Sun Cluster Entwicklerhandbuch Datendienste für Solaris OS

Definieren der Ressourcentyp-Registrierungsdatei

Die Ressourcentyp-Registrierungsdatei (RTR-Datei) in diesem Beispiel definiert die statische Konfiguration des DNS-Ressourcentyps. Ressourcen dieses Typs erben die in der RTR-Datei definierten Eigenschaften.

Die Informationen in der RTR-Datei werden von Resource Group Manager (RGM) gelesen, sobald der Cluster-Administrator den HA-DNS-Datendienst registriert.

Überblick über die RTR-Datei

Die RTR-Datei ist in einem klar definierten Format aufgebaut. In der Datei werden zuerst Ressourcentypeigenschaften definiert, dann systemdefinierte Ressourceneigenschaften und zuletzt Erweiterungseigenschaften. Weitere Informationen finden Sie in der Online-Dokumentation unter rt_reg(4) und im Abschnitt Einstellen der Ressourcen- und Ressourcentypeigenschaften.

In den folgenden Abschnitten werden die speziellen Eigenschaften der RTR-Beispieldatei beschrieben. Diese Abschnitte enthalten Listen mit den verschiedenen Teilen der Datei. Eine vollständige Liste des Inhalts der RTR-Beispieldatei finden Sie unter Auflistung der Ressourcentyp-Registrierungsdatei.

Ressourcentypeigenschaften in der RTR-Beispieldatei

Die RTR-Beispieldatei beginnt mit Kommentaren, gefolgt von Ressourcentypeigenschaften zur Definition der HA-DNS-Konfiguration, wie in der folgenden Auflistung gezeigt.


Hinweis –

Die Eigenschaftsnamen der Ressourcengruppen, Ressourcen und Ressourcentypen unterliegen nicht der Groß-/Kleinschreibung. Bei der Eingabe von Eigenschaftsnamen können Sie jede beliebige Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben verwenden.


#
# Copyright (c) 1998-2005 by Sun Microsystems, Inc.
# All rights reserved.
#
# Registration information for Domain Name Service (DNS)
#

#pragma ident   “@(#)SUNW.sample   1.1   00/05/24 SMI”

Resource_type = “sample”;
Vendor_id = SUNW;
RT_description = “Domain Name Service on Sun Cluster”;

RT_version =”1.0”; 
API_version = 2;    
Failover = TRUE;

RT_basedir=/opt/SUNWsample/bin;
Pkglist = SUNWsample;

Start         =   dns_svc_start;
Stop          =   dns_svc_stop;

Validate      =   dns_validate;
Update        =   dns_update;

Monitor_start =   dns_monitor_start;
Monitor_stop  =   dns_monitor_stop;
Monitor_check =   dns_monitor_check;

Tipp –

Als ersten Eintrag in der RTR-Datei müssen Sie die Resource_type-Eigenschaft deklarieren. Andernfalls schlägt die Registrierung des Ressourcentyps fehl.


Folgende Informationen liefern eine Beschreibung dieser Eigenschaften:

Ressourcentypeigenschaften, die in dieser RTR-Datei nicht angegeben sind, wie Single_instance, Init_nodes und Installed_nodes werden auf ihre Standardwerte zurückgesetzt. Der Abschnitt Ressourcentypeigenschaften enthält eine vollständige Liste mit Ressourcentypeigenschaften, einschließlich ihrer Standardwerte.

Der Cluster-Administrator kann die Werte für Ressourcentypeigenschaften nicht in der RTR-Datei ändern.

Ressourceneigenschaften in der RTR-Beispieldatei

Der Konvention gemäß werden Ressourceneigenschaften in der RTR-Datei nach den Ressourcentypeigenschaften deklariert. Ressourceneigenschaften umfassen systemdefinierte Eigenschaften, die von der Sun Cluster-Software und den von Ihnen definierten Erweiterungseigenschaften geliefert werden. Sie können für jeden Typ eine Vielzahl von Eigenschaftsattributen angeben, die von der Sun Cluster-Software geliefert werden, z.B. Mindest-, Maximal- und Standardwerte.

Systemdefinierte Eigenschaften in der RTR-Datei

Die folgende Auflistung zeigt die systemdefinierten Eigenschaften in einer RTR-Beispieldatei.

# A list of bracketed resource property declarations follows the
# resource type declarations. The property-name declaration must be
# the first attribute after the open curly bracket of each entry.

# The <method>_timeout properties set the value in seconds after which
# the RGM concludes invocation of the method has failed.

