Sun Cluster Konzepthandbuch für Solaris OS

Öffentliche Netzwerkadapter und Internet Protocol (IP) Network Multipathing

Clients führen über das öffentliche Netzwerk Datenanforderungen an den Cluster durch. Jeder Cluster-Knoten ist über ein Paar öffentlicher Netzwerkadapter mit mindestens einem öffentlichen Netzwerk verbunden.

Die Solaris IPMP-Software (Internet Protocol Network Multipathing) von Sun Cluster liefert den Basismechanismus für die Überwachung öffentlicher Netzwerkadapter und das Wechseln von IP-Adressen von einem Adapter auf einen anderen, wenn ein Fehler erkannt wird. Jeder Cluster-Knoten hat seine eigene Internet Protocol (IP) Network Multipathing-Konfiguration, die sich von der auf anderen Cluster-Knoten unterscheiden kann.

Öffentliche Netzwerkadapter sind als IPMP-Gruppen (Multipathing-Gruppen) organisiert. Jede Multipathing-Gruppe hat mindestens einen öffentlichen Netzwerkadapter. Jeder Adapter in einer Multipathing-Gruppe kann aktiv sein. Alternativ können Sie Standby-Schnittstellen konfigurieren, die bis zum Auftreten eines Failovers inaktiv bleiben.

Der in.mpathd-Multipathing-Dämon verwendet eine IP-Testadresse, um Fehler und Reparaturen zu erkennen. Erkennt der Multipathing-Dämon einen Fehler auf einem der Adapter, erfolgt ein Failover. Der gesamte Netzwerkzugriff geht vom fehlerhaften Adapter auf einen anderen funktionsfähigen Adapter in der Multipathing-Gruppe über. Daher bleibt die Konnektivität des öffentlichen Netzwerkes für den Knoten erhalten. Wenn eine Standby-Schnittstelle konfiguriert wurde, wählt der Dämon die Standby-Schnittstelle aus. Anderenfalls wählt der Dämone die Schnittstelle mit der niedrigsten Anzahl von IP-Adressen aus Da das Failover auf Adapterschnittstellenebene erfolgt, sind Verbindungen auf höherer Ebene wie TCP mit Ausnahme einer kurzen Zeitspanne während des Failover-Vorgangs nicht betroffen Wenn das Failover der IP-Adressen erfolgreich abgeschlossen ist, werden ARP-Übertragungen gesendet Der Dämon erhält also die Konnektivität der Remote-Clients aufrecht.


Hinweis –

Aufgrund der TCP-Wiederherstellungseigenschaften bei Stau kann an TCP-Endpunkten nach einem erfolgreichen Failover eine weitere Verzögerung entstehen. Einige Segmente sind möglicherweise beim Failover verloren gegangen, wodurch der Stausteuermechanismus im TCP aktiviert wird.


Multipathing-Gruppen bilden die Bausteine für logische Hostnamen und gemeinsam genutzte Adressen. Sie können auch unabhängig von logischen Hostnamen und gemeinsam genutzten Adressen Multipathing-Gruppen erstellen, um die Konnektivität der Cluster-Knoten mit dem öffentlichen Netzwerk zu überwachen. Dieselbe Multipathing-Gruppe kann auf einem Knoten eine beliebige Anzahl logischer Hostnamen oder gemeinsam genutzter Adressen hosten. Weitere Informationen zu logischen Hostnamen und gemeinsam genutzten Adressen finden Sie im Sun Cluster Data Services Planning and Administration Guide for Solaris OS.


Hinweis –

Der Internet Protocol (IP) Network Multipathing-Mechanismus ist auf das Erkennen und Verbergen von Adapterfehlern ausgelegt. Er dient nicht dazu, eine Wiederherstellung durchzuführen, nachdem ein Verwalter mit ifconfig(1M) eine der logischen (oder gemeinsam genutzten) IP-Adressen entfernt hat.. Die Sun Cluster-Software zeigt die logischen und gemeinsam genutzten IP-Adressen als Ressourcen an, die von RGM verwaltet werden. Ein Verwalter muss eine IP-Adresse mit scrgadm(1M) entfernen oder hinzufügen, um die Ressourcengruppe zu ändern, die die Ressource enthält.


Weitere Informationen zur Solaris-Implementierung von IP Network Multipathing finden Sie in der entsprechenden Dokumentation zu dem auf Ihrem Cluster installierten Solaris-Betriebssystem.

Version des Betriebssystems  

Anweisungen 

Betriebssystem Solaris 8 

IP Network Multipathing Administration Guide

Betriebssystem Solaris 9 

Kapitel 1, IP Network Multipathing (Overview) in IP Network Multipathing Administration Guide

Betriebssystem Solaris 10  

Teil VI, IPMP in System Administration Guide: IP Services