Solaris 10 11/06 Installationshandbuch: Solaris Live Upgrade und Planung von Upgrades

ProcedureSo erstellen Sie eine Boot-Umgebung (Befehlszeilenschnittstelle)

  1. Wählen Sie „Create“ im Hauptmenü.

    Das Untermenü „Boot-Umgebung erstellen? wird angezeigt.

  2. Geben Sie, sofern erforderlich, den Namen der aktiven Boot-Umgebung und der neuen Boot-Umgebung ein und bestätigen Sie die Eingabe. Den Namen der aktiven Boot-Umgebung brauchen Sie nur einzugeben, wenn Sie zum ersten Mal eine Boot-Umgebung erstellen.

    Der Name der Boot-Umgebung darf maximal 30 Zeichen lang sein, er darf nur aus alphanumerischen Zeichen bestehen und darf keine Multibyte-Zeichen enthalten.


    Name of Current Boot Environment:    solaris8
    Name of New Boot Environment:   solaris10
    
  3. Drücken Sie F3, um die Änderungen zu speichern.

    Das Konfigurationsmenü wird angezeigt.

    Abbildung 4–3 Das Konfigurationsmenü in Solaris Live Upgrade

    Die Bildschirmaufnahme wird im Kontext erläutert.

    Das Konfigurationsmenü enthält die folgenden Teile:

    • Die ursprüngliche Boot-Umgebung sehen Sie am oberen Bildschirmrand. Die zu erstellende Boot-Umgebung sehen Sie am unteren Rand.

    • Das Feld „Device? enthält die folgenden Informationen:

      • Den Namen eines Festplattengeräts im Format /dev/dsk/c wtxdys z.

      • Den Namen eines Solaris Volume Manager-Metageräts im Format /dev/md/dsk/dnum.

      • Den Namen eines Veritas Volume Manager-Volumes im Format /dev/vx/dsk/Volume-Name.

      • Der Bereich zum Auswählen eines kritischen Dateisystems ist leer, bis Sie ein kritisches Dateisystem auswählen. Die kritischen Dateisysteme, wie zum Beispiel /usr, /var oder /opt, können aufgeteilt oder mit dem Root-Dateisystem (/) zusammengeführt werden.

      • Gemeinsam nutzbare Dateisysteme wie /export oder swap werden im Feld „Gerät“ angezeigt. Diese Dateisysteme weisen in der Quell- und der Ziel-Boot-Umgebung denselben Einhängepunkt auf. Swap ist standardmäßig zur gemeinsamen Nutzung freigegeben, Sie können Swap-Slices aber auch aufteilen und zusammenführen (hinzufügen und löschen).

        Unter Arten von Dateisystemen finden Sie einen Überblick der kritischen und gemeinsam nutzbaren Dateisysteme.

    • Über das Feld „Dateisystemtyp“ können Sie den Dateisystemtyp ändern. Die folgenden Dateisystemtypen können ausgewählt werden:

      • vxfs, ein Veritas-Dateisystem

      • swap, ein Swap-Dateisystem

      • ufs, ein UFS-Dateisystem

  4. (Optional) Die folgenden Aktionen können Sie jederzeit ausführen:

    • Drücken Sie F5, um die Informationen auf dem Bildschirm an eine ASCII-Datei auszugeben.

    • Drücken Sie Strg-X, wenn Sie in der Dateisystemliste blättern wollen.

      Dann können Sie zwischen den Dateisystemen der aktiven und inaktiven Boot-Umgebung umschalten und blättern.

    • Zum Beenden des Konfigurationsmenüs drücken Sie F6.

      • Wenn Sie im Konfigurationsmenü F6 drücken, werden die Änderungen nicht gespeichert und die Dateisysteme bleiben unverändert.

      • In einem Konfigurationsuntermenü bewirkt diese Taste, dass wieder das Konfigurationsmenü angezeigt wird.

  5. Drücken Sie F2, um ein verfügbares Slice auszuwählen.

    Im Menü „Choices“ werden auf dem System verfügbare Slices für das Feld angezeigt, in dem sich der Cursor befindet. Im Menü erscheint ein Gerätefeld und ein Feld „FS_Type“ für das Dateisystem.

