In diesem Abschnitt finden Sie eine Beschreibung aller Leistungsmerkmale, die in der Version Solaris Express 12/06 neu eingeführt oder verbessert wurden.
Diese Netzwerkverbesserung ist neu in der Version Solaris Express 12/06.
Session Initiation Protocol (SIP) ist ein Protokoll der Anwendungsschicht für die Initiierung, Änderung und Terminierung von Multimediasitzungen wie Voice-over-IP (VoIP) und Instant Messaging (IM).
Die SIP-Bibliothek in Solaris verfügt über einen SIP-Stapel gemäß RFC 3261 und eine Anwendungsprogrammierschnittstelle zum Schreiben von SIP-Anwendungen. Zu den Benutzern dieser Bibliothek gehören hauptsächlich Entwickler von SIP-Anwendungen wie z. B. Soft-Telefonen, Proxy-Servern und Umleitungsservern.
Die Bibliothek unterstützt alle SIP-Kopfzeilen gemäß RFC 3261, 3262, 3265, 3323 und 3325.
Weitere Informationen zu SIP finden Sie auf der Manpage sip(7P).
Diese Verbesserung der Tools für die Netzwerkadministration ist neu in der Version Solaris Express 12/06.
ZFS protokolliert automatisch zfs- und zpool-Befehle, durch die Pool-Zustandsinformationen geändert werden. Beispiel:
# zpool history History for 'newpool': 2006-10-23.08:58:22 zpool create -f newpool c1t2d0 2006-10-23.08:59:02 zpool replace -f newpool c1t2d0 c1t3d0 2006-10-23.08:59:54 zpool attach -f newpool c1t3d0 c1t4d0 |
Dank dieses Leistungsmerkmals können Sie oder Sun-Supportmitarbeiter genau feststellen, welche ZFS-Befehle bei der Behebung eines Fehlers ausgeführt wurden.
Das Verlaufsprotokoll zeichnet sich durch die folgenden Merkmale aus:
Das Protokoll kann nicht deaktiviert werden.
Das Protokoll wird persistent gespeichert, es wird also neustartübergreifend geführt.
Das Protokoll wird in Form eines Ringpuffers implementiert. Die Mindestgröße beträgt 128 Kbytes. Die maximale Größe beträgt 32 Mbytes.
Für kleinere Pools ist die maximale Größe auf 1 % der Pool-Größe beschränkt, wobei die Größe zum Zeitpunkt der Pool-Erstellung bestimmt wird.
Das Protokoll erfordert keine Verwaltung. Die Größe des Protokolls muss also nicht angepasst oder der Speicherort des Protokolls geändert werden.
user-ID, hostname und zone-name werden über den Befehl zpool history nicht aufgezeichnet.
Weitere Informationen zur Behebung von ZFS-Problemen finden Sie im ZFS-Administrationshandbuch.
Diese Verbesserung des Gerätemanagements ist neu in der Version Solaris Express 12/06.
Bisherige Funktionen zur Verwaltung von Wechseldatenträgern wurden in dieser Version durch bessere Dienste und Methoden ersetzt.
Folgende neue Leistungsmerkmale sind jetzt verfügbar:
Neue Dienste für Wechseldatenträger werden mittels SMF aktiviert und deaktiviert.
online 12:17:54 svc:/system/hal:default online 12:17:56 svc:/system/filesystem/rmvolmgr:default online 12:17:26 svc:/system/dbus:default |
Der Wechseldatenträger wird nun automatisch im Verzeichnis /media eingehängt. Die symbolischen Verknüpfungen zu /media werden aus Kompatibilitätszwecken jedoch von den vorherigen Einhängepunkten /cdrom und /rmdisk bereitgestellt.
