CDE Handbuch für fortgeschrittene Benutzer und Systemverwalter

Kapitel 17 Anwendungsressourcen, Schriftarten und Farben verwalten

Mit Hilfe des Style Manager oder durch Anpassung zusätzlicher Schriftarten und Farbressourcen kann aus einer großen Anzahl von Farben und Schriftarten für die Anzeige ausgewählt werden. Dieses Kapitel behandelt die Anpassung von Schriftarten und Farbressourcen.

In diesem Kapitel ist außerdem beschrieben, wie Stilumsetzungen für DtEditor-Fensterobjekt-Anwendungen, wie den Desktop-Texteditor (dtpad) und Mailer (dtmail), vorgenommen werden. Des weiteren sind Alternativen für DtEditor-Direktaufrufe des Fensterobjekt-Anwendungsmenüs angegeben, die mit diesen Umsetzungen in Konflikt treten.

Anwendungsressourcen festlegen

Ressourcen werden von Anwendungen dazu verwendet, um gewisse Aspekte des Erscheinungsbilds und des Verhaltens festzulegen. Beispielsweise ermöglichen es Ressourcen des Style Manager (dtstyle), dem System anzugeben, wo es nach Dateien mit Informationen über Farbpaletten suchen soll:

dtstyle*paletteDirectories: /usr/dt/palettes/C HomeVerzeichnis/.dt/palettes

Die Standarddateien für Desktop-Anwendungen (app-defaults) befinden sich im Verzeichnis /usr/dt/app-defaults/sprache.

Systemweite Ressourcen festlegen

    Fügen Sie die Ressourcen in die Datei /etc/dt/config/sprache/sys.resources ein. (Eventuell müssen Sie diese Datei noch anlegen.)

Wenn Sie beispielsweise in die Datei /etc/dt/config/C/sys.resources folgendes einfügen:

AnApplication*resource: wert

dann wird bei der nächsten Anmeldung die Ressource AnApplication*resource in der Eigenschaft RESOURCE_MANAGER für jeden Benutzer bei der nächsten Anmeldung gesetzt.


Hinweis –

Weitere Informationen zum Style Manager finden Sie auf der Hilfeseite dtstyle. Weitere Informationen zu den Mailer-Ressourcen finden Sie auf der Hilfeseite dtmail.


Persönliche Ressourcen festlegen

  1. Fügen Sie die Ressourcen in die Datei HomeVerzeichnis/.Xdefaults ein.

  2. Doppelklicken Sie auf 'Ressourcen erneut laden' in der Anwendungsgruppe `Desktop-Anwendungen'.

Wie der Desktop Ressourcen lädt

Beim Neustart einer Sitzung werden die Ressourcen vom Sitzungmanager geladen. Weitere Informationen über das Laden von Ressourcen in RESOURCE_MANAGER durch den Sitzungsmanager finden Sie im Abschnitt Sitzungsressourcen laden.

Prozeßmanager-Ressourcen

Folgende Ressourcen des Prozeßmanagers stehen zur Verfügung:

UNIX-Belegungen definieren

UNIX-Belegungen sind standardmäßig nicht aktiviert.

EMACS-Umsetzungen angeben

Die folgende Prozedur gibt an:

  1. Fügen Sie folgende Zeile in die Datei HomeVerzeichnis/.Xdefaults ein:

    #include "/usr/dt/app-defaults/language/UNIXbindings"

    Dabei gibt language den Wert der Umgebungsvariablen LANG an.

  2. Sarten Sie Ihre Sitzung neu.

EMACS-Umsetzungen ändern

  1. Fügen Sie den Inhalt der Datei /usr/dt/app-defaults/sprache/UNIXbindings in die Datei HomeVerzeichnis/.Xdefaults ein.

  2. Bearbeiten Sie die Belegungen in der Datei .Xdefaults.

  3. Starten Sie anschließend Ihre Sitzung neu.

UNIX-Belegungen über die UNIXbindings-Datei

In der Datei /usr/dt/app-defaults/sprache/UNIXbindings sind die Belegungen enthalten, die in den nachfolgenden Tabellen aufgeführt sind.


Hinweis –

Die Taste 'Entf' löscht das vorhergehende Zeichen, wenn die UNIX-Belegungen aktiviert sind, und die Tastenkombination Umschalt+Enft löscht das nächste Zeichen.


Tabelle 17–1 enthält die dtpad-Belegungen für Menüdirektaufrufe und Direktaufruftext, die mit den UNIX-Belegungen in Konflikt treten.

