In diesem Abschnitt finden Sie eine Beschreibung aller Leistungsmerkmale, die in der Version Solaris Express 6/05 neu eingeführt oder verbessert wurden.
Diese Verbesserung der Systemleistung ist neu in der Version Solaris Express 6/05.
Das Betriebssystem Solaris wird nun mit dem Open Source-Lader GRUB (GRand Unified Bootloader) geladen. GRUB dient zum Laden eines Boot-Archivs, das die Kernelmodule und Konfigurationsdateien enthält, in den Systemspeicher. Das Booten des Solaris-Kernels erfolgt in Abhängigkeit von dem Inhalt des im Speicher befindlichen Boot-Archivs.
Da der Solaris-Kernel der Multiboot-Spezifikation entspricht, kann das Betriebssystem Solaris mithilfe von GRUB auf x86-Systemen gebootet werden. GRUB erleichtert das Booten der verschiedenen auf einem System installierten Betriebssysteme. So können auf einem x86-System beispielsweise die folgenden Betriebssysteme gebootet werden:
Solaris OS
Linux
Microsoft Windows
Der Hauptvorteil von GRUB besteht darin, dass Dateisysteme und ausführbare Systemkernformate intuitiv erkannt werden. Sie können also ein Betriebssystem booten, ohne die physische Position des Systemkerns auf der Festplatte kennen zu müssen. Beim GRUB-basierten Booten wird der Systemkern eines Betriebssystems durch Angabe des Dateinamens, des Laufwerks und der Partition, auf der sich der Systemkern befindet, geladen.
Eine der wichtigsten Änderungen besteht darin, dass DCA (Device Configuration Assistant) durch das GRUB-Menü ersetzt wurde. Beim Booten eines x86-Systems wird das GRUB-Menü angezeigt. In diesem Menü können Sie mithilfe der Pfeiltasten (AUF und AB) eine Betriebssysteminstanz auswählen. Wenn Sie keine Auswahl treffen, wird das als Standard festgelegte Betriebssystem gebootet.
Mit der GRUB-basierten Bootfunktion werden die folgenden Verbesserungen erreicht:
Schnelleres Booten von x86-Systemen
Installation über USB-CD oder DVD-Laufwerke
Es kann jetzt von USB-Speichergeräten gebootet werden
Vereinfachtes DHCP-Setup zum PXE-Booten (keine anbieterspezifischen Optionen)
Beseitigung aller Realmode-Treiber
Darüber hinaus wurden die folgenden zwei Befehle für die Verwaltung der Systembootfähigkeit hinzugefügt:
Mit diesem Befehl wird das Boot-Archiv neu erstellt.
Dieser Befehl installiert GRUB-Bootblöcke.
Voraussetzung für diese Funktion ist, dass x86-Systeme über mindestens 256 MB RAM zum Booten und Installieren der Version Solaris Express 6/05 verfügen.
Weitere Informationen zu diesen Verbesserungen finden Sie in System Administration Guide: Devices and File Systems und System Administration Guide: Basic Administration . Siehe auch die Manpages bootadm(1M), grub(5) und installgrub(1M).
Weitere Informationen zur Installation:
Neue Informationen zum Booten und Installieren mithilfe des interaktiven Solaris-Installationsprogramms finden Sie in Solaris Express Installation Guide: Basic Installations .
Neue Informationen zum Booten, dem Einrichten von Installationsservern und Installieren über das Netzwerk finden Sie in Solaris Express Installation Guide: Network-Based Installations .
Neue Informationen zum Booten und Installieren mithilfe des benutzerdefinierten JumpStart-Programms finden Sie in Solaris Express Installation Guide: Custom JumpStart and Advanced Installations .
Diese Verbesserung der Systemleistung ist neu in der Version Solaris Express 6/05.
Mit dieser Funktion können Anwendungsprogramme die Vorteile großer Speicherseiten nutzen, ohne dass dafür ein Programm- oder Systemabgleich durchgeführt werden muss. Diese Erweiterung wendet große Speicherseiten automatisch für anonymen, auf Segmenten basierten Speicher an.