    1. Stellen Sie den Cursor mit den Pfeiltasten in ein Feld, um ein Slice oder einen Dateisystemtyp auszuwählen.

      • Wenn Sie den Cursor in das Feld „Device“ stellen, werden alle freien Slices angezeigt. Für das Dateisystem root (/) werden im Menü „Choices” nur freie Slices angezeigt, die den Anforderungen des root-Dateisystems (/) entsprechen. Siehe hierzu Richtlinien zum Auswählen eines Slice für das root-Dateisystem (/).

      • Wenn Sie den Cursor in das Feld „FS_Type“ stellen, werden alle verfügbaren Dateisystemtypen angezeigt.

      • Slices in Fettdruck können für das aktuelle Dateisystem ausgewählt werden. Die Größe des Slice wird errechnet, indem zur Größe des Dateisystems 30 Prozent addiert werden, um ein späteres Upgrade zu ermöglichen.

      • Nicht in Fettdruck angezeigte Slices sind für das jeweilige Dateisystem zu klein. Zum Ändern der Slice-Aufteilung einer Festplatte siehe Schritt 6.

    2. Drücken Sie die Eingabetaste, um ein Slice auszuwählen.

      Das Slice erscheint im Feld „Device“ oder im Feld „FS_Type“ wird ein anderer Dateisystemtyp angezeigt.

  6. (Optional) Wenn kein verfügbares Slice den Mindestvoraussetzungen entspricht, drücken Sie F4, um die Anordnung der Slices auf den verfügbaren Festplatten zu ändern.

    Das Slice-Konfigurationsmenü von Solaris Live Upgrade erscheint.

    Der Befehl format(1M) wird ausgeführt, so dass Sie neue Slices erstellen können. Gehen Sie zum Erstellen eines neues Slice nach den Anweisungen am Bildschirm vor.

    Zum Navigieren in diesem Menü wechseln Sie mit den Pfeiltasten zwischen dem Feld „Device“ und dem Feld „FS_Type“. Das Feld „Size (Mbytes)“ wird automatisch ausgefüllt, wenn Geräte ausgewählt werden.

    1. Um ein Gerät freizugeben, drücken Sie Strg-D.

      Das Slice ist jetzt verfügbar und erscheint im Menü „Auswahl?.

    2. Um zum Konfigurationsmenü zurückzuschalten, drücken Sie F3.

  7. (Optional) Durch das Aufteilen kritischer Dateisysteme werden den Dateisystemen unterschiedliche Einhängepunkte zugewiesen. Zum Aufteilen eines Dateisystems gehen Sie folgendermaßen vor:

    (Zum Zusammenführen von Dateisystemen siehe Schritt 8).

    1. Wählen Sie das aufzuteilende Dateisystem aus.

      Sie können Dateisysteme wie /usr, /var oder /opt aufteilen oder aus den ihnen übergeordneten Verzeichnissen ausschließen.


      Hinweis –

      Wenn Sie Dateisysteme für eine Boot-Umgebung erstellen, gelten dieselben Regeln wie beim Erstellen von Dateisystemen für das Betriebssystem Solaris. Solaris Live Upgrade kann Sie nicht daran hindern, kritische Dateisysteme unzulässig zu konfigurieren. Sie könnten beispielsweise einen lucreate-Befehl eingeben, mit dem Sie getrennte Dateisysteme für das Root-Dateisystem (/) und /kernel anlegen — was eine unzulässige Aufteilung des Root-Dateisystems (/) darstellen würde.


    2. Drücken Sie F8.

    3. Geben Sie den Dateisystemnamen für die neue Boot-Umgebung ein, zum Beispiel:


      Geben Sie das Verzeichnis ein, das in der neuen BU ein
       separates Dateisystem darstellen soll: /opt
      

      Wenn das neue Dateisystem verifiziert wird, erscheint eine neue Zeile auf dem Bildschirm.

    4. Um zum Konfigurationsmenü zurückzuschalten, drücken Sie F3.

      Das Konfigurationsmenü wird angezeigt.