Tabelle 17–1 dtpad-Belegungen

Menüdirektaufrufe und Direktaufruftext 

Neue Belegung 

Dtpad*fileMenu.print.acceleratorText:

 

Dtpad*fileMenu.print.accelerator:

 

Dtpad*editMenu.undo.acceleratorText:

Strg+_ 

Dtpad*editMenu.undo.accelerator:

Strg-<Taste>_ 

Dtpad*editMenu.paste.acceleratorText:

Umschalt+Einfg 

Dtpad*editMenu.paste.accelerator:

Umschalt-<Taste> osfInsert 

Dtpad*editMenu.findChange.acceleratorText:

Strg+S 

Dtpad*editMenu.findChange.accelerator:

Strg-<Taste>n 

Tabelle 17–2 enthält die Belegungen für das dtmail-Fenster 'Nachricht erstellen' für Menüdirektaufrufe und Direktaufruftext, die mit den UNIX-Belegungen in Konflikt treten.

Tabelle 17–2 Belegungen im dtmail-Fenster 'Nachricht erstellen'

Menüdirektaufrufe und Direktaufruftext 

Neue Belegung 

Dtmail*ComposeDialog*menubar*Edit.Undo.acceleratorText:

Strg+_ 

Dtmail*ComposeDialog*menubar*Edit.Undo.accelerator:

Strg-<Taste>_ 

Dtmail*ComposeDialog*menubar*Edit.Paste.acceleratorText:

Umschalt+Einfg 

Dtmail*ComposeDialog*menubar*Edit.Paste.accelerator:

Umschalt-<Taste> osfInsert 

Dtmail*ComposeDialog*menubar*Edit.Find/Change.acceleratorText:

Strg+S 

Dtmail*ComposeDialog*menubar*Edit.Find/Change.accelerator:

Strg-<Taste>n 

Die folgenden Umsetzungen bieten Steuerungs- und Metatastenbelegungen sowie einige zusätzliche Belegungen für EMACS (GNU-Version). Wenn zulässig, ermöglichen sie auch, daß die Umschalttaste in Kombination mit der normalen Belegung benutzt werden kann, um die Richtung des Vorgangs umzukehren. Beispielsweise bewegt dann die Tastenkombination Strg+Umschalt+F den Cursor ein Zeichen zurück, da Strg+F den Cursor normalerweise ein Zeichen vorwärts bewegen.

Die zusätzlichen Belegungen sind:

Strg+Komma - vorheriges Wort

Strg+Umschalt+Komma - nächstes Wort

Strg+Punkt - nächstes Wort

Strg+Umschalt+Punkt - vorheriges Wort

Strg+Eingabe - Dateiende

Strg+Umschalt+Eingabe - Dateianfang

GNU EMACS belegt die Entf-Taste nicht mit dem Löschen des nachfolgenden Zeichens, sondern mit dem Löschen des vorhergehenden Zeichens. Die Tastenkombination Meta+F ist üblicherweise das mnemonische Zeichen für das Dateimenü, so daß die Belegung mit ´nächstes Wort´ ignoriert wird. Für das nächste Wort sollte eine der anderen Belegungen verwendet werden (zum Beispiel Strg+Punkt).

Tabelle 17–3 zeigt eine Liste der DtEditor.text-Umsetzungen

Tabelle 17–3 DtEditor.text-Umsetzungen

Kombinationstaste 

Taste 

Aktionsroutine 

c ~s 

<Taste>a: 

beginning-of-line()\n\ (Zeilenanfang) 

c s 

<Taste>a: 

end-of-line()\n\ (Zeilenende) 

c ~s 

<Taste>b:  

backward-character()\n\ (vorheriges Zeichen) 

c s 

<Taste>b:  

forward-character()\n\ (nächstes Zeichen) 

c ~s 

<Taste>b:  

backward-character()\n\ (vorheriges Zeichen) 

c s 

<Taste>b:  

backward-word()\n\ (vorheriges Wort) 

m ~s 

<Taste>b:  

backward-word()\n\ (vorheriges Wort) 

m s  

<Taste>b:  

forward-word()\n\ (vorheriges Wort) 

c ~s 

<Taste>d:  

delete-next-character()\n\ (nächstes Zeichen löschen) 

c s 

<Taste>d:  

delete-previous-character()\n\ (vorheriges Zeichen löschen) 

m ~s 

<Taste>d:  

kill-next-word()\n\ (nächstes Wort löschen) 

m s  

<Taste>d:  

kill-previous-word()\n\ (vorheriges Wort löschen) 

c ~s 

<Taste>e:  

end-of-line()\n\ (Zeilenende) 

c s 

<Taste>e:  

beginning-of-line()\n\ (Zeilenanfang) 

c ~s 

<Taste>f:  

forward-character()\n\ (nächstes Zeichen) 

c s 

<Taste>f:  

backward-character()\n\ (vorheriges Zeichen) 

m ~s 

<Taste>f:  

forward-word()\n\ (vorheriges Wort) 

m s  

<Taste>f:  

backward-word()\n\ (vorheriges Wort) 