Diese Verbesserung der Systemleistung ist neu in der Version Solaris Express 6/05.
Bei 64-Bit-Plattformen ermöglicht es diese Funktion, dem Bereich des Kernel-Heaps große Pages zuzuweisen. Da dadurch weniger TLB-Misses (Translation Lookaside Buffer) entstehen und weniger Zuweisungsoperationen bzw. Operationen zum Aufheben von Zuweisungen erforderlich sind, erzielt diese Funktion eine Leistungssteigerung.
Diese Verbesserung der Systemleistung ist neu in der Version Solaris Express 6/05.
In dieser Version wurde die Systemleistung für Sun Fire 15K-, Sun Fire 20K- und Sun Fire 25K-Domänen verbessert.
Diese Netzwerkverbesserung ist neu in der Version Solaris Express 6/05.
Das Betriebssystem Solaris enthält jetzt Funktionen, die die Konfigurationsmöglichkeiten für die Netzwerkschnittstellen bge und xge erweitern. Systemadministratoren können diese Schnittstellen jetzt in LACP-fähige Linkaggregationen gruppieren. Solche Aggregationen unterstützen Hochverfügbarkeitsfunktionen für Datenbankimplementierungen. Darüber hinaus können die Schnittstellen xge und bge als virtuelle LANS (VLANs) konfiguriert werden, um Netzwerkfähigkeiten zu erweitern.
Der Befehl dladm kam neu hinzu, um die Schnittstellen bge und xge konfigurieren und verwalten zu können. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Manpage dladm(1M).
Diese Netzwerkverbesserung ist neu in der Version Solaris Express 6/05.
Das Multicast Listener Discovery-Protokoll (MLD) für IPv6 und das Internet Group Management Protocol (IGMP) für IPv4 wurden erweitert. Die Solaris-Implementierung dieser Protokolle wurde dahingehend erweitert, dass jetzt MLDv2 und IGMPv3 unterstützt werden. Diese Erweiterungen bieten Unterstützung zur Filterung von Absenderadressen bei Multicast-Datenverkehr. Darüber hinaus werden IETF-spezifizierte Socket-Erweiterungen unterstützt. Durch diese Unterstützung können Anwendungsprogramme die Vorteile des Source-Filtered Multicasting nutzen.
Weitere Informationen finden Sie in Programming Interfaces Guide und System Administration Guide: IP Services .
Diese Sicherheitsverbesserung ist neu in der Version Solaris Express 6/05.
Die Datei /etc/warn.conf wurde um eine neue Option erweitert. Diese Option bewirkt, dass der Dämon ktkt_warnd Berechtigungsnachweise für angemeldete Benutzer automatisch erneuert. Wenn die Erneuerungsoption gesetzt ist, müssen die Benutzer zum Erneuern ihrer Berechtigungsnachweise nicht mehr den Befehl kinit -R ausführen. Darüber hinaus enthält die Datei /etc/warn.conf nun auch Optionen, die es Ihnen ermöglichen, die Ergebnisse von Erneuerungsversuchen protokollieren zu lassen.
Weitere Informationen finden Sie in der Manpage warn.conf(4).
Diese Sicherheitsverbesserung ist neu in der Version Solaris Express 6/05.
Für den Befehl ikecert certlocal stehen jetzt Optionen zum Festlegen der Gültigkeitsdauer von Zertifikatanforderungen und selbst signierten Zertifikaten zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie in der Manpage ikecert(1M).
Diese Verbesserung für die Systemverwaltung ist neu in der Version Solaris Express 6/05.
Der Solaris Volume Manager-Befehl metaimport -r wurde verbessert. Der Befehl zeigt die Erstellungszeit von Plattensätzen an. Er gibt außerdem einen Hinweis aus, wenn ein Datenträger in mehreren Plattensets gefunden wird. Diese Änderungen erleichtern Systemadministratoren die Ermittlung zu importierender Plattensätze.
