Dieses Kapitel zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie ein Solaris Flash-Archiv mithilfe des Solaris-Installationsprogramms installieren. Darüber hinaus erfahren Sie, wo Sie nachschlagen können, wenn Sie Anleitungen zur Installation von Solaris Flash-Archiven mit anderen Installationsprogrammen suchen. Vervollständigt wird das Kapitel durch Verfahren zur Verwaltung von Archiven.
Wenn Sie Solaris mit einem Solaris Flash-Archiv installieren, so muss die Betriebssystemversion im Archiv mit der Version auf dem Installationsdatenträger identisch sein. Wenn es sich beim Archiv beispielsweise um Solaris 10 handelt und Sie DVDs verwenden, müssen Sie das Archiv mit der Solaris 10-DVD installieren. Bei nicht übereinstimmenden Betriebssystemversionen schlägt die Installation auf dem Zielsystem fehl.
Wenn Sie das Solaris-Installationsprogramm verwenden möchten, finden Sie eine entsprechende Anleitung in Installation von Solaris Flash-Archiven mit dem Solaris-Installationsprogramm.
Wenn Sie hingegen eine benutzerdefinierte JumpStart-Installation oder Solaris Live Upgrade verwenden möchten, schlagen Sie bitte unter Verfahren zur Installation von Solaris Flash-Archiven nach.
Informationen zum Aufteilen und Zusammenfügen von Archiven finden Sie unter Verwalten von Solaris Flash-Archiven.
Zur Installation eines Solaris Flash-Archivs mithilfe des Solaris-Installationsprogramms gehen Sie wie folgt vor.
Starten Sie das Solaris-Installationsprogramm und durchlaufen Sie die einzelnen Schritte, bis Sie zum Fenster für die Auswahl des Datenträgers gelangen. Fahren Sie dann mit der Solaris Flash-Installation fort.
Anleitungsschritte finden Sie in den folgenden Abschnitten:
Geben Sie die für die Installation verwendeten Medien an:
Geben Sie die angeforderten Informationen ein.
Gewähltes Medium |
Eingabeaufforderung |
---|---|
DVD oder CD |
Legen Sie den Datenträger ein, auf dem sich das Solaris Flash-Archiv befindet. |
Netzwerkdateisystem (NFS) |
Geben Sie den Pfad zu dem entfernten Dateisystem an, in dem sich das Solaris Flash-Archiv befindet. Sie können auch den Dateinamen des Archivs angeben. |
HTTP |
Geben Sie die zum Zugriff auf das Solaris Flash-Archiv erforderlichen URL- und Proxy-Informationen an. |
FTP |
Geben Sie den FTP-Server und den Pfad zum Solaris Flash-Archiv an. Geben Sie die Benutzer- und Passwortinformationen an, über die Sie Zugriff auf den FTP-Server haben. Geben Sie alle Proxy-Informationen an, die für den Zugriff auf den FTP-Server benötigt werden. |
Lokales Band |
Geben Sie das lokale Bandlaufwerk und die Speicherposition des Solaris Flash-Archivs auf dem Band an. |
Wenn Sie sich für die Installation eines Archivs von einer DVD, einer CD oder einem NFS-Server entschieden haben, wird der Bildschirm "Wählen Sie die Flash-Archive“ angezeigt.
Bei auf einem Datenträger oder einem NFS-Server gespeicherten Archiven wählen Sie im Bildschirm "Wählen Sie die Flash-Archive“ ein oder mehrere Solaris Flash-Archive für die Installation aus.
Bestätigen Sie die ausgewählten Archive im Bildschirm "Zusammenfassung der Flash-Archive“ und klicken Sie auf "Weiter“.
Im Dialogfeld "Zusätzliche Flash-Archive“ können Sie für die Installation eines weiteren Solaris Flash-Archivs das Medium des zusätzlichen Archivs angeben. Wenn Sie keine weiteren Archive installieren möchten, wählen Sie "Keine".
Klicken Sie auf "Weiter“, um mit der Installation fortzufahren. Schließen Sie die Installation dann mit den vorgegebenen Schritten ab.
Solaris Flash-Archive für Erstinstallationen können mit jedem beliebigen Solaris-Installationsverfahren installiert werden. Für die Installation von Solaris Flash-Differenzarchiven sind jedoch ausschließlich das benutzerdefinierte JumpStart-Verfahren und Solaris Live Upgrade zulässig.
Der Befehl flar dient zur Administration von Archiven. Archive lassen sich in mehrere Teile aufsplitten. Diese Teile können verändert, gelöscht oder um zusätzliche Teile ergänzt und dann miteinander zu einem Archiv verbunden werden. Auch können Sie Informationen über das Archiv abrufen.
Ändern Sie den Archivdateienteil nicht. Dies würde die Integrität des Archivs beeinträchtigen.