<Taste>j: 

newline-and-indent()\n\ (neue Zeile mit Einrücken) 

c ~s 

<Taste>k: 

kill-to-end-of-line()\n\ (bis Zeilenende löschen) 

c s 

<Taste>k: 

kill-to-start-of-line()\n\ (bis Zeilenanfang löschen) 

<Taste>l: 

redraw-display()\n\(Bildschirm neu darstellen) 

<Taste>m:  

newline()\n\ (neue Zeile) 

c s 

<Taste>n: 

process-up()\n\ (vorheriger Prozeß) 

c ~s 

<Taste>n: 

process-down()\n\ (nächster Prozeß) 

<Taste>o:  

newline-and-backup()\n\ (neue Zeile und sichern) 

c ~s 

<Taste>p: 

process-up()\n\ (vorheriger Prozeß) 

c s 

<Taste>p: 

process-down()\n\ (nächster Prozeß) 

c ~s 

<Taste>u: 

kill-to-start-of-line()\n\ (bis Zeilenanfang löschen) 

c s 

<Taste>u: 

kill-to-end-of-line()\n\ (bis Zeilenende löschen) 

c ~s 

<Taste>v:  

next-page()\n\ (nächste Seite) 

c s 

<Taste>v:  

previous-page()\n\ (vorherige Seite) 

m ~s 

<Taste>v:  

previous-page()\n\ (vorherige Seite) 

m s  

<Taste>v:  

next-page()\n\ (nächste Seite) 

<Taste>w: 

kill-selection()\n\ (Auswahl löschen) 

c ~s 

<Taste>y: 

unkill()\n\ (Löschen rückgängig machen) 

<Taste>]: 

forward-paragraph()\n\ (nächster Absatz) 

<Taste>[: 

backward-paragraph()\n\ (vorheriger Absatz) 

c ~s 

<Taste>Komma: 

backward-word()\n\ (vorheriges Wort) 

c s 

<Taste>Komma: 

forward-word()\n\ (vorheriges Wort) 

<Taste>\\<:  

beginning-of-file()\n\ (Dateianfang) 

c ~s 

<Taste>Punkt: 

forward-word()\n\ (vorheriges Wort) 

c s 

<Taste>Punkt: 

backward-word()\n\ (vorheriges Wort) 

<Taste>\\>: 

end-of-file()\n\ (Dateiende) 

c ~s 

<Taste>Eingabe: 

end-of-file()\n\ (Dateiende) 

c s 

<Taste>Eingabe: 

beginning-of-file()\n\ (Dateianfang) 

~c ~s ~m ~a 

<Key>osfDelete: 

delete-previous-character()\n\ (letztes Zeichen löschen) 

~c s ~m ~a 

<Key>osfDelete: 

delete-next-character() (nächstes Zeichen löschen) 

Schriftarten verwalten

Mit dem Dialogfenster `Schrift' des Style Manager kann die Schriftgruppe und -größe für alle Anwendungen ausgewählt werden. Es können auch Schriftarten auf der Befehlszeile angegeben werden und Ressourcen verwendet werden, um:

Eine Schriftart ist eine Darstellung der Art und Weise, in der Textzeichen gedruckt oder angezeigt werden. Das Desktop enthält eine Vielfalt von Schriften in verschiedenen Arten und Größen.

Eine Bitmap-Schriftart besteht aus einer Matrix aus Punkten. Standardmäßig konfiguriert der Style Manager nur Bitmap-Schriftarten. Die Schriftart ist vollständig in einer Datei enthalten. Für die Gesamtheit von Schriftgrößen, Zeichenneigungen und Schriftstärken werden viele Dateien benötigt.

Schriftarten sind angegeben als Werte von Ressourcen und als Befehlsparameter. Die gewünschte Schriftart wird über den XLFD- (X Logical Font Description-) Namen angefordert. Das System ermittelt die Schriftart, die der gegebenen Beschreibung am besten entspricht.

Schriftartressourcen des Desktops festlegen

Das Dialogfenster `Schrift' des Style Manager erlaubt, Schriftarten (bis zu sieben Größen) für Texteingaben, Bezeichnungen usw. festzulegen. Außerdem können Sie Schriftartgruppen hinzufügen oder löschen.

Vom Dialogfenster 'Schrift' festgelegte Ressourcen

Wenn eine Schriftart ausgewählt wird, werden die folgenden Ressourcen in die Eigenschaft RESOURCE_MANAGER geschrieben:

Vom Dialogfenster `Schrift' verwendete Schriftarten

Die Schriftarten, die für jede Auswahl im Dialogfenster 'Schrift' verwendet werden, werden in der Ressourcendatei /usr/dt/app-defaults/Dtstyle festgelegt. Bis zu sieben Größen können angegeben werden.