Weitere Informationen finden Sie in Solaris Volume Manager Administration Guide.
Diese Verbesserung für die Systemverwaltung ist neu in der Version Solaris Express 6/05.
SCSI-, Fibre Channel- und iSCSI-Festplatten mit einer Speicherkapazität von über 2 TB werden jetzt auf 64–Bit-Plattformen unterstützt. Das Dienstprogramm \"format\" kann zum Benennen, Konfigurieren und Partitionieren dieser großen Festplatten verwendet werden.
Weitere Informationen finden Sie in System Administration Guide: Devices and File Systems.
Diese Verbesserung der Developer-Tools ist neu in der Version Solaris Express 6/05.
Das Betriebssystem Solaris besitzt jetzt zum Registrieren und Deregistrieren von Interrupts eine neue DDI-Interruptstruktur. Es werden auch Message Signalled Interrupts (MSIs) unterstützt. Mit neuen Managementschnittstellen können Sie Prioritäten und Fubktionalitäten bearbeiten, Interrupts maskieren und anstehende Informationen abrufen.
Die folgenden neuen Schnittstellen sind enthalten:
ddi_intr_add_handler
ddi_intr_add_softint
ddi_intr_alloc
ddi_intr_block_disable
ddi_intr_block_enable
ddi_intr_clr_mask
ddi_intr_disable
ddi_intr_dup_handler
ddi_intr_enable
ddi_intr_free
ddi_intr_get_cap
ddi_intr_get_hilevel_pri
ddi_intr_get_navail
ddi_intr_get_nintrs
ddi_intr_get_pending
ddi_intr_get_pri
ddi_intr_get_softint_pri
ddi_intr_get_supported_types
ddi_intr_remove_handler
ddi_intr_remove_softint
ddi_intr_set_cap
ddi_intr_set_mask
ddi_intr_set_pri
ddi_intr_set_softint_pri
ddi_intr_trigger_softint
Damit die Vorteile der neuen Struktur genutzt werden können, sollten Entwickler diese neuen Schnittstellen verwenden. Die Verwendung der folgenden Schnittstellen sollte vermieden werden (diese existieren nur noch aus Kompatibilitätsgründen):
ddi_add_intr
ddi_add_softintr
ddi_dev_nintrs
ddi_get_iblock_cookie
ddi_get_soft_iblock_cooki
ddi_iblock_cookie
ddi_idevice_cookie
ddi_intr_hilevel
ddi_remove_intr
ddi_remove_softintr
ddi_trigger_softintr
Weitere Informationen finden Sie unter „Interrupt Handlers” im Handbuch Writing Device Drivers. Informationen zu diesen neuen Schnittstellen finden Sie außerdem in den jeweiligen Manpages dieser Funktionen. Sämtliche Manpages zu diesen Schnittstellen befinden sich im Manpage-Bereich 9F.
Diese Verbesserung der Developer-Tools ist neu in der Version Solaris Express 6/05.
Die door-Schnittstellen wurden um die zwei neuen Funktionen door_setparam und door_getparam ergänzt. Mithilfe dieser Funktionen können Door-Server Grenzwerte für die Datengröße und die Anzahl der Bezeichner festlegen, die door_call an der Door übergeben werden. Diese Verbesserungen vereinfachen die Funktion für die Door-Behandlungsroutine.
Die Schnittstelle door_create wurde um das neue Flag DOOR_NO_CANCEL erweitert. Dieses Flag deaktiviert den Prozess cancellation des Server-Threads, wenn der Client als Reaktion auf ein Signal die Funktion door_call abbricht. Bei Door-Servern, die cancellation nicht nutzen, kann diese Änderung ungewollte EINTR-Rückgaben von unterbrochenen Systemaufrufen verhindern.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den Manpages door_setparam(3C) und door_create(3C).
Diese Leistungsverbesserung ist neu in der Version Solaris Express 6/05.