Eine Flash-Speicherkarte (/dev/dsk/c4d0p0:1) wird z. B. wie folgt eingehängt:
$ ls /media/NIKON |
Ein USB-Speicherstick (/dev/dsk/c4d0p0:1) wird z. B. wie folgt eingehängt:
$ ls /media/U3 |
Eine Diskette (/dev/diskette0) wird z. B. wie folgt eingehängt:
$ ls /media/floppy |
Der Standardmanager für Wechseldatenträger rmvolmgr ist für die folgenden Vorgänge verantwortlich:
Ein- und Aushängen von Datenträgern
Die Stamminstanz von rmvolmgr wird beim Booten des Systems gestartet. Sie können jedoch in den Konfigurationsdateien der Sitzungen festlegen, dass eine Instanz von rmvolmgr beim Anmelden gestartet werden soll. Bei Ausführung in einer Benutzersitzung hängt rmvolmgr nur Geräte ein, die dem aktuellen Benutzer oder der aktuellen Sitzung angehören und mit der Stamminstanz nicht in Konflikt stehen.
Beim Beenden von rmvolmgr werden die Einhängungen aller Datenträger, die von rmvolmgr durchgeführt wurden, wieder aufgehoben.
Aus Kompatibilitätszwecken erstellt rmvolmgr in den Verzeichnissen /cdrom, /floppy, /rmdisk symbolische Verknüpfungen zu den Einhängepunkten unter /media.
Um CDE-Kompatibilität zu gewährleisten, ist für rmvolmgr ein spezieller Ausführungsmodus verfügbar.
Der HAL-Dämon hald (HAL, Hardware Abstraction Layer) stellt eine Ansicht des Geräts bereit, das an das System angeschlossen ist. Diese Ansicht wird bei Änderungen der Hardwarekonfiguration mittels Wechsel während des Betriebs oder durch andere Mechanismen automatisch aktualisiert.
In der HAL wird eine Hardwarekomponente in Form eines Geräteobjekts dargestellt. Ein Geräteobjekt wird durch eine UDI (Unique Device Identifier) gekennzeichnet und verfügt über ein Paar von Schlüsselwerten, die als Geräteeigenschaften bezeichnet werden. Einige Eigenschaften werden von der Hardware ermittelt, andere von Geräteinformationsdateien (.fdi-Dateien) zusammengeführt und wiederum andere stehen im Zusammenhang mit der Gerätekonfiguration.
Die folgenden Leistungsmerkmale wurden entfernt:
Der Dämon vold, das Dateisystem volfs und der Dienst volfs wurden entfernt.
svc:/system/filesystem/volfs |
Die logischen Mediennamen für Wechseldatenträger im Verzeichnis /vol wie z. B. /vol/dev/rdsk/... oder /vol/dev/aliases/... werden nicht mehr bereitgestellt.
Für den Zugriff auf Wechseldatenträger über den zugehörigen logischen Mediennamen muss das Gerät /dev verwendet werden. Beispiel:
/dev/rdsk/c0t6d0s2 |
Einige vold-Gerätepseudonyme sind nicht mehr verfügbar. Die folgende eject -l-Ausgabe gibt für jedes Gerät die verfügbaren Pseudonyme und im Beispiel die Pfadnamen der eingehängten Datenträger an (/media/SOL_11_X86_4):
$ eject -l /dev/dsk/c2t0d0s2 cdrom,cdrom0,cd,cd0,sr,sr0,SOL_11_X86_4,/media/SOL_11_X86_4 /dev/diskette floppy,floppy0,fd,fd0,diskette,diskette0,rdiskette,rdiskette0 |
Die durch Komma getrennte Liste enthält die Pseudonyme, die zum Auswerfen des jeweiligen Geräts verwendet werden können.
Die in vold.conf und rmmount.conf vorgenommenen Änderungen sind nicht mehr verfügbar, da diese Konfigurationsdateien nicht mehr existieren. Weitere Informationen zum benutzerdefinierten Einstellen von Datenträgern finden Sie unter Benutzerdefinierte Anpassung der Verwaltung von Wechseldatenträgern.
Befehle, die mit vol* beginnen, mit Ausnahme von volcheck und volrmmount
Die folgenden Leistungsmerkmale bieten Abwärtskompatibilität mit alten Solaris-Funktionen für Wechseldatenträger:
Die Einhängepunkte für Wechseldatenträger wurden in das Verzeichnis /media verschoben, das zum Einhängen von Wechseldatenträgern wie CD-ROMs und USB-Geräten verwendet wird. Die symbolischen Verknüpfungen zu /media von vorherigen Einhängepunkten wie /cdrom und /rmdisk werden aus Kompatibilitätszwecken bereitgestellt.