NumFonts - Anzahl von Schriftgrößen im Dialogfenster 'Schrift'

SystemFont[1-7] - bis zu sieben Ressourcen, die einer Auswahl im Dialogfenster 'Schrift' für SystemFont eine bestimmte Schriftart zuweisen

UserFont[1-7] - bis zu sieben Ressourcen, die einer Auswahl im Dialogfenster 'Schrift' für UserFont eine bestimmte Schriftart zuweisen


Hinweis –

Die Standardschriftarten für diese Ressourcen wurden für Lesbarkeit auf verschiedenen Bildschirmen ausgewählt. Wenn für eine Anwendung eine besondere Schriftart benötigt wird, sollte die Schriftart mit einer Schriftartressource der Anwendung festgelegt werden und nicht mit einer Änderung der Schriftarten des Desktop.


Weitere Informationen zu Schriftarten von Anwendungen finden Sie auf den Hilfeseiten DtStdAppFontNames(5) und DtStdInterfaceFontNames(5).

Verfügbare Schriftarten auflisten

  1. Geben Sie folgenden Befehl ein:

    xlsfonts [-optionen] [-fn muster]

    Eine Liste mit XLFD-Namen und Alias-Namen von Schriftarten, die auf dem System zur Verfügung stehen, wird angezeigt. Bitmap-Schriftarten zeigen Werte in allen vierzehn XLFD-Feldern. Skalierbare Schriften zeigen Nullen an den Positionen pixelgröße, punktgröße, auflösungX, und auflösungY.

  2. Um nach bestimmten Schriftarten zu suchen, verwenden Sie die Funktionen zur Mustersuche von xlsfonts. Mit Platzhalterzeichen können Sie den Teil des Musters ersetzen, der nicht übereinstimmen soll.

  3. Wenn xlsfonts keine Schriftennamen anzeigt, die mit dt beginnen, enthält der Schriftartenpfad keine Desktop-Schriftarten. Geben Sie folgenden Befehl ein, um die Desktop-Schriftarten in die verfügbaren Schriftarten miteinzubeziehen:

    xset +fp verzeichnisname
    

    wobeiverzeichnisname das Verzeichnis mit den Desktopschriftarten ist. Die Standardposition beim Neustart einer Sitzung ist /usr/dt/config/xfonts/sprache.

    Zusätzliche Informationen:

    • Die Hilfenseiten von xset und xlsfonts enthalten die verfügbaren Optionen.

    • Das X-Fenster-System benutzen erklärt Alias-Namen von Schriftarten und den xset-Client.

Schriftarten auf der Befehlszeile angeben

    Verwenden Sie die Befehlszeilenoption --xrm, um eine Schriftartenressource für einen bestimmten Client anzugeben. Beispiel:

anwendungsname -xrm
"*bitstream-charter-medium-r-normal-8-88-75-75-p-45-iso8859-1"

X Logical Font Description (XLFD)

Eine Schriftart wird durch eine Liste mit vierzehn verschiedenen Merkmalen, die durch Bindestriche (-) getrennt sind, angegeben. Dies wird X Logical Font Description (XLFD) genannt. In einigen Fällen kann eine Eigenschaft in der Liste durch das Platzhalterzeichen * ersetzt werden, und ein Zeichen in einer Eigenschaft kann durch das Platzhalterzeichen ? ersetzt werden. Tabelle 17–4 enthält eine Liste von Spezifikationen der Zeichenfolgen für die Eigenschaften von Schriftarten.

Die Form der Spezifikation der Zeichenfolge für eine Eigenschaft lautet:

"Entwickler-Markenname-Schriftstärke-Zeichenneigung-Zeichenbreite-Zusätzliche Informationen -Pixelgröße-Punktgröße-AuflösungX-AuflösungY-Zeichenabstand-Durchschnittsbreite -Zeichensatzregistrierung-Zeichensatz-Codierung"

Tabelle 17–4 Spezifikationen der Zeichenfolgen für Eigenschaften von Schriftarten

Zeichenfolge für Eigenschaft 

Definition 

Entwickler

Zeichenfolge, die den Entwickler der Schriftart identifiziert 

Markenname

Zeichenfolge, die den Markennamen der Schriftart identifiziert 

Schriftstärke

Zeichenfolge, die die relative Schriftstärke der Schriftart angibt, z.B. fett 

Zeichenneigung

Code, der die Richtung der Zeichenneigung beschreibt: 

R (Roman – keine Neigung) 

I (Italic – Neigung rechts) 

O (Oblique – Neigung rechts) 

RI (Reverse Italic – Neigung links) 

RO (Reverse Oblique – Neigung links) 

Zeichenbreite

Zeichenfolge, die die Breite angibt, z.B. komprimiert oder erweitert 

Zusätzliche Informationen

Zeichenfolge mit zusätzlichen Informationen, die gebraucht werden, um die Schriftart eindeutig zu identifizieren 

