GRUB, der Open Source Boot-Loader, ist jetzt der standardmäßige Boot-Loader des Betriebssystems Solaris.
GRUB-basiertes Booten steht für SPARC-Systeme nicht zur Verfügung.
Der Boot Loader ist das erste Softwareprogramm, das nach dem Einschalten des Systems ausgeführt wird. Nach dem Einschalten eines x86-basierten Systems, initialisiert das BIOS (Basic Input/Output System) die CPU, den Hauptspeicher und die Plattform-Hardware. Nach dem Abschluss der Initialisierung lädt das BIOS vom konfiguierten Boot-Gerät den Boot-Loader und gibt die Systemsteuerung an ihn.
GRUB ist ein Open Source Boot-Loader mit einer einfachen Menüschnittstelle mit Boot-Optionen, die in einer Konfigurationsdatei gespeichert sind. GRUB besitzt darüber hinaus auch eine Befehlszeilenschnittstelle, die zum Ausführen verschiedener Boot-Befehle von der Menüoberfläche aus aufgerufen werden kann. Im Betriebssystem Solaris hält die GRUB-Implementierung die Vorschriften der Multiboot-Spezifikation ein. Diese Spezifikation wird ausführlich unter http://www.gnu.org/software/grub/grub.html beschrieben.
Da der Solaris-Systemkern die Multiboot-Spezifikation vollständig einhält, kann ein x86-basiertes Solaris-System mit GRUB gebootet werden. Mit GRUB können mehrere Betriebssysteme auf einem System einfach installiert und gebootet werden. Auf einem System können Sie beispielsweise die folgenden Betriebssysteme individuell booten:
Solaris OS
Microsoft Windows
GRUB erkennt Microsoft Windows-Partitionen, kann jedoch nicht überprüfen, ob das Betriebssystem geladen werden kann.
Der Hauptvorteil von GRUB besteht darin, dass er Dateisysteme und ausführbare Systemkernformate intuitiv erkennt, sodass Sie ein Betriebssystem booten können, ohne dessen physische Position im Systemkern der Festplatte kennen zu müssen. Beim GRUB-basierten Booten wird der Systemkern eines Betriebssystems durch Angabe des Dateinamens, des Laufwerks und der Partition, auf der sich der Systemkern befindet, geladen. Das GRUB-basierte Booten löst den Solaris-Gerätekonfigurationsassistent ab und vereinfacht mit dem GRUB-Menü den Boot-Vorgang.
Nachdem GRUB die Systemsteuerung übernommen hat, wird auf der Konsole ein Menü angezeigt. Im GRUB-Menü stehen Ihnen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
Auswahl eines Menüeintrags zum Booten des entsprechenden Betriebssystems
Ändern eines Boot-Eintrags mit dem GRUB-Bearbeitungsmenü
Manuelles Laden eines Betriebssystemkerns über die Befehlszeile
Es ist möglich, ein Timeout festzulegen. Wurde in diesem Zeitraum nichts eingegeben, wird das als Standardsystem festgelegte Betriebssystem gebootet. Durch Drücken einer beliebigen Taste wird das Booten des standradmäßigen Betriebssystems abgebrochen.
Ein Beispiel für ein GRUB-Menü finden Sie im Abschnitt Beschreibung des GRUB-Hauptmenüs.
Die Namenskonventionen für Geräte, die in GRUB verwendet werden, unterscheiden sich etwas von den in früheren Solaris-Versionen verwendeten Konventionen. Wenn Ihnen die in GRUB verwendeten Namenskonventionen für Geräte klar sind, sind Sie in der Lage, Laufwerks- und Partitionsinformationen ordnungsgemäß anzugeben, wenn Sie GRUB auf Ihrem System konfigurieren.
In der folgenden Tabelle sind die GRUB-Namenskonventionen für Geräte beschrieben.
Tabelle 5–1 Namenskonventionen für Geräte in GRUB
Gerätename |
Beschreibung |
---|---|
(fd0), (fd1) |
Erstes Diskettenlaufwerk, zweites Diskettenlaufwerk |
(nd) |
Netzwerkgerät |
(hd0,0), (hd0,1) |
Erste und zweite fdisk-Partition der ersten bios -Platte |
(hd0,0,a), (hd0,0,b) |
Solaris/BSD-Bereich 0 und 1 auf der ersten fdisk-Partition der ersten bios-Platte |
Alle GRUB-Gerätenamen sind in runden Klammern anzugeben. Partitionen werden von 0 (null) und nicht von 1 an gezählt.
Weitere Informationen zu fdisk-Partitionen finden Sie in Guidelines for Creating an fdisk Partition in System Administration Guide: Devices and File Systems.
Weitere Informationen zu diesen Neuerungen finden Sie in den folgenden Ressourcen:
Tabelle 5–2 Wo finde ich Informationen zu GRUB-basierten Installationen?
Thema |
GRUB-Menüaufgaben |
Weitere Informationen |
---|---|---|
Installation |
Installation des Betriebssystems Solaris von der Solaris CD bzw. von DVD-Datenträgern | |
Installation des Betriebssystems Solaris von einem Netzwerkinstallationsabbild | ||
Konfiguration eines DHCP-Servers für Netzwerkinstallationen | ||
Installation mit dem benutzerspezifischen JumpStart-Programm | ||
Aktivieren einer bzw. Zurückgreifen auf eine Boot-Umgebung mit Solaris Live Upgrade | ||
Systemverwaltung |
Ausführlichere Informationen zu GRUB und administrativen Aufgaben |
Kapitel 11, GRUB Based Booting (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration |