotens nicht.
Wenn Sie mit VxVM gemeinsam genutzte Plattengruppen für Oracle Parallel Server oder Oracle Real Application Clusters konfigurieren, verwenden Sie die Cluster-Funktionalität von VxVM, die im VERITAS Volume Manager Administrator's Reference Guide beschrieben wird. Es gibt Unterschiede zwischen der Erstellung gemeinsam genutzter Plattengruppen für Oracle Parallel Server oder Oracle Real Application Clusters und der Erstellung anderer Plattengruppen. Sie müssen gemeinsam genutzte Oracle Parallel Server oder Oracle Real Application Clusters-Plattengruppen mit vxdg -s importieren. Registrieren Sie gemeinsam genutzte Oracle Parallel Server oder Oracle Real Application Clusters-Plattengruppen nicht beim Cluster Framework. Wie Sie andere VxVM-Plattengruppen erstellen, erfahren Sie unter SPARC: So erstellen Sie eine neue Plattengruppe beim Initialisieren von Platten (VERITAS Volume Manager) .