Pixelgröße

Eine Ganzzahl, die die Größe eines m-Quadrats in Pixel angibt 

Punktgröße

Eine Ganzzahl, die die Größe eines m-Quadrats in Dezimalpunkten angibt 

AuflösungX

Eine Ganzzahl, die die horizontale Auflösung in Pixel angibt 

AuflösungY

Eine Ganzzahl, die die vertikale Auflösung in Pixel angibt 

Zeichenabstand

Ein Code, der den Abstand zwischen den Zeichen angibt 

M (Monospace--feste Zeichenbreite) 

P (Proportionaler Abstand--variable Zeichenbreite) 

C (Zeichenfeld)  

Durchschnittsbreite

Eine Ganzzahl, die die Durchschnittsbreite in 1/10 Pixel angibt 

Zeichensatzregistrierung

Zeichenfolge, die den Registrierungsberechtigten angibt, der den Schriftarten-Code registriert hat 

Zeichensatz-Codierung

Zeichenfolge, die den Zeichensatz in der angegebenen Registerierung angibt 

Beispiel

Der folgende XLFD-Name beschreibt die Schriftart 'charter' von Bitstream, die die ISO8859-1 Standard-Codierung unterstützt:

-bitstream-charter-medium-r-normal--8-80-75-75-p-45-iso8859-1

Die Schriftart hat eine mittlere Schriftstärke, keine spezielle Neigung und eine normale Breite. Sie ist eine proportionale Schriftart mit einem m-Quadratfeld von 8 Pixel oder 8,0 Punkten. Die horizontale und vertikale Auflösung ist jeweils 75 Pixel. Die Durchschnittsbreite eines Zeichens beträgt 45 1/10 Pixel oder 4,5 Pixel.

Teile der Zeichenfolge können durch Platzhalterzeichen ersetzt werden. Das System verwendet die erste Schriftart, die dem angegebenen Muster entspricht.

Wenn nur eine Acht-Pixel-Schriftart 'charter' benötigt wird, geben Sie folgendes ein:

*-charter-*-*-*-*-8-* 

Ausgewählte Schriftartengruppenattribute anzeigen

Mit der Schaltfläche 'Attribute' im Dialogfenster 'Schrift' im Style Manager können Sie die folgenden Attribute von Schriftartengruppen anzeigen:

Benutzer-Schriftartengruppen im Dateisystem

Wenn ein Benutzer eine Schriftartengruppe hinzufügt, wird sie im folgenden Verzeichnis gespeichert:

HomeVerzeichnis/.dt/sdtfonts/Host/Sprache/Schriftart-nnnnnn

Host ist der Name des Hosts der lokalen Workstation.

Sprache gibt das aktuelle Gebietsschema des Benutzers an (beispielsweise "C“ oder "ja“).

Schriftart-nnnnnn ist ein Name, der aus dem Namen der ausgewählten Schriftart abgeleitet und um eine eindeutige Zufallszahl erweitert wird.

Dieses Schriftartengruppenverzeichnis enthält die folgenden drei Dateien:

Die Dateien fonts.alias und fonts.dir sind normale X11-Schriftartendateien, die in den Schriftenpfad des X-Servers aufgenommen werden können. Die Datei sdtfonts.group enthält den vom Benutzer angegebenen Namen der Schriftartengruppe.

Erstellung von Schriftartengruppen durch den Systemverwalter

Damit andere Benutzer die Schriftartengruppen auf einer Workstation nutzen können, kann der Systemverwalter die Schriftartengruppen in das Verzeichnis /etc/dt/sdtfonts/Sprache oder /usr/openwin/lib/X11/stdfonts/Sprache kopieren. Der Sitzungsmanager sucht zunächst in HomeVerzeichnis/.dt/stdfonts/Host/Sprache, dann in /etc/dt/sdtfonts /Sprache und abschließend in /usr/openwin/lib/X11/stdfonts/Sprache.

Farben verwalten

Dieser Abschnitt beschreibt:

Farbpaletten

Eine Palette besteht aus einer Gruppe von Farbskalen. Die Farbskalen für die aktuelle Palette werden im Dialogfenster 'Farbe' des Style Manager gezeigt.

Für jede Palette existiert eine Datei. Die Ressource paletteDirectories gibt die Verzeichnisse an, die Palettendateien enthalten. Standardmäßig enthält diese Ressource:

Farbskalen

Jede Farbskala in der aktuellen Palette wird durch eine Farbtaste im Dialogfenster 'Farben' des Style Manager dargestellt. Jede Farbe wird durch eine Farbskala-Kennung - eine Zahl von 1 bis 8 - identifiziert.