  8. (Optional) Durch das Zusammenführen werden die Dateisysteme demselben Einhängepunkt zugewiesen. So führen Sie ein Dateisystem mit dem übergeordneten Verzeichnis zusammen:

    (Zum Aufteilen von Dateisystemen siehe Schritt 7.)

    1. Wählen Sie das zusammenzuführende Dateisystem aus.

      Sie können Dateisysteme wie /usr, /var und /opt mit ihren übergeordneten Verzeichnissen zusammenführen.

    2. Drücken Sie F9.

      Die Dateisysteme, die zusammengeführt werden sollen, werden angezeigt, zum Beispiel:


      /opt wird überführt in /. 
    3. Drücken Sie die Eingabetaste.

    4. Um zum Konfigurationsmenü zurückzuschalten, drücken Sie F3.

      Das Konfigurationsmenü wird angezeigt.

  9. (Optional) Entscheiden Sie, ob Sie Swap-Slices hinzufügen oder entfernen möchten.

    • Wenn Sie ein Swap-Slice aufteilen und den Auslagerungsbereich in ein neues Slice stellen möchten, fahren Sie mit Schritt 10 fort.

    • Wenn Sie ein Swap-Slice entfernen möchten, fahren Sie mit Schritt 11 fort.

  10. (Optional) Zum Aufteilen eines Swap-Slice gehen Sie folgendermaßen vor:

    1. Wählen Sie im Feld „Gerät? das Swap-Slice, das Sie aufteilen wollen.

    2. Drücken Sie F8.

    3. Geben Sie an der Eingabeaufforderung Folgendes ein:


      Geben Sie das Verzeichnis ein, das in der neuen BU ein
       separates Dateisystem darstellen soll: swap
      
    4. Drücken Sie F2 Auswahl.

      Im Menü „Auswahl? werden die verfügbaren Slices für den Swap-Bereich angezeigt.

    5. Wählen Sie das Slice, auf dem Sie den Swap-Bereich einrichten wollen.

      Das Slice erscheint im Feld „Device“ und Sie haben ein neues Slice für den Swap-Bereich.

  11. (Optional) Zum Entfernen eines Swap-Slice gehen Sie folgendermaßen vor:

    1. Wählen Sie im Feld „Device“ das Swap-Slice, das Sie entfernen wollen.

    2. Drücken Sie F9.

    3. Geben Sie an der Eingabeaufforderung y ein.


      Partition /dev/dsk/c0t4d0s0 wird nicht als Swap-Partition verwendet.
      Bitte bestätigen Sie. [j, n]: j
      

      Das Swap-Slice existiert nicht mehr.

  12. Entscheiden Sie, ob Sie die Boot-Umgebung jetzt oder später erstellen wollen:

    • Drücken Sie F3, um die neue Boot-Umgebung jetzt zu erstellen.

      Die Konfiguration wird gespeichert und der Konfigurationsbildschirm wird geschlossen. Die Dateisysteme werden kopiert, die Boot-Umgebung wird boot-fähig gemacht und die inaktive Boot-Umgebung wird erstellt.

      Das Erstellen einer Boot-Umgebung kann je nach Systemkonfiguration eine Stunde und länger dauern. Danach wird das Solaris Live Upgrade-Hauptmenü angezeigt.

    • Wenn die Boot-Umgebung zu einem späteren Zeitpunkt erstellt werden soll, geben Sie wie in diesem Beispiel zunächst j ein und anschließend die Startzeit und eine E-Mail-Adresse.


      Soll die Kopieroperation eingeplant werden? j
      Geben Sie die Zeit, für welche die Kopieroperation eingeplant werden soll, im 'at'-Befehlsformat an: 8:15 PM
      Geben Sie die Adresse ein, an welche das Protokoll der Kopieroperation gesendet werden soll: jemand@beliebig.com

      Sie werden nach Abschluss des Kopiervorgangs per E-Mail benachrichtigt.

      Informationen zu Zeitformaten finden Sie in der Manpage at(1).

      Sie können immer nur einen Job einplanen.

    Nach dem Erstellen der Boot-Umgebung kann ein Upgrade der inaktiven Boot-Umgebung ausgeführt werden. Siehe Kapitel 5, Ausführen eines Upgrades mit Solaris Live Upgrade (Vorgehen).