Sie können ein Archiv in mehrere Teile aufteilen, die sich dann ändern, löschen oder um weitere Teile ergänzen lassen. Nach der Bearbeitung der Teile müssen Sie sie miteinander verbinden, um ein neues Archiv zu erzeugen. So können Sie beispielsweise einen benutzerdefinierten Teil hinzufügen oder den Archiv-ID-Teil ändern. Ändern Sie den Archivdateienteil nicht. Dies würde die Integrität des Archivs beeinträchtigen.
Der Befehl flar split splittert ein Solaris Flash-Archiv in mehrere Teile auf. Der Befehl flar kopiert die einzelnen Teile in separate Dateien im aktuellen oder angegebenen Verzeichnis. Die Dateien werden nach diesen Teilen benannt; so wird das Archiv-Cookie beispielsweise in einer Datei namens cookie gespeichert. Sie können angeben, dass der Befehl flar split nur einen Teil speichern soll. Die Syntax des Befehls lautet folgendermaßen:
flar split[-d Verz] [-u Teil] [-f archive] [-S Teil] [-t [-p Pos] [-b Blockgröße]] Dateiname
In diesem Beispiel wird archive1.flar in drei Dateien aufgeteilt:
cookie – Die erste Zeile des Archivs, aus welcher die Version des Archivformats hervorgeht. Ändern Sie diese Kennzeichnung nicht.
identification – Eine Kopie des Archiv-ID-Teils mit allen Schlüsselwort/Wert-Paaren.
archive – Das eigentliche cpio-Archiv. Diese Datei kann komprimiert werden.
# flar split archive1.flar |
Nachdem das Archiv aufgeteilt ist, können Sie beispielsweise den Archiv-ID-Teil ändern oder einen benutzerdefinierten Teil hinzufügen. Diese Teile lassen sich dann wieder zu einem vollständigen Archiv zusammenführen.
Nach der Aufteilung eines Archivs können Sie die Teile wieder zu einem neuen Archiv verbinden.
Der Befehl flar combine erzeugt ein Solaris Flash-Archiv aus einzelnen Teilen. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich jeder Teil in einer separaten, nach dem jeweiligen Teil benannten Datei befindet. Die folgenden drei Dateien müssen mindestens vorhanden sein:
Archiv-Cookie (cookie)
Archiv-ID (identification)
Archivdateien (archive)
Beachten Sie bei der Verbindung von Teilen Folgendes:
Wenn es sich bei archive um ein Verzeichnis handelt, dann archiviert der Befehl flar das Verzeichnis mit cpio, bevor er es in das Gesamtarchiv einbindet.
Wenn im Archiv-ID-Teil angegeben ist, dass das Archiv komprimiert werden soll, komprimiert flar den Inhalt des neuen Archivzusammenschlusses.
Keiner dieser Teile wird überprüft. Insbesondere werden die Felder im Archiv-ID-Teil weder überprüft noch aktualisiert.
flar combine [-d Verz] [-u Teil] [-t [-p Pos] [-b Blockgröße]] Dateiname
Ruft die zu verbindenden Teile aus Verz und nicht aus dem aktuellen Verzeichnis ab.
Wenn Sie diese Option verwenden, kopiert flar die Cookie-, ID-, und Archivteile sowie den mit Teil angegebenen Teil. Sie können entweder einen einzigen Teilnamen oder eine Liste der durch Leerzeichen getrennten Namen der Teile angeben.
Wenn Sie diese Option nicht verwenden, kopiert flar nur die Cookie-, ID- und Archivteile.
In diesem Beispiel werden ein Archiv-Cookie-, ein Archiv-ID- und ein Archivdateienteil zu einem vollständigen Archiv zusammengeführt. Das resultierende Archiv heißt newarchive.flar.
# flar combine newarchive.flar |
In diesem Beispiel werden ein Archiv-Cookie-, ein Archive-ID-, ein Archivdateienteil und ein benutzerdefinierter Teil zu einem vollständigen Archiv zusammengeführt. Das resultierende Archiv heißt newarchive.flar. Der Inhalt des benutzerdefinierten Teils befindet sich in der Datei namens benutzerdefiniert im aktuellen Verzeichnis.
# flar combine -u benutzerdefiniert newarchive.flar |
Mit dem Befehl flar info rufen Sie Informationen über bereits erzeugte Archive ab. Die Syntax des Befehls lautet folgendermaßen:
flar info [-l] [- k Schlüsselwort] [-t [-p Pos] [-b Blockgröße]] Dateiname
Gibt nur den Wert des Schlüsselworts Schlüsselwort zurück.
Listet alle Dateien im Archivteil auf.
In diesem Beispiel wird die Dateistruktur des Archivs namens archive3.flar kontrolliert.
# flar info -l archive3.flar aaa aaa/bbb aaa/bbb/ccc aaa/bbb/ccc/ddd aaa/eee |