Abbildung 17–1 Farbskala-Kennwerte für HIGH_COLOR

Graphic

Jede Farbskala ist aus maximal fünf Farben zusammengesetzt. Jede Farbtaste zeigt die Hintergrundfarbe der Farbskala. Die fünf Farben in jeder Farbskala stellen die folgenden Ressourcen für Anzeigekomponenten dar:

foreground - Der Vordergrund eines Anwendungsfensters oder Fensterrahmens. Er ist entweder schwarz oder weiß. Er wird im allgemeinen für Text in Fenstern und Titel benutzt.

background - Der Hintergrund der Anwendung oder des Fensterrahmens.

topShadowColor - die Farbe der oberen und linken Schattierungen von Anwendungsbedienelemente (z. B. Schaltflächen) und Fensterrahmen.

bottomShadowColor - Die Farbe der unteren und rechten Schattierungen der Anwendungsbedienelemente und Fensterrahmen.

selectColor - Die Farbe, die den aktiven Status von bestimmten Bedienelementen anzeigt, z.B. aktive Umschalttasten und Schaltflächen.

Die Anzahl der Farben, die von jeder Palette verwendet wird, wird über die Ressource colorUse festgelegt, die der Benutzer über das Dialogfenster 'Number of Colors To Use' des Style Managers festlegen kann.

Farbwerte angeben

Der Style Manager verwendet RGB-Werte, wenn er Farbinformationen in seine Palettendateien schreibt. Die Syntax für RGB-Zahlen lautet:

#RedGreenBlue

Red, Green, und Blue sind hexadezimale Zahlen, jede mit 1 bis 4 Stellen, die die Menge der benutzten Farbe anzeigen. Jede Farbe muß die gleiche Anzahl an Stellen haben. Deshalb bestehen gültige Farbwerte aus 3, 6, 9 oder 12 hexadezimalen Stellen.

Weiß könnte zum Beispiel auf jede der folgenden Möglichkeiten angegeben werden:

#fff
#ffffff
#fffffffff
#fffffffffffff

Wenn eine Farbressource direkt eingestellt wird, kann entweder der Farbname oder der RGB-Wert verwendet werden. Die Datei /usr/lib/X11/rgb.txt enthält eine Liste aller benannten Farben.

Wie Farbskalen Ressourcen zugeordnet werden

Das Desktop ordnet Farbskalen über Ressourcen verschiedenen Bildschirmelementen zu. Dabei werden die in Tabelle 17–5 dargestellten Zuordnungen angegeben.

Tabelle 17–5 Zu Ressourcen zugeordnete Farbskalen

Ressource 

Bildschirmelement 

activeColorSetId

Rahmenfarbe des aktiven Fensters

inactiveColorSetId

Rahmenfarbe des nicht aktiven Fensters

textColorSetId

Texteingabebereiche

primaryColorSetId

Haupthintergrundbereiche der Anwendung

secondaryColorSetId

Menüleiste, Menüs und Dialogfenster der Anwendung 

Diese Ressourcen akzeptieren eine Farbskala-Kennung als Wert. Bei Farbbildschirmelementen mit Farbskala-Kennungen kann das Element dynamisch das neue Farbschema übernehmen, sobald eine neue Palette mit dem Style Manager ausgewählt wird.

Sie können diese Ressourcen für individuelle Anwendungen einsetzen. Beispielsweise zeigt die folgende Zeile, wie man alle dtterm-Fenster visuell gruppieren könnte, indem Farbskala 8 als Grundfarbe verwendet wird.

dtterm*primaryColorSetId:   8

Standardzuordnungen für Farbskalen

Die Farbskalen-Kennung, die für Bildschirmelemente verwendet wird, hängt davon ab, wieviel Farben im Style Manager festgelegt sind.

Tabelle 17–6 zeigt die Farbskalenkennungen für den Modus "Maximale Anzahl Farben“ (acht Farbskalen) des Style Manager (Einstellung "Mehr Farben für Desktop“).

Tabelle 17–6 Maximale Anzahl Farben

Farbskalen-Kennung 

Bildschirmelement 

Rahmenfarbe des aktiven Fensters 

Rahmenfarbe des nicht aktiven Fensters 

Nicht verwendet (Standard) 

Texteingabebereiche 

Haupthintergrundbereiche der Anwendung 

Menüleiste, Menüs und Dialogfenster der Anwendung 

Nicht verwendet (Standard) 

Hintergrund des Bedienfelds  

Tabelle 17–7 zeigt die Farbskalenkennungen für den Modus "Mittlere Farbe“ (vier Farbskalen) des Style Manager (Einstellung "Mehr Farben für Anwendungen“).

Tabelle 17–7 Mittlere Farbe

Farbskalen-Kennung 

Bildschirmelement 

Rahmenfarbe des aktiven Fensters 

Rahmenfarbe des nicht aktiven Fensters 

Hintergrundfarbe für Anwendung und Bedienfeld 

Texteingabebereiche 

Tabelle 17–8 zeigt die Farbskalenkennungen für den Modus "Niedrige Farbe“ (vier Farbskalen) des Style Manager (Einstellung "Die meisten Farben für Anwendungen“).