Der Befehl rmformat ist weiterhin verfügbar. Die Ausgabe dieses Befehls ist identisch mit der vorheriger Solaris-Versionen, wenn vold deaktiviert ist.
Beispiel:
# rmformat Looking for devices... 1. Logical Node: /dev/rdsk/c0t6d0s2 Physical Node: /pci@1f,4000/scsi@3/sd@6,0 Connected Device: TOSHIBA DVD-ROM SD-M1401 1009 Device Type: DVD Reader Bus: SCSI Size: 2.9 GB Label: <None> Access permissions: <Unknown> |
Der Befehl eject ist verfügbar, aber er wurde verbessert. Weitere Informationen finden Sie in Auswerfen von Wechseldatenträgern.
Die meisten Befehle, die mit vol* beginnen, wurden in dieser Version entfernt. Zum Ein- und Aushängen von Wechseldatenträgern steht eine geänderte Version von rmmount und der neue Befehl rmumount bereit.
Mit diesen Befehlen kann nach Gerätename, Beschriftung oder Einhängepunkt eingehängt werden. So hängen z. B. einen iPod ein:
% rmmount ipod |
So hängen Sie z. B. die Dateisysteme auf einer DVD aus:
# rmumount cdrom cdrom /dev/dsk/c0t6d0s5 unmounted cdrom /dev/dsk/c0t6d0s0 unmounted |
Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage rmmount(1M).
Mit Hilfe des vorhandenen Befehls volcheck können Sie Disketten manuell aufrufen und einhängen, wenn eine neue Diskette erkannt wird.
Wenn Sie eine Diskette manuell reformatieren, nachdem diese an das System angeschlossen wurde, wird HAL nicht automatisch benachrichtigt. Fahren Sie mit dem Befehl volcheck fort, um das System zu benachrichtigen und um zu versuchen, auf einer Diskette automatisch ein neues Dateisystem einzuhängen.
Wie in vorherigen Solaris-Versionen werden Wechseldatenträger mit dem Befehl eject ausgeworfen und ausgehängt. Für eject stehen nun jedoch die folgenden Optionen zur Verfügung:
Erzwingt den Auswurf des Geräts, auch wenn dies gerade beschäftigt ist
Zeigt die Pfade und Pseudonyme von Geräten an, die ausgeworfen werden können
Es wird ein Befehl zum Schließen der CD-ROM-Schublade an das Gerät gesendet. Diese Option wird nicht von allen Geräten unterstützt.
So werfen Sie z. B. nach Volumebezeichnung aus:
% eject mypictures |
Sie können wie in früheren Solaris-Versionen vor Ausführung des Befehls eject zum Auswerfen einer Diskette den Befehl volcheck aufrufen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage eject(1).
Für die meisten Anpassungen, die in den Dateien vold.conf und rmmount.conf verfügbar waren, müssen Sie entweder auf die Einstellungen des Desktop-Volume-Managers zurückgreifen oder die .fdi-Dateien ändern.
Für rmmount.conf-Aktionen müssen Sie entweder die Aktionen des Desktop-Volume-Managers, gconf, oder HAL-Zusatzaktionen einsetzen.
rmmount.conf-Aktionen konnten für normale Benutzer bisher auf Stammebene durchgeführt werden. Dies erfolgt nun durch die Installation von ausführbaren Zusatzaktionen im Verzeichnis /usr/lib/hal.
In dieser Version können Sie einige oder alle Wechseldatenträgerfunktionen deaktivieren:
Um zu vermeiden, dass Datenträger außerhalb von Benutzersitzungen eingehängt werden, deaktivieren Sie den Dienst rmvolmgr. Beispiel:
# svcadm disable rmvolmgr |
Um jegliche Datenträgerverwaltung zu unterdrücken, deaktivieren Sie die Dienste dbus, hal und rmvolmgr.
# svcadm disable rmvolmgr # svcadm disable dbus # svcadm disable hal |
Die Deaktivierung dieser Dienste bedingt jedoch, dass alle Datenträger mit Hilfe des Befehls mount manuell eingehängt werden müssen.
