Handbuch zur dynamischen Ablaufverfolgung in Solaris

Versionen und Versionsnummern

Gruppen von Typen, Variablen, Funktionen, Konstanten und Übersetzern einer bestimmten Softwareversion werden vom D-Compiler mit einer Versionszeichenkette bezeichnet. Versionszeichenketten sind Folgen durch Punkte getrennter Dezimalzahlen in der Form „x” (Hauptversionen), „x.y” (Unterversionen) oder „x.y.z” (Micro-Version). Für einen Versionsvergleich werden die Ziffern von links nach rechts miteinander verglichen. Stimmen die am weitesten links stehenden Zahlen nicht überein, gibt die Zeichenkette mit der höheren Zahl die höhere (und somit neuere) Version an. Stimmen die Zahlen an linker Stelle überein, fährt der Vergleich von links nach rechts mit der nächsten Zahl fort, bis das Ergebnis feststeht. Alle unbestimmten Zahlen in einer Versionszeichenkette werden bei einem Versionsvergleich als Null interpretiert.

Die DTrace-Versionszeichenketten entsprechen der in attributes(5) beschriebenen Sun-Standardnomenklatur für Schnittstellenversionen. Eine Änderung der D-Programmierschnittstelle schlägt sich in einer neuen Versionszeichenkette nieder. In der folgenden Tabelle sind die von DTrace verwendeten Versionszeichenketten und die allgemeine Bedeutung der entsprechenden DTrace-Software-Version zusammengefasst.

Tabelle 41–1 DTrace-Versionen und Versionsnummern

Version 

Versionsnummer 

Bedeutung 

Hauptversion 

x.0

Eine Hauptversion enthält im Allgemeinen eine Reihe neuer Leistungsmerkmale; hält andere, möglicherweise inkompatible Standard-Revisionen ein; und kann - auch wenn dies unwahrscheinlich ist - geänderte Schnittstellen des Typs „Standard“ oder „Stable“ (siehe Kapitel 39Stabilität) oder Ersatzschnittstellen für diese enthalten oder um solche gekürzt sein. Die erste Version der D-Programmierschnittstelle wurde als Version 1.0 bezeichnet.

Unterversion 

x.y

Im Vergleich zu einer x.0 oder früheren Version (wobei y nicht Null ist) enthält eine neue Unterversion wahrscheinlich weniger neue Leistungsmerkmale, kompatible „Standard“- und „Stable“-Schnittstellen, möglicherweise inkompatible „Evolving“-Schnittstellen oder inkompatible Schnittstellen des Typs „Unstable“. Diese Änderungen können neue integrierte D-Typen, -Variablen, -Funktionen, -Konstanten und -Übersetzer umfassen. Darüber hinaus kann in einer Unterversion die Unterstützung für zuvor als „Obsolete“ gekennzeichnete Schnittstellen beendet werden (siehe Kapitel 39Stabilität).

Micro-Version 

x.y.z

Micro-Versionen sind auf Kompatibilität mit den Schnittstellen der vorigen Version (wobei z nicht Null ist) ausgerichtet und enthalten wahrscheinlich Fehlerkorrekturen, Leistungsverbesserungen und Unterstützung für zusätzliche Hardware. 

Im Allgemeinen bietet jede neue Version der D-Programmierschnittstelle eine Obergruppe der Fähigkeiten der vorherigen Version abzüglich etwaiger zuvor als „Obsolete“ gekennzeichneter Schnittstellen, die dann entfernt wurden.