Tabelle 17–8 Niedrige Farbe

Farbskalen-Kennung 

Bildschirmelement 

Rahmen des aktiven Fensters, Auswahlschaltflächen im Arbeitsbereich 

Alle anderen Bildschirmelemente 

Farbe mit dem Style Manager steuern

Mit dem Style Manager können Farben für Desktop-Anwendungen und andere kooperierende Anwendungen dynamisch geändert werden. Die Vorder- und Hintergrundfarben, die vom Style Manager festgelegt werden, stehen nicht-kooperierenden Anwendungen zur Verfügung.

Damit ein Client die Farbänderungen des Style Manager nutzen kann, muß er die Motif-Bibliothek des Desktop verwenden. Clients, die mit anderen Toolkits geschrieben wurden, können die Farbe nicht dynamisch ändern, wenn Änderungen im Style Manager vorgenommen werden. Farbänderungen für diese Clients wirken sich erst aus, wenn der Client neu gestartet wird.

Es dürfen keine anderen spezifischen Farbressourcen für den Client angewendet werden. Dies beinhaltet vom Benutzer angegebene Ressourcen, Standardwerte für Anwendungen und Ressourcen, die in die Anwendung integriert sind.

Clients können die Ressourcen primaryColorSetId und secondaryColorSetId angeben, um bestimmte Farben einer Desktop-Palette zu verwenden.

Anzahl der vom Style Manager benutzten Farben

Die Anzahl der Farben, die vom Style Manager benutzt werden, hängt von den Werten der folgenden Ressourcen ab:

colorUse - Konfiguriert die Anzahl der Farben, die vom Desktop benutzt werden.

shadowPixmaps - Weist den Desktop an, die beiden Schattenfarben durch Pixmaps zu ersetzen.

foregroundColor - Gibt an, ob sich die Vordergrundfarbe dynamisch ändert.

dynamicColor - Steuert, ob Anwendungen beim Wechseln von Paletten die Farbe ändern.

Tabelle 17–9zeigt eine Liste der maximalen Anzahl von Farben, die vom Desktop zugeordnet werden.

Tabelle 17–9 Anzahl der Desktopfarben

Bildschirm 

Maximale Anzahl der Farben 

Anzahl abgeleitet von 

B_W 

Schwarz und Weiß  

LOW_COLOR 

12 

Zwei Farbskalen mal fünf Farben plus Schwarz und Weiß 

MEDIUM_COLOR 

22  

Vier Farbskalen mal fünf Farben plus Schwarz und Weiß 

HIGH_COLOR 

42 

Acht Farbskalen mal fünf Farben plus Schwarz und Weiß 

So bestimmen Sie die maximale Anzahl an Farben:

  1. Multiplizieren Sie die Anzahl der Farbskalen in der Palette mit der Anzahl der Farben in jeder Farbskala.

  2. Addieren Sie 2 (für Schwarz und Weiß).

    In der folgenden Konfiguration verfügen Sie jedoch nur über zehn Farben in Ihrer Palette: vier Farbskalen mal zwei Farben in jeder Skala (background und selectColor) plus Schwarz und Weiß:

    *colorUse:	MEDIUM_COLOR
    *shadowPixmaps: 	True
    *foregroundColor:	White

    Hinweis –

    Mehrfarbige Symbole benötigen vierzehn zusätzliche Farben.


Die colorUse-Ressource

Der Standardwert für die Ressource colorUse ist MEDIUM_COLOR. Der Wert dieser Ressource hat Auswirkungen auf die in einer Palette verwendeten Farbskalen. Andere Ressourcen wirken sich auf die Anzahl der Farben aus, die für Schattierungen verwendet werden. Der Wert der Ressource colorUse beeinflußt auch die Verwendung von mehrfarbigen Symbolen.

Wert 

Beschreibung 

B_W 

Style Manager-Einstellung "Schwarz und Weiß“ Anzeige mit 1 bis 3 Farbebenen Anzahl der Farbskalen: 2 Maximale Anzahl der Farben: 2 Standardanzahl der Farben: 2 Keine mehrfarbigen Symbole 

LOW_COLOR 

Style Manager-Einstellung "Die meisten Farben für Anwendungen“ Anzeige mit 4 bis 5 Farbebenen Anzahl der Farbskalen: 2 Maximale Anzahl der Farben: 12 Standardanzahl der Farben: 12 Keine mehrfarbigen Symbole 

MEDIUM_COLOR 

Style Manager-Einstellung "Mehr Farben für Anwendung“ Anzeige mit 6 Farbebenen Anzahl der Farbskalen: 4 Maximale Anzahl der Farben: 22 Standardanzahl der Farben: 22 Mehrfarbige Symbole 

HIGH_COLOR 

Style Manager-Einstellung "Mehr Farben für das Desktop“ Anzeige mit 7 oder mehr Farbebenen Anzahl der Farbskalen: 8 Maximale Anzahl der Farben: 42 Standardanzahl der Farben: 42 Mehrfarbige Symbole\ 

Standard 

Das Desktop wählt den richtigen Wert für die Anzeige. (Um die Anzahl der Farben zu verringern, die vom Desktop bei der Anzeige von maximalen Farben benutzt wird, ist die Standardressource colorUse aufMEDIUM_COLOR gesetzt.)