Hierarchical Lgroup Support (HLS) verbessert die Speicherzuweisungsoptimierung Memory Placement Optimization (MPO) im Betriebssystem Solaris. Mit HLS erhöht das Betriebssystem Solaris die Leistung von Rechnern, die mehrere lokale Speichern und Fernspeicherlatenzen besitzen. Rechner mit vier oder mehr Opteron CPUs können lokalen Speicher, Fernspeicher und weiteren Fernspeicher besitzen. Auf solchen Rechnern kann die das Betriebssystem Solaris mithilfe der HLS-Funktion verschiedene Grade der Fernanbindung von Fernspeicher erkennen. Mit HLS kann Solaris Ressourcen mit der geringstmöglichen Latenz für Anwendungen zuweisen. Das Betriebssystem Solaris weist für eine bestimmte Anwendung lokale Ressourcen zu. Falls lokale Speicherresourcen nicht zur Verfügung stehen, weist Solaris die nächste verfügbare Fermspeicherressource zu.
Im Dokument Programming Interfaces Guide wird die von Solaris verwendete Abstraktionsebene erläutert, mit deren Hilfe die jeweils nächsten Ressourcen für die Zuweisung ermittelt werden. In diesem Handbuch wird darüber hinaus auch die API beschrieben, die zur Abstraktion von Locality Groups (lgroup) dient. Weitere Informationen finden Sie in liblgrp(3LIB).
Diese Desktopverbesserung ist neu in der Version Solaris Express 6/05.
Mit dieser Funktion unterstützt das Betriebssystem Solaris mehrere Tastaturen und Mäuse gleichzeitig. Der Befehl virtualkm stellt darüber hinaus eine automatische Umschaltfunktion bereit, mit der an Tastaturen und Mäusen verschiedene Eingaben gemacht werden können. Alle diese Erweiterungen sind mit vorhandenen Anwendungen kompatibel.
Diese Funktion ist besonders für die folgenden Zielgruppen nützlich:
Benutzer von Systemen mit KVMS-Unterstützung
Laptop-Benutzer, die an den Laptop eine zusätzliche Maus anschließen möchten
Benutzer mit Spezialbedieneinheiten bzw. anderen Geräten, die als Tastaturen bzw. Maus deklariert sind.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Manpage virtualkm(7D).
Diese Verbesserungen des X11-Fenstersystems sind neu in der Version Solaris Express 6/05.
Diese Erweiterungen nutzen X Server-Zusatzmodule, die ursprünglich für das XFree86-Projekt entwickelt wurden und sind jetzt den Xorg X Server integriert.
Die neuen Programme umfassen die folgenden Funktionen:
Ändert die Gammakorrektur eines Monitors mithilfe des Zusatzmoduls XF86VidMode.
Ändert die Bildschirmgröße bzw. dreht den Bildschirm mithilfe des Zusatzmoduls RandR.
Videomodus-Tuner für Xorg mithilfe des Zusatzmoduls XF86VidMode.
Gibt Informationen zu X Video-Zusatzmoduladaptern aus.
Erfahrene Benutzer können mit diesen Programmen die Einstellungen des Xorg-Servers zur Laufzeit abgleichen. Dieser Prozess bietet mehr Informationen zu den Leistungsmerkmalen der aktuellen Systemhardware.
Damit diese Programme ordnungsgemäß laufen, müssen XFree86-Zusatzmodule installiert sein. Gegenwärtig laufen diese Programmen auf dem Xsun X Server nicht eigenständig. Diese Programme laufen nicht auf anderen X Servern, die XFree86-Zusatzmodule nicht unterstützen.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den Manpages jedes Anwendungsprogramms. Um diese Manpages anzeigen zu können, müssen Sie zum Pfad $MANPATH unter Umständen /usr/X11/man hinzufügen.
Diese Treiberunterstützung ist neu in der Version Solaris Express 6/05.
Diese Version bietet Treiberunterstützung für die Gigabit-Ethernetkarte von Nvidia auf der x86-Plattform. Diese Funktionen unterstützen Nvidias Nfore4-Chipset CK8-04.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Manpage nge(7D).