Diese Verbesserung der Systemressourcen ist neu in der Version Solaris Express 12/06.
Mit diesem Leistungsmerkmal wird die Skalierbarkeit der Prozessanzahl im Betriebssystem Solaris verbessert. Alle UltraSPARC-Systeme unterstützen derzeit maximal 8192 Kontexte. Wenn die Anzahl der Prozesse den Wert 8192 überschreitet, "stielt" der Kernel Kontexte, um die Prozesse am Laufen zu halten. Das Stehlen eines Kontextes von einem Prozess beinhaltet die folgenden Aufgaben:
Cross-Calling aller CPUs, auf denen der Prozess läuft
Annullieren des Kontexts für CPUs, die Threads des Prozesses verarbeiten
Löschen des Kontextes von den TLBs aller CPUs, die Threads des Prozesses verarbeiten
Dieses Verfahren ist sehr rechnerintensiv und wird deutlich erschwert, wenn die Anzahl der Prozesse 8 K übersteigt. Die Kontextverwaltung wird durch die Skalierbarkeit der Prozessanzahl vollständig remodelliert. Kontexte werden nicht global, sondern nach Speicherverwaltungseinheit (MMU) verwaltet, wodurch eine effiziente Löschung der TLBs gewährleistet und die Skalierbarkeit der Kontextverwaltung deutlich verbessert wird.
Die Skalierbarkeit der Prozessanzahl verbessert zudem den Durchsatz für Vorgänge, die mehr als 8 K aktive Prozesse umfassen oder Prozesse mit einer hohen Geschwindigkeit erstellen bzw. zerstören und erzielt auf Systemen mit vielen CPUs den größten Nutzen.
Diese Netzwerkverbesserung ist neu in der Version Solaris Express 12/06.
Dieses Leistungsmerkmal bietet die folgenden Eigenschaften:
Mehr Leistung im Vergleich zum STREAMS-Modulansatz
Fähigkeit, Pakete zwischen den Zonen abzufangen
Packet Filter Hooks gehört zu einer neuen kernel-internen Anwendungsprogrammierschnittstelle (API). Entwickler können die API dazu einsetzen, mit IP innerhalb des Kernels zu arbeiten oder Pakete abzufangen.
Dieses Leistungsmerkmal bietet Fehlerbehandlung und Fehlerverwaltung für CPUs und Speicher in Systemen, die mit AMD(TM) Opteron- und Athlon 64 Rev F-Prozessoren arbeiten. Diese Prozessoren kommen in "M2"-Produkten von Sun zum Einsatz, so z. B. in Sun Fire X2200 M2 und Ultra 20 M2. In älteren Solaris-Versionen wurde Fehlerverwaltung für Opteron und Athlon 64, Rev B bis E unterstützt.
Die Fehlerverwaltung ist standardmäßig aktiviert. Der Fehlerverwaltungsdienst erkennt korrigierbare CPU- und Speicherfehler, die resultierenden telemetrischen Daten werden von Diagnose-Engines analysiert und die Fehler werden sofern möglich korrigiert. Können Fehler nicht korrigiert werden, erhält der Systemadministrator zusätzliche Unterstützung durch die erweiterte Telemetrie.
Weitere Informationen finden Sie unter http://www.opensolaris.org/os/community/fm/.
Diese Version enthält aufwärtskompatible Änderungen des Namen-Service-Schalters (NSS, Name Service Switch) und des Name Switch Cache Daemon, NSCD(1M), die die folgenden Funktionserweiterungen umfassen:
Verbesserung der Zwischenspeicherung in NSCD(1M) und der Verwaltung der Verbindungen im aktualisierten Framework
Namen-Service-Abfragen, die einer benutzerspezifischen Zugriffskontrolle unterliegen. Diese Art von Abrage, durchgeführt unter Verwendung von SASL/GSS/ Kerberos, wird vom aktualisierten Switch-Framework in einer Weise unterstützt, die mit dem im Microsoft Active Directory verwendeten Authentifizierungsmodell kompatibel ist.
Ein Framework für die zukünftige Ergänzung durch putXbyY-Schnittstellen