Die shadowPixmaps-Ressource

Die shadowPixmaps-Ressource ersetzt die zwei Schattenfarben auf dem Desktop durch Pixmaps. Diese Pixmaps mischen die Hintergrundfarbe mit Schwarz oder Weiß, um obere oder untere Schattierungswerte zu simulieren. Damit wird die Anzahl der benötigten Farben um zwei verringert, da Farbfelder nicht den Schattenfarben zugeordnet werden müssen.

Wert 

Beschreibung 

True 

Das Desktop erstellt ein topShadowPixmap und ein bottomShadowPixmap, anstatt die Schattenfarben zu verwenden.

False 

topShadowColor und bottomShadowColor aus der Palette werden verwendet.

Der Standardwert von shadowPixmaps ist abhängig von Ihrer Ressource colorUse sowieder Hardwareunterstützung für den Bildschirm.

Die foregroundColor-Ressource

Über die Ressource foregroundColor wird angegeben, wie der Vordergrund in einer Palette konfiguriert ist.

Einstellung 

Ergebnis 

White 

Der Vordergrund ist auf Weiß eingestellt. 

Black 

Der Vordergrund ist auf Schwarz eingestellt.  

Dynamic (Standard) 

Der Vordergrund ist dynamisch auf Schwarz oder Weiß eingestellt, abhängig vom Wert von background. Wenn zum Beispiel weiße Buchstaben auf einem gelben Hintergrund schwer zu lesen sind, wählt das System schwarz.

Wenn foregroundColor entweder auf 'Black' oder auf 'White' gesetzt ist, verringert sich die Anzahl der Farben in der Farbskala um eins, und der Vordergrund ändert sich nicht, wenn sich die Hintergrundfarbe ändert.

Der Standardwert von foregroundColor ist 'Dynamic', außer colorUse hat den Wert 'B_W'.

Die dynamicColor-Ressource

Über die Ressource dynamicColor wird gesteuert, ob Anwendungen ihre Farben dynamisch ändern, d. h., ob die Clients die Farben ändern, wenn Sie die Paletten wechseln.

Wert 

Beschreibung 

True 

Clients ändern die Farbe dynamisch, wenn eine neue Palette ausgewählt wird. Dies ist der Standardwert. 

False 

Clients ändern die Farbe nicht dynamisch. Wenn eine neue Palette ausgewählt wird, verwenden die Clients die neuen Farben erst nach einem Neustart der Sitzung. 

Wenn der Wert der Ressource dynamicColor auf 'True' gesetzt ist, ordnen Clients, die Farben nicht dynamisch ändern können (Nicht-Motif-Anwendungen), andere Felder der Farbtabelle zu als Clients, die die Farbe dynamisch ändern können. Dies trifft auch dann zu, wenn Ihnen dieselbe Farbe angezeigt wird.


Hinweis –

Da sich alle Clients diesselben Farbfelden teilen können, wird durch Setzen des Werts 'False' für die Ressource dynamicColor die Anzahl der von Ihrem Desktop benötigten Farben verringert.


Schattenstärken für Anwendungsfenster festlegen

Das Desktop definiert eine Standardschattenstärke von 1 Pixel für die Komponenten in Anwendungsfenstern, wie zum Beispiel Tastenschatten und die Hervorhebung von bestimmten Bereichen. Motif 1.2-Anwendungen verwenden diesen Ressourcenwert, während einige andere Anwendungen diesen Ressourcenwert nicht erhalten und aus diesem Grund eine andere Bildschirmdarstellung aufweisen.

So setzen Sie die Schattenstärke für Nicht-Motif 1.2-Anwendungen auf 1 Pixel:

  1. Melden Sie sich als Benutzer "root“ an.

  2. Erstellen Sie die Datei /etc/dt/config/sprache/sys.resources.

  3. Legen Sie die anwendungsspezifische Ressource in der Datei /etc/dt/config/sprache/sys.resources folgendermaßen fest:

    anwendungsklassenname*XmCascadeButton*shadowThickness: 1

    Mehr Informationen über die Neubelegung von Standardressourcen des Systems und das Angeben zusätzlicher Ressourcen für alle Desktopbenutzer finden Sie im Abschnitt Sitzungsressourcen laden.