# The MIN value for all method timeouts is set to 60 seconds. This
# prevents administrators from setting shorter timeouts, which do not
# improve switchover/failover performance, and can lead to undesired
# RGM actions (false failovers, node reboot, or moving the resource group
# to ERROR_STOP_FAILED state, requiring operator intervention). Setting
# too-short method timeouts leads to a *decrease* in overall availability
# of the data service.
{  
   PROPERTY = Start_timeout; 
   MIN=60; 
   DEFAULT=300;
}

{
   PROPERTY = Stop_timeout; 
   MIN=60; 
   DEFAULT=300;
}
{
   PROPERTY = Validate_timeout;
   MIN=60;
   DEFAULT=300;
}
{
   PROPERTY = Update_timeout;
   MIN=60;
   DEFAULT=300;
}
{
   PROPERTY = Monitor_Start_timeout;
   MIN=60;
   DEFAULT=300;
}
{
   PROPERTY = Monitor_Stop_timeout;
   MIN=60;
   DEFAULT=300;
}
{
   PROPERTY = Thorough_Probe_Interval;
   MIN=1;
   MAX=3600;
   DEFAULT=60;
   TUNABLE = ANYTIME;
}

# The number of retries to be done within a certain period before concluding 
# that the application cannot be successfully started on this node.
{
   PROPERTY = Retry_count;
   MIN=0;
   MAX=10;
   DEFAULT=2;
   TUNABLE = ANYTIME; 
}

# Set Retry_interval as a multiple of 60 since it is converted from seconds
# to minutes, rounding up. For example, a value of 50 (seconds)
# is converted to 1 minute. Use this property to time the number of 
# retries (Retry_count).
{
   PROPERTY = Retry_interval;
   MIN=60;
   MAX=3600;
   DEFAULT=300;
   TUNABLE = ANYTIME;
}

{
   PROPERTY = Network_resources_used;
   TUNABLE = AT_CREATION;
   DEFAULT = ““;
}

Obwohl die Sun Cluster-Software die systemdefinierten Eigenschaften liefert, können Sie mithilfe von Ressourceneigenschaftsattributen verschiedene Standardwerte festlegen. Eine vollständige Liste mit Attributen, die Ihnen zum Anwenden auf Ressourceneigenschaften zur Verfügung stehen, finden Sie im Abschnitt Ressourceneigenschaftsattribute.

Beachten Sie die folgenden Punkte zu den systemdefinierten Ressourceneigenschaften in der RTR-Beispieldatei:

Erweiterungseigenschaften in der RTR-Datei

Am Ende der RTR-Beispieldatei befinden sich die Erweiterungseigenschaften, die in der folgenden Auflistung gezeigt werden.

# Extension Properties

# The cluster administrator must set the value of this property to point to the
# directory that contains the configuration files used by the application.
# For this application, DNS, specify the path of the DNS configuration file on
# PXFS (typically named.conf).
{
   PROPERTY = Confdir;
   EXTENSION;
   STRING;
   TUNABLE = AT_CREATION;
   DESCRIPTION = “The Configuration Directory Path”;
}

# Time out value in seconds before declaring the probe as failed.
{
   PROPERTY = Probe_timeout;
   EXTENSION;
   INT;
   DEFAULT = 120;
   TUNABLE = ANYTIME;
   DESCRIPTION = “Time out value for the probe (seconds)”;
}

Die RTR-Beispieldatei definiert zwei Erweiterungseigenschaften, Confdir und Probe_timeout. Die Confdir-Eigenschaft gibt den Pfad des DNS-Konfigurationsverzeichnisses an. Dieses Verzeichnis enthält die in.named-Datei, die der DNS für einen erfolgreichen Betrieb benötigt. Die Start- und Validate-Methoden des Beispieldatendienstes verwenden diese Eigenschaft, um zu prüfen, ob auf das Konfigurationsverzeichnis und die in.named-Datei zugegriffen werden kann, bevor der DNS gestartet wird.

Nach Konfigurieren des Datendienstes überprüft die Validate-Methode, ob auf das neue Verzeichnis zugegriffen werden kann.

Die PROBE-Methode des Beispieldatendienstes ist keine Sun Cluster-Rückmeldemethode, sondern eine benutzerdefinierte Methode. Deshalb liefert Sun Cluster keine Probe_timeout-Eigenschaft dafür. Sie müssen eine Erweiterungseigenschaft in der RTR-Datei definieren, um einem Cluster-Administrator die Konfiguration eines Probe_timeout-Werts zu